Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Innsbrucker Nachrichten

Transkript

1 Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Innsbrucker Nachrichten

2 GmmrdmerMster Korugs -Preisr : Am Platze monatlich 60 kr., auswärts, mit täglicherpoftversendung viertel jährlich 2 fl. 60 kr. - ^...., - *> Att-eigerr roen^ :. billigst nach Tarif berechnet. Jedes solide Anr ^ncen - Bureau nimmt Aufträge entgegen. Donnerstag Wr Hctover Wschen-KaLender: Montag 8. Brigitta. Dienstag 9. Dionysius. Mittwoch 10. Franz Borgias. DH nerstag 11. Emilian. Freitag 12. Maximilian. Samstag 13. Eduard K. Sonntag 14 Burchard. Zur Tagesgeschichte. weiter zu schreiten. Die hämischen Ausfälle der GrNerrrich-Ungarm. Femde und noch mehr der vermeintlichen Freunde dürfen da nicht in die Wagschale fallen. Die Man schreibt uns unter dem9. ds. aus Wien: deutschliberale Partei macht langsam, aber immer Der Reichsrath ist, wie bereits gemeldet, für den hin nicht unerhebliche Fortschritte, die bei objectiver Prüfung der Sachlage gewiss doch einer 16. ds. einberufen. Das Herrenhaus wird, wie in früheren Sessionsabschnitten, erst später unfruchtbaren Opposition vorzuziehen sind. So zusammentreten, bis es ein hinreichendes Berathungsmaterial vorfinden wird. Der Finanz- Vertretung in der Regierung hatte, wurde mit lange sie keinen Antheil an der Executive, keine minister Dr. v. Plener wird in der ersten Sitzung vollem Rechte darüber geklagt, dass eine so große des Abgeordnetenhauses am 16. ds. den Partei, welche über so zahlreiche Talente verfügt, Staatsvoranschlag für das Jahr 1895 vorlegen. lahmgelegt sei. Mit dem Eintritte zweier Partei So viel verlautet, wird auch dieser trotz der er mitglieder in das Cabinet, hat sich die Situation höhten Ausgaben und zahlreichen Investitionen zum Bessern gewendet, aber diese wird auch wei abermals mit einem Ueberschnsse abschließen. Das terhin immer besser. Von diesem Gesichtspunkte Budget wird zunächst an den Ausschuss ge ist die Berufung eines hervorragenden und sehr wiesen werden, der dasselbe sofort in Verhand thätigen Parteimannes, des Abg. Grafen Stürgkh lung ziehen und seine Berathungen mit möglich in das Unterrichtsministerium zu beurtheilen. ster Beschleunigung zu Ende führen wird. Man Derselbe rvird ein wichtiges Referat, jenes der hofft, dass die Budgetdebatte gegen Mitte Novem Mittelschulen, erhalten, was doch für die deutsch ber wird beginnen können, so dass der Staats liberale Partei sicherlich nicht gleichgiltig sein voranschlag jedenfalls bis zu den Weihnachtsseiertagen fertiggestellt sein wird. Bis Mitte und die mit ihnen verbündeten Antisemiten über kann. Nun spotten bereits die Deutschnationalen November wird das Plenum sich mit dem neuen die liberalen Hofräthe", aber man kann diesen Strafgesetzentwurfe zu befassen haben. Trotzdem Herren gewiß ganz ruhig das Vergnügen überlassen. bezüglich einzelner principieller Bestimmungen er Solchen Leuten kann man ja es nie recht machen. hebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den So lange die deutschliberale Partei in der Oppo Parteien bestehen, darf man annehmen, dass die sition war, spotteten sie über ihre Ohnmacht und langersehnte Reform nach so vielen fehlgeschlagenenjetzt, da dieselbe allmählig zur Macht gelangt, Versuchen doch endlich zu Stande kommen wird. witzeln sie über ihre Regierungsfreundlichkeitund Die allgemeine politische Lage zeigt beim Wieder über die ihren Reihen entnommenen Regierungs zusammentritte des Hauses seit der Frühjahrs- männer. Als ob die Herren gar so prüde thun Session keine wesentliche Aenderung. Der Coalitionsgedanke hat sich trotz verschiedener Anfein Gefahr hin, dass man uns wieder als officiös" würden, falls man an sie heranträte. Auf die dungen im gegnerischen und mancher Missver erklären wird, stehen wir nicht an, zu bemerken, ständnisse im eigenen Lager vertieft. Das Experi dass wir es gar nicht als eine Schande ansehen, ment, das vor Jahresfrist vielleicht als gewagt wenn die Deutschliberalen eine Regierungspartei bezeichnet werden mochte, ist geglückt. Die deutsch sind und sich als solche ausgeben. Freilich setzt liberale Partei hat durchaus nicht Ursache, mit dies Neues und etwas sehr Wichtiges voraus, dass der Gestaltung der Dinge unzufrieden zu sein. nämlich den liberalen Principien Rechnung ge Ihr wirkliches Interesse erheischt es daher, unbe tragen wird, oder dass man dieselben zum min irrt und unentwegt auf der eingeschlagenen Bahn desten nicht verletzt. Nun, von einem Cabinet,

3 2 in welchem Herr v. Plener sitzt, darf man das getrost annehmen. Auch Graf Stürgkh hätte schwerlich eine Berufung in das Ministerium an genommen, wenn er in dieser Beziehung seiner Sache nicht ganz gewiss wäre. Aus allem dem ergibt sich, dass die deutschliberale Partei auch in dem bevorstehenden Sessionsabschnirte zu ihrem eigenen Vortheile ihre bisherige kluge und ge mäßigte Haltung bewahren wird. Am Sonntag fanden in Böhmen zwei große jungczechische Versammlungen statt. In Chraustowitz bei Hohenmauth sprach Abg. Dr. Eduard Gregr, in Czaslau Abg. Dr. Herold. Elfterer vertrat die Anschauungen des äußersten Flügels des Jungczechen -Clubs, indem er in heftigster Weise gegen den conservativen Großgrundbesitz, den Clerus und die Altczechen loszog und die Omladinisten " vertheidigte. Er pries das stramme Auftreten der letzteren und bemerkte, es sei sehr erfreulich, dass durch dieselben ein radicaler Geist im czechischen Volke Eingang finde. In der Ver sammlung in Czaslau trat dagegen Dr. Herold gegen die Omladinisten auf. Er betonte, dass man diese nur dann berücksichtigen könne, wenn sie sich unbedingt dem jungczechischen Programme unterwerfen. Eine radicale Opposition könne nie mals zum Ziele führen, dagegen sei von einer opportunen gemäßigten Opposition Erfolg zu er warten. Man müsse an eine Annäherung an die übrigen staatsrechtlichen Parteien denken, um ge einigt für die Interessen des czechischen Volkes einzutreten. Eine radicale Opposition um jedeu Preis habe er stets perhorresciert. So ist denn der Bruderzwist " im jungczechischen Lager offen kundig ausgebrochen Ans den verschiedensten Städten Oesterreichs werden Demonstrationen von Arbeitern oder Socialdemokraten für das allgemeine Wahlrecht gemeldet ; Wien hatte vor acht Tagen den Anfang gesehen, jetzt haben Straßenumzüge und Volks versammlungen in Linz und Laibach, in Teplitz, Brünn und Lemberg stattgefunden. Auch die Wiener Socialdemokraten wollen sich in den näch sten Tagen noch ganz besonders ins Zeug legen, um Regierung und Reichsrath, die ja bald wieder zusammen arbeiten werden, an das Versprechen einer Wahlreform zu erinnern. In seinem vorgestern im ungarischen Abgeord netenhause gegebenen Finanz -Exposö hob der Mi nisterpräsident Dr. Wekerle die beträchtliche Steigerung im Budget des Ministeriums des Auswärtigen behufs der Verbesserung der Ver waltung und der öffentlichen Sicherheit hervor. Die größte Steigerung im Handelsbudget um 12 Millionen rühre größtentheils von der Vermeh rung des Bahnpersonals infolge der Klagen wegen Ueberbürdung her. Das Unterrichts -Budget er fahre eine Steigerung um nahezu eine Million wegen der geplanten Errichtung von mehreren Hundert neuer Volksschulen. Da der größte Theil der Goldkronen bereits ausgeprägt sei, werden in diesem Jahre nur die Producte der einheimischen Bergwerke zu Münzzwecken verwen det werden. Von den Einnahmen seien nur die indirecten Steuern höher präli niniert, auf Grund der wachsenden Ergebnisse der Gefälle und Mono pole. Der Minister hob weiter hervor, obgleich die ungarischen Finanzen konsolidiert und für viele Jahre gesichert seien, sei doch die größte Vorsicht und Sparsamkeit nöthig, namentlich an gesichts der heurigen Ernte, welche einen Ausfall, in einigen Zweigen erwarten lasse. Wekerle er wähnte noch, dass der Goldvorrath Ende Sep tember 313 '/, Millionen Gulden betrug. Er hoffe, dass auch in Oesterreich der Goldbedarf entsprechend gedeckt und die Einnahmen selbst er höht werden, jedoch, wenigstens in diesem Jahre, nicht durch Erhöhung der directen Steuern. Asten. Vom ostasiatischen Kriegsschauplatz ist in London die Meldung eingetroffen, der ame rikanische Gesandte habe die amerikanischen Ein wohner wissen lassen, dass nach seiner Meinung ein Angriff auf Peking seitens der Japaner ganz sicher sei. Viele hervorragende chinesische Kauf leute verlassen Peking. Das Bureau Reuter meldet aus Shanghai, die Avantgarde der japa nischen Armee habe den Ialu -Fluss überschritten und lagert in der Mandschurei. Man hält einen Zusammenstoß für unmittelbar bevorstehend. Einer Meldung desselben Bureaus zufolge verlautet, die japanische Flotte habe den chinesischen Hafen Tschifu genommen. Die Annahme, dass gegen wärtig die Absicht unter den Mächten bestehe, zwischen China und Japan irgendwie zu inter venieren, ist dem Bureau Reuter zufolge gänzlich verfrüht. Diejenigen Mächte, welche in Ostasien besonders interessiert sind, verhandeln augenblick lich behufs gemeinsamer Maßnahmen zum Schutze ihrer Unterthanen in China. Amerika. Im November wird, wie man aus New -Aork berichtet, die von der Legislative und Constituante in Albany beschlossene Vereinigung der Städte New -Iork und Brooklyn nebst ihren vielen Vor städten dem Volke zur directen Abstimmung vor gelegt werden. Ein Localpatriotismus besteht in Brooklyn nicht. Die einflussreichsten und reich sten Bürger haben ihre Geschäfte in New - Jork

