Schwäbisch-Hall (EDTY) Nürnberg (EDDN)
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- Calvin Jaeger
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1 VFR-Kurs: Flugplanung: Streckennavigation Issue No.1 Jan 2013 Björn Huke DE-TA7 Schwäbisch-Hall (EDTY) Nürnberg (EDDN) In der Sichtfliegerei ist eine sorgfältige Flugplanung besonders wichtig. Wir sind als Piloten während des Fluges großteils auf uns allein gestellt und ein GPS haben wir unglücklicherweise auch nicht an Bord. Es ist also besonders wichtig, dass wir unseren Flugweg sorgsam wählen, um am Ende auch zu unseren Zielort anzukommen. Hierzu gibt es verschiedene Wege: Zunächst sollte man festhalten, dass ein VFR-Flug grundsätzlich nach Sicht erfolgt und so bestmöglich mit gut sichtbaren Orientierungspunkten navigiert werden sollte. Dazu dienen natürlich Flüsse, Autobahnen, Bahnstrecken und so weiter... Als Hilfsmittel zur Navigation können wir allerdings auch Funknavigationsanlagen in Form von VOR/DME und NDB nutzen. Wichtig ist es jedoch auch hier weiter per Sicht zu navigieren um eventuell nahenden Gefahren durch weitere Luftfahrzeuge oder auch durch Wetterphänomene wie Wolken ausweichen zu können. Auf den folgenden Seiten sind die einzelnen Möglichkeiten der Streckennavigation für euch erklärt und genauer aufgeführt. Im Anschluss an die Erklärung der jeweiligen Navigationsvarianten, finden sich begleitende Ausschnitte aus der ICAO-Karte, samt eingezeichneter Flugstrecke zur weiteren Verdeutlichung. Zur Auswahl der Flughöhe findet sich am Ende des Tutorials ein einzelnes Kapitel.
2 Variante 1: Eine Variante der Streckennavigation stellt die Orientierung an gut sichtbaren Merkmalen der Umgebung dar. Auf unserer Strecke nach Nürnberg ist dies zudem eine der einfachsten Möglichkeiten: Die Bundesautobahn A6 führt nördlich am Flugplatz in Schwäbisch-Hall vorbei und leitet uns relativ direkt in den Nürnberger Süden und vor allem direkt zum Pflichtmeldepunkt Foxtrot der Nürnberger Kontrollzone. Diese Möglichkeit stellt eine recht sichere Variante der Navigation dar, da wir uns jederzeit an der Autobahn versichern können, ob wir uns auf der geplanten Flugroute befinden. Eine Einschränkung ist jedoch rund um den Militärflugplatz von Ansbach zu machen. Falls die dortige Kontrollzone aktiv sein sollte würden wir auf bestimmten Flughöhen diese auf unserer Route zu durchkreuzen. Hier wäre es also wichtig darauf zu achten, dass diese entweder nicht aktiv ist oder wir in einer Flughöhe von über 3000ft über die Kontrollzone drüber hinwegfliegen.
3 Variante 2: Nicht auf jeder Flugstrecke gibt es die herrliche Möglichkeit Merkmalen wie einer Autobahn o. Ä. Folgen zu können. Daher gibt es eine weitere Möglichkeit ohne externe Hilfsmittel zum Zielort zu finden. Hierzu wird mehr als bei jeder anderen Variante die ICAO-Karte benötigt sowie ein Bleistift und ein Lineal/Geodreieck. Diese Möglichkeit nennt sich Koppelnavigation. Wir suchen uns nun auf diesem Weg unterwegs Punkte die wir aus dem Cockpit problemlos finden und identifizieren können. Diese Punkte verbinden wir durch simple Striche und messen dann mit dem Geodreieck die zu fliegenden Steuerkurse und Distanzen. Zusammen mit unserer erwarten Geschwindigkeit über Grund und einer eingerechneten Windkorrektur finden wir so die benötigten Steuerkurse auf unserer Strecke und die Dauer der einzelnen Teilabschnitte. Wichtig zu beachten ist, dass die einzelnen Abschnitte nicht zu lang geraten, da der Kursfehler über eine längere Dauer statistisch größer ausfällt.
