Netzwerk Hochschuldidaktik NRW Hochschuldidaktik für Lehrende in NRW
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- Paula Baumann
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1 Netzwerk Hochschuldidaktik NRW Hochschuldidaktik für Lehrende in NRW Informationen rund um das Netzwerk und seine Arbeit
2 Hochschuldidaktik für Lehrende in NRW Professionelle Lehrkompetenz als Weiterbildungsprogramm Das Netzwerk Aufgaben Das Netzwerk hochschuldidaktik nrw steht für die Entwicklung, Verbesserung und Sicherung der Qualität von Lehr- und Lernprozessen. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Hochschulen und ihrer hochschuldidaktischen Einrichtungen und Arbeitsstellen in NRW und besteht seit Die Hauptaufgaben: Die Entwicklung wissenschaftlicher Lehr- und Lernkompetenzen durch die Konzeption und Umsetzung von hochschuldidaktischen Weiterbildungsangeboten. Die aktuell angebotene Weiterbildung, die mit einem Zertifikat abschließt, heißt Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule. Die qualifizierte Beratung und Unterstützung beim Auf- und Ausbau hochschuldidaktischer Einrichtungen, Programme und Projekte. Die Bündelung und Koordination der Interessen der im Netzwerk vertretenen Hochschulen. Ein Arbeitskreis bestehend aus jeweils einer Vertreterin oder einem Vertreter der Mitgliedshochschulen koordiniert das Netzwerk hochschuldidaktik nrw und das Weiterbildungsprogramm. Der Arbeitskreis trifft mindestens viermal im Jahr zusammen. Zwei Netzwerksprecher vertreten das Netzwerk nach außen und führen die Beschlüsse des Arbeitskreises aus. Das Netzwerk hochschuldidaktik nrw ist offen für weitere hochschuldidaktische Einrichtungen, Arbeitsstellen oder Initiativen an Hochschulen in NRW, die sich anschließen möchten. Die Mitgliedschaft setzt voraus, dass sich die jeweilige Einrichtung den vereinbarten Zielen und Grundsätzen des Netzwerkes verpflichtet und den Kooperationsvertrag unterzeichnet. Mitgliedschaft Um als Mitglied des Netzwerkes das zertifizierte Weiterbildungsprogramm anbieten zu können, muss sich das jeweilige hochschuldidaktische Veranstaltungsangebot an dem gemeinsamen curricularen Rahmen orientieren und auf den Kriterien und Standards zur Qualitätssicherung des Netzwerkes basieren. Die aktuellen Veranstaltungen, die für das Programm Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule relevant sind, werden dann in das gemeinsame Veranstaltungsprogramm aufgenommen. Jede Mitgliedshochschule entrichtet zur Finanzierung der Netzwerkarbeit einen jährlichen Beitrag. 1
3 Weiterbildung Das Programm Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule ist in das Gesamtangebot der im Netzwerk hochschuldidaktik nrw zusammengeschlossenen Einrichtungen eingebettet. Drei Module mit unterschiedlichen Schwerpunkten können flexibel mit den Veranstaltungen aller beteiligten Hochschule gestaltet und abgedeckt werden. Ziele Lehrende an Hochschulen sollen unter anderem die Fähigkeit haben, lernzielorientiert zu lehren, sowie transparent und fair zu prüfen. Weitere Kompetenzen, die Lehrende in der Hochschule benötigen, sind: die konstruktive Beratung der Studierenden, die Beteiligung an der Evaluation von Lehrveranstaltungen und Studiengängen, die lernförderliche Gestaltung der jeweiligen Fachlehre und der fachbezogene oder fachübergreifende Beitrag zu innovativen Entwicklungen in Lehre und Studium. Das Weiterbildungsprogramm fördert diese Kompetenzen und baut sie weiter aus. Inhalte Das Programm gliedert sich in die Bereiche Lehren und Lernen, Prüfen und Bewerten, Studierende beraten, Evaluieren und Innovationen in Lehre und Studium entwickeln. Mindestens drei dieser fünf Themenfelder