4 3 und betrachten Brooklyn nur als ruhige Schlaf stelle. Man braucht deshalb nicht überrascht zu sein, wenn sich die Brooklynstadt mit einer vollen Million Einwohner von New - Aork ohne großes Sträuben verschlucken lassen sollte. Das Stadt gebiet New -Iorks würde in diesem Falle an Größe das von London übertreffen, da es 950 Quadratkilometer, begreift, also etwa dieselbe Aus dehnung hat, wie das deutsche Fürstenthum Schwarz burg Rudotstadt. Bezüglich der Einwohnerzahl würde London jedoch noch lange an der Spitze bleiben, da Groß New -Jork mi 2, wohl nicht zu niedrig geschätzt wird, während London der sechsten Million wohl ziemlich nahe sein dürfte. ftüf«mit* Uexsorml-Uachricht-m. Fürsterzbischof Dr. Johannes Haller von Salzburg weilt zur Zeit in Bozen, wo sein Bruder, der Director des dortigen Johanneum ", schwer krank darniederliegt. Vorgestern vormittags fuhr die Frau Gemahlin des Herrn Ministerpräsidenten, Fürstin Windisckgrätz, mit ihren Töchtern von der Mendel nach Kaltern, um die Familie des Reichsraths- Abgeordneten Frhrn. I v. D i p a u l i mit einem Besuche zu beehren. Arrs SLsvr rml Land. (Handels - und Gcwerbckammer.) Morgen um 4 Uhr Nachmittag findet im Sparcasse -Saale eine ordentliche Sitzung der Handels - und Ge werbekammer statt mit folgender Tagesordnung: 1. Mittheilungen aus dem Einlaufe, 2. Anträge der Handelsseetion, 3. Anträge der Gewerbesection, 4. Bericht über das Präliminare pro 1895, 5. Wahl von Censoren für die Bankfiliale Inns bruck, 6. Personalangelegenheiten. (An der k. k. Stnalsgewerbcschule in Inns bruck ) wurden pro Schuljahr 1v94 95 in den Werkme sterschulen für Bau - und Kuustgewerbe 143 Schüler, im Zeicheucurs für Mädchen 21 Schülerinnen und in der gewerblichen Fort bildungsschule 94 Schüler ausgenommen. Die Gesammtzahl der Frequentanten dieser Anstalt beträgt exclusive jener des offenen Zeichensaales für Gehilfen, für welchen die Aufnahmen noch nicht abgeschlossen sind, 258. Eine beträchtliche Anzahl von Aufnw mswerbern für die Werkmeister schulen und für die gewerbliche Fortbildungs schule musste wegen Raummangels dermalen ab gewiesen werden. (Akadem. Alpen -Club.) Der akademische Alpen- Club, welcher Heuer in das 4. Semester seines Bestandes tritt, veranstaltet heute im Saale zum goldenen Löwen seinen Antrittsabend. Cancl. med. Pircher wird dabei einen Vortrag über die Be steigung des Langkofels und Eröffnung der Langhofelhütte der akad. Section Wien " halten. (Büchergeschenk.) Herr vrä. mack. M. Berg haus hier hat den gesammten Büchernachlass seines Vaters im Umfange von nahezu 800 Bän den der Innsbrucker Universität ^ - Bibliothek als Geschenk übergeben. ^ ( Streifung.) Von Zeit zu Zeit werden im Stadtgebiete und in der Umgebung von Inns bruck seitens der Polizei und Gendarmerie größere Streifungen durchgeführt, um lichtscheues Gesindel, Landstreicher rc. aufzustöbern. Insbesondere im Herbste, wo sich diese Elemente in die Nahe der Städte und Ortschaften wenden, sind diese Strei fungen immer von Erfolg begleitet. Letzthin wurde von der hiesigen Bezirkshauptmannschafi eine große Streifung angeordnet, welche mit Aufwand aller Sicherheitsorgane und unter Mitwirkung der Ge meinden durchgeführt wurde und auch von ent sprechendem Erfolge begleitet war. Da wir noch immer keine Natural -Verpflegsstationen besitzen, sind diese Sicherheitsmaßregeln in noch erhöhterem Maße nothwendig und tragen gewiss bedeutend zur Beruhigung der durch die Frauenmorde bei Aldrans aufgeregten Bevölkerung bei. (Familienabcnd.) Sonntag den 14. d. Ms. veranstaltet der Männer -Gesangverein Willen im Hotel Veldidena " einen Familien - Abend. " ( Zum Frauenmord bei Aldrans.) Mit Be zug auf eine Correspondenz in der Nr. 231 der Bozner Ztg. " vom 9. ds, welche Mittheilungen über die Verhaftung des muthmaßlichen Frauenj Mörders bringt, welche Correspondenz unter an-! derm auch thatsächliche Unrichtigkeiten enthält, \ können wir mittheilen, dass sich wirklich ein Mann s wegen schwerwiegender Verdachtsmomente in Unteri suchungshafl befindet und dass thatsächlich jene zweit aufgefuudme Ermordete, welche seinerzeit als Philomena Pellegrin aus Tramin von ihrer eigenen Schwester agnosciert worden war, nicht diese Philomena Pellegrin, sondern, wie nunmehr feststeht, Anna Jsser aus Axams ist. Jene Frau, welche die Ermordete als ihre Schwester Philomena Pellegrin bezeichnet hatte, ist ebenfalls eingezogen. (Privjlcgiumsertheilung.) Das k. k. Handels ministerium und das kgl. ungarische Handelsmini sterium haben dem Andreas Rössler in Schlüters am 17. Juli l. J. ein ausschließendes Privilegium mit der Priorität vom 23. Mai 1892 in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern auf Nuthschindeln nach Maßgabe der im k. k. Handelsministerium erliegenden geheimen Beschrei bung ertheilt.

5 4 (Selbstmord.) In Kufstein hat sichvorgesternmais in der Tiefe von 1 50 m und in nächster im Gafthause zur Post ein Fremder aus Baiern Nähe des Platzes, wo im vorigen Jahre der an der Thürklinke seines Schlafzimmers erhängt. römische Grabstein lag, ausgegraben. Daneben (Viehausfuhr nach Deutschland.) Bei dem lagen zwei römische Münzen von Theodosius letzthin in Kufstein abgehaltenen großen Viehmarkte wurden um Mark Thiere für 340 und überdies 4. ein abgerundeter ovaler Magnus und Constantinus II. 317 bis München anqekanft. An Einfuhrzöllen mussten röthlicher Sandstein, 21 cm lang und 14 cm hiefür Mark an das Reich bezahlt werden. breit, an dessen einer Oberfläche drei, an der an (Fernbahn.) Am Sonntag findet in Reutte deren zwei runde schalenförmige und geglättete über Einladung des Bürgermeisters Al. Baur Vertiefungen gehöhlt sind. Letztere stellen das eine Versammlung von Gemeinden und Corporativnen statt, um zu berathen, in welcher Weise Durchmesser dar und sinh jedenfalls künstlich her halbe Segment einer kleinen Kugel von 2 2% cm das Gebiet von Außerfern einen Bahnanschluss gestellt Wahrscheinlich ist es ein Schalenstein. an die baierische Bahn nach Pfronten (Kempten) Im Juni wurden im sogenannten Kreuzacker neben oder nach Füssen ermöglichen könnte. Selbstver Villa Straßburg gelegentlich der Grundaushebung ständlich wird bei dieser Gelegenheit auch die Her zu einem Neubau in einer Tiefe von 0' m stellung der Fernbahn nicht unerörtert bleiben. zu Tage gefördert: 5. Zwei große, fast ganz Der Handelskammer -Secretär, Herr kaiserl. Rath erhaltene römische DacWegel nebst vielen Bruch Dr. Kofler, wird der Versammlung beiwohnen. stücken von Leisten- und Hohlziegeln, darunter auch > (Sturz vom Gerüste.) Am Sonntag Nach aus grauem Lehm, wie er in Siebeneich vor mittag spielten mehrere Kinder auf den Gerüsten kommt. 6 Mehrere Reste von römischen Stein eines Neubaues im neuen Stadttheile in Meran, gefäßen (einige mit Verzierung), Topfscherben, indem sie Sand und Steine bis auf die Höhe Fragmente von römischen Gläsern und ein schad des dritten Stockwerkes schleppten, als plötzlich haftes Gefäß aus röthlichem Thone. 7. Scherben ein circa sechsjähriger Knabe, das Söhnchen des von Terra sichllam-gefäßen die ersten bisher Briefträgers Nitzlader, durch einen Fehltritt in aufgefundenen. 8. Fünf römische Bronze die Tiefe stürzte. Das Unglück wurde von den Fenstern der benachbarten Häuser aus bemerkt, doch war das Kind bis zur Ankunft der Hilfe schon selbst wieder auf die Beine gesprungen. Es hatte sich am Hinterhaupte beschädiget und klagte über Brustschmerzen. Man wusch es und brachte gelegten Grundmauer welche wahrscheinlich von es zu seinen Eltern. Der Knabe scheint indes einem römischen Hause herrühren. Die Funde keine bedenklichen Verletzungen erlitten zu haben. nebst Knochentheilen von Menschen lagen in Brand (Nene Römerfunde.) Herr Sanitätsrath Dr. erde und stammen von römischen Gräbern. Es Mazegger, der bekannte Majaforscher, veröffentlicht ist auch bezeichnend, dass das nebenan liegende soeben ein Verzeichnis neuer Römerfunde. Es sind Weingut Brandacker" heißt. Vom letztem und dies: 1. Eine römische Spinnwirtel aus Lavezstein, gefunden in einem Acker gegenüber Maja Verbindungsstraße von Untermais nach Obermais dem oben erwähnten Kreuzacker führt die älteste burg in der Lazag(Obermais). 2. Ein römischer gegen Schloss Mauer hin und heißt noch heute Jnschriftziegel, ausgegraben im neuen Friedhofe Todtengasse. Die Branderde reichte im Kreuz in Untermais. Nach Prof. Dr. K. Zangemeister acker nur bis zu einer Tiefe von m, in Heidelberg und Prof. Bormann in Wien be darunter war eine 3 4 in tiefe Schichte von an deuteten die Zeichen die Zahl 1052 und geben geschwemmtem groben Naif - Sande. Da die wahrscheinlich die Menge der in der betreffenden Römerfunde oberhalb dieser Sandschichte ausge Ziegelei hergestellten Ziegel an. Nach Miltheilung graben wurden, ist wohl anzunehmen, dass diese des Herrn Custos Szombathy in Wien seien viele starken mit viel Wasser erfolgten Uebermuhrungen Beispiele dafür gesammelt, dass die römischen aus dem Naifthale an dieser Stelle jedenfalls in Ziegelschläger die Zahl ihres Arbeitsertrages, ganze vorrömischer Zeit erfolgten. Lohnlisten und Arbeiterverzeichniffeauf Ziegeln, (Casscndiebstahl.) Aus der Gemeindekanzlei die dann weiter verwendet wurden, aufschrieben. in Folgaria wurde jüngst die Handcasse mit einem 3. Sieben römische Steinkugeln für Schleuderer. Davon haben drei einen Durchmesser von 4 5 cm, vier von 5 6 cm. Dieselben wurden im er weiterten Garten der Villa Straßburg in Unter münzen: Maxentius , Valentinianus I , Aurelianus , Maximianus und Constantinus II Durch die ganze Breite der Ausgrabung zogen sich von Westen nach Osten Reste einer in Mörtel Inhalte von 30 fl. gestohlen. Die leere Casse wurde in der Nähe der Pfarrkirche gefunden. (Auszeichnung.) Dem Weinhändler unv Hote lier Franz Josef Oesterreicher in Trient wurde

