AUSSTELLUNG G.A.R.D. PRESSEINFORMATION G.A.R.D. G.A.R.D. Zeichnung, Malerei, Skulptur, Video, Performance u. a. Bild: Mariola Groener
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- Hartmut Schäfer
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1 AUSSTELLUNG GUARD.ANDROID.RADICAL.DREAM.GRID.ALGORITHM.REAL.DATA.GOD. AI.REVOLUTION.DIMENSION.GLOBAL.ALL.REALITY.DELIRIUM MAI 2019, KUNSTQUARTIER BETHANIEN Zeichnung, Malerei, Skulptur, Video, Performance u. a. Bild: Mariola Groener (Berlin, ) 10 künstlerische Positionen finden in der Ausstellung im Projektraum des Kunstquartier Bethanien zusammen. Zu sehen ist ein weites Spektrum an Arbeiten und Arbeitsmethoden; Zeichnung, Malerei, Skulptur, Video, raumgreifende Installation und Performance. Geprägt durch die fortschreitenden mechanisch-digitalen Prozesse, spiegeln und reflektieren die für die Ausstellung ausgewählten Arbeiten auf sehr vielfältige Weise und größtenteils erstaunlich analog, die anwachsenden Veränderungen in unserer Wahrnehmung und unseren bisherigen gesellschaftlichen Übereinkünften. YVEN AUGUSTIN LITTENSTRASSE BERLIN T F INFO@AUGUSTINPR.DE
2 Vernissage 11. Mai 2019, Kunstquartier Bethanien Projektraum, Uhr Dauer Mai 2019, Uhr und nach telefonischer Vereinbarung: +49 (0) Mit Arbeiten von: Mark Alexander, Ben Cottrell, Franziska Goes, Mariola Groener, Stefan Landrock, Joe Neave, Markus Selg, Tommy Støckel, Suse Weber und WILHELM GROENER Rahmenprogramm innerhalb der Ausstellung: 16. Mai, 19 Uhr Vortrag Stefan Landrock / A2029 Society, Museum of Media History The Hitchhikers Guide to the Turing Galaxy Understanding Media and Technology from Renaissance to Bitcoin 17. Mai, 19 Uhr Lecture-Performance an Bewegungsschablone von Suse Weber, mit Barbara Buchmaier und Christina Woditschka 18. Mai, 19 Uhr Performance 33 SKIZZEN von WILHELM GRO- ENER Günther Wilhelm & Mariola Groener Die alltägliche Beziehung und Interaktion mit Technologie prägt, beeinflusst und verändert unser Denken, Handeln und Wahrnehmen zunehmend. So erscheinen analoge Dinge und Situationen oft als digital berührt`. Durch die fortschreitende Automatisierung und Mechanisierung unterliegt unsere Sichtweise einer Art Loop aus vielfacher Projektion zwischen dem analog-diesseitigen` und dem digital-jenseitigen` und wirft Fragen auf zum Umgang mit der daraus hervortretenden neuen Zwischenwelt`; zwischen Realität und Fiktion, Schutz und Überwachung, Rationalität und Paranoia, Entfremdung und zugleich auch Raum für neue Möglichkeiten und Offenheit. Die für die Ausstellung ausgewählten Arbeiten spiegeln und hinterfragen auf vielfältige Weise dieses Wandeln zwischen den Welten`. Impulsgeber und Inspiration zur Ausstellung ist WILHELM GROENERs vierteiliger Performance-Abend D.R.A.G. (Dingus.Realities.Android-Animal.Group). Dieser wurde 2018 in den Uferstudios Berlin uraufgeführt und beschäftigt sich mit Wandlungen und Weitungen von Wirklichkeiten vom Menschen und den ihn umgebenden Strukturen. verhält sich sozusagen spiegelbildlich zum Titel und den zentralen Themen des Stücks, und erweitert diese um weitere Aspekte. Mehr Infos zu WILHELM GROENER und dem Stück D.R.A.G. auf Seite 8. Ort Kunstquartier Bethanien Mariannenplatz Berlin Online» wilhelmgroener.net» kunstquartier-bethanien.de Pressefotos Download» augustinpr.de
