Rahmenthema 2: Wechselwirkungen und Anpassungsprozesse in der Geschichte Strukturierung des Kurshalbjahres

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1 4 Strukturierung des Kurshalbjahres Rahmenthema 2: Wechselwirkungen und Anpassungsprozesse in der Geschichte Strukturierung des Kurshalbjahres Orientierung: Wechselwirkungen und Anpassungsprozesse in der Geschichte Kernmodul: Was heißt Migration? Migration als Alltagsphänomen in Gegenwart und Lebenswelt der Schüler Wie lassen sich Ursachen, Verlauf und Folgen von Migrations- und Transformationsprozessen beschreiben? Welche Veränderungen werden durch das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen, Ethnien und Zivilisationen initiiert? Wie lassen sich neue soziale Konstellationen als Folge von Migration charakterisieren und beurteilen? Beschreibung, Analyse und Beurteilung von Formen von Migration KC-Bezug: Geschichtswissenschaftliche Konzepte zur Erklärung von Bedingungen, Formen und Folgen von Migration (z. B. Oltmer) Beschreibung und Analyse von Formen von Migration Pflichtmodul Flucht, Vertreibung und Umsiedlung im Umfeld des Zweiten Weltkrieges 1. Vorgeschichte: Grenzverschiebungen und Zwangswanderungen nach dem Ersten Weltkrieg Sequenz 1.1: Territoriale Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg Sequenz 1.2: Folgen der Friedensverträge in Bezug auf Migration Welche Folgen hatten die Grenzverände rungen nach dem Ersten Weltkrieg? Wie sind die Konstellationen von Deutschen und Polen nach Gründung der Zweiten Polnischen Republik (1918) hinsichtlich ihres Konfliktpotenzials zu beurteilen? Analyse und Beurteilung der Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg hinsichtlich ihrer Konsequenzen für Migration KC-Bezug: Auseinandersetzung ( ) mit der Herstellung einer ( ) Friedensordnung (Kategorie Frieden und Krieg ) Sequenz 1.3: Deutsch-polnische Konflikte nach 1919 Sequenz 1.4: Längsschnitt: Geschichte Polens von 1918 bis 1945

2 5 2. Die Vertreibungspolitik der Nationalsozialisten in der Vorkriegszeit Sequenz 2.1: Erarbeitung der Hintergrundnarration zur Vertreibungspolitik zwischen 1933 und 1939 Sequenz 2.2: Die globale Dimension der Vertreibung von Juden Wie lassen sich Ursachen, Verlauf und Folgen der national sozialistischen Vertreibungspolitik von 1933 bis 1939 in europäischer und globaler Hinsicht beschreiben? Welche Handlungsspielräume gab es für Juden im Deutschen Reich zwischen 1933 und 1939 im Kontext der Vertreibungspolitik? Analyse und Beurteilung der nationalsozialistischen Vertreibung von Juden von 1933 bis 1939 KC-Bezug: Analyse von Handlungsspielräumen des Individuums (Kategorie Individuum und Gesellschaft ) Sequenz 2.3: Die europäische Dimension der Vertreibung von Juden ( Kindertransporte ) 3. Die Vertreibungspolitik der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg Sequenz 3.1: Umsiedlung, Deportation und Germanisierung am Beginn des Zweiten Weltkrieges Sequenz 3.2: Zwangsumsiedlungen in Polen und deren humanitäre Folgen Was waren die Ursachen, der Verlauf und die Folgen von Zwangsmigration von Deutschen und Polen im Zweiten Weltkrieg? Welche Rolle spielten expansionistische Bestrebungen, Krieg und Ideologie im Zusammenhang von Vertreibung, Flucht und Umsiedlung von Juden, Deutschen und Polen im kurzen 20. Jahrhundert (Eric Hobsbawm)? Welche Folgen hatten Zwangsmigrationen für Betroffene, insbesondere Frauen? Analyse, Beurteilung und Bewertung des Verlaufes und der Folgen nationalsozialistischer und sowjetischer Vertreibungspolitik im Zweiten Weltkrieg KC-Bezüge: Hintergründe der Zwangsmigration von Deutschen und Polen im Kontext des Zweiten Weltkrieges (z. B. NS-Siedlungspolitik, Zwangsarbeit); Humanitäre Folgen Sequenz 3.2: Die Vernichtung der europäischen Juden Training : Zusammenhang von NS-Bevölkerungspolitik und Holocaust (Umgang mit Darstellungen)