6 5 der Titel eines k. und f. Hoflieferanten, und zwar in befonderer Berücksichtigung mit Nachsicht der Taxe verlichen. (Jubiläum der Stadt Bludenz.) Der Gemeindeausfchuss von Bludenz hat einmüthig be schlossen, die Gedenkfeier der Erwerbung der Stadt und Herrschaft Bludenz von dem Hause Oester reich erst zur Zeit der Fertigstellung der projectierten Denkschrife, beziehungsweise der Geschichte der Stadt und Herrschaft Bludenz festlich zu be gehen. Dieselbe dürfte innerhalb eines Jahres zum Abschluss kommen. (Verhüteter Brand.) Am Montag vormittags brach infolge Heißlaufens einer Maschine in einem Spmusaale der Ganahl ' schen Spinnfabrik in Feld kirch Feuer aus, welches jedoch glücklicherweise rasch gelöscht werden konnte. Der materielle -Schaden ist unbedeutend. Ans nösr Welt. (Generalconful Dr. Palitfchek.) Wie schon am Dienstag telegraphisch gemeldet wurde, ist in Wien der ehemalige Generalconful in New- Iork, Dr. Anton Palitfchek von Palmforst, im Aufträge dcs Strafgerichtes von Detectives ver haftet und der requirierenden Behörde eingeliefert worden Diese behördliche Maßregel kam nicht überraschend. Unter den günstigsten Auspicien hatte Dr. v. Palitfchek die Vertretung der Interessen Oesterreich -Ungarns auf der Weltaus stellung in Chicago übernommen, und mit gutem Erfolge für eine rege Beschickung aus öster reichischen Landen gewirkt. Allein in verhängnis voller Weise änderte sich bald das günstige Vorurtheil, das man für ihn hatte, und nach Er öffnung der Ausstellung traten die New -Iorker Staatszeitung ", das dortige Morgen -Journal" und andere Zeitungen mit Beschuldigungen gegen ihn hervor. Zuerst wurden heftige Anklagen be züglich seiner Thäiigkeit als Ausstellungs Commissär laut ; es hieß, dass er bei Zuweisung von Plätzen einzelnen Ausstellern gegen besondere Vergütung günstigere Bedingungen gewährt habe, und es erschien sogar eine Broschüre welche diese Anklagen wiederholte. Von seinen Freunden wurde aber behauptet, dass ihn nur der Vorwurf treffe, ein untergeordnetes Organ, welches sich diese Manöver zu schulden kommen ließ, nicht gehörig überwacht zu haben und dessen Mani pulationen nicht energisch genug entgegengetreten zu sein. Die zweite, weit schwerer wiegende Be schuldigung bezieht sich auf ein frauduloses Ge baren in seiner Eigenschaft als General -Consul in New -Iork. Nach den bisher vorliegenden Daten handelt es sich um folgende Vorgänge: Im Jahre 1852 war zusammen mit Kossuth ein Mann namens Johann Ruszits, ein blut armer Teufel aus Baja in Ungarn, nach Amerika gekommen, der sich auf den Pelzhandel warf und, als er im Jahre 1891 starb, ein Vermögen von 4 Millionen Dollars hinterließ. In seinem Te stamente legierte nun Ruszits u. a. für die Ge meindeschule, sowie für das städtische Spital in Baja, sowie für das Tökölyanum und die serbisch griechische Kirche in Budapest je 5000 Dollars. Die beiden letzteren Legate wurden sofort nach dem Tode des Erblassers flüssig gemacht, bezüglich der elfteren beiden jedoch ein Check per Dollars ausgefertigt und dem General -Consul zur Uebermittlung an die beiden Anstalten in Baya über geben, und langte nun vor kurzem nach so langer Zeit! an den Präsidenten der Un garischen Gesellschaft in New -Iork, die schriftliche Anfrage ein, aus welchem Grunde die Reali sierung der für Baja gewidmeten Legate unter blieben sei! Und da der Generalconful gerade nicht in New -Iork weilte, wurden von seinem Stellvertreter Herrn Eberhardt die Nachforschungen gepflogen, deren Ergebnis war, dass der Generalconsul selbst die Dollars für sich be halten hatte. Hierauf führte die Stadt Baja beim Ministerium des Auswärtigen Beschwerde und damit war es um die Position des Generalconsuls ein - für allemal geschehen. Dr. Anton Friedrich Palitfchek v. Palmforst steht gegen wärtig im 39. Lebensjahre. Sein Vater war ein verdienstvoller General, seine 80jährige Mutter lebt in Prag von ihrer Pension. Sie hat ihr ganzes nicht unbeträchliches Vermögen ihrem Sohne ge opfert und ihn wiederholt mit seinen Gläubigern ausgeglichen. Vor etwa fünf Jahren war Dr. Palitfchek noch Secretär der Handels - und Ge werbekammer in Brünn. Sein reiches national ökonomisches Wissen und seine Sprachgewandtheit er beherrscht acht Sprachen in Wort und Schrift lenkten die Aufmerksamkeit der Re gierung auf ihn. Gegen Ende des Jahres 1889 vertauschte er seine Stelle als Secretär der Brünner Handelskammer mit dem Posten eines k. u. k. österreichisch -ungarischen Viceconsuls der Vereinigten Staaten mit dem Amtssitz in New- Iork und er machte außerordentliche Carriore, denn schon im Jahre 1892 wurde ihm Titel und Charakter eines Generalconfuls verliehen. Allein wie sein Talent ihn hob, so stürzte ihn sein lebenslustiges Naturell ins Unglück. Seit jeher hat er mit Geldschwierigkeiten zu kämpfen, in Brünn hatte er Schulden hinterlassen und seine Amtsbezüge (in Chicago fl.) reichten bei dem Leben, das erfühlte, zur Deckung derselben nicht hin.

7 Bor etwa acht Tagen schon hatte das Ministerium des Aeußern die Amtsenthebung Palitscheks ver fügt; er las in seinem Domicil bei Baden fort während die öffentlichen Erörterungen, welche seine Person und sein Amt betrafen, ohne ein Wort der Erwiderung zu verlautbaren. In manchen Kreisen verbreitete sich das Ge rücht, dass Palitschek den plötzlichen Sturz von einer glänzenden gesellschaftlichen Stellung zur Rolle des Angeklagten nicht ertragen, dass der ehrgeizige Mann freiwillig den Tod früher suchen werde. Er führte fortwährend einen geladenen Revolver bei sich. Als seine Amtsenthebung in den Zeitungen gemeldet wurde, bemerkte Palitßchek zu einigen Herren seiner Umgebung mit großer Ruhe, dass er die vollständige Klärung.der Angelegenheit abwarten und dann eine öffentliche Erwiderung, ja vielleicht eine vollstän dige Rechtfertignngsschrift drucken lassen werde. -Er schien noch immer auf eine günstige Wendung zu hoffen und soll Versuche nach verschiedenen Seiten gemacht haben, um die von ihm defraudierte Summe zu ersetzen. Dies gelang jedoch nicht, und während Palitschek noch nach einer Rangierung" strebte, hatte das Ministerium des Aeußern bereits die über ihn vorliegenden Acten der Strafbehörde abgetreten. (Strauß -Jubiläum.) Johann Strauß, der gefeierte Liebling der Wiener, der in aller Welt gekannte und geliebte Walzerkönig" feiert in diesen Tagen sein 50 jähriges Künstlerjubiläum. Ein halbes Jahrhundert ist am 15. Oktober ver flossen, seit der Meister zum ersten Mal öffentlich ein Orchester geleitet. Für viele ist die Nachricht gewiss überraschend ; man glaubt ihn jung und lässt sich nicht einfallen, dass Strauß schon ein halbes Säculum mit seinem Melodienzauber die Welt erquickt, und dass derselbe 10 Tage später schon sein 69. Geburtsfest begeht. In einer entlegenen Vorstadt Wiens wurde Johann Strauß am 25. Oktober 1825 geboren. Sein Vater, der alte Johaun Strauß, der neben Lanner in den Wiener Musiklocalen seinen Zauberstab schwang, hatte den Schani" zum Bankbeamten bestimmt. Aber hinter seinem Rücken hatte der Knabe nebst seinem jüngeren Bruder Josef doch sich der Frau Musika ergeben und beide waren ausgezeichnete Clavierspieler geworden; besonders die Compositionen des Vaters spielten sie meisterhaft. Vater Strauß erfuhr von diesemerfolge seiner Söhne, rief sie eines Tages in seine Stube und schmutzte sie mit den Worten an: Ihr sollt ja an allen möglichen Orten meine und gar eure Compositionen spielen. Zeigt doch mal, was ihr könnt. Und eueren Schmarrn will ich auch hören!" Der Meister war 6 bis zu Thronen gerührt, als er seine Walzer völlig seiner eigenen Vorstellung gemäß erklingen hörte. Wortlos denn er konnte nicht tadeln hörte er auch die Compositionen der kleinen Virtuosen an, aber seinen Sinn änderte er nicht. Der Knabe kam an die commercielle Abtheilung der technischen Hochschule, dann, als er von dieser ausgeschlossen wurde, zu einem Privatlehrer. Im Jahre 1843 erfolgte die Ehescheidung der Eltern Strauß, wobei die Kinder der Mutter zugesprochen wurden. Nun sollte Johanns Sehnen seine Erfüllung stnden. Er erhielt in dem Domkapellmeister Josef Drechsler einen Lehrer, der dem strebsamen Musikjünger Führer und Freund zugleich wurde. Nach 1Vs jährigem Studium bei diesem, bewarb sich der 18 Jahre alte Johann Strauß um die Licenz zur Errichtung eines Orchesters und am 15. Oktober 1844, einem Sonntag fand das erste Debüt der neuen Kapelle im Dommayr'schen Garten in Hietzing statt. Mit zaghafter Seele gab Strauß das Zeichen zum Beginn; die meisten Gäste, Anhänger des alten Strauß, standen ja dem jungen als Feinde gegenüber. Aber als die Ouvertüre zur Stummen von Portici" zu Ende war, da regte sich zwar keine Hand, aber auch das Zischen schwieg. Und als Strauß wiederum das Stäbchen hob und sein Walzerzauber( Gunst werber" hatte er ihn genannt) begann und die Töne sanft und süß dahinfluteten, dann wie Wehmuthsseufzererklangen und schließlich sich die Weise aus der koketten Melancholie in die wildeste Lust stürzte, da änderte sich die Stimmung des Publicums und zum Schluffe erhob sich ein Be geisterungssturm, wie man ihn nicht oft gehört hatte. Und auch die strengsten Gegner beugten sich, als Strauß dann eine der schönsten Schöpf ungen des Vaters, die Loreley-Rhein-Klänge" brachte und sie mit einer Versenkung in die ge heimsten Reize und mit einer Sorgfalt spielte, dass man die Liebe und Verehrung empfinden musste, die ihn dabei für seinen Vater durchbebten. Seitdem eilte Johann Strauß von Sieg zu Sieg, und kaum dürfte es heute einen Musiker geben, der einer so verbreiteten und so unbestrittenen Beliebtheit sich erfreut. Nicht bloß die Massen, auch Geister ersten Ranges wie Wagner und Brahms huldigten ihm. Wagner schrieb einmal: Ein einziger Strauß'scher Walzer überragt, was Anmuth, Feinheit und wirklich musikalischen Ge halt betrifft, die meisten der oft mühselig einge holten ausländischen Fabriksproducte, wie der Stephansthurm die bedenklichen hohen Säulen der Pariser Boulevards." Die Strauß'schen Walzer zählen nach Hunderten, ohne jene, die in seinen Operetten klingen. Die Zahl dieser Werke, mit

