Ingmar Steinhart: Hilfe, die passt.
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- Dirk Boer
- vor 7 Jahren
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1 Ingmar Steinhart: Hilfe, die passt. Professor Doktor Ingmar Steinhart. Universität Greifswald Das ist eine Zusammen-Fassung des Vortrages: Passgenaue Hilfen erfordern passgenaue Finanzierung. Welchen Beitrag können das persönliche und das regionale Budget leisten? So bekommen behinderte Menschen pass-genaue Hilfen: Menschen mit einer seelischen Behinderung können Hilfe bekommen. Zum Beispiel: in einer Werkstatt für behinderte Menschen in einem Wohn-Heim für behinderte Menschen und die Hilfe und Unterstützung für behinderte Menschen. Die behinderten Menschen sollen genau die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Das nennt man auch: pass-genaue Hilfen. Damit die behinderte Person die pass-genaue Hilfe bekommt, muss man 3 große Fragen beantworten: 1. Welche Hilfen braucht die Person? 2. Welche Hilfen kann die Person bekommen? 3. Wer soll die Hilfen leisten? Steinhart: Pass-genaue Hilfen 1
2 1. Welche Hilfe braucht die Person? Um diese Frage zu beantworten, gibt es die Hilfe-Planung. Die Hilfe-Planung ist ein Gespräch. Hier wird geschaut: Was kann die behinderte Person schon? Was will die behinderte Person noch lernen oder erreichen? Das sind die Ziele. Welche Hilfe braucht die behinderte Person, um die Ziele zu erreichen? Und wie viel Hilfe braucht die Person? Ganz wichtig ist: das Gespräch findet auf Augen-Höhe statt. Das heißt: Alle sind gleich wichtig. 2. Welche Hilfen kann die Person bekommen? Dazu gibt es auch wieder ein Gespräch, die Hilfe-Plan-Konferenz. Hier wird geklärt: Wie viel Hilfe kann die behinderte Person bekommen? Und was kostet das? Und wer muss das bezahlen? Steinhart: Pass-genaue Hilfen 2
3 3. Wer soll die Hilfe leisten? Und dann geht es um die Frage, wer die Hilfe leisten soll. Da gibt es 3 Möglichkeiten: Einrichtung persönliche Budget Träger-Budget Hilfe durch eine Einrichtung Viele behinderte Menschen bekommen die Hilfe von einer Einrichtung. Zum Beispiel von der Lebenshilfe. Ein Träger gibt Geld an eine Einrichtung. Der Träger ist zum Beispiel das Sozial-Amt oder die Kranken-Kasse. Die Einrichtung bietet die Hilfe für die behinderte Person. In einer Einrichtung kann die behinderte Person oft nicht bestimmen: Wer hilft mir? Und wann bekomme ich die Hilfe? Diese Sachen schreibt die Einrichtung in den Dienst-Plan. Hilfe mit dem Persönlichen Budget Budget ist ein anderes Wort für Geld. Der Träger gibt das Geld an die behinderte Person. Die behinderte Person bezahlt damit die Hilfen. Die Hilfen leisten unterschiedliche Menschen. Zum Beispiel ein Betreuungs-Verein oder ein Pflege-Dienst. Oder auch andere Menschen. Steinhart: Pass-genaue Hilfen 3
4 Das persönliche Budget hat einen Vorteil: Die behinderte Person kann selbst bestimmen: Wer soll die Hilfe leisten? Wann soll die Hilfe geleistet werden? Und wie soll die Hilfe geleistet werden? Das persönliche Budget fördert also die Selbst-Bestimmung. Und die behinderte Person bekommt genau die Hilfe, die sie braucht. Und sie bekommt die Hilfe genau so, wie sie es wünscht. Das Persönliche Budget hat aber auch einen Nachteil: Die behinderte Person muss sich um viele Dinge selbst kümmern. Sie muss sich die Hilfe selber suchen. Und sie muss die Abrechnung machen. Hilfe mit dem Träger-Budget Es gibt noch eine 3. Möglichkeit: Das so genannte Träger-Budget. Herr Steinhart erzählt von einem Beispiel in Rostock: Dort gibt es 2 Einrichtungen für seelisch behinderte Menschen. Die beiden Einrichtungen haben genau aufgeschrieben, welche Hilfen sie anbieten. Zum Beispiel: Es gibt Hilfe beim Wohnen. Zum Beispiel: Einkaufen, Kochen, Putzen, Waschen. Hilfe, um andere Menschen zu treffen. Hilfe bei der Arbeit. Zum Beispiel in der Werkstatt. Und noch viele Hilfen mehr. Steinhart: Pass-genaue Hilfen 4
5 Früher war es zum Beispiel so: Die behinderte Person lebt in dem Wohn-Heim von der Einrichtung A. Dann bekommt sie auch die Hilfe von der Einrichtung A. Jetzt kann die behinderte Person wählen: Ich möchte manche Hilfen von der Einrichtung A haben. Und ich möchte manche Hilfen von der Einrichtung B haben. Die behinderte Person kann sich nun genau aussuchen, welche Leistungen sie von welcher Einrichtung bekommt. Ergebnis: Das Träger-Budget ist also so ähnlich wie das persönliche Budget. Aber das Träger-Budget hat einen Vorteil: Die behinderte Person muss die Leistungen nicht selbst ausrechnen. Das führt dazu, dass die Menschen zufriedener sind. Sie können mehr selbst bestimmen. Zufriedene Menschen brauchen auch weniger Hilfe. Das Träger-Budget hat auch einen Vorteil für die Einrichtungen: Man kann genau sehen, was gut läuft und was nicht so gut läuft. Die Einrichtung kann die Hilfe noch pass-genauer anbieten. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass ein großes Wohn-Heim in kleinere Wohn-Gruppen aufgeteilt wurde. Steinhart: Pass-genaue Hilfen 5
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