Jugendliche auf dem Weg von der Schule in die Ausbildung

Transkript

1 Jugendliche auf dem Weg von der Schule in die Ausbildung Zusammenstellung von Informationen zu den Themen Berufswahlvorbereitung Bewerbungsunterlagen Einstellungstest Vorstellungsgespräch 1

2 1. So können Sie als Eltern Ihrem Kind helfen, den richtigen Ausbildungsplatz zu bekommen Persönliche Interessen, Fähigkeiten und Stärken erkennen Welche Hobbys hat Ihr Kind? Was macht es besonders gerne? Was kann es besonders gut? Bearbeiten Sie mit Ihrem Kind sogenannte Selbsterkundungstests (z.b. unter : Berufe-Universum ) Informationen über verschiedene Ausbildungsberufe sammeln Besuchen Sie gemeinsam das Berufs-Informations- Zentrum bei der Agentur für Arbeit (z.b. in Regensburg oder Ingolstadt). Arbeiten Sie gemeinsam Stellenanzeigen in Tageszeitungen oder Artikel in Berufswahlmagazinen durch. Gespräche führen Sprechen Sie mit Bekannten, die Kinder haben, die bereits eine Ausbildungsstelle gefunden haben. Fragen Sie in der Schule bei den Lehrkräften und dem Berufsberater nach, wenn Sie Rat brauchen! Informationsveranstaltungen besuchen Begleiten Sie Ihr Kind zu Berufswahlmessen (z.b. in Neustadt oder an der Realschule Abensberg) oder zu sogenannten Tage der offenen Tür direkt bei größeren Firmen. Bewerbungsunterlagen prüfen Informieren Sie sich (z.b. mithilfe dieser Broschüre oder unter welche Unterlagen zu einer guten Bewerbungsmappe gehören. Kontrollieren Sie, ob alle Teile vollständig und fehlerfrei sind! Einstellungstests und Vorstellungsgespräche üben Besorgen Sie sich mit Ihrem Kind Übungsmaterial (z.b. beim Buchhandel oder auf verschiedenen Internetplattformen). Üben Sie gemeinsam Vorstellungsgespräche! 2

3 2. Das gehört zu einer aussichtsreichen Bewerbungsmappe Das Anschreiben Mit dem Anschreiben wendet sich Ihr Kind an den jeweiligen Ausbildungsbetrieb und bewirbt sich um einen Ausbildungsplatz. Es ist das Herzstück der Bewerbung und ist deshalb besonders gewissenhaft zu erstellen. Der Bewerber teilt darin mit, aus welchem Anlass er sich bei diesem Unternehmen bewirbt (z.b. Stellenanzeige), wann er die Schule verlässt und welchen Abschluss er anstrebt. Wichtig sind Angaben über die Eignung zum gewünschten Ausbildungsberuf (Fähigkeiten, Erfahrung durch Praktika) und eine Begründung, warum man sich gerade bei genau dieser Firma bewirbt. Lebenslauf mit Foto Im Lebenslauf gibt Ihr Kind genaue Angaben zu seinem bisherigen Leben: Zur Person (Name, Anschrift, Telefonnummer, Geburtsdatum und ort, Eltern, Geschwister), zur Schulbildung (besuchte Schulen, Schulabschluss, Lieblingsfächer, Fremdsprachen) und zu persönlichen Dingen (Hobbys, Ehrenämter). Das Bewerbungsfoto Ihres Kindes soll einen guten Eindruck hinterlassen. Deshalb ist es wichtig, dass es von einem professionellen Fotografen gemacht wird. Hier ist Ihr Geld gut angelegt! Ihre Tochter/ihr Sohn sollte angemessene Kleidung tragen (Hemd, Bluse). Achten Sie auf einen ordentlichen Haarschnitt! Das Foto wird rechts oben auf den Lebenslauf geklebt oder auf ein eigenes Deckblatt (mit Namen und Angabe des Ausbildungsberufes) angebracht. Anlagen Zusätzlich zu Anschreiben und Lebenslauf werden Kopien von verschiedenen Bescheinigungen mit zur Bewerbung gepackt: das aktuelle Zeugnis, Bescheinigungen über Praktika, Bestätigungen über besondere Fähigkeiten (Sprachkurse, Tastaturschreiben etc.). 3 3

4 Beachten Sie bitte: Alle Bewerbungsunterlagen unterliegen genauen formalen Anforderungen (Schriftgröße, Seitenränder, Absätze, Anrede). Diese können Sie in Schulbüchern, in Broschüren oder im Internet nachlesen. Selbstverständlich wird auch im Deutsch- und AWT-Unterricht in der Schule durchgenommen, wie Bewerbungsunterlagen zu erstellen sind. Rechtschreibfehler, Formfehler, beschädigte oder verschmutzte Unterlagen haben zur Folge, dass die Bewerbung Ihres Kindes keine Chance hat überprüfen Sie daher alle Unterlagen genau! Geben Sie alle Unterlagen in eine Bewerbungsmappe (beim Schreibwarenhandel erhältlich) und versenden Sie diese in einem neuen Din-A4-Kuvert. Achten Sie auf eine saubere Schrift beim Absender und der Firmenadresse, bringen Sie das Kuvert zur Poststelle, damit es ausreichend frankiert wird und nicht im Briefkasten beschädigt werden kann. 4

5 3. Tipps, wie Sie Ihr Kind bei der Vorbereitung auf Einstellungstests und Vorstellungsgespräche unterstützen können Einstellungstests Toll! Ihr Kind hat die erste Hürde des Bewerbungsverfahrens geschafft, die Bewerbungsunterlagen haben das Interesse des Unternehmens an Ihrem Sprössling geweckt. Jetzt wird es prüfen, welche Bewerber am besten für die Ausbildung geeignet sind. Je nach Betrieb kommen dabei verschiedene Tests in Frage: schriftliche Prüfungen, Auswahlrunden (sogenannte Assessment-Center) oder praktische Aufgaben. Meistens müssen die Bewerber Aufträge zu verschiedenen Themenbereichen (Allgemeinbildung, Deutsch, technisches Verständnis, Konzentrationsfähigkeit) unter Zeitdruck bearbeiten. Hier einige Ratschläge und Hinweise: Besorgen Sie sich Übungstests (beim Buchhandel oder im Internet, auch unter und arbeiten Sie diese mit Ihrem Kind unter Zeitvorgaben durch. Informieren Sie sich bei Bekannten oder Mitschülern, was die jeweilige Firma bei den Tests verlangt. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sich über das Unternehmen informiert (z.b.: Welche Produkte stellt es her?) und noch etwas an seinem/ihrem Allgemeinwissen feilt. (Tageszeitung lesen, Jahresrückblicke studieren) Wichtig ist es, pünktlich und ausgeschlafen zum Einstellungstest zu erscheinen. Das Handy muss ausgeschaltet werden, die Kleidung angemessen sein und Schreibzeug sollte man auch dabei haben. Eventuell geben Sie Ihrem Kind auch eine kleine Pause (Getränk, Gebäck) mit. Bei Gruppentests ( Assessment-Center) wird auch darauf geachtet, wie sich die Bewerber unter Ihresgleichen verhalten: Lassen sie die anderen Teilnehmer ausreden, können sie gut argumentieren? Hier kommt es darauf an, unter ständiger Beobachtung einen guten Eindruck zu hinterlassen. Auch für diese Art von Tests gilt: Übung macht den Meister! 5 5

6 Vorstellungsgespräche Ihr Kind befindet sich in der engeren Auswahl für die Vergabe des Ausbildungsplatzes. Jetzt gilt es, den Firmenvertreter zu überzeugen, dass man der geeignetste Bewerber ist. Es ist ganz normal, wenn Ihr Kind vor dem Einstellungsgespräch nervös ist. Die Personalchefs haben dafür Verständnis und gehen meist sehr einfühlsam mit den Kandidaten um. Dennoch gilt es auch hier, einige Dinge zu beachten: Im Vorfeld muss sich Ihr Sprössling genau über das Unternehmen informieren (Wie viele Mitarbeiter beschäftigt es? Was wird hergestellt? Wer sind die Kunden? Gibt es Filialen? etc.). Ebenso muss das Wissen über den angestrebten Ausbildungsberuf groß sein (Welche Tätigkeiten werden ausgeführt? Wie verläuft die Ausbildung?). Informationen hierzu lassen sich oft über eine Firmen-Homepage oder über die Industrie- und Handelskammern beschaffen. Ein im Unterricht und zuhause angefertigte Sammlung von Bescheinigungen und Zertifikaten ( Portfolio genannt) kann über Fähigkeiten und außerschulisches Engagement Auskunft geben und die Einstellungschancen deutlich erhöhen. Fragen Sie Ihre Tochter / Ihren Sohn frühzeitig danach und achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Zertifikate, die es von der Schule erhält, sorgsam aufbewahrt! Eine große Bedeutung kommt beim Vorstellungsgespräch natürlich dem Auftreten zu: Saubere Kleidung, gepflegte Haare und der passende Kleidungsstil (Bluse/ Hemd oder Pullover ohne Aufdruck) sind Grundvoraussetzungen! Achten sie besonders bei Mädchen darauf, dass wenig Schminke und Parfum verwendet wird. Ein Vorstellungsgespräch ist kein Auftritt in der Disco! Auffälliger Schmuck und Piercings sind nicht angebracht. Auch beim Vorstellungsgespräch gilt: Üben Sie vorher mit Ihrem Kind! Überlegen Sie gemeinsam, welche Fragen gestellt werden könnten und was die passende Antwort darauf sein könnte. Ermuntern Sie dazu, sich selbst Fragen bereits vorher zu überlegen, um auch hier nicht unvorbereitet zu sein. 6

7 4. Hilfreiche Internetadressen bei der Berufswahl Informationen über einzelne Berufe: Übungen zu Einstellungstests: Ausbildungsplätze-Börse: Tipps zum Thema Internet : Achten Sie darauf, dass Ihr Kind eine seriöse -Adresse verwendet, wenn es sich online bei einem Unternehmen bewirbt, zum Beispiel maximilian.muster@web.de. Viele Personalchefs suchen im Internet nach Hinweisen zum Lehrstellenbewerber. Einträge bei Party-Seiten mit Bildern von wilden Festen mit Alkoholkonsum hinterlassen sicher keinen guten Eindruck! Bei Profilseiten wie Facebook sollten Zugriffe in den persönlichen Bereich nur Freunden gestattet werden achten Sie darauf, dass Ihr Kind hier die richtigen Einstellungen bei der Anmeldung vornimmt. 7 7

8 Zusammengestellt von Harald Wintersberger, Schule Wirtschaft-Experte Schordie GRAFIKSTUDIO Ingolstadt 10/ Mit freundlicher Unterstützung durch die Kirson GmbH