8 7 deren erstem, Indigo ", sich der Walzercomponist die Bühne im Sturm eroberte, beträgt bisher, die Oper Pasman " eingerechnet, 14. Das neueste, Jabuka oder das Apfelfest ", kommt in diesen Tagen in Wien anlässlich der Jubiläumsfeier zur ersten Aufführung. Das hiesige Theater bringt heute aus gleichem Anlass Strauß ' vorletztes Werk Fürstin Ninetta ". (Ein ermordeter Förster.) Bei Mistelbach in Niederösterreich ist der seit Donnerstag ab gängige 70jährige Herzog Coburg ' sche Revier förster Johann Brandt Samstag abends in einem Weingarten, mit Kukuruzkraut bedeckt, als ent setzlich verstümmelter Leichnam aufgefunden. Sein Gewehr fehlte. Der Gendarmerie -Wachtmeister Wrba verhaftete den Hausbesitzerssohn Josef Hart mann in Erdberg als den muthmaßlichen Mörder. (Der Bankerott Otte.) Aus Wien, 8. ds. wird gemeldet : Der Zimmermeister Hermann Otte, über dessen Vermögen am 19. Jänner v. Js. der Concurs eröffnet worden ist, kam vor das Lan desgericht wegen verschuldeter Crida. Seine Bücher weisen Activen in der Höhe von 14 Millionen und Passiven, die auf circa 2 Mill. Gulden sich belaufen, also ein Deficit von rund fl. -aus. Otte zählte zu den stadtbekannten Persön lichkeiten. Er kam im Jahre 1867 aus Bergen in Hannover, wo sein Vater als Zimmermeister wirkte, als Bauzeichner nach Wien. Nachdem er in einigen Baukanzleien thätig gewesen war, wurde er Leiter des Zimmergeschäftes der Union -Baurnaterialien -Gesellschaft, in welcher Eigenschaft er ein Einkommen von fl. bezog. Im Jahre 1875 etablierte sich Otte als selbständiger Stadtzimmermeister, indem er einen Zimmerplatz um fl. an sich brachte. Er behauptet, Hu dieser Zeit über ein eigenes Vermögen von fl. und über ein Vermögen seiner Gattin in gleicher Höhe verfügt zu haben. Aber die Staatsanwaltschaft bezeichnet diese Angabe als unwahrscheinlich und spricht sogar die Ueberzeugung aus, dass Otte trotz seiner umfangreichen Geschäfte niemals auf der Basis eines reellen Activums gestanden ist. Im Laufe von einigen Jahren hatte Otte zahlreiche Realitäten erworben, so dass er bei dem Ausbruche des Concurses nicht weniger als 16 Objecte in Wien, 1 Haus in Triest, 16 Häuser in Budapest und das Gut Jnzel in Baiern besaß. Die Anklagebehörde ver tritt die Ansicht, dass Otte dadurch, dass er nur unrealisierbare und nicht verzinsliche Activmassen seinen Wechselverbindlichkeiten und Betriebsaus lagen gegenüberstellen konnte, unausweichlich dem Bankerotte verfallen musste. Sie wirft daher dem Angeklagten vor, ihm habe das Pflichtgefühl gemangelt, durch eine rechtzeitige Concurseröffnung seine Gläubiger vor weiterem Schaden zu bewah ren. Otte hatte in der Voruntersuchung erklärt, dass er den Bau der Sängerhalle und des Aus stellungstheaters im Prater ohne Aussicht auf Gewinn, lediglich im Interesse des Ansehens der Stadt Wien durchgeführt habe. Die Staatsan waltschaft bezeichnet dieses Beginnen als löblich in seinen Intentionen, aber als eine Liberalität, die Otte sich bei seiner finanziellen Lage nicht er lauben durfte. Der Cridatar wird ferner beschul digt, einen äußerst luxuriösen Haushalt geführt zu haben, und seinen Gläubigern musste es auf fallen, dass Ottes Gattin neben ihnen mit einer Forderung von nicht weniger als fl. er scheint. Bis zur Höhe dieser Summe soll näm lich allmählich die Mitgift der Gattin des Cridatars durch deren Betheiligung am Geschäfte ge stiegen sein. Otte wurde wegen selbstverschul deter Crida zu drei Monaten strengen Arrest verurtheilt. (Jubiläum des Weltpostvereins.) Vorgestern waren es 20 Jahre, seit durch den in Bern er folgten Abschluss des Allgemeinen Postvertrags der Grund zum Weltpostverein gelegt wurde. Alle Staaten Europa 's, ferner die Vereinigten Staaten von Amerika und Aegypten, im ganzen 22 Län der mit einem Flächenraum von rund 37 Mill. Quadratkilometer und 350 Millionen Bewohnern traten damals zusammen, um für den internatio nalen Briefverkehr fortan ein gemeinsames Post gebiet mit einheitlichen Brieftaxen zu bilden. Die natürliche Anziehungskraft des in dem Verein verkörperten Gedankens führte dem Verein in rascher Folge zahlreiche neue Mitglieder aus der Zahl der überseeischen Länder zu. Gegenwärtig umfasst der Verein ein Gesammtpostgebiet von 98 Mill. Quadratkilometern mit mehr als einer Milliarde Bewohnern. In Bezug auf die räum liche Ausdehnung ist der Verein nunmehr an sei nem Endziele, sämmtliche Culturvölker der Welt mit eigenem Postwesen in sich aufzunehmen, an gelangt. Es fehlen in seinem Verbände zur Stunde noch die Cap - Colonie nebst Brittisch- Betschuana -Land und der Oranje -Freistaat. Gleich günstig wie dieses äußere Wachsthum ist auch die innere Entwicklung des Vereins in der verhält nismäßig kurzen Frist von 20 Jahren gewesen. Im Anfang auf den Briefpostdienst beschränkt, hat der Verein nach und nach den Wertbrief -, den Postanweisungs - und Postauftrags -, wie den Postpaket - Verkehr, endlich den Zeitungsvermitte lungsdienst in seinen Wirkungskreis einbezogen. Um eine Vorstellung von dem Verkehrsaufschwung, bei welchem der Einfluss der Weltposteimichtungen

9 ' 8 wesentlich mit betheiligt ist, zu geben, mögen fol gende Zahlen erwähnt werden : Der gesammte Postverkehr, welcher für das Jahr 1873 in den heute zum Weltpostverein gehörigen Ländern auf rund 3300 Millionen Sendungen geschätzt wurde, ist bis 1892 auf Millionen Sendungen jährlich, also auf 50 Millionen täglich gestiegen. Unter jenen 18 Milliarden befinden sich rund 8000 Mill. Briefe, 2000 Millionen Postkarten. 73 «>0 Mill. Drucksachen und Warenproben, 260 Millionen Postanweisungen über 12 Milliarden Mark, 330 Millionen Pakete, 65 Million. Wert sendungen und 45 Millionen Postauftrags - und Nachnahmesendungen. Die Zahl der Postanstalten ist von auf gestiegen ; und an Werten, soweit solche auf den Sendungen ange geben sind, vermittelt die Post jährlich mehr als 70 Milliarden Mark. (Haberfeldtreiben.) Die Haberer haben der Gemeinde Niklasreuth bei Miesbach eine schöne Bescherung bereitet. Sonntag nachts wurde dort ein großes Haberfeldtreiben veranstaltet. Das selbe soll dem Pfarrer gegolten haben, und es wurde in die Wohnung des Pfarrers geschossen. Infolgedessen erhielt der nur aus 6 Häusern be stehende Ort Niklasreuth auf Grund der vor jährigen Polizeiverfügungen eine Zwangseinquar tierung, bestehend aus 56 Mann Infanterie und 3 Officieren, woraus der kleinen Gemeinde fast 200 Mark tägliche Kosten erwuchsen. Dazu be merken die M. N. Nachrichten " : Die Schuldigen werden hiedurch, nicht getroffen, da bei einem Haberfeldtreiben bekanntlich niemals Leute aus jenem Orte betheiligt sind, in welchem dasselbe getrieben wird. Diese Maßregel der Behörde kommt uns vor, als würde im Falle eines Dieb stahls der Bestohlene eingesperrt. " Nach einer weiteren Meldung desselben Blattes kann von einem wirklichen Haberfeldtreiben dort gar nicht einmal die Rede sein und verhielt sich die Sache folgendermaßen : In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag machte eine nicht große Truppe, die wahrscheinlich auf dem Rückweg von einem nicht zur Ausführung gelangten Haberfeldtreiben in Elbach oder Hundham begriffen war, bei ihrem Durchzug durch die Gemeinde Niklasreuth einen Lärm durch Schießen, Johlen und Schreien. Dabei drang ein allem Anscheine nach unvorsich tiger Weise abgegebener scharfer Schuss in einen unbewohnten Raum des Pfarrhofes. Ein wirk liches Haberfeldtreiben war es nicht, es war nur ein nächtlicher Spectakel vielleicht aus Aerger über das Misslingen des Treibens in einem Nach barort. (Von Hermann v. Helmholtz ), dem jüngst verstorbenen Gelehrten, erzählt man eine hübsche Geschichte, die nach dem Schwäb. Mercur " den Vorzug der Wahrheit hat. In seinem Salon versammelte sich um den Gelehrten eine Schar von Geistern, die mit dem Hausherrn und liebens würdigen Wirt auch dem Reiche der Kunst und Literatur huldigten. Eines Abends meinte ein Verehrer der Poesie Heine 's, wie weich und schön bereits die Alliteration : Heinrich Heine " klinge. erwiderte der Hausherr, das ist noch gar nichts gegen die Alliteration, die ich jeden Tag als Professor in Heidelberg auf den Briefum schlägen lesen durfte, denn da lautete es : Hoch wohlgeboren Herrn Hofrath Hermann Helmholtz» Heidelberg, Heumarkt. " (Ein schwarzer Einjahrig -Freiwilliger ) dürfte wohl das neueste Importprodukt aus den deut schen Colonien sein. Beim 4. Feldartillerie -Re giment in Friedrichstadt - Magdeburg ist dieser Tage ein sehr intelligenter und hübscher Neger jüngling bei der Untersuchung einzustellender Ein jährig -Freiwilliger als diensttauglich befunden und auch schon als Einjähriger eingekleidet worden. Er spricht sehr gut deutsch und brachte einen eigenen Burschen mit. (Scandalscenen in Monte Carlo.) Aus Mai land, 8. ds. wird berichtet : Eine berühmte schwe dische Schönheit, Theresa Carlotta Oxfort, hier bekannt unter dem Spitznamen Rubens ", fälschte mehrere Wechsel, verübte anderweitige Betrüge reien in einem Schadensbetrage von Lire und reiste mit dem derart erworbenen Gelbe nach Monte Carlo, um ihr Glück an der Spielbank zu versuchen. Während des Pointirens wollten Polizisten zur Verhaftung der Betrügerin schreiten» welche jedoch in leidenschaftlicher Weise zu schreien und zu toben begann und sich der Verhaftung widersetzte. Ein Theil der Spieler trat für die Schwedin ein und es entstand eine Schlägerei, bei welcher internationale Diebe die Gelegenheit benützten, vom Spieltische größere Beträge zu entwenden. Nach Beendignng des Scandales waren sowohl die Schwedin als auch die Diebe verschwunden. (Aus dem Luftballon gestürzt.) Aus New- Iork, 7. ds. meldet das Wr. Extrabl. " : Wäh rend des Jahrmarktes in Franklinville stieg ein Ballon mit der 18jährigen Luftschifferin Beatrice Vandressin auf. In der Höhe von tausend Fuß beugte sich Vandressin zu weit aus der Gondel heraus und stürzte kopfüber hinunter. Sie war sofort todt. Die Leiche ist grässlich verstümmelt.

