5. Kongress für Wirtschaftspsychologie - Hamburg Wie wirkt konstruktivistische Beratung?
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- Heiko Salzmann
- vor 7 Jahren
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1 1. Vorstellung und Hinführung Person Thema 2. Prinzipien und Haltungen 3. Konsequenz daraus für den Beratungsprozess 4. 2te Folie dazu 5. 3 Verfahren kombiniert 6. Prozessführung als wichtige Beratungsaufgabe 7. Tools: Frage-Interventionen 8. 2te Folie dazu 9. Tools: Aufgaben-Interventionen 10. 2te Folie dazu 11. Stringenter Beratungsprozess 12. Adressen
2 Als konstruktivistisch kann eine Beratung bezeichnet werden, wenn sie folgende Haltungen und Prinzipien beinhaltet: Beobachterabhängigkeit von Wirklichkeit Kontextabhängigkeit von Problemen Perspektivenabhängigkeit von Fakten Insofern treffen wir immer auf Geschichten Wir treffen auf Konstrukte wie subjektive und geteilte Zuschreibungen, Diagnosen Implikationen von fachlichen Konzepten und privaten Glaubenssätzen beachten Nützlichkeitskriterien statt Wahrheiten- Zielausrichtung statt Rekonstruktion Konsequente Ressourcenorientierung Reflexion des Beratungssystems Coach-Klient- selbst mit dem Klienten Veränderung als Selbstorganisationseffekt/ neue Informationsverarbeitung Veränderungen als erweiterte Selbstorganisation eines Systems
3 Konsequenz für den Beratungsprozess Rahmen bereitstellen zur Erweiterung der Selbstorganisation Auftragsklärung als umfassende Intervention Einbeziehen des Auftragssystems (Institution/ Organisation, PE, Vorgesetzte, Führungskraft selbst) Zielklärung als durchgehende umfassende Intervention der Einzelsitzung des Gesamtprozesses Einbeziehen des Auftragssystems Einbeziehen des Bezugssystems
4 Zieldiskussion als Prozessführungsaufgabe: Warum will/ kann jemand nicht? Ambivalenzen- Was steht/ spricht dagegen? Zielkonflikte, verschiedene Seiten in der Brust! Kosten-Nutzen- Was sind Sie bereit einzusetzen? Hindernisse Was/ Wer kann Sie abhalten, das zu tun? Glaubensannahmen- Was sind die Vorannahmen über Veränderung? - was benötigen Sie zur Veränderung? Die Lösung von gestern ist das Problem von heute und so weiter...! Dann mal sehen...durchspielen: Angenommen, Sie sind schon da... Prozessebene einbringen als mitlaufende Intervention Wie bringt uns das heute Erarbeitete hinsichtlich des Ziels weiter? was müssen Sie oder ich heute tun, dass es adäquat ist (wenig nützt)? Evaluation als ständige Intervention Angenommen Sie setzen das um, wie schätzen Sie die Wirkung auf einer 10-Zielskala ein? Wie sind Sie heute weitergekommen?
5 3 Verfahren kombiniert Systemisches Vorgehen 2ter Ordnung: Jede Perspektive hat eine andere Wahrheit Das System dominiert, aber der einzelne hat Einfluss Das Beratungssystem ist ein System für sich und schafft Wirklichkeit allein dass es da ist. Problemstabilisierend? Wie Schluss? Festgesetzt? Lösungsorientiertes Vorgehens: Trennung von Lösung und Problem Sprung in den Lösungszustand Skalierung von Prozessvariablen: Zuversicht, Motivation, Erfolgen... Ericksonsches Vorgehens: Beachten von Aufmerksamkeitszuständen- Neue Erfahrungen machen Arbeit mit Bildern und Metaphern zur Initiierung und Verankerung Auslösen von innerer Suchprozessen Utilisation- alles was auftaucht nutzen
6 Prozessführungsarbeit beinhaltet die aktive Arbeit mit dem Prozess Anhand von Auftragsklärung, Zielklärung, evaluierender Skalierung entwickelt sich der gesamte Prozess. Klärung von Motivation, Zuversicht! Einsatzstärke, Ressourcen. Klärung von Ambivalenzen, inneren und äußeren Hindernissen. Schleifen zum Brainstormen, zur Erlebnisaktivierung und die Arbeit mit verschiedenen Aufmerksamkeitszuständen führen durch Frageinterventionen wieder zur Prozessebene zurück. Durch Skalierung- und Ratifizierungsfragen werden neue Etappen auch als neue Ressourcen herausgearbeitet und verfestigt. Ende: Klient ist der Star. Er hat nicht voraussehbare Schritte gemacht.
7 Konstruktivistische Tools: Frageinterventionen Auftragsklärung: Was ist zuvor passiert, Lösungsversuche zuvor, warum jetzt? Wie zu uns gekommen? Welcher Auftrag? Was verstehen Sie darunter? Zielklärung: Was soll am Ende der Stunde stehen? Und was am Ende des Coachings? Auflösen ungünstiger Konstrukte d.h. Komplexitätsreduktionen: Diagnosen, Zuschreibungen in Beschreibungen umwandeln, Perspektiven erheben. Erklärungen abfragen: Wie erklären sie sich das Phänomen? Wie es sich relevante andere?
8 Unterschiedserhebung Wie ist der Unterschied? Vorher-Nachher, diese Perspektive jene? Ausnahmen- und Ressourcenerhebung: Wie hat sich das ausgewirkt? Was war anders? Komplexitätserweiterung und Komplexitätsreduzierung Wie sieht es aus der Vogelperspektive, wie aus der Zeitperspektive aus? Finden Sie ein Symbol dafür, eine Überschrift!
9 Tools: Aufgaben- Interventionen Beobachtungsaufgaben: Beobachten sie genau, was passiert im Problemfeld! Musterunterbrechungen: Verschreibungen (nach Funktionserarbeitung) So tun als ob- Aufgaben: Wirksame mentale Interventionen mit Außenwirkung Aufmerksamkeitsfokussierende Aufgaben: Achten Sie darauf, wo es schon anders ist... System-enervierende Aufgaben: Tun Sie etwas anderes! Wer entdeckt es zuerst? Wie lange müssen Sie es tun bis es realisiert wird? Von wem zuerst?
10 Immunisierende Aufgaben: Was müssen Sie tun, dass sich nichts ändert? Systemische Einbindung: Was müssen Vorgesetzte/ Team, Unternehmen tun, dass Sie sich so.. oder so verhalten Welche Interaktionszirkel /Teufelskreis/ Engelskreis, Muster, welche Funktion im Zirkel? Wie anders herzustellen? Schlussinterventionen: Ratifizierung der Erfolge, Festhalten mit allen Sinnen und Ankern Wie werden Sie darüber denken? Wann wird diese Lösung überholt sein?
11 Stringenter Beratungsprozess ( Unterschied zur offen gehaltenen Supervision, die andere Effekte bekommt) Fokus ist (Wieder)- Befähigung, Implikation: Mensch hat immer mehr Ressourcen und Möglichkeiten Was ist das relevante System: Was ist dabei die relevante Fragestellung: Kann diese vom Klienten beantwortet werden Was ist sonst die seine? Was ist das relevante Ziel: Selbstbestimmbarkeit, Hinzu-Bewegung u.a. Konstruktivistische Ansätze setzen andere Foki. Wie gestaltet Klient die Problemtrance und was spricht gegen rauskommen. Beachten insbesondere Anfangs- und Schlusssituationen, Rückfälle und Stagnationen! Stellen andere Fragen. Beachten die Aufmerksamkeitslenkung und verschieben sie.
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