Predigt am (2.Advent) Wie ich mich an meiner Taufe freuen kann von Pastor Burkhard Senf

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1 Predigt am (2.Advent) Wie ich mich an meiner Taufe freuen kann von Pastor Burkhard Senf Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen Amen. Liebe Gemeinde, die Adventszeit ist eine Vorbereitungszeit auf das Kommen von Jesus in diese Welt und in unsere Herzen. Sie soll uns dazu dienen uns auf Gottes Kommen vorzubereiten. Ich meine, es ist eine gute Form der Vorbereitung, wenn wir uns heute Morgen mal wieder auf unsere Taufe besinnen. Ich nehme einfach mal an, dass die meisten von uns getauft sind. Darf ich mal fragen: Wer wurde als Kind getauft? Wer als Jugendlicher? Wer als Erwachsener? Und Wer wurde in den letzten 1-3 Jahren getauft? So hat jeder ganz verschiedene Erinnerungen an die Taufe. Manche waren dabei, aber noch ganz klein und andere haben sich sehr bewusst zu diesem Schritt entschlossen. Was verbinden Sie persönlich mit Ihrer Taufe? An was denken Sie dann? [I. Mein Weg mit der Taufe] Ich möchte Ihnen mal meinen Weg mit der Taufe erzählen: Das begann am 18.Juli da wurde ich getauft in der Friedenskirche in HH-Jenfeld. Meine Eltern wollten das so ich wurde nicht gefragt Dann erfolgte am meine Konfirmation ich hatte ehrlich gesagt noch nicht viel mehr Ahnung von der Taufe aber ich sagte Ja mit Gottes Hilfe. Dann kam ich 1989 zum Glauben und interessierte mich plötzlich für meine Taufe. Ich wollte z.b. wissen, was mein Taufspruch war: Kennen Sie Ihren Taufspruch??? Als ich nach meinem Taufspruch forschte, da wollte ich wissen, was er mit meinem Leben zu tun hat. Vielleicht war es ja ein Reden Gottes in mein Leben?

2 Erst war ich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht von meinem Taufspruch und ich dachte, es wäre vielleicht ein Zahlendreher auf der Urkunde, denn der Vers einen Vers später gefiel mir viel besser. Naja mein Taufspruch lautet bis heute: Demütigt Euch unter die gewaltige Hand Gottes, so wird er Euch erhöhen zu seiner Zeit. (1. Petrus 5,6) Ein nicht so eingängiger Taufspruch, oder? Es hat eine ganze Zeit gebraucht, bis ich die Tugend der Demut schätzen gelernt habe Mittlerweile finde ich diesen Taufspruch jedenfalls schön. Dann studierte ich Theologie und bekam es mit Freikirchlern zu tun, die mir sagten, meine Kindertaufe sei nicht gültig es dürften nur Glaubende getauft werden. Das waren harte, lehrreiche im Studium. Und die Taufe beschäftigte mich weiter. Als Thema im NT im 1. Examen wählte ich Taufe bei Paulus und dann nach dem Vikariat im 2. Examen hieß mein Thema Die Bedeutung des neutestamentlichen Taufverständnisses für unsere heutige Taufpraxis Und seit dem Vikariat durfte ich selber taufen Große und Kleine. Und ich taufe wirklich gerne 1. Weil bei jeder Taufe die Beste Botschaft der Welt gefeiert wird. 2. Und ich taufe gerne Kinder, denn in der Taufe spricht Gott dem Täufling zu: Du bist mein geliebtes Kind! 3. Und ich taufe gerne Erwachsene, weil es oft eine sehr bewusste Entscheidung für den Glauben bedeutet übrigens auch schon bei vielen Konfirmanden. [II. Zur Bedeutung der Taufe] So weit mein persönlicher Weg mit der Taufe. Manches ist schon angeklungen was zur Taufe gehört. Aber ich möchte in einem nächsten Schritt noch einmal grundsätzlicher nach der Taufe fragen. Ich habe mir dafür drei Fragen überlegt: 1. Frage: Muss Taufe überhaupt sein? Geht es nicht auch ohne? Die Frage ist gar nicht so unberechtigt, denn der Glaube ist auf jeden Fall wichtiger im NT und wenn jemand sterben sollte, ohne getauft zu sein, ist das sicherlich nicht entscheidend.