10 Q 2 Stunde 5a S'S ISeoSaAtungen an in Universität. Meteorologische 0 Windstille, 6 Sturm, 10 Orkan. e 5 5 ä Hg? «ja 03» -» o o g 2 & s? *s.gl 5 ff all Wf ZL ZS i I nachm abds ii 7 früh Regen Niedrigste Temperatur heute früh : (4-7.0 K.) Höchste Temperatur gestern : (411.3 R.) 0 = ganz heiter, 3 fast heiter, 5 halb bewölkt. 10 ganz bewölkt. Gries bei Bozen, Meereshöhe 288 m. Privatbericht vom ll. October, 8 Uhr früh. Barometerstand, reduciert auf 0 Grad und Meereshöhe: 770 '6 mm. Windrichtung und Stärke : 0. Be wölkung : ganz heiter. Lufttemperatur : C. Niederschlags-Menge in 24Stunden : 0 mm Höchste Temperatur vom Vortage : + 20 C. Tiefste Tem peratur nachts : 4-10 C. Wetterbericht det meteorologischen Anlialt in 8ütiif. am 10. October. 1. Lustdruck-Minimum : Schottland. Maximum : Central -Russlund. 2. Minimum: Prognose : Windrichtung : ruhig. Bewölkung : wech selnd. Niederschläge : keine wesentlichen. Temperatur: mild. Morgennebel. Effecten - und Wechsel -Course. Einheitl.Rente B.-N detto Silber % Oest. Goldrente / Kronenrente Bank -Actien Credit -Actien Wien, am 10. October. Silber. -.- London l OOMark dtsch.r.w Vs Napoleond ' or Ducaten ital. Lire B.-N V?rei«s«schrich1err. (Akad. Akpenctuö.) Heute Semester- Eröffnungs abend. Gäste willkommen. Ort : Saal zum goldenen Löwen. Zeit : 8 Uhr e. a. (Innsbrucker Liedertafel.) Morgen den I2.ds. abends 8 Uhr findet im Liedertafelsaale die diesjährige ordent liche Generalversammlung mit folgendem Programm statt, l. Erstattung der Nevisions -, Cassa- und Thätigkeitsberichte. 2. Neuwahl der Vereinsleitung. 3. All fällige Anträge. Die P. T. ausübenden und unter stützenden Mitglieder werden zur Teilnahme freuuduchst eingeladen. Die Vorstehung. (Alpine Heselkschaft Alpenrose.) Heute Schluss-Kegelschieben in der Restauration Heid, Anichstraße Nr. 36. Beginn punkt 8 Uhr abends. Vollzähliges und pünkt liches Erscheinen erwünscht. Ztadtlheater. Heute (Abonncm. susx. Nr. 4) zur Feier des 50jährigen Jubiläums descomponisten Strauß 9 zum erstenmal: Fürstin Ninetta ". Operette in 3 Acten von Wittman und Bauer. Musik von I. Strauß. Morgen: Mamzelle Nitouche.". Aratztmrchmchle «. (Drahtnachrichten des «Lorr.-Anrean. Wien, 10. Oct. Der Budapester Correfpondenz" zufolge werden die vom Kaiser dem ser bischen Könige während seines Aufenthaltes in Ungarn zugetheilten zwei Ehrencavaliere dem selben bis zur Grenze entgegensahren und sich dort der Suite des serbischen Königs anschließen. Budapest, 10 Oct. Das Magnaten Haus nahm das Matrikengesetz mit 102 gegen 9b Stimmen als Grundlage der Specialdebatte an und votierte dasselbe in letzterer unverändert, ebenso in dritter Lesung. Köln, 10. Oct. Die Köln. Ztg." meldet aus Petersburg: Der Kaiser fühlt sich in Livadia besser und reist Ende October nach Corfn ab. Großfürst Georg begibt sich auf ärztlichen Rath nach Abastuwan im Kaukasus. Paris, 10. Oct. Die Budgetcommission lehnte die Erhöhung des Kriegsbudgets ab, trotzdem der Minister dafür eingetreten war. Lodon, 10. Oct. Das Reuter'sche Bureau meldet aus Tientsin von gestern: Der brittische Gesandte in Pckiu, O'Cannor, wurde gestern vom Kaiser in Audienz empfangen. Dieselbe dauerte lange und soll sehr herzlich gewesen sein. Die Times" berichten aus Tientsin, dass an der koreanischen Grenze 5000 russische Soldaten gegen über der japanischen Armee bei Hun-shun aufge stellt seien. London, 10. Oct. Parlaments-Secretär Grey erklärte gelegentlich einer Rede bezüglich des japanisch - chinesischen Krieges, die Regierung wolle auch in Uebereinstimmung mit der Activn aller übrigen Mächte bleiben und dahinwirken, die noch bevorstehenden Ereignisse so viel wie möglich zu mildern und schwierigen Complicationen vor zubeugen. London, 10. Oct. Das Reutersche Bureau" erfährt: Die europäischen Mächte, welche dabei im Einvernehmen handeln, werden nicht gestatten, dass die Integrität Koreas angetastet werde. Sie würden ihren Entschließungen Achtung zu ver schaffen wissen, falls Japan versuchen sollte, dort Eroberungen zu machen. Aus Iokohama be richtet das Reutersche Bureau" von gestern, die meisten japanischen Minister seien gegen die Auf nahme einer auswärtigen Anleihe; deshalb be schlossen sie, eine zweite inländische Anleihe von 50 Millionen Dollars aufzunehmen. Diese

11 10 Summe soll in Verbindung mit den vorgeschla genen Zuschlagssteuern der Staatscasse insgesammt 130 Millionen einbringen. Sanghai, 10. Oct. Gerüchtsweise verlautet, Japaner seien bei Shankaikwan gelandet und mehrere japanische Kriegsschiffe seien bei Taka gesehen worden. Gestern soll nördlich vom Aaluflusse ein Gefecht zwischen japanischen und chinesischen Avantgarden stattgefunden haben, wobei die Japaner zurückgeworfen wurden. (^ rivattekegramme der Iöagner'schen Alg.-Adm.) Wien, 11. Oct. Im Budget des Ministe riums des Innern ist eine Vermehrung des Conceptspersonals der politischen Verwaltung präliminiert, welche vorwiegend den Bezirkshauptmannschaften zugute kommen wird. In der bevorstehenden Reichsrathssession wird ein Gesetzentwurf über Einführung von Friedensrichtern vorgelegt werden. Die Friedensrichter sollen berufen sein, in allen Rechtsstreitigkeitcn bis zum Betrage von 20 Kronen Recht zu sprechen uud executionsfähige Urtheile zu fällen. Dem inhaftierten Generalconsul Palitschek wird Veruntreuung in der Höhe von 5000 fl. zur Last gelegt. Kandel und Verkehr. (K. k. Staatsbahnen.) Das Auskunfts - und Fahrkartenverkaufs -Bureau derk. k. österr. Staats bahnen in Salzburg (Hotel Griesberger ) wird mit 15. Oct. l. Js. geschlossen. Gheverküudisirnge«Itt Innsbruck. Alois Oefner, Bahnschlosser, mit Agnes Wackerle. Andreas Pockaj, Eisendreher, mit Barbara Ostheimer. Verstorben? tu Innsbruck. 10. October, Maria Bernard, Pflegling, 68 Jahre alt, Inn -Allee 11. Gingesendel. Die Jllustrirten Octavhefte von UeberLand und Meer" Stuttgart (, deutsche Verlagsanstalt ) begannen mit dem jüngst ausgegebenen ersten Hefte einen neuen, ihren 11 Jahrgang. Die Reichhaltigkeit und vornehme Gediegenheit der Leistungen literarischer wie künst lerischer Natur haben diesem bewährten Familienblatt eine Eigenart verliehen, wie sie bei keinem Unternehmen ähnlichen Charakters anzutreffen sein dürfte. Fast ein jeder der vielen Beiträge wirkt zugleich fesselnd und an regend auf den Leser und dabei ist die Mannigfaltigkeit des Gebotenen eine derartige, dass jeder Geschmack be friedigt wird und jeder Geistesrichtuug Genüge geschieht. Ein Blick auf den Inhalt des neuen Jahrganges über zeugt uns hievon. Da finden wir unter anderem eine interessante Erzählung : War ' s unrecht?" von F. Frei herrn von Dinklage und eine hübsche kleine Novelle : Die Himmelsleiter " von E. von Schwartzkoppen. Die Tages geschichte ist durch Beiträge über die jüngste Katastrophe in Frankreich, über die Bennigsen -Feier und über die Enthüllung des Blücher -Denkmals in Caub vertreten, das Kunstleben der Gegenwart durch Schilderungen des Künstlerfestes auf Burg Schwaneck mit Bildern von A. Schmidhammer und der neuen Lohengrin -Jnscenierung an der Münchner Hosbühne, unser Volksleben durch einen ausführlichen Bericht vom XI. deutschen Bundes schießen in Mainz. Dem Touristen, sowie dem Freunde des Wasser- und Bergsports werden die Beiträge : Eine Jachrfahrt in der Ostsee", beschrieben und illustrirt von Ferdinand Lindner, Ein Klausenschlag in der Erzherzog Johann -Klause in Tirol " von A. Liederwald und In der Hochschule der Kletterer von dem originellen Emil Terschak willkommen sein. Kleinere Beiträge bald ern sten, bald heitern Inhalts bewegen sich auf verschiedensten Gebieten des wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und häuslicken Lebens, Fast alle Artikel sind mit reichem Bilderschmuck versehen und daneben finden wir noch nicht weniger wie sechs farbige Kunstbeilagen. Mit dieser Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit verbindet sich der überaus billige Preis von nur 1 Mark für das 127 Großoctavseiten starke Heft, wahrlich eine Leistung vor der wir hohe Achtung haben dürfen und die viel verheißend für den neuen Jahrgang ist. Die Hefte können dutch die Wagnerische Universitäts -Buchhandlung bezogen werden Berlin, 11. Oct. Die Petersburger Meldung des Standard", Professor Sacharjin habe dem Czaren unumwunden erklärt, dass dessen Zu stand unheilbar sei, stimmt im Wesentlichen da mit überein, was hier verlautet. London, 11. Dct. Nach einer Petersburger Meldung wird der Cza re witsch in kurzem be Gesucht wird reits das Obercommando über die Armee über ein kleines, einfach möbliertes oder auch leeres nehmen. Zimmer mit separatem Eingang auf 1. November von einem stabilen Herrn. Gefällige Offerte unter Zimmer" an die Expedition erbeten M Retter 's 'II m Haarwasser m ' ÄS iimheu staatlich geprüft und begutachtet bewährt sieh nunmehr seit 25 Jahren O BÜ als unübertroffen zum täglichen Ge brauch statt Oel oder Pomade peaen Haarausfall und Schupuenbiidunjs* Zu haben ä 30 und 85 kr. bei Unterberger & Comp. Herzog Friedrichstraße und W. Engele vorm. Leipfinger, Maria Theresienstraße. 81 Eine pite Stotootpng mit 2 Zimmern, Küche, Wasserleitung und Holz lege, morgensonnig und frei gelegen, ist an eine kinderlose, solide Partei auf Novembertermin zu vermiethen. Näheres unter Nr in der Expedition. 3j2