3 6 Strukturierung des Kurshalbjahres 4. Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges Sequenz 4.1: Die Situation bei Kriegsende (u. a. Potsdamer Konferenz) Sequenz 4.2: Anspruch und Wirklichkeit der Umsiedlung ( Training : Umgang mit Zeitzeugenberichten) Wie verliefen Rückkehr, Flucht, Vertreibung und Umsiedlung am Ende des Zweiten Weltkrieges? Wie lassen sich humanitäre Folgen, insbesondere am Beispiel von Frauenschicksalen beschreiben und beurteilen? Analyse (Prozess- und Konstellationsanalyse) und Beurteilung von Bedingungen, Erscheinungsformen und humanitären Auswirkungen (u. a. Schicksale von Frauen) von Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges; Dekonstruktion von Zeitzeugenberichten und historischen Darstellungen KC-Bezüge: Hintergründe der Zwangsmigration von Deutschen und Polen im Kontext des Zweiten Weltkrieges (z. B. NS-Siedlungspolitik, Zwangsarbeit); Humanitäre Folgen, insbesondere am Beispiel von Frauenschicksalen; Erläuterung von Bedingungsgefügen, Erscheinungsformen und Auswirkungen von Konflikten bzw. Kriegen (Kategorie Frieden und Krieg ) Sequenz 4.3: Humanitäre Folgen von Zwangsmigration 5. Neubeginn und Auseinandersetzung mit Flucht, Vertreibung und Umsiedlung Sequenz 5.1: Soziale und politische Implikationen der Aufnahme und Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen Sequenz 5.2: Analyse der deutschpolnischen Beziehungen: Auseinandersetzung mit Flucht, Vertreibung und Umsiedlung Welche Bedeutung hatte die Zwangsmigration für Gesellschaft und Politik im Deutschland der Nachkriegszeit im Spannungsfeld von Konflikt und Annäherung? Wie kann die Auseinandersetzung mit Flucht, Vertreibung und Umsiedlung beurteilt und bewertet werden? Differenzierte Urteilsbildung zum Umgang mit Flucht, Vertreibung und Umsiedlung auf der Basis einer Untersuchung des Umganges mit Flüchtlingen und Vertriebenen sowie einer Analyse des deutsch-polnischen Verhältnisses in der Nachkriegszeit KC-Bezug: Neubeginn und Auseinandersetzung mit Flucht, Vertreibung und Umsiedlung Sequenz 5.3: Ausstieg: Debatte um ein Zentrum gegen Vertreibung ( Training ) / Untersuchung der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung

4 7 Wahlmodul 1: Der spanische Kolonialismus Orientierung: Der spanische Kolonialismus Kernmodul: Wie verlaufen Kulturbegegnungen? Bitterlis Theorie der Kulturbegegnung Wie lassen sich Kulturbeziehungen definieren und modellhaft darstellen? Inwiefern tragen Kulturbeziehungen zu historischem Wandel bei? Welche Bedeutung haben Kulturbeziehungen in einer globalisierten Welt? Untersuchung und Beurteilung von Theorien und Kontroversen zu Kulturkontakt und Kulturbeziehungen (u. a. Bitterli und Huntington) KC-Bezug: Theorien und Kontroversen zu Kulturkontakt und Kulturkonflikt (z. B. Bitterli, Huntington) Globalisierung und Huntingtons These vom Kampf der Kulturen Wahlmodul 1: Der Spanische Kolonialismus Die präkolumbischen Kulturen in Amerika Zielsetzungen und Rechtfertigung der spanischen Expansion 3. Sequenz: Anspruch und Wirklichkeit des kolonialen Herrschaftssystems der Spanier In welchem Verhältnis stehen Anspruch und Realität der spanischen Herrschaftspraxis zueinander? Wie können die demografischen, sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen für die Kolonien und Spanien beurteilt werden? Halten Bitterlis Formen der Kulturbegegnung einer Überprüfung stand? Analyse, Erläuterung und Beurteilung des Prozesses und der Folgen von Conquista und Kolonisation KC-Bezüge: Wahlmodul: Spanische Herrschafts praxis in der neuen Welt (u. a. Anspruch und Realität); Demogra fische, ökologische und gesundheitliche Auswirkungen in den Kolonien und in Spanien; Kompetenzen: Untersuchung und Beschreibung von Formen der Begegnung unterschiedlicher Kulturkreise 4. Sequenz: Demografische, soziale und wirtschaftliche Folgen von Eroberung und Kolonisation 5. Abschluss: Überprüfung des Modells Bitterlis

