Ratgeber: Grundlagen für das Layout eines Gemeindebriefs

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1 gemeindemenschen.de Stark im Ehrenamt! Ratgeber: Grundlagen für das Layout eines Gemeindebriefs Farbe verwenden Zwischen dem klassischen Schwarz-Weiß-Druck und der Vierfarbigkeit liegen einige Möglichkeiten für Gemeindebriefe: Druck in einer Farbe (ohne Schwarz) auf weißem Papier Zweifarb-Druck (Schwarz und eine Schmuckfarbe) auf weißem Papier Verwendung von farbigem Papier und schwarzer Druckfarbe Vorteile Wirkt trotz geringer Produktionskosten farbig Erzeugt bei guter Gestaltung einen lebendigen und abwechslungsreichen Eindruck Wirkt sehr farbig Wenig technischer Aufwand in der Gestaltung Nachteile Kann schwerer zu lesen sein, wenn der Kontrast nicht hoch genug ist Bilder erscheinen schnell flach Höhere Produktionskosten als einfarbiger Druck Kann schwerer zu lesen sein, wenn der Kontrast nicht hochgenug ist Bilder werden durch geringen Kontrast schwerer zu erkennen sein Wenn die Entscheidung über die Farbigkeit grundsätzlich gefällt ist, müssen die Fotos entsprechend umgewandelt werden. Aus Farbbildern werden (für einen späteren Schwarz-Weiß-Druck) frühzeitig Graustufenbilder. Bei der Verwendung einer Schmuckfarbe sollte möglichst der Duplex-Modus, also die gestaltete Zweifarbigkeit, angestrebt werden: Dabei finden in der Darstellung des Bildes zwei Farben Verwendung, das Bild wirkt tiefer und passt sich besser der farblichen Umgebung an. Die Umwandlung in den Duplex-Modus leisten bessere Bildbearbeitungsprogramme, Erläuterungen dazu finden sich in den entsprechenden Handbüchern. Quelle: Hilmar Gattwinkel Wie darf ich dieses Dokument benutzen? Mehr unter: /nutzungsbedingungen gemeindemenschen.de V867 1

2 Farben tragen Bedeutung Jeder Unterschied in der Farbgebung löst bewusstes oder unbewusstes Nachdenken aus: Warum ist hier diese Farbe verwendet und nicht etwa schwarz? Werden beispielsweise nicht alle Überschriften gleichermaßen farbig gesetzt, entsteht eine sichtbare Gewichtung. Deshalb braucht die Verwendung von Farbe als Gestaltungselement ein klares und konsequentes Konzept. Am besten wird die Farbigkeit des Gemeindebriefs schon bei der Entwicklung des Gemeindelogos und seiner Farbwelt mitentworfen. Ist etwa das Logo mit einer Hausfarbe verknüpft, dann sollte diese Hausfarbe möglichst auch im Gemeindebrief vorkommen, wenigstens auf der Titelseite. Manche Gemeinden verwenden farbigen Karton als Umschlag und unterscheiden die verschiedenen Ausgaben durch verschiedene Farben. Wenn damit ein System verbunden ist, etwa die sechs Ausgaben im Jahr immer in derselben farbigen Reihenfolge zu veröffentlichen, dann leuchtet es den Lesenden ein und wird zum verlässlichen Erkennungsmerkmal. Wenn aber der Zufall regiert, dann ist die Farbe beliebig und die Bedeutung zerstört. Papier Die Kombination von Grammatur und Volumen entscheidet über die Durchsichtigkeit des Papiers. Da der Gemeindebrief beidseitig bedruckt wird, sollte das Durchschimmern der Rückseite unbedingt vermieden werden. Auch unsere Finger können sich erinnern. Im Alltag begegnet uns täglich das weitverbreitete ungestrichene Kopierpapier in der Grammatur 80 gr/m2, etwa in Form von Rechnungen oder Sitzungsunterlagen. Wenn der Gemeindebrief mit genau dieser Papierqualität hergestellt wird, löst die Berührung und das Blättern einen Erinnerungseffekt aus: Rechnung oder Sitzungsunterlage. Hier könnte schon eine erste gefühlte Besonderheit des Gemeindebriefs geschaffen werden, mit der Wahl eines anderen, möglichst besseren Papiers. Es ist, etwa bei Zeitschriften, üblich, Umschlägen eine höhere Grammatur zu geben. Das kann auch für den Gemeindebrief sinnvoll sein. Schon 10 bis 20 gr/m2 mehr sind für die Leserinnen und Leser als Unterschied zwischen außen und innen gut spürbar. V867 2