3 Im Folgenden finden sich: KURZBESCHREIBUNGEN / -BIOGRAFIEN / EXEMPLARISCHE ABBILDUNGEN DER BETEILIGTEN KÜNSTLER*INNEN Mark Alexander Mark Alexanders malerische Werke sind sorgfältig ausgeführte Arbeiten, die sich entlang der Achse von individueller Wirkungskraft und der Fragilität kultureller Errungenschaften bewegen. Durch die Neugestaltung von (Kunst)Ikonen der Vergangenheit zeigen diese eine Welt, in der Vergänglichkeit und Permanenz verschwimmen und die oftmals auf eine Welt hinter den Dingen zu verweisen scheinen. Ein Hauch von Ewigkeit haftet diesen Bildnissen an und eine Art Neukalibrierung der Beziehung des Menschen zu Kunst- und zum Zeitverständnis, dabei entfaltet sich eine psychologische Tiefe, die eine Art Enträtselung der Geschichte und gleichzeitig die Richtung, in der wir uns befinden, freilegt. In wird seine Arbeit Pioneer : 1 präsentiert. Mark Alexander, geboren 1966 in Horsham, West Sussex (England) lebt und arbeitet momentan in Berlin und Werder. Er studierte an der Ruskin School of Drawing and Fine Art, Oxford. Er war u. a. Artist in Residence im Beethoven Haus in Bonn, einige seiner Werke sind in der Sammlung der Stiftung Centre Pompidou Paris aufgenommen. Seine Arbeiten wurden vielfach international präsentiert, u. a. in St. Paul s Cathedral, Haunch of Venison, Wilkinson Gallery, Saatchi Gallery, Royal Academy in London; Broadway 1602 Gallery, New York; Philharmonie de Paris und Centre Pompidou, Paris; Tatiana Kourochkina Galleria D Art, Istanbul; Kunsthalle Basel und in Berlin u. a. in Galerie Bastian, Me Collectors Room, Bode Museum und Gemäldegalerie. Mark Alexander, Pioneer : 1, 2018, Öl auf Leinwand, 52 x 35 cm Ben Cottrell Ben Cottrells vielschichtiges, dynamisches Werk umfasst verästelnde, raumgreifende Installationen, Skulpturen, Malerei, Fotografie und Zeichnungen. In seinen Arbeiten lässt er eine Bilderwelt aus ambivalenten Energien entstehen. In diesen steht der Körper oft als Stellvertreter für gesellschaftlich-kulturelle Wandlungen Motiv. In werden Arbeiten aus seiner Reihe Canvas` präsentiert. Es sind große, auf Leinwand collagierte Bildsammlungen, bestehend aus verschiedenen Fragmenten seiner künstlerischen Alltagspraxis. Hierbei kommen Themen wie Kultur und Kli-
4 schee, Philosophie und Pop, Natur und Mythos, Mortalität und Ewigkeit, Kosmos und Chaos gleichermaßen zutage und lassen atmosphärisch üppige Flächen entstehen, die auch die gegenwärtige, bildüberflutete gesellschaftliche Wirklichkeit widerspiegeln. Ben Cottrell, 1972 in Cornwall/England geboren, lebt in Berlin. Er studierte an der Cheltenham School of Art and Design, war u. a. Artist in Residence im MuseumsQuartier Wien, Meet Factory/International Center of Contemporary Art Prag. Seine Arbeiten wurden u. a. im Bonner Kunstverein, Cell London, Envoy Enterprises, New York; Mikael Andersen, Kopenhagen; Garage, Rotterdam; Ten Haaf Projects, Amsterdam; Blackbridge Offspace, Bejing; Kunstwerke, Berlin; Superdeals, Brüssel; und zuletzt in der Galerie Warhus Ritterhaus in Köln ausgestellt. Ben Cottrell, Canvas No. 19, 2019, versch. Material auf Nessel, 200 x 150 cm Franziska Goes Franziska Goes Arbeiten beschäftigen sich mit Möglichkeiten malerischen Ausdrucks innerhalb unterschiedlicher Bildkonzeptionen. Gegensätzliches