5 8 Strukturierung des Kurshalbjahres Wahlmodul 2: Urbanisierung im 19. Jahrhundert Kernmodul: Wie kommt es zu geschichtlichen Veränderungen? Aspekte von Kontinuität und Wandel: Strukturen Prozesse Ereignisse Wer oder was macht Geschichte? Wie lassen sich historische Transformationsprozesse modellhaft erfassen? Untersuchung und Vergleich von Modellen zur Erklärung von Kontinuität und Wandel KC-Bezug: Historische Erklärungsmodelle zu Transformationsprozessen (z. B. École des Annales) Wer oder was macht Geschichte? Erklärungsmodelle zu Transformationsprozessen Wahlmodul 2: Urbanisierung im 19. Jahrhundert Orientierung: Urbanisierung im 19. Jahrhundert Bedingungen und Ursachen der Urbanisierung des 19. Jahrhunderts: Bevölkerungsexplosion, Industrielle Revolution, Binnenwanderung Politische, soziale und ökologische Folgen der Urbanisierung des 19. Jahrhunderts Welche Ursachen und Bedingungen hatte die Urbanisierung im 19. Jahrhundert? Wie verlief der Prozess der Urbanisierung? Welche Folgen hatte die Verstädterung, wie können diese beurteilt werden? Analyse, Beurteilung und Bewertung von Ursachen, Bedingungen, Prozess und Folgen der Urbanisierung KC-Bezüge: Kompetenzen: Analyse länger andauernder historischer Transformationsprozesse im Hinblick auf Ursachen, Bedingungen und Folgen und Beurteilung und Bewertung ihrer wechselseitigen Auswirkungen; Wahlmodul: Interregionale Wanderungen und Urbanisierung im Kontext der Industrialisierung (u. a. Ruhrpolen ); Lebensbedin gungen in den neuen Industriestädten 3. Sequenz: Die Ruhrpolen im Spannungsfeld von Integration und Abgrenzung Modulverbindende Aspekte / Semesterübergriffe Die Module des Heftes sind derart ausgewählt und angeordnet, dass eine Verbindung mit den drei Aspekten des Kernmoduls des Rahmenthemas Wechselwirkungen und Anpassungsprozesse in der Geschichte möglich wird. Die Aspekte des Kernmoduls können dabei sowohl als zu den Modulen als auch mit Anwendungscharakter als Ausstieg zu den Modulen dienen. Die Wahl der Module ist zudem der Möglichkeit geschuldet, im Verlaufe des Kurshalbjahres Verbindungen zwischen den Modulen herstellen zu können: a) zwischen der Geschichte des Verhältnisses von Polen und Deutschen, die im Pflichtmodul thematisiert wird und dem Wahlmodul Urbanisierung im 19. Jahrhundert, wenn es um die Ruhrpolen geht; b) zwischen dem Kernmodulaspekt zur Migration und der spanischen Expansion (Migration von Spaniern und Zwangsmigration (Afrikaner in die Neue Welt )). Die Basis für Semesterübergriffe legt die Auswahl des Heftes insbesondere durch Verknüpfungsmöglichkeiten des Pflichtmoduls Flucht, Vertreibung und Umsiedlung im Umfeld des Zweiten Weltkrieges mit dem Aspekt der Lebensraum -Ideologie und mit dem Krieg im Osten, der im Rahmen des Pflichtmoduls Nationalsozialismus und deutsches Selbstverständnis des dritten Kurshalbjahres bearbeitet wird. Ein weiterer Semesterübergriff wird im dritten Kurshalbjahr möglich, wenn das Wahlmodul Nationalstaatsbildung im Vergleich aufgegriffen wird und mit dem Verhältnis von Deutschen zu Polen auf die Ruhrpolen (Wahlmodul Urbanisierung im 19. Jahrhundert ) rekurriert werden kann.

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