sollen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern innerhalb von drei Modulen abgedeckt werden. Die Inhalte lassen sich dabei flexibel nach den individuellen Bedürfnissen und Interessen der teilnehmenden Lehrenden gestalten, da die Veranstaltungen aller beteiligter Hochschulen im Netzwerk hochschuldidaktik nrw genutzt werden können. Die Weiterbildung fördert die Selbst- und Rollenreflexion und thematisiert die Entwicklung eines professionellen Selbstverständnisses als Lehrende/r. Wichtige Bestandteile sind außerdem Querschnittsthemen wie E-Learning (Elektronisch unterstütztes Lernen), Blended Learning (Integriertes Lernen), Diversity (Vielfaltsmanagement) und Gender Mainstreaming (Gleichstellung der Geschlechter). 2
4 Aufbau Die Weiterbildung besteht aus drei aufeinander abgestimmten Modulen und schließt mit einem Gesamtzertifikat ab. Das Programm umfasst insgesamt 200 bis 240 Arbeitseinheiten (1 AE = 45 min) und kann berufsbegleitend absolviert werden. Jedes Modul umfasst dabei 60 bis 80 Arbeitseinheiten. Um eine breite Qualifizierung in den fünf Themenfeldern - Lehren und Lernen, - Prüfen und Bewerten, - Studierende beraten, - Evaluieren und - Innovationen in Lehre und Studium entwickeln sicherzustellen, gibt es folgende Empfehlung: Mindestens 60 AE sollten sich vorrangig im Basismodul auf Lehren und Lernen, mindestens 16 AE auf Prüfen und Bewerten im Erweiterungsmodul und mindestens 40 AE auf ein individuelles Lehr- bzw. Entwicklungsprojekt in Innovationen in Lehre und Studium beziehen. Ein Richtwert für die Dauer sind ca. zwei bis vier Jahre. Programm- Teilnehmer/innen können sich das Weiterbildungsprogramm individuell nach ihren Interessen zusammenstellen und dabei das Gesamtangebot der im Netzwerk hochschuldidaktik nrw zusammengeschlossenen Einrichtungen nutzen. Detailregelungen wie beispielsweise zum Minimalumfang der einzelnen Module oder inhaltlichen Anforderungen werden von der jeweiligen Einrichtung festgelegt. Die Veranstaltungen bestehen zum Beispiel aus Workshops, Praxisbegleitung durch Supervision, Beratung und Hospitationen sowie aus Lehrpräsentationen, eigenen Lehr- und Lernprojekten, schriftlicher Dokumentation und Reflexion. Interessierte Lehrende müssen sich nicht sofort für das Weiterbildungsprogramm anmelden, sondern können sich auch erst nach dem Besuch einiger Hochschuldidaktik-Veranstaltungen für den Erwerb des Zertifikats entschließen. 3
5 Module Modul I Basis Im Basismodul arbeiten die Teilnehmer/innen an Grundfragen des Lehrens und Lernens. Die Organisation von Lernprozessen steht im Zentrum, soweit sie sich auf Lernsituationen, Lehrveranstaltungen und die Förderung des Selbststudiums bezieht. Das Themenfeld Lehren und Lernen umfasst folgende Aspekte: Aktivierung / Motivierung (einschließlich Lehrtheorie/Lerntheorie) Ergebnisse der Lernforschung Kriterien guter Lehre Planung einer Lehrveranstaltung (Struktur, Formen und Formate der Lehrveranstaltung, Lehrund Lernziele, Stoffreduktion, didaktisch sinnvoller Methodeneinsatz) Rolle und Selbstverständnis von Hochschullehrenden Einstellungen und Haltungen zu Lehre und Studierenden Einsatz von Medien einschließlich E-Learning Kommunikation und Feedback Umgang mit schwierigen Lehr-/Lernsituationen Modul II Erweiterung Im Erweiterungsmodul können die Teilnehmer/innen spezielle, auch fachbezogene Aspekte thematisieren, wobei die im Basismodul behandelten Themen weitergeführt werden sollen. Ergänzend kommen weitere Themenfelder hinzu: Prüfen und Bewerten (Vorbereiten, Durchführen, Bewerten mündlicher und schriftlicher Prüfungen, Prüfungen in modularisierten Studiengängen) Studierende beraten (Lernberatung, Prüfungsberatung, Betreuung von Haus- und Abschlussarbeiten oder Projekten, Sprechstunden) Evaluation von Lehrveranstaltungen/Studiengängen 4