4 Variante 3: Eine weitere Variante stellt die Navigation über Funknavigationsanlagen wie VOR/DME und NDB dar. Meist wird diese Variante in Kombination mit einer herkömmlichen Koppelnavigation verwandt, da es nicht immer möglich ist die Pflichtmeldepunkte am Zielflugplatz per Funknavigationsmittel zu erreichen. Durch direktes Anfliegen der Stationen ist der Kursfehler unter normalen Umständen verschwindend gering, da durch die dauerhafte Beobachtung der jeweiligen Instrumente jede beginnende Abweichung vom Kurs sofort bemerkbar macht. Jedoch bieten sich weitere Checkpunkte unterwegs an um weitergehend sicher zu sein. Wie auch bei der Orientierung entlang der Autobahn oder auch bei der Koppelnavigation ist es auch hier besonders wichtig, sich auf einer sicheren Flughöhe zu befinden, um nicht in freigabepflichtige Lufträume einzufliegen. Je ein Tutorial zu Anfliegen von VOR/DME und NDB findet sich auf den Seiten des VFR-Kurses.
5 Flughöhe: Neben der Auswahl der passenden Strecke ist es sehr wichtig auch eine sichere Flughöhe auszuwählen. Hierbei gibt es vielerlei Einschränkungen zu berücksichtigen, wie das Höhenniveau des Geländes oder auch freigabepflichtige Lufträume. Ein paar Grundregeln zur Planung der Flughöhe: Sicherheitsmindesthöhen: Über freien Gelände gilt es eine Flughöhe von mind. 500Ft über dem höchsten Hindernis einzuhalten, über Stadtgebiet beträgt der benötigte Mindestabstand zum höchsten Hindernis mind. 1000ft. Dies dient der eigenen Sicherheit im Falle eines Motorausfalls o.ä. und zudem natürlich dem Lärmschutz. Auf Überlandflügen steigt dieser Wert aus Lärmschutzgründen auf 2000ft AGL. In den beiden Ausschnitten der ICAO-Karte können wir die Geländestruktur und ihr Höhenniveau ablesen. Die eingekreisten Werte im linken Ausschnitt stellen einzelne Höhenwerte des Geländes an dieser Stelle dar. Die Rote 27 im rechten Ausschnitt ist die Maximum Elevation Figure in diesem Planquadrat. In diesem Bereich ist daher kein Hindernis über 2700ft MSL.
6 Freigabepflichtige Lufträume: Durch freigabepflichtige Lufträume werden der VFR-Fliegerei weitere Limits gesetzt. Diese Lufträume benötigen bei Einflug eine Freigabe durch den zuständigen Lotsen, welche für uns Sichtflieger nicht immer gegeben werden kann. Daher ist es sinnvoll, diese Lufträume wenn möglich zu vermeiden. Dies heißt bei Nr. 1 dass wir den Luftraum entweder unterhalb 3500ft unterfliegen oder aber ihn auf mind. FL70 überfliegen müssten. Bei Nr.2 ist ein unterfliegen nicht möglich, weshalb wir hier den Luftraum entweder auf mehr als 3500ft überfliegen müssen oder einen Kurs um diesen Luftraum herum wählen müssten. Hinweis: Auf FL100 (im Gebirge auch höher) endet der Luftraum E und wird durch einen Luftraum C ersetzt. Dieser benötigt wiederum eine Freigabe und sollte daher von der VFRFliegerei wenn möglich vermieden werden. Anhand dieses Tutorials solltet ihr einer sicheren Flugplanung ein Stück näher gekommen sein, euer Ziel auch ohne GPS sicher finden und nicht in freigabepflichtige Lufträume einfliegen. Weitergehende Information findet ihr im Kompendium des Trainingsdepartements auf IVAO.de.
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