3 Aber die Taufe ist Jesus sehr wichtig gewesen er hat sie geboten im sogenannten Taufbefehl! (im Missionsbefehl) Jesus als Auferstandener in Mt 28: Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (daher 3x mit Wasser!) und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Wer als Christ leben möchte, sollte sich und seine Kinder also taufen lassen. Die 2. Frage lautet: Was bewirkt die Taufe eigentlich? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, oder? In der Bibel gibt es keinen Lehrabschnitt über die Taufe man muss es sich aus vielen Stellen zusammen suchen, um zu verstehen was da geschieht. Zunächst einmal möchte ich festhalten: In der Taufe wirkt Gott -und nicht der Pastor oder die Pastorin. Und entscheidend ist das Wort, durch das Gott wirkt. Denn in der Bibel wird immer wieder gesagt, dass Gottes Wort Macht hat etwas zu bewirken! Wenn Gott spricht so geschieht es Gottes Wort ist ein wirkmächtiges Wort! Das ist wie beim Segen!!! Wir können es nicht sehen, aber wir können es glauben und erfahren. Die Taufe ist durch das Wasser ein spürbarer Zuspruch der Liebe Gottes Gott sagt uns darin großartige Dinge zu mindestens 5 Zusagen enthält die Taufe: 1. Du bist ein Original Gottes sein geliebtes Kind du verdankst dein Leben deinem Schöpfer. 2. Dir sind deine Sünden vergeben weggewaschen mit dem Wasser der Taufe - Du bekommst neue, weiße Kleider! (darum Taufkleider!) 3. Du bist Mitglied in der weltweiten Gemeinschaft der Glaubenden 4. Für dich gilt das Sterben und Auferstehen Jesu! Das Wasser des Lebens steht dafür für den Tod und das Leben! 5. Du empfängst den Heiligen Geist, der in dir wohnen möchte und den Glauben in dir wecken und wachsen lassen will. Übrigens: Wenn in der Bibel von Taufe geredet wird, sind es immer Passivformen!!! Es gibt keine Selbsttaufe: Ich werde getauft oder ich lasse mich taufen.

4 3. Frage: Muss man denn zuerst glauben, um getauft zu werden? Glaube und Taufe gehören zusammen. Ich taufe mit gutem Gewissen auch Kinder, 1. Jesus sagt: Lasst die Kinder zu mir kommen denn ihnen gehört das Reich Gottes (Mk 10) 2. Im NT (Apg) gibt es Hinweise, dass auch damals Kinder getauft wurden 3. Gottes Gnade kommt besonders schön zum Ausdruck ein Baby hat nichts vorzuweisen die Taufe ist ein Geschenk wie der Glaube auch keine fromme Entscheidung des Täuflings. 4. Ich taufe nicht einfach so im Wohnzimmer, sondern in eine Gemeinde hinein. Und in dieser Gemeinde mache ich es besonders gerne, weil wir einen tollen KU haben, wo die Jugendlichen die Bedeutung ihrer Taufe vermittelt bekommen und weil wir mittlerweile auch eine immer bessere Arbeit mit Kindern haben, wo Kinder schon früh in den Glauben hinein wachsen können und wo Eltern Unterstützung finden bei der christlichen Erziehung ihrer Kinder. So weit zur Bedeutung der Taufe. Ich möchte schließen mit einigen Anregungen und Ideen, wie diese Tauferinnerung nun praktisch werden kann in Ihrem Alltag wenn Sie das denn möchten: [III. Taufe im Alltag] Also: Wie kann die Taufe bedeutungsvoller in meinem Alltag werden? Wir alle wissen natürlich unseren Geburtstag und die meisten feiern ihn wohl auch, aber wer von Ihnen weiß eigentlich seinen Tauftag? Meiner ist der: 18. Juli Eine Idee: Tauftag feiern: Kerze anzünden, vielleicht Freunde einladen in die Kirche gehen, Gebetszeit machen mit den Paten treffen Ich jedenfalls habe mir gerade vorgestern meinen Tauftag in den Kalender geschrieben: und ich will an dem Tag bewusst meinen Tauftag begehen. 2. Luther: Täglich in die Taufe zurück kriechen Ich sollte mir täglich bewusst machen, dass Gott mir gut ist, dass er mein liebender Vater ist, weil er mich durch Jesus ansieht, darf ich immer wieder hineinschlüpfen wie in ein T-Shirt oder ein (Tauf)kleid.

5 Luther fand Trost in seiner Taufe. Er hat die Worte Ich bin getauft ab und zu mit Kreide auf den Tisch geschrieben das wäre eine Möglichkeit - ich habe selbst darin Zuversicht gefunden. 3. Verbinden Sie eine regelmäßige Betätigung mit dem Satz: Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott, Vater, Sohn und Heilger Geist. z.b. bei der morgendlichen Berührung mit Wasser Zähneputzen oder Duschen Meine eigene Tauferinnerung unter der Dusche 4. oder wie wäre es mit einem Freundschaftsbändchen, einem Glastropfen oder einer Welle, das wir bewusst macht: Ich bin getauft Jesus ist mein Freund er tritt für mich ein. 5. Von den Katholiken lernen: Weihwasser bevor sie die Kirche betreten ich mache das auch immer im Urlaub und bekreuzige mich damit das hat Luther übrigens auch gemacht. 6. Im Advent: Wenn ich eine Kerze entzünde: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh 8,12) Probieren Sie es doch einfach mal aus, was sie von diesen Ideen anspricht. Vielleicht hilft es Ihnen in Ihrem Glaubensleben weiter, die Taufe wieder neu zu entdecken. [IV. Schluss] Ich möchte diese Predigt beschließen, indem ich Sie alle noch einmal an den Zuspruch der Taufe erinnere. Hört den Zuspruch der Taufe: Gott spricht: Ich habe dich bei meinem Namen gerufen Du bist mein! So wahr damals der Pastor das Wasser über Deinen Kopf gegossen hat so wahr gilt: Du gehörst zu mir. Ich bin Dein Gott. Ich habe beschlossen für Dich zu sein. Und weder tausend Fehler noch Schwächen noch irgendeine Macht der Welt kann das rückgängig machen. Du bist ein geliebtes Kind Gottes das ist die Botschaft der Taufe. Amen. Und der Friede Gottes, der höher ist als unser Verstehen, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus.