Aufgabe 1 (a) IAS Übung 1: Rahmenbedingungen. Was ist unter Rechnungslegung zu verstehen? Wozu Rechnungslegungsstandards? Wer legt diese fest?
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- Jürgen Albert
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1 Aufgabe 1 (a) Aufgabe 1 (a) Was ist unter Rechnungslegung zu verstehen? Wozu Rechnungslegungsstandards? Wer legt diese fest? Übung_1_IAS_FS09_final Seite 7
2 Aufgabe 1 (a) 1 Was ist Rechnungslegung? Rechnungslegung Bilanzierung heisst, Bestimmten Adressaten (z.b. Aktionären, Banken, Kunden) Mit Hilfe bestimmter Rechenwerke des Jahresabschlusses (z.b. Bilanz, Erfolgsrechnung, Kapitalflussrechnung) Durch Offenlegung oder Einsichtnahme Informationen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu geben, Rechenschaft über den wirtschaftlichen Erfolg sowie Vermögen, Schulden und Liquidität abzulegen und darüber hinaus in Abhängigkeit nationaler Regelungen Ausschüttungsbemessungs- und Besteuerungsgrundlagen zu ermitteln. Übung_1_IAS_FS09_final Seite 8
3 Aufgabe 1 (a) 2 Wozu Rechnungslegungsstandards? Management Rahmenbedingungen Grundsätze ordnungsgemässer Rechnungslegung Standards zur Rechnungslegung Gesellschaftsrecht (Verantwortlichkeit) Revisionsgesellschaft Bericht- Erstattung Leistungsbeurteilung Prüfung Einsichtsrecht, Auskunftspflicht Aktionäre Fee Testat Übung_1_IAS_FS09_final Seite 9
4 Aufgabe 1 (a) 2 Wozu Rechnungslegungsstandards? Objektivierung: Rechnungslegung verdichtet ökonomische Transaktionen zu monetären Grössen leider ist dies nicht objektiv eindeutig möglich. Welche Informationen sollen Investoren zur Verfügung gestellt werden? Wie sind Herstellkosten genau zu ermitteln? Welche Abschreibungsmethode ist zu verwenden? Vergleichbarkeit verschiedener Unternehmen/Branchen Schaffung gleicher Erwartungen bei allen Beteiligten Rechnungslegungsstandards legen fest, welche Informationen in Jahresberichten mindestens veröffentlicht werden müssen und in welcher Form Übung_1_IAS_FS09_final Seite 10
5 Aufgabe 1 (a) 3 Wer legt Rechnungslegungsstandards fest? Gesetzgeber Handelsrecht/Obligationenrecht Steuerrecht Expertengremien/Fachkommissionen, z.b. Schweiz: Swiss GAAP FER Fachkommission für Empfehlungen zur RL Verlautbarungen ohne Verpflichtungscharakter Deutschland: Deutscher Standardisierungsrat (DSR) Als privates RL-Gremium im Sinne des 342 HGB anerkannt In USA: Financial Accounting Standards Board (FASB) Wichtigste Institution, die an den US-Normen mitwirkt Grossbritannien: Accounting Standard Board (ASB) Übung_1_IAS_FS09_final Seite 11
6 Aufgabe 1 (b) Aufgabe 1 (b) Warum sind international einheitliche Standards für die Rechnungslegung notwendig und sinnvoll? Übung_1_IAS_FS09_final Seite 12
7 Aufgabe 1 (b) Weltweite Vernetzung von Märkten: Märkte werden transparenter und rücken aufgrund der Informations- und Kommunikationstechnologien und der Logistik näher zusammen. Kosten- und Zeitersparnisse: Die Kosten der Rechnungslegung für multinationale Unternehmen sind vergleichsweise höher, weil Jahresberichte nach verschiedensten Normen in den einzelnen Ländern erstellt und geprüft werden müssen. Einheitliches Beurteilungssystem: In multinationalen Unternehmen besteht vielfach der Wunsch, über ein einheitliches Beurteilungssystem der finanziellen Performance der nationalen Gesellschaften zu verfügen. Zunehmende Privatisierung und Deregulierung: Die ansteigende Deregulierung und zunehmende Privatisierung staatlicher Unternehmen hat zu steigendem Kapitalbedarf international tätiger Unternehmen geführt. Daten der Jahresabschlüsse sind für Börsianer nach wie vor die wichtigste Informationsquelle Erhöhter Informationsbedarf der Kapitalanleger: Damit Investoren/Kapitalanleger die richtigen Investitionsentscheidungen treffen können, bedürfen sie zuverlässiger und vergleichbarer Informationen Entwicklungshilfe: International anerkannte Rechnungslegungsstandards helfen kleineren Ländern oder Entwicklungsländern Grundsätze der Rechnungslegung zu formulieren und zu erlassen. Übung_1_IAS_FS09_final Seite 13