6 Modul III Vertiefung Das Vertiefungsmodul bietet Gelegenheit, sich mit der eigenen Lehre innerhalb einer Projektarbeit im Sinne der eigenen Interessenschwerpunkte und selbst gesteuert zu qualifizieren. Empfehlenswert ist es, das Themenfeld Innovationen in Studium und Lehre entwickeln zum inhaltlichen Schwerpunkt zu machen sowie sich intensiv mit einem selbst gewählten hochschuldidaktischen Thema oder Vorhaben als Kern des Moduls zu befassen. Dabei sollte in individuellen Projekten und mit einer begleitenden didaktischen Beratung die eigene Lehrpraxis weiterentwickelt werden. Die Teilnahme an weiteren hochschuldidaktischen Veranstaltungen ist besonders sinnvoll, wenn diese auf die Lehr- und Entwicklungsprojekte bezogen sind. Beispiele für Lehr- und Entwicklungsprojekte: Entwickeln und Durchführen eines innovativen Lehrveranstaltungskonzepts Erarbeiten von E-Learning-Szenarien Entwickeln von Modulen oder Studiengängen Entwickeln und Durchführen von Studienreformmaßnahmen Entwickeln und Durchführen eines Tutorien-/Mentoringprogramms Wie derartige Aktivitäten in das Vertiefungsmodul eingebracht werden können, wird von den am Weiterbildungsprogramm beteiligten hochschuldidaktischen Einrichtungen festgelegt. Auch für dieses Modul empfiehlt es sich, einen Teil der Aktivitäten auf Reflexion und Dokumentation der eigenen Lehrtätigkeiten und die Entwicklung von Rollen- und Selbstverständnis zu verwenden. Am Ende des gesamten Weiterbildungsprogramms sollten die Teilnehmer/innen ein eigenes Lehrportfolio erstellt haben. Zertifizierung Grundsätzliches Jede besuchte Veranstaltung wird von der ausrichtenden Institution bescheinigt; die Module werden ebenfalls einzeln zertifiziert. Nach Beendigung des kompletten Weiterbildungsprogramms erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Gesamtzertifikat Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule. Das Weiterbildungsprogramm orientiert sich an internationalen Standards, wie auch an den Leitlinien des bundesweiten Netzwerketreffens Hochschuldidaktik. Diese dienen bundesweit als Richtschnur für die Programmgestaltung der hochschuldidaktischen Einrichtungen und Verbünde. Der durch die Hochschulgesetzgebung als Einstellungsvoraussetzung für Hochschullehrer/innen geforderte Nachweis der pädagogischen Eignung ( 36 Abs. 1 Ziffer 2 Hochschulzukunftsgesetz NRW), wird durch das Zertifikat unterstützt. 5
7 Anerkennung von Leistungen Maximal 16 Arbeitseinheiten á 45 Minuten aus nicht-hochschuldidaktischen Veranstaltungen und 16 AE aus hochschuldidaktischen Angeboten, die außerhalb des Netzwerks hochschuldidaktik nrw absolviert wurden, können für das Zertifikat angerechnet werden. Dies bezieht sich beispielsweise auf Veranstaltungen von Hochschulen, die nicht dem Netzwerk angehören, und von hochschulexternen Anbietern wie freiberuflichen Hochschuldidaktikern oder privaten Hochschuldidaktik-Instituten. Über diese 32 AE hinaus können Leistungen aus externen Veranstaltungen nur nach inhaltlicher Einzelfallprüfung angerechnet werden. Dies erfolgt bei der Einrichtung, die das Zertifikat ausstellt. Weiterbildungsveranstaltungen im Netzwerk Hochschuldidaktik NRW in Zahlen: Veranstaltungen Summe durchgeführte Veranstaltungen 518 Umfang in AE (1 AE = 45 min.) Veranstaltungstage (1 Tag = 8 AE) 807 Abschlüsse Gesamtzertifikat 127 Tab. 2: Veranstaltungen Netzwerk Hochschuldidaktik NRW ( ) Teilnahmen Summe Tatsächliche Teilnahmen davon Eigene Hochschule Andere Hochschule 384 Tab. 1: Teilnahmen Netzwerk Hochschuldidaktik NRW ( ) 6
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