12 .,5248 0J29 Kautschuk- Stampiglien, eigene Erzeugung, liefert zu billigsten Preisen Gustav Marr, Graveur, Innsbruck, Maria Therefienstratze Nr Woßanngen non2-zzimmern, Küche und Zugehör; Geschäftslocalitäten, als Verkaufsläden, Werkstätte, Magazine, Keller, sind auf November - oder Februartermin zu vermiethen. Näheres unter Nr in der Expedition. 10)3 Bäckerlehrling wird sofort gesucht, am liebsten vom Lande, bei Josef Lokar, Bäckermeister in Willen, Leopold straße 15-!9497 3)3 Aur Weachtung! Wäsche zum Waschen und Bügeln Neubau, Hochparterre, eventuell erster Stock, wird zu billigen Preisen übernommen und schonende 5Ziminer, speis, Magdzimmer, Keller, Gemüse Behandlung zugesichert. Anträge und Bestellungen garten, Wasserleitung.Waschküche, Closet, Parquetböden, ist auf November in der Tempelstraße werden aus Gefälligkeit übernommen Mödlinger Schuhfabrik, Erlerstruße )2 zu vermiethen. Auskunft Leopoldstraße Nr. 39, 50 bis 100 Hukden demjenigen, der mir eine Stelle (sichere Existenz) vermittelt. Bin kaufmännisch gebildet, 31 Jahre alt, cautionsfähig. Ansprüche bescheiden, wenn nur Stellung dauernd. Gefällige Anträge sab. Agent21" pv.-tsrs8tsnt6innsbruck )2 300 ooooo«faset, Kaarmatmhm, 16 fl. per Stück, eine Pendeluhr 12 fl., Divan, Vorhänge, Salongarnitur um 35 fl. (!) Maria Therefienstratze Nr. 11, ersten Stock., j12 Sogleich ju vermiethen eine sonnige zweite Stockwohnung mit 5 Zimmern, Eine schöne Wohnung mit 6 großen Zimmern, Küche, Keller und Zu gehör, Wasserleitung und Benützung eines schönen großen Gartens, ist mit 1. November 1894 an im dritten Stock des Hauses Nr. 6 am Marga rethenplatz zu vermiethen. Näheres im ersten Stock dort oder beim Hausmeister vs4 Gin F-rärilem mit hübscher Handschrift, wünscht Beschäftigung in schriftlichen Arbeiten; selbe gienge auch zur Aushilfe als Ladin oder Kellnerin iu ein besseres Cafö oder Restaurant. Näheres beim grünen Baum, vierten Stock links, von 1 bis 5 Uhr abends )3 EMMe2.WMhNW bequem und schön gelegen, ist auf August termin zu vermiethen. Näheres bei der Hauseigenthümerin Karlftraße 12, eben erdig links j23 z Zehr flösse liloünuug, J ersten Stock links_ Pensions-Anzeige. Ein solider Herr oder Dame findet bei einer bessern Beamtensfamiliesehr preiswürdig sehr gute Pension und ein sehr hübsches Zimmer. Näh. in der Exped. unter Nr )2 per Mail, -m Eine sehr schöne, freigelegene, sonnige Wohnung ist an eine ruhige, kinderlose Partei sofort oder mit Ziel 1. November zu vergeben. Näheres obere Fassergasse Nr. 325 in Hall._ )2 Sine zweite$todubofuuui mit 3 Zimmern, lichter Küche, Speis, Alcov, Wasserleitung und Holzlege, morgensonnig und Küche, Speise, großen Hausgang, Wasserleitung frei gelegen, ist an eine solide Partei auf 1. Fe und Waschküchenbenützung. Näheres in der Ex bruar zu vermiethen. Näheres Anichstraße Nr. 34, pedition unter Nr ,0s7 Parterre )2

13 12 Danksagung. Für die ungezählten Beweise aufrichtiger Theilnahwe während der langen Krankheit und anlässlich des Ablebens unseres lieben unvergesslichen Vaters resp. Schwiegervaters u. s. w. des Hochwolgeöornen Kecrn Heinrich Hämmerle, k. k. Statthaltereirath i. Ritter der eisernen Krone III. CI. etc. etc., sowie für die zahlreiche ehrende Theilnahme an bestem Leichenbegängnisse sagen wir hiemit unseren tiefgefühltesten Dank Innsbruck, am 9. Oktober 1894 Die trefkrauernden Hinterbliebenen. Die Westauration Jagerhofam Schönberg bleibt von heute an bis 1. Mai kommenden Jahres geschlossen. Achtungsvollst 384 A. Witting. Gin Mädchen Haus -Verkauf. sucht Stelle in einem Laden als Anfängerin, am liebsten Specereigeschäft. Näheres unter Nr in der Expedition. Wie Me nie Mckwo -wu mit einem großen Zimmer und großer lichter Küche, so auch3 möblierte einzelne Zimmer, jedes mit separatem Eingang, heizbar, sind sogleich oder auf 1. November zu vermiethen. Näheres Herzog Ottostraße Nr. 6 beim Eigenthümer jn Ein 3 Stock hohes Haus in schöner Lage, Anfangs Wilten, mit Garten, erst wenige Jahre alt, ist zu verkaufen. Näheres unter Nr in der Expedition. 3j1 Großes, Wdlch rnödlinles Simmel ist sofort für Herren Offiziere oder Beamte zu vermiethen in der Fabriksgasse Nr. 1. ersten Stock links j1 Zn vnvmtbm auf November Uv ordkttüiics KäMm eine sonnige zweite Stockwohnung mit 2 Zimmern. sucht auf 1. November Stelle als Hausmagd oder Alkov und Zugehör. Näheres Wilten, Müllerstraße Kindsmädchen. Adressen unter Nr. 211" an die Nr. 3, ersten Stock Expedition erbeten

14 13 Heute cintrcffcnb : le- en- frifche Hechte, Huchen, (im Nenken, Schill. Schnceweiss gewässerten {Stockfisch, anerkannt beste Qualität Irischgeräucherte KielerBücklinge, Lachsöücktinge, Hochfeinst geräucherte Speck-Aale, Heurige Wossöäringe, MismarkHäringe, Wollmops, russische Sardinen, Sardellen, Sardinen in Hel, Anchovis, Kaviar. Frische Hasen. Jeinst gemästetes steir. Hestüget, größte Auswahl und billigst bei U. Telefonruf Ir rr,. a zu 8 und zu 5 kr. ergibt äugen MAtoul ^ blicklich eine vormalicke. vorzügliche, fertige Kraftbrühe, die besonders auch Kranken sehr zu empfehlen ist. Zu haben bei M. Zamboni. Großes, smizes Amn ist sofort zu vermiethen in der Schöpfstraße 1, ersten Stock rechts. P165 3s2 WLsche ^jedergattung wird zum Waschen und Bügeln übernommen und schönu. billig hergestellt. Ädresse beia. Pirchner, Marktgraben 14. P170 2J1 Ein Mädchen das kochen kann und sich allen häuslichen Arbeiten unterzieht, sucht auf sofort oder 15. ds. Stelle. Näheres Mentelgasse 14, zweiten Stock. P171 Möblierte Zimmer mit separatem Eingang sofort beziehbar: P Bahnstraße 22, Parterre (Stabt). Andreas Hoferstraße2, ersten Stock rechts. Bahnstraße 6, Parterre (Stadt). Fallmerayerstraße, Schiestlhaus, Part, links. Annoncen-Bureau A. Pirchner, Marktgrabeu 14. Dienstmädchen, flink und reinlich, welches auch etwas kochen kann, wird zu 3 Personen bis 15. October gesucht. Mühlau Nr. 82 nächst der Kettenbrücke. Karl Pfand in Seliwaz Natur - und Kuustblumeu -Haudlung, empfiehlt seine große Auswahl in Kränzen aller Art. Specialität: Preis - Makart - Kränze» sowie Niesen Makart -Bouquets für Prunk salons (1 Semper -viva -Blumen. Lorbeerkränze, Blumenlyra, Kronen, Kissen rc. nur auf Bestellungen. WM" Druck auf Schkeife nöände rn Sin nen 2 Stunden. Cyprcssen - Bäumchen als Grabschmuck, circa 1 Meter hoch, ä Paar fl. 1. Aufträge postwendend. Telegramm-Adresse: Blumenpfund, Schwaz. Schöne Dogge (München), schwarz, 1 Jahr alt, ist preiswürdig zu verkaufen. Näheres unter Nr in der Expedition. w (ipurt lkbeinr, langet Fachs ist billig zu verkaufen. Fallmerayerstraße Nr. 4, dritter Stock links

