Mechanismen der klassischen Konditionierung. Mechanismen der klassischen Konditionierung

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1 Hauptseminar Psychologie des Lernens Dr. Andreas Eickhorst Pädagogische Psychologie Dienstag, 30.Mai 2006 Melanie Knoll, Julia Habel, Katrin Gerbis Übersicht über die Referatsinhalte Klassische Einführung / Grundprinzip Begriffsklärung / Mechanismen Emotionen/ Klassenzimmer Diskussion 2 1

2 Übersicht über die Referatsinhalte 1. Einleitung 2. Grundprinzipien der klassischen 3. Klärung der zugehörigen Begriffe Klassische und Emotionenen 6. Beispiele aus dem Alltag 7. Konsequenzen für den Beruf des Lehrers 8. Angeleitete Diskussion 3 Ivan Pavlov zur Person Ivan Pavlov ( ) Russischer Physiologe Forschung zur Verdauung Entwicklung einer Methode zur Untersuchung von Verdauungsprozessen 4 2

3 Ivan Pavlov Applizierung von Fleischpulver in den Mund des Hundes Mehrfache Durchführung Unerwartetes Verhalten der Hunde: Speichelfluss vor der Verabreichung des Fleischpulvers Speichelfluss beim Sehen des Fleischpulvers beim Sehen der Assistenten beim Hören der Schritte Fazit: Jeder regelmäßige Stimulus, der dem Futter vorausgeht, kann eine konditionierte Reaktion hervorrufen. 5 Ivan Pavlov Wissenschaftliche Fähigkeiten und Wissensdrang Pavlovs ermöglichten die gezielte Untersuchung des Phänomens Durch Forschungserfahrung Ermöglichung der Anwendung einer einfachen und eleganten Strategie zur Erforschung der Bedingungen zur Speichelflusskonditionierung Suche nach Variablen, die klassisch konditionierte Verhaltensweisen beeinflussen Herausdestillation der beeinflussenden Variablen 6 3

4 Versuch Präsentation eines Stimulus, z.b. Ton in regelmäßigen Abständen vor der Futtergabe Wichtig: Neutraler Stimulus bewirkt keine oder irrelevante Reaktion Erste Reaktion: Orientierungsreaktion zur Lokalisation des Tones 7 Versuch Paarung zwischen: Neutralem Stimulus (Ton) und Unkonditioniertem Stimulus (Futter) Umwandlung des Neutralen Stimulus zum Konditionierten Stimulus Abnahme der Orientierungsreaktionen Speichelfluss anstelle der Orientierungsreaktionen Replizierung des Experiments: Wiederholung unter kontrollierten Bedingungen möglich Aufzeigung der Übertragbarkeit dieses Effektes der klassischen 8 4

5 Grundprinzipien Klassisches Konditionieren ist eine Grundform des Lernens Klassisches Konditionieren = Lernen der Assoziationen zwischen zwei Stimuli: einem Stimulus, der zuvor eine Reaktion nicht hervorruft einem Stimulus, der eine Reaktion natürlicher Weise hervorruft 9 Grundaussagen Kern des klassischen Konditionierens sind Reflexe Reflexe: Eine ungelernte Reaktion durch einen spezifischen Stimulus, der eine biologische Relevanz für den Organismus besitzt Reflexe können sein:» Speichelfluss» Pupillenreaktion» Kniesehnenreflex» Lidschlagreflex 10 5

6 Grundaussagen Stimuli, die Reflexverhalten hervorrufen, werden als unkonditionierte Stimuli bezeichnet, da die Stimuli ohne Lernen Kontrolle über das Verhalten besitzen Verhalten auf unkonditionierte Stimuli (UCS) wird als unkonditionierte Reaktion (UCR) bezeichnet Neutrale Stimuli haben ursprünglich keine relevante Bedeutung im Kontext UCS UCR 11 Grundaussagen Der neutrale Stimulus gepaart mit dem UCS vorhersagbare UCR Neutraler Stimulus wird zum konditionierten Stimulus (CS) CS ist konditioniert auf Assoziation mit UCS CS löst Reaktion aus: konditionierte Reaktion (CR) 12 6

7 Grundprinzip 13 Grundprinzip 14 7

8 Grundprinzip 15 Grundprinzip 16 8

9 Zusammenfassung Grundprinzipien Natur gibt Assoziationen UCS UCR vor Lernen ist Produktion/Assoziation einer CS CR CS erlangt Einfluss auf Verhalten, das ursprünglich auf UCS beschränkt war 17 Begriffe / Mechanismen Kontiguität Kontingenz Generalisierung Differenzierung Gewöhnung Extinktion Spontane Erholung 18 9

10 Kontiguität Zeitliches und räumliches Zusammentreffen von unkonditioniertem (UCS) und konditioniertem (CS) Reiz Grundvoraussetzung für das Gelingen der klassischen Je häufiger die beiden Stimuli gleichzeitig dargeboten werden, desto besser stellt der Organismus eine Verbindung zwischen den beiden her. 19 Kontingenz Es reicht nicht aus, dass der CS und der UCS eine zeitliche Kontiguität aufweisen Der CS muss zusätzlich eine zuverlässige Vorhersage für das Auftreten des UCS erlauben Unter Kontingenzbedingungen trainierte Reaktionen treten weit häufiger auf als Reaktionen, die nur unter Kontiguität auftreten 20 10