8 2. A. I. 7. IAS Übung 1: Rahmenbedingungen Aufgabe 1 (b) Verordnung der EU vom Juni 2002 bzgl. der verbindlichen Anwendung der IAS auf Ebene der Konzernrechnungslegung für börsennotierte Gesellschaften in der EU ab dem Jahr 2005 gilt als Meilenstein der Harmonisierungstendenzen der internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Convergence Project ( Norwalk Agreement, 2002) zwischen FASB (US-GAAP) und IASB (IFRS/IAS) aufgesetzt Aber: Selbst unter Berücksichtigung dieser Beschlüsse und Entwicklungen muss weiterhin festgestellt werden, dass der globale Harmonisierungsprozess in der Rechnungslegung keineswegs abgeschlossen ist, die Frage, an welchen Kapitalmärkten künftig welche Abschlüsse anerkannt werden, ungeklärt ist und sich die internationalen Rechnungslegungsvorschriften sehr dynamisch weiterentwickeln Übung_1_IAS_FS09_final Seite 14 IAS -14
9 Aufgabe 1 (c) Aufgabe 1 (c) Warum existieren dennoch weltweit unterschiedliche Standards für die Rechnungslegung (z.b. US-GAAP, IFRS/IAS, OR, HGB)? Übung_1_IAS_FS09_final Seite 15
10 Aufgabe 1 (c) Unterschiedliche Kultur & Geschichte Unterschiedliche Rechtssysteme (Common Law vs. Code Law) Unterschiedliche Steuersysteme Kapitalgeber und Kapitalmärkte Rechnungslegungs-/Bilanzierungssysteme Weiterführende Literatur: Pellens, Fülbier, Gassen, Sellhorn (2008). Internationale Rechnungslegung. 7. Auflage. Stuttgart: Schäffer-Pöschel (insb. S. 34ff.) Übung_1_IAS_FS09_final Seite 16
11 Aufgabe 1 (c) Standard Umfang Charakter Ziel Ausrichtung Anerkennung Schweizerisches Aktienrecht Wenige Artikel Private Aktiengesellschaft Rahmenbedingungen Gläubigerschutz Innerhalb Schweiz Swiss GAAP FER 1 ~ 200 Seiten Prinzipienorientiert, übersichtlich Fair Presentation Publikumsgesellschaften mit nationaler Ausstrahlung, KMU Innerhalb Schweiz IFRS / IAS ~ Seiten Prinzipienorientiert, detailliert Fair Presentation Publikumsgesellschaften mit internationaler Ausstrahlung Fast weltweite Akzeptanz (insb. EU) US GAAP 2 Unzählige Bücher Case Law, extreme Regelungsdichte Fair Presentation Publikumsgesellschaften an US-Börsen Pflicht für Kotierung in den USA Quelle/Weiterführende Literatur: Meyer (2007). Konzernrechnung. Zürich: Fotorotar. (insb. S. 39ff.) Übung_1_IAS_FS09_final Seite 17
12 Aufgabe 1 (c) 1 Beispiel Swiss GAAP FER ( Fachempfehlungen zur Rechnungslegung ) Übung_1_IAS_FS09_final Seite 18 Quelle/Weiterführende Literatur: Meyer (2007). Konzernrechnung. Zürich: Fotorotar. (insb. S. 39ff.)
13 Aufgabe 1 (c) 2 Beispiel US GAAP ( Generally Accepted Accounting Principles ): Entstehung und Verbindlichkeit: 1934 Gründung SEC ( Securities Exchange Commission, US Börsenaufsicht) Committee on Accounting Procedures (CAP) Accounting Principles Board (APB) 1972 Gründung Financial Accounting Standards Board (FASB) US-GAAP ist für SEC-börsennotierte Unternehmen verpflichtend Konzeption Im Gegensatz zu den kontinentaleuropäischen Systemen (wozu auch IAS und Swiss GAAP FER zählen), die auf legislativ entwickelten Gesetzen ( Civil Law ) basieren, ist das Rechtssystem der USA vom Common Law geprägt. Dies erzlärt, warum die US-GAAP mehrheitlich auf aktuelle Einzelfragen ausgerichtet und durch einen starken Praxisbezug gepägt sind Dieses Rule-based Konzept führt zu einem riesigen Umfang an detaillierten Regeln Quelle/Weiterführende Literatur: Meyer (2007). Konzernrechnung. Zürich: Fotorotar. (insb. S. 52ff.) Übung_1_IAS_FS09_final Seite 19
14 Aufgabe 1 (c) 2 Beispiel US GAAP ( Generally Accepted Accounting Principles ): The House of GAAP Quelle/Weiterführende Literatur: Meyer (2007). Konzernrechnung. Zürich: Fotorotar. (insb. S. 52ff.) Übung_1_IAS_FS09_final Seite 20
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