findet sich in diesen Bildern: Reduktion und Fülle, Klarheit und Verwobenheit, das Fragmentarische und das Ganze werden in ein Verhältnis von Wiederholung versus Singularität gestellt. Handwerklich-analoge Flächentexturen in Variation, Komposition, Farbe und Form werden zu landschaftlich-konstruktiven Ebenen verbunden, gleich dem Arbeiten mit verschiedenen Layern am Bildschirm, die an die Ambivalenz von digitaler Ästhetik, Naturhaftigkeit und purer Malerei erinnern. In der Ausstellung werden zwei ihrer Arbeiten zu sehen sein. Franziska Goes ist 1971 in Berlin geboren und studierte an der UdK Berlin Malerei und Zeichnung. Sie erhielt Stipendien u. a. für Schweden und von der Karl Hofer Gesellschaft für Tessin/Schweiz wurde sie für den Berlin Art Prize nominiert, ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen. Sie wurden in Berlin u. a. im Künstlerhaus Bethanien, Kommunalen Galerie, General Public und Ballhaus Ost gezeigt. Außerhalb Berlins u. a. in Kunstruimte 09, Groningen; Galleri Thomassen, Göteborg; und in Columbus Art Foundation, Ravensburg. Sie unterrichtet an der Design Akademie Berlin, SRH Hochschule sowie an der Summer School; Bauhaus Universität Weimar. Franziska Goes, Schwärzliches Grün / Verschiedenartigkeit, 2017, Acryl auf Nessel 190 x 135 cm
5 Mariola Groener Mariola Groeners vielfältige künstlerische Praxis umfasst eine Vielzahl von Medien, darunter Collage, Skulptur, Video, performative Installationen und Choreografie. Ihr Interesse richtet sich auf Untersuchung und Verschiebungen von Grenzen in angestammten Kontexten und Konzepten. Hierbei kommt oftmals Fundmaterial zum Einsatz; Gewöhnliches und Seltsames, das sie auf dessen kulturell-konnotative Qualitäten und Potenziale hin untersucht und neu ausrichtet, finden hier zueinander. Mit den Mitteln von Montage und Arrangements lässt sie eine erweiterte (Objekt-)Präsenz entstehen, die die gängigen Rezeptions- und Konnotationsmuster hinterfragt und idiosynkratische Räume schafft. Für entwickelt sie eine raumgreifende Installation. Mariola Groener, 1968 in Polen geboren, in München aufgewachsen, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Folkwang Universität der Künste, wurde mit dem Fotografiepreis das große stille Bild NRW ausgezeichnet, erhielt u. a. das Berliner Choreografiestipendium, ist Co-Regisseurin des Performance-Projekts WILHELM GROENER (s. S.8) und war Co-Initiatorin und -Leiterin des Berliner Ausstellungsraums forever and a day Büro. In Berlin wurden ihre Arbeiten zuletzt u. a. im Kunstraum Kreuzberg, Galerie am Körnerpark und Kunstpunkt Berlin gezeigt und international u. a. im Sariev Gallery und Center for Contemporary Art Plovdiv/BGR, High Street Project Gallery Christchurch/NZ, Trumans Gallery London, Kunsthalle Exnergasse Wien und Superdeals Brüssel. Mariola Groener, exempl.abb.: Strickgitter, 2017, Metall, Seil, 205 x 100 x 100 cm Stefan Landrock Stefan Landrocks Schaffen umfasst eine Vielzahl an unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern und Techniken; Fotografie, Video, audiovisuelle Performance, Software und Schnittstellen zur Steuerung digitaler Medien in Echtzeit, Kryptoökonomie, Blockchain-native Publishing- und Belohnungssysteme. In wird sein Projekt Eternal Light präsentiert; eine Software und eine überbordende