11 Generalisierung Ist die automatische Erweiterung konditionierten Verhaltens auf ähnliche Stimuli Jedoch wurden diese niemals mit dem unkonditionierten Stimulus gepaart Je ähnlicher neue Reize dem konditionierten Reiz sind, umso stärker ist die Reaktion 21 Differenzierung Fähigkeit, Unterschiede wahrzunehmen und dementsprechend unterschiedlich darauf zu reagieren Die Fähigkeit zur Reizdifferenzierung wird als REIZDISKRIMINATION bezeichnet Reizdiskkrimination meint den Prozess, in dem ein Organismus lernt, unterschiedlich auf Reize zu reagieren, die sich vom Stimulus entlang einer Dimension unterscheiden Reizdiskkrimination ist trainierbar und somit verfeinerbar 22 11

12 Gewöhnung Anpassung an (Dauer-) reize oder immer wieder kehrende Reize Wird ein Reiz zu oft oder zu lange arbeboten, tritt Gewöhnung ein FOLGE: Die Bereitschaft, auf diesen Reiz zu reagieren, verringert sich 23 Extinktion Extinktion = Löschung Wird der konditionierte Stimulus (CS) wiederholt ohne den unkonditionierten Stimulus (UCS) dargeboten, wird die Koppelung dieser Reize vergessen, bzw. gelöscht FOLGE: Die gelernte Reiz-Reaktionsverbindung wird verlernt ABER: Gerade emotional motivationale Reaktionen treten trotz langer Nicht Darbietung immer wieder auf Löschungswiderstand 24 12

13 Spontane Erholung Ein gelöschter Reiz Reaktionsmechanismus kann auch nach einiger Zeit spontan wieder auftreten 25 Emotionen und klassische Watson & Rayner (1920) Besondere Betrachtung der Emotion Angst Angstauslösend sind die Reize, die einen Aktivierungsanstieg in Person bewirken 26 13

14 Albert Versuch Watson & Rayner (1920) Albert 11 Monate alt In einem Heim aufgewachsen Emotionale Stabilität Voruntersuchung Reaktionsrepertoire Interesse Angstreaktion bei lautem Geräusch Fragen der Untersuchung Transferiert Angst vor dem Geräusch auf neutralen Stimuli? Kommt es zur Generalisierung auf ähnliche Reize? 27 Vorgehensweise Systematische Angstkonditionierung 1. Achtmalige Wiederholung der Darbietung des Geräusches + Tier Albert weint und fürchtet sich 2. Folgende Versuche mit Hase, Watte, Stoff Albert weint und fürchtet sich 28 14

15 Vorlieben und Abneigungen im Alltag Beispiel Horrorfilm 29 Beispiele aus dem Alltag Glauben Sie, Sie wären bereit Bonbons zu essen, die die Form eines Hundehaufens haben? Glauben Sie, Sie wären bereit Apfelsaft zu trinken, in den eine sterile Kakerlake eingetaucht wurde? 30 15

16 Beispiele aus dem Alltag Klassisch konditionierte Reaktionen sind nicht durch bewusstes Denken aufgebaut, daher sind sie schwer durch dies zu eliminieren Ein einziges traumatisches Erlebnis kann starke körperliche, emotionale und kognitive Reaktionen auslösen (NS + UCS CR) 31 Klassische im Klassenzimmer Klassenzimmer Lehrer Unterrichtsmedien / - material Unterrichtsfach Schulgebäude 32 16

17 Furchtreaktionen in der Schule Vor : Tadel Lehrer (UCS) Furchtreaktion (UCR) (NS) keine emotionale Reaktion 2. Lehrer (NS) tadelt (UCS) Furchtreaktion (UCR) 3. Nach : Lehrer (CS) Furchtreaktion (CR) 33 Extinktion von Furchtreaktionen Rückgängig machen einer der Emotionen Mary Cover Jones Untersuchung von Peter (älterer Albert ) Natürliche, übertriebene Furchtreaktion auf Kaninchen und Wolle Befreiung von Furchtreaktion durch Kopplung mit positivem Reiz Gebäck (UCS) angenehme Reaktion (UCR) gleichzeitig Kaninchen (CS) vor dem sich Peter fürchtete (CR) Täglich kam Kaninchen näher, keine Furcht Freude über Plätzchen (UCR) ersetzte die Furcht (CR) Psychotherapeutisches Verfahren. Systematische Desensibilisierung (Entspannung + furchtauslösende Reize, hierarchisch angeordnet) 34 17

18 Diskussion Grenzen und Möglichkeiten der klassischen? Beispiele aus dem Schulalltag? Präventionsmöglichkeiten? Eigene Erfahrungen? Kritikpunkte? 35 Literaturangaben Zimbardo, Philip G. und Gerrig, Richard J. (Hrsg): Psychologie. 16., aktualisierte Auflage. München. Pearson Studium Lukesch, Helmut (Hrsg): Psychologie des Lernens und Lehrens. Regensburg. Roderer Mietzel, Gerd (Hrsg): Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens. 6. Auflage. Göttingen. Hogrefe

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