15 - 14 Institut für Timznnterricht Frau. L. Sclrwott, Innsbrucker Liedertafel - Saal. Samstag den 13. ds. Uebungsftunde von 7 Uhr abends an. Täglich von4uhr Nachm. Schüleraufnahme imliedertafel- Saal. Daineidiiite werden schön und billig aufgeputzt und remodernisiert bei 1-V2195 3s1 Ir. Hh. Kamvruzzi, Maria Thcresicnstraste Nr. 23, ersten Stock. Feilern menlen znin Kräuseln übernommen. Solides Mädchen, Als Tischgenosse zu einem deutschen Universitäts -Studenten werden 2 oder 3 solide Herren zu gutem Mittag- und Abendtisch gesucht. Nähreres im Ann.-Bur. Winkler und Nr s2 Cafe Mercnr jeden Dienstag und Donnerstag Nachts geöffnet «11192 Krmttschrreiöee welches kochen kann, Hausarbeit verrichtet, über Jahreszeugnisse verfügt, sucht bis 15. ds. oder 1.November Stelle. Näheres Mitten, Mentelgassesind zu finden Leopoldstraße Nr. 26 im Dienstmann-Jnstitut. Reelle Bedienung wird zugesichert. Nr. 10, zweiten Stock. W Die alten Krautschneider. Ge,KM mol Mm Person^ von SO 40 Jahren, welche etwas kochen kann und Hausarbeit verrichtet, zum Eintritt per 1b. ds. oder1.november ; selbe muss über Jahreszeugnisse verfügen. Adresse im Annoncen -BureauM.Winkler unter Nr. 2' 97. W Wohnung gesucht für 1. November mit 1 Zimmer und Küche für eine kinderlose Partei. Anträge zu richten unter Kleine Wohnung" an das Annoncen -Bureau M. Wuikler. W2198 Wegen größerer Sendung werden Hirsche zu k-en billigsten Preisen ausgeschrotet bei Ioh. Wührer, fe «imeblüktes ZimmerWildprethaudlung, Marktgrabm 3. Gin IMürp 8ianfefiar '(fie mit Alcoven ist an eine ruhige Person sogleich zu vergeben. Auch werden dortselbst zwei geübte Falzerinnen ausgenommen. Auskunft hierüber mit schönem Zeugnisse wird sofort ausgenommen. ertheilt das Annoncen -Bureau M. Winkler unter Näheres unter Nr in der Exped. dieses Nr W Blattes. 2s1 Als Hausknecht Än mimöbliertes iaßiuet oder Ausgeher sucht junger, anständiger Mensch sammt Küchenbenützung ist sogleich und ein Zimmer per sofort oder später Stelle. Adresse : Seilergasse mit Sparherd sammt Cabinet auf 1. November zu Nr. 16, vierten Stock. W2170 3s2 vermiethen. Näh.Jnnrain 37, Parterre rechts. 3s1

16 15 M. Führer, Seikergaffe Ar. 8, goldenen Löwen." Telephon Nr. 113.»oldrnes Dachl Keute Donnerstag Coneert der Wiener Elite- Komiker Zweigl. Humoristisches, decentes Programm. - Truppe Anfang 8 Uhr. Antritt frei. Zimmer, hübsch möbliert, heizbar, mit ganz separatem Ein gang, ist in der Maria Theresienstraße vornaus an einen soliden Herrn sofort preiswürdig zu vermiethen. 3(1 Näheres unter Nr in der Expedition. Als Köchin in ein besseres Haus sucht ein solides Mädchen mit empfehlendsten Zeugnissen sogleich Stelle. Adresse unter Nr. 84 an die Expedition erbeten. Zu mietheu gesucht wird zum Maitermin 1895 auf 1 2 Jahre in der Gegend von Innsbruck oder Hall von bessereri Familie in einem ländlichen, ruhig und frei ge-! Empfehle täglich frisch geschlach tetes steir. Getifigel von vor züglichster Qualität, als : Gänse, Enten, Poulard, Brat - u. Backhühner, junge Tauben» Täglich frisch gebratenes Geflügel in Stücke» 30 kr. äufwärts. Hasen. Rehwild, Schnepfen Haselhühner. Frisch gewässerten Stockfisch. Lebende Fische. Wohnnng sofort oder 1. Februar 1895, Parterre im Haus (Villa Gaberl) neben Badhaus in Mühlau, init 3 Zimmer, lichter großer Küche, Wasserleitung, Gartenbenützung und sonstiger Bequemlichkeiten kleine, ruhige Partei zu vermiethen. Näheres im ersten Stock im Hause (1 5 Kilo Kastanien in87 erste Qualität 1 st. 50 kr., 5 Mo Hälfen1ff. 60 kr. franco Ankunfts Station, liefert überallhin AugustinFalt, Wovevedo,, (1 Ein Friseur-Lehrling wird bei Josef Baldessari, Uuiversitätsstraß Nr. 3, ausgenommen. _ s1 In der MMtiilje Pt. 2, dritten Stock, Thüre rechts, ist ein möbliertes Zimmer für 1 oder2 Herren sogleich zu vermiethen. Zimmer.' gesucht, ruhig, nicht hoch, eventuell mit Verpflegung, auf ein paar Monate in guter Familie. Gefällige Anträge legenen Hause eine gut eingerichtete leere Wohnung an die Expedition unter älterer Herr." mit 2 3 Zimmern, Küche und abgeschlossenem Vorplatz. Angebote mit Preis an die Ccntral- Tüchtige Berküuferm Annoncen-Expedition von G. L. Daube und Co., für ein feineres Geschäft gesucht. Näheres unter München, Kaufingerstr. 8, unter Villa." 267 Nr in der Expedition.

17 Freiw.Versteigerung Sonntag, den 21. Hctoöer kommen in der Gemeindewaldung Tulfes circa 130 Klafter Fichtenbackholz gegen Barzahlung zur öffentlichen Versteigerung, zu der Kauf liebhaber höflickst eingeladen werden. Anfang2 Uhr nachmittags im Gasthaus Neuwirt" in Tulfes ^1 Die 16 Gemeindevorstehung. W. Kngerer, Vorsteher. Ein braves Mädchen, gesetzten Alters, welches gut kochen kann, die häuslichenarbeiten willig verrichtet und Jahreszeugnisse besitzt, wird für ein besseres Bürgerhaus gejucht. Eintritt am 15. ds. Näheres unter Nr in der Expedition. 2s1 diu MuiWs. teilt. WWn sucht Stelle als Von- und Zugeherin. Höttingerried 42, zweiten Stock Eli iwiws Mihei. welches alle Arbeiten zu verrichten versieht und auch mit Nähen umgehen kann, sucht so bald als möglich Stelle. Tempeistraße 16, Part Ein Obergymnasiast, der die besten Zeugnisse aufweisen kann, sucht Jnstructionsstundenzu geben. Offerte bittet er unter M. E. in der Exp. zu hinterlegen Gin Mädchen das kochen kann und Hausarbeiten verrichtet, sucht Stelle bis 15. October. Höttingergasse 13, Parterre links Einlegerin f ist jetzt billiger als anderes Fleisch und kommen täg lich frische Sendungen an, welche kiloweise ausgeschrotet werden bei I. I. Riegl. Innsbrucker Fischhalle,Marktgr. 23. Filzschuhe, frisch angekommen in größter Auswahl bei Fritz Mayr, HerrenhulgeslW. 27 Bur ^ rabeu 27«GesWMtiihm und kmmlw. Erlaube mir einemp. T. Publicum die höfliche Anzeige zu machen, dass ich das altrenommierte Uhrengeschäft von Hrn. k. k. Hofuhrmacher Stampfer, Museumstraße Wr. 11, käuflich erworben habe und bitte das meinem Herrn Vorgänger bewiesene Vertrauen auch mir übertragen zu wollen. Hochachtungsvollst Ludwig Wimmer, Uhrmacher, sür feine Arbeiten auf der Tiegeldruck - u. Schnell presse gesucht. Sauberes, exactes Arbeiten Be Bis dato Bei der Firma Kadställer LComp, liier. dingung. Jnnstr. 119, ersten Stock Verantwortlicher Schriftleiter: W. Jakob. Hersur^igeb»«ssn der Wagner 'jchen Un!versiläts-Buchhand!unz Druck der WaKner'iche«Die heutige Nummer besteht aus 20 Seiten.

18 Beilak a*s de«innsdruckcr rltachrichtcn Nr a:n kl Oct.. Iiranbart, Wäg S KurlHtrasse?. *^ Wegen Ueberfüllung des Lagers werden circa 3000 Paar ehnhe zum Selbstkostenpreise abgegeben. Starke Herren-Lcder -Zngstiefletten von fl. 2-8Ü per Paar, l Damcn ' -Lcdcr -Zugstiesletten 2*60 _ Kinderschuhe $ Specialist in Hunia - Tuchschuhe. 3 2 IieHung schon Dienstag! Haupttreffer brr mit nur loo/g Abzug j2 Lemberger Loseu 1 fl. empfiehlt: Heinr «Bederluuger. Fayr ^ ionvico %. Kirca 1000 Ktafier qg Bauplätze im Ganzen oder getheilt, firner 200 Stück Obftbaume. durchaus edle Sorten, sind zu verkaufen. Näheres bei F. Miller, Saggen gasse Nr Lehrlingstelle. Sohn einer achtbaren Familie mit guter Schul Zu vermiethen auf November im ersten Stock eine kleine Woh bildung kann als Lehrling eintreten im photo nung mit 2 Zimmern, Küche und Holzlege, und graphischen Atelier Fridolin Arnold, Maria ein unmöblierteszimmer für eine einzelne Person. Theresienstraße Nr. 27..,9269 6j4 Näheres unter Nr in der Expedition. 3j2