Sammlung an Fotografien. Das System erstellt kontinuierlich einen audiovisuellen und nicht reproduzierbaren Strom von Bildern. Dieser wirft Fragen zu gesellschaftlich Gegenwärtigem und Zukünftigem, zur persönlichen und kollektiven Erinnerung, zu Ordnungen, Beobachtungen, Kontrolle, Überwachung und zur Conditio Humana gleichermaßen. Innerhalb der Ausstellung, am 16. Mai, wird er einen Vortrag halten, mit dem Titel The Hitchhikers Guide to the Turing Galaxy Stefan Landrock, Oh my Satoshi, , Screenshot, Videoloop
6 Understanding Media and Technology from Renaissance to Bitcoin. Stefan Landrock, 1972 in Dieburg geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Kommunikationsdesign, Fotografie und Audio- Visuelle Medien an der Universität GHS Essen/Folkwang. Er gewann mit interaktiven Arbeiten zweimal den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, zweimal den LeadAward und mehrere Red Dot Awards. Er ist Entwickler des Website-Baukastens Salon.io, Gründer von A2029, einer akademisch-künstlerischen Gemeinschaft, die Aufschreibesysteme erforscht. Seit 2014 ist er Botschafter des Museum of Media History in Berlin. Aktuell entwickelt er ein Blockchain-basiertes Projekt Meta.Salon Joe Neave Joe Neave s Werk besteht größtenteils aus fein ausgearbeiteten und detailreichen, eher kleinformatigen Zeichnungen. Buntstifte, Tusche und Aquarellfarbe sind seine Mittel. Die Bilderwelt die aus seinem Schaffen hervorgeht, scheint oftmals ver rückt und außerhalb der Parameter Zeit und Raum zu stehen. Es ist ein Blick der tief in das Archiv des kollektiven Bildgedächtnisses reicht und daraus humorerfüllte Szenerien schafft. Diese erinnern vielfach an populäres Material vergangener Zeiten; bestimmte Illustrationen aus Werbung, Abenteuergeschichten, futuristische Comics, Kinderbücher und Männermagazine zugleich. In werden mehrere seine Arbeiten präsentieren. Joe Neave, 1974 in East Yorkshire, England geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der Cheltenham School of Art and Design, erhielt das Screen Works Stipendium / Filmfestival Animation Shorts, Edinburgh. Seine Arbeiten wurden in Berlin zuletzt in Zwitschermaschine und LAGE EGAL ausgestellt und außerhalb in KIT Kunst im Tunnel, Düsseldorf; Black Bridge Off Space, Beijing; Wannieck Gallery, Brno; SVIT, Prag; B32 Artspace, Maastricht; Ten Haaf Projects, Amsterdam; und Galerie Warhus Rittershaus, Köln. Joe Neave, exempl.abb.: ROBOT GETS A SHOE SHI- NE, 2014, Buntstifte auf Papier, 18 X 12,5 cm
7 Markus Selg Markus Selg s weit verzweigte künstlerische Praxis erforscht Dynamiken zwischen archaischem Mythos und digitaler Technologie. In seinen häufig als Parcours angelegten, szenographischen Installationen verbindet er Film, Skulptur, Performance und Musik zu dichten, multimedialen Erfahrungsräumen. Symbole, Schamanismus und Science-Fiction schichten sich gleichermaßen zu einer komplexen Bilderwelt, die durch das Sammeln und Verdichten von unterschiedlichen Materialien, zumeist auf einem Computerbildschirm, hervorgehen. Durch Komprimierung erweckt er komplexe und andersartige Orte`, die Fragen zum Verhältnis von Technologie und Spiritualität, Natur und Virtualität, Archaischem und Zukünftigen aufwerfen. In wird er seine wandfüllende Arbeit Arcadia` präsentieren. Markus Selg, Arcadia, 2017, Sublimation auf Gewebe, 396 x 960 cm Markus Selg, 1974 in Singen geboren, in Berlin lebend, studierte an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und an der von ihm selbst mitgegründeten Akademie Isotrop, einem Kollektiv von KünstlerInnen, MusikerInnen und TheoretikerInnen. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift Isotrop, unterhielt den Verlag Possible Press Berlin, war u.a. Stipendiat des Kunstzeitraums, PIN, Freunde der Pinakothek der Moderne, München und hat an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teilgenommen, u.a. auf dem Art Basel Parcours, Basel; De Hallen, Haarlem/NL; Sammlung Goetz im Haus der Kunst, München; de Appel Arts Centre, Amsterdam; CAPC musée d art contemporain de Bordeaux, Sammlung Falckenberg, Hamburg; Athens Biennale; KAI 10, Düsseldorf; ZKM Karlsruhe, Oldenburger Kunstverein, Kunsthalle Nürnberg. Außerdem schuf er in Kollaboration mit Susanne Kennedy die multimedialen Stücke Medea Matrix für die Ruhrtriennale und zuletzt an der Volksbühne Coming Society. Tommy Støckel Tommy Støckels Praxis konzentriert sich auf Untersuchungen der Medien Skulptur, Raum und Situationen. Die Arbeiten erscheinen meist als handgefertigte Rekonstruktionen digitaler Objekte` und basieren oft auf Systemen, um einmalige Skulpturenanordnungen zu erzeugen. Die eigens für entwickelten Skulpturen basieren auf digitalen readymade` Objekten aus der online- Datenbank Thingiverse, in die 3D-Modelle hochgeladen und kostenlos angeboten werden. Diese sind in der Ausstellung als Großskulpturen präsentiert. Diese Objekte sind dem Ursprung nach als upgrades für 3D-Drucker gedacht, Støckels Auswahl basiert auf Tommy Støckel, exempl.abb.: THE GWANGJU ROCKS, 2016, 24 Papierskulpturen und 24 animierte Emoticons; Installationansicht.
8 Ähnlichkeit einiger Objekte mit ausdrucksstarken Gesichtern oder Masken. Tommy Støckel, geboren 1972 in Kopenhagen, lebt in Berlin. Er studierte an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Seine Werke wurden ausgestellt u. a. in Frankfurt am Main; Frankfurter Kunstverein und Arnolfini, Bristol; SMART Project Space, Amsterdam; Tensta Konsthall, Stockholm; Nikolaj Kunsthal, Kopenhagen; The Atlantic Project, Plymouth und in der Gwangju Biennale, Südkorea. Suse Weber Suse Webers Ausgangspunkte ihrer Kunstwerke sind oft Untersuchungen von bestehenden gesellschaftlichen Dysfunktionen und deren zeichenhafte Selbstdarstellungen. Diese seziert, dekonstruiert und fügt sie neu ausgerichtet zu Emblematischen Skulpturen einem von ihr entwickelten Werkbegriff zusammen. In wird ihre Arbeit Bewegungsschablone zu sehen sein. Auslöser dieser Arbeit war die Entdeckung einer zylinderförmigen Theaterruine in Prag, die sie veranlasste, Dynamische Schablonen` für Text-, Musik- und Bewegungsproduktionen zu entwickeln. Die Bewegungsschablone, als eine der Dynamischen Schablonen, fungiert als Objekt aber auch als Bühne, je nach Einsatz der Performer*innen. Festgezurrt oder gelöst, verschleppt im Raum mit zittrig-runden Sensoren kommentiert, bestimmt sie die Figuralität und Sprache ihrer Akteur*innen und Betrachter*innen. Seit 2016 fand die Bewegungsschablone Eingang in Suse Webers Skulpturenensemble, zunächst in Prag (Polansky Galerie / Nationalgalerie), dann in Berlin (Kienzle