3 Druck Grundsätzlich gibt es drei Produktionsweisen: Im klassischen Offsetdruck trägt eine Platte jeweils eine Farbe auf große Papierbögen auf, die später in das gewünschte Format geschnitten und zu Heften zusammengefügt werden. Ab einer Auflage von etwa 500 Exemplaren ist dies die kostengünstigste Drucktechnik. Da jede Farbe einzeln gedruckt werden muss, steigt der Produktionspreis mit jeder eingesetzten Farbe an. Im Digitaldruck läuft das Papier durch eine Druckmaschine, die weitläufig mit den bekannten Laserdruckern verwandt ist. Der Digitaldruck bietet inzwischen die gleiche Qualität wie der Offsetdruck und lohnt sich vor allem bei kleineren Auflagen. Da es nur einen Druckdurchgang gibt, spielt die Frage der Farben keine Rolle bei den Kosten: Vierfarbig ist genauso teuer wie einfarbig. Das Kopieren scheint häufig eine preiswerte und flexible Produktionsweise für Gemeindebriefe. Zwei Gründe sprechen dagegen: Die Qualität ist häufig unzureichend, da vor allem preiswerte Kopierer nicht auf die hochwertige Wiedergabe von Bildern und die differenzierte Darstellung von Grautönen eingerichtet sind. Außerdem werden die Kosten des Kopierens häufig unterschätzt, denn neben dem Papier und dem Toner müssten auch die Abschreibung des Geräts und die eingesetzte Arbeitszeit in einer Vollkostenrechnung aufgeführt werden. Zum Verhältnis von Bild und Text Bilder sollten groß und erkennbar sein: Sie machen die Seite für die Lesenden attraktiv und vermitteln Aspekte weit über den Text hinaus. Bilder brauchen Luft: Dazu gehört ein rundum guter Abstand zu dem Text. Bilder brauchen ein Fundament: Grundsätzlich sollten Bilder auf der Seite eher oberhalb des Textes stehen, denn geschlossener Text wirkt leicht wie eine graue Fläche. Steht das Bild oberhalb einer solchen Fläche, wird es wie von einem Sockel gestützt. Steht dagegen der Text über dem Bild, kann er bedrückend wirken. Bilder sind wichtig. Wenn sie nur als Hintergrund oder Wasserzeichen verwendet werden, über die der Text läuft, werden sie (allein durch die Gestaltung) schwer erkennbar und unwichtig gemacht. Von seriösen Zeitungen ist zu lernen, dass die klare Trennung von Bild und Text allen nützt. V867 3

4 Hinweise zum Text Blocksatz sieht auf den ersten Blick häufig gut aus: Rechte Winkel, gerade Linien. Der zweite Blick zeigt vor allem bei Blocksatz aus dem Textverarbeitungsprogramm Lücken und Löcher. Die einzelnen Worte sind auseinandergezerrt, die Abstände zwischen den Wörtern unschön vergrößert. Je schmaler Spalten angelegt sind, desto schwieriger wird der gute Blocksatz. Flattersatz linksbündig ist häufig der Satz der Wahl, weil er unseren Lesegewohnheiten entgegenkommt: Wir erkennen deutlich das Ende einer Zeile und finden zwanglos zum Anfang der nächsten Zeile. Aus dem rohen Flattersatz wird in Bearbeitung ein gemäßigter Flattersatz, der grobe Satzfehler vermeidet wie mehr als zwei Trennungen am rechten Rand in direkter Folge etwa oder die Bildung von grafischen Mustern wie Treppenstufen. Flattersatz rechtsbündig ist für uns nur schwer zu lesen, weil unsere Augen den Anfang der nächsten Zeile mühsam suchen müssen. Nicht nur ungewohnt, sondern auch unpraktisch, ist diese Variante nur für ausgewählte Gestaltungen naheliegend, beispielsweise kurze Texte auf Plakaten. Im Gemeindebrief als einem Langtextmedium zur Information sollte diese Satzart vermieden werden. Zentriert halten wir nur sehr wenig Text aus, unsere Augen suchen immer wieder neu Anfang und Ende der Zeile. Dichter gestalten gerne ihre Gedichte zentriert, denn der normale Lesefluss wird ständig unterbrochen. Was die Poesie will, nämlich ein kleinschrittiges Lesen mit Anstoß zum Nachdenken, muss der Gemeindebrief vermeiden. Allenfalls Überschriften können zentriert stehen. V867 4

5 Schrift Von seriösen Zeitungen lässt sich lernen, dass mit einer oder zwei Schriften alle Seiten gestaltet werden können. Dabei gelten die Kombination von einer Antiqua für Lesetexte und einer Grotesk für die Auszeichnungen immer noch als Standard. Diese (häufig unbewusste) Erwartung der Lesenden an Gedrucktes, das ernstgenommen werden will, bedeutet für den Gemeindebrief: Entscheidung für eine Grundschrift und möglicherweise Ergänzung durch eine zweite, deutlich zu unterscheidene Auszeichnungsschrift. Eine mutwillige Vielfalt von Schriften, die von Seite zu Seite wechseln, irritiert und verwirrt. Die beste Schriftwahl ist die, die nicht auffällt damit die Schrift dem Inhalt dienen kann. Raster Bei der Nutzung von Printprodukten suchen wir unwillkürlich und fast immer unbewusst nach visuell ordnenden Strukturen. Gewöhnlich helfen gerade Linien (senkrecht und waagerecht) und daraus entstehende Winkel, ein Raster zu finden. Dazu dienen sichtbare Linien, etwa Ränder von Bildern, ebenso wie unsichtbare Linien, etwa Grundlinien von Textzeilen oder der linke Rand eines linksbündigen Textes. Raster ermöglichen Orientierung und schaffen das Gefühl von Ordnung. Sie sind deshalb beim Entwurf unverzichtbar, zugleich aber auch unvermeidbar. Die Frage der Raster ist deshalb nur: absichtsvoll oder zufällig? V867 5

6 Über diese Arbeitshilfe: Bevor der Gemeindebrief zum ersten Mal erstellt wird oder wenn Sie eine Überarbeitung planen, sollten Sie sich vorher ein paar Gedanken zum Layout machen. In unserem Ratgeber haben wir Grandlagen zusammengetragen, die Ihnen bei der Gestaltung des Gemeindebriefs helfen von der Schrift bis hin zu Farbe und Flattersatz. Ähnliche Themen Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Tipps helfen konnten. Wenn nicht, stöbern Sie doch einfach auf unserer Webseite. Wir bieten noch mehr Arbeitshilfen zu diesem Themengebiet zum Herunterladen an: > /presse-oeffentlichkeit Fragen Sie unsere Themenpaten! Unsere Themenpaten aus der Praxis stehen für Sie bereit und beantworten Ihre Fragen zum Thema binnen 48 Stunden. Gehen Sie einfach auf: > /themenpaten V867 6