19 Ananas -Trauben 18 An?ncai kr. per Kilo, empfiehlt 3j2 Eml ) Casagrande«-Bureau Matth. Winkler. Beste sl4 Danerbrandöfen amerik von Gebrüder Gienanth in Eisenöerg& Höchstem. System Vorzüglich geeignet für Wohn- und Geschäftsräume aller Art. Elegante Formen, vorzügliche Ventilation, constantes Brennen, einfachste, zuverlässigste Regulierung, leichte, reinliche Bedienung. Erwärmung der Fußbodenluft durch Bodencirculation. DM " Hefen auf 'Drobe.- WE Ludolphi s Unlversal - Ofen 66 einzig transportabler Heizofen mit Petroleum ohne Kamin. Sehr zweckmäßig für Veranden, Corridore, Wintergärten, Ställe, Wein kellerrc. rc. Vollkommen rauch-, drinst- und staubfrei. Lager bei innsüru Peter Paul Heigi in Brndidiofolade, Cacao, offen und in Dosen, diverse Chocoladen, billigst bei Wilh. Gngele vorm. Leipfinger, Maria Theresienstraßc Nr J3 Specereigeschaft in Salzburg (Stadt) im besten Betriebe, frequen ter Posten, ohne Concurrenz, ist Familienverhält nisse halber zu verkaufen. Anträge unter M. G." an das Ann.-Bureau M. Winkler. 4V2162-3j2 Oillentluües das kochen kann, Hausarbeiten verrichtet und Vorliebe zu Kindern hat, wird bis 15. ds. oder 1. November gesucht. Näheres unter Nr im Annoncen-Bureau M. Winkler. W2 2 Hehr tüchtige Köchin7 sucht bis 15. Oktober Stellung; selbe gienge auch als Wirtschafterin in Gast- oder Privathaus. Näheres Jnnrain Nr. 19, erster Stock links.4^2190 Italic iojpää ju«letze «pw bestehend aus mindest5 Zimmern mit Zubehör, per sofort oder 1. November beziehbar. Gefällige Anträge zu richten an das Annoncen-Bureau M. Winkler unter Nr W3J2 Wiche «ans ptm gaafr. der italienischen und deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig, wünscht in ein Geschäft als Cassierin oder zu einer Familie als Bonne unter zukommen. Näheres im Ann.-Bur. Winkler unter Nr j2 Als K 'srdsmadchen oder Köchin wünscht anständiges Mädchen, welches über beides gute Zeugnisse aufzuweisen hat, auf 15. ds. oder 1. November unterzukommen. Adresse zu erfragen im Annonc.-Bureau Wink ler unter Nr V2179-3j2 im neuen Stadtviertel, mit separatem Eingang von der Stiege aus, Wasserleitung vor der Thür, auf Verlangen ein Estrich und Keller, ist zu vermiethen. Näheres im Annoncen-Bureau M. Winkler unter Nr W3J2

20 24 ja auch noch ein Zeugnis von Ihnen. Als ich die Unterschrift in den Briefen sah, vermisste ich den sicheren Schwung der Züge, nahm eine Lupe und sah, dass die einzelnen Buchstaben erst mit Bleistift aufs feinste vorgezogen waren, welche aber die Tinte für das bewaffnete Auge nicht immer völlig deckte. Dass die Staatspapiere, von deren Absendung Sie nichts wissen, Ihnen entwendet worden sind, dessen bin ich ebenfalls sicher ; jedes trägt in der obern linken Ecke die Buchstaben G. v. R." Mit einer hastigen Bewegung wandte sich der Baron zu dem Wertschranke in der Ecke des Zimmers und entnahm einem Fache desselben ein ziemlich umfangreiches Paket, löste mit zitternden Fingern die blaue Schnur, welche es zusammenhielt und begann die einzelnen, mit dem weißen Halbbogen nach außen einfach gebrochenen Bogen der Wertpapiere zu zählen ; es waren zwanzig. Es fehlt keines, Herr Director ", sagte der Baron aufathmend, zählen Sie selbst. " Der Director folgte der Aufforderung, entfaltete aber einen Bogen nach dem anderen. Der zweite Bogen sammt der Ein läge war ein einfaches starkes, weißes Papier, ebenso der vierte, der sechste und so fort. Es fehlen nicht sieben, sondern sogar zehn Nummern ", sagte er ruhig. Der Baron war stumm in seinen Sessel zurückgesunken und hatte die Augen mit der Hand bedeckt, während der Director das Paket wieder sorgfältig in Ordnung brachte. Fassen Sie Muth, Herr Baron ", sagte er dann mit jenem weichen Klang in der Stimme, welchen echte Herzensgüte verleiht. Ich be greife, dass diese Enthüllungen Sie schmerzlich berühren, aber ich durfte sie Ihnen nicht ersvaren. Jetzt aber glaube ich, Ihrem Wunsche zu entfprechen, wenn ich Sie allein lasse. Wenn Sie geneigt sind, meine Vorschläge in der Angelegenheit Theodor Schröder " zu hören, so bitte ich, mich rufen zu lassen, ich stehe zu Ihrer Verfügung." Baron Rotheim ließ die Hand sinken und nickte mit glanz losem Auge, als der Director sich ehrerbietig vor ihm verneigte und das Zimmer verließ. Noch einige Secunden blieb der Baron auf feinem Platze, dann erhob er sich mit einem tiefen Seufzer. 21 für die Mark jedesmal nur zur Hälfte gezahlt worden waren, ein Grund mehr zur Besorgnis. " Aber träume ich denn? " ries der Baron aufspringend, Sie erzählen mir Märchen, Herr. Die Zinsen werden stets pünktlich bei Heller und Pfennig entrichtet. Ich werde Ihnen das Hauptbuch zeigen, in dem die Posten sicher richtig gebucht sind! " Schwerlich haben Sie, Herr Baron, diese Posten selbst ge bucht. Es ist vorläufig auch nicht nöthig, dass wir die Bücher ansehen, bevor ich zu Ende bin ", wandte Siegfried ein. Aber Baron Rotheim hatte bereits geläutet. Im Augen blick daraus erschien ein Diener, und diesen beauftragte er, sich in der Kanzlei vom Secretär das Hauptbuch geben zu lassen. Was haben Sie noch weiter zu sagen? fragte der Baron bei nahe rauh, als der Diener gegangen war. Herr Theodor Schröder hat mir den Auftrag ertheilt, Sie zu ersuchen, ihm baldmöglichst mitzutheilen, wann und unter welchen Modalitäten Sie die dem Bankhause Schröder pfandweise für die rückständigen Zinsen übermittelten Staatsschuldverschrei bungen von Gulden auszulösen gedenken? " Was für Staatsschuldverschreibungen? " fragte der Baron, sich mühsani beherrschend, da der Diener eben mit dem gewünschten Buche zurückkäm. Der Director sah den Baron mit einem kurzen erstaunten Blick an und sagte, sobald der Diener sich entfernt hatte: In den letzten zwei Quartalen sind dem Bankhause an statt der vollen Zinsensumme in bar jedesmal von Ihrem Gutsvcrwalter, dem Herrn Baron Salberg, in Ihrem Namen solche Scheine pfandweise als vorläufige Deckung der Zinsenschuld eingefandt worden. Der Rest war jedesmal in Valuta beigeschlossen. Die Papiere tragen die Nummern bis i0 508." Der Baron strich sich wiederholt mit der Hand über die Augen, als trübe etwas ihren hellen Blick. Die Zinsen sind stets in bar bezahlt worden ", sagte er endlich fest ; was man mit diesen Papieren von mir will, be greife ich nicht. Meine Tochter besitzt allerdings 20 solcher Papiere, die sich aber in meiner Verwahrung befinden. Dort Unter der Königstanne. 6

21 22 - in ^ dem Geldschrank liegen sie. Zu diesem habe nur ich den Schlüssel." Wollen Sie sich vielleicht einmal überzeugen, Herr Baron, ob diese Papiere noch vollzählig vorhanden sind? " fragte Sieg fried und legte seine Hand auf das Hauptbuch, das auf dem Tische lag. Nein, Herr Direktor, das werde ich nicht ", sagte der Baron und lichtete sich stolz auf. Das wäre ein Act des größten Misstrauens gegen meinen Gutsverwalter, den Baron Salberg; es wäre ein durchaus unloyales Vorgehen, das sich mit den Be griffen von adeliger Ehre nicht verträgt, Herr Director. Baron Salberg ist ^der Verlobte meiner einzigen Tochter, das mag Ihnen Beweis sein, wie sehr ich diesen Mann schätze. Daher gestatten Sie wohl, dass ich diese Unterredung abbreche, deren Zweck ich nicht einzusehcn vermag. Alle weiteren geschäftlichen Auskünfte wird Ihnen Herr von Salberg geben, der wohl in spätestens in zwei Stunden zurück sein wird. " Der Baron hatte, während er sprach, es consequent ver mieden, den Director anzusehen, der so fest und unbeirrt seinen Blick auf ihn gerichtet hielt. Der Schlossherr fühlte sehr gut, dass diesem klaren Blick seine stolze Sicherheit nicht stand ge halten hätte. Jetzt neigte er leicht sein Haupt zum Zeichen, dass Siegfried entlassen sei und schaute dann wie verwundert auf, weshalb dieser nicht gehe. Der Director war aufgestandeu, seine Stirn, die sich drohend gefurcht hatte, als der Baron von illoyalem Borgehen sprach, war wieder glatt wie zuvor. Ich bedauere sehr, Herr Baron ", sagte er mit klarer, fester Stiinme, dass ich Ihrem Winke, mich zu entfernen, nicht Fo. w leisten darf. Meine Pflicht verbietet es mir. Ich werde den Auftrag, den ich von Theodor Schröder erhalten, ausführen, außer Sie machten es mir unmöglich, was Sie aber nicht thun werden. Herr Theodor Schröder hat mich beauftragt, mir einen möglichst genauen Einblick in Ihren Vermögensstand zu ver schaffen und im Falle mir dieser Einblick verwehrt ist, würde das Bnnkhaus sich zu seinem Bedauern genöthigt sehen, Ihnen sämmtliche Hypotheken zu kündigen. " 23 Das klang so ruhig, so gar nicht im Tone der Drohung; aber es lag eine Sicherheit in dieser Voraussagung, die fürchten ließ, Wort und That würden eins sein. Der Baron schrack zusammen. Sie können jeden Augenblick den gewünschten Einblick ge winnen, falls das dem Herrn Schröder so nöthig scheint, ich habe nichts dagegen ", sagte er finster, Salberg wird Sie " Nichts von Herrn Baron Salberg! " unterbrach ihn der Director entschieden. Mit ihm will und werde ich niemals etwas zu thun haben. Nur Sie, Herr Baron, möchte ich vor jedem Nachtheil bewahren, und ich hoffe, dass es in meiner Macht steht. Sie werden auch, ich weiß es, um Ihres adeligen Namens und um Ihrer Tochter Willen meine Hilfe nicht zurück weisen, denn wir sind nun einmal so weit, dass höfliches Zurückhalten ein Versteckspielen wäre es steht schlimm um Sie, Herr Baron. Ich bedauere, dies sagen zu müssen. Soll es aber besser werden und dies ist durchaus nicht unmöglich so ist eine erste Bedingung, dass, solange ich hier bin, Baron Salberg das Schloss nicht betritt. " Weshalb? " rief der Baron heftig. Weshalb. Herr Baron? Ich verkehre nicht mit einem Be trüger und Urkundenfälscher!" Ein unartikulierter Laut