Art Foundation, 2017). Heute ist diese ein wichtiges Werkzeug der Studio//Bühne Berlin, einem von Suse Weber initiiertem Probebühnen-Format. (Die Studio//Bühne wendet sich seit 2013 an Künstler*innen, die eigene Schriften verfassen, performen und neue Präsentationsmodelle dafür entwickeln.) Innerhalb der Ausstellung, am Freitag, den , 19 Uhr werden Barbara Buchmaier & Christina Woditschka die Bewegungsschablone mit einer Textperformance aktivieren. Beide sind auch Akteur*innen der Studio//Bühne und arbeiteten mit dieser Schablone bereits 2017 und Suse Weber, Bewegungsschablone, 2016, Aluminium und Stahl pulverbeschichtet, Spanngurte und Seile, Edelstahlkugeln, 250 x 55 x 55 cm Suse Weber, geboren 1970 in Leipzig, lebt in Berlin. Sie studierte an der UDK Berlin und RCA London, erhielt zahlreiche Preise, Stipendien und Residenzen. Ihre Arbeiten waren zu sehen u. a. im Sprengel Museum Hannover, MARTa Herford, WIELS Brüssel,
9 Troubleyn Laboratorium Antwerpen, Pace Wildenstein New York, Kunsthalle Bratislava, GfZK Leipzig. In Berlin in u.a. Kunstwerke, Martin-Gropius-Bau und Galerie Barbara Weiss. Aktuell arbeitet sie in Bochum innerhalb der Ausstellung Ruhr Ding: Territorien an ihrer sich über 8 Wochen erstreckenden Arbeit Betonoper: DIE TAUBE. WILHELM GROENER Seit 2001 verbinden Künstlerin Mariola Groener und Tänzer Günther Wilhelm ihre Namen und Disziplinen zum Label WILHELM GROENER. In ihren (choreografischen) Arbeiten kommen Elemente aus Performance, Tanz und Installation zum Ausdruck. Stets ist die Weitung und Wandlung in ihren angestammten Kontexten, aber auch in gesellschaftlichen Tendenzen, im Fokus. Dabei schaffen sie konzentrierte, abstrakte, oft reduzierte Arbeiten, die immer wieder neue Möglichkeiten in räumlichen Präsentationen finden; vom klassischen Bühnensetzungen bis hin zu performativen Installationen und Parcours. Seit ihrem Bestehen entstanden 25 abendfüllende choreografische Arbeiten und zahlreiche Stationen ihres Performance Formates 33 SKIZZEN, u. a. in der Akademie der Künste Hanseatenweg, Wasserspeicher, Funkhaus Berlin, Trinitatiskirche Mannheim, Center for Contemporary Art Plovdiv/BGR, Drakoonii Gallerie Tallinn und zuletzt Wilhelm Hösch Museum Ludwigshafen und Prinzhorn Museum Heidelberg. Unter dem Titel D.R.A.G. (Dingus.Realities.Android-Animal.Group) realisierten sie zuletzt einen vierteiligen Performance-Abend. In der Ausstellung überführen sie echoartig Elemente aus dem o. g. Stück sowohl in eine neue installative Form als auch in eine Performance, die zur Finissage am um 19 Uhr, stattfinden wird. WILHELM GROENER, D.R.A.G.(Dingus.Realities.Android-Animal.Group), ein 4-teiliger Performance-Abend, 2018, 90 Min. TRAILER
10 Mariola Groener, s. o. Günther Wilhelm, 1968 in München geboren, erhielt seine Tanzausbildung in München und Berlin, studierte MA Choreography an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten, war langjähriges Mitglied von VA Wölfl s NEUER TANZ in Düsseldorf, arbeitete weiterhin u. a. mit der japanischen Multimedia Performance Gruppe Dumb Type zusammen und war u. a. Stipendiat der Stiftung Kulturfonds und des Berliner Senats. Zusammen mit Künstlerin Mariola Groener ist er Initiator vom Performance-Projekt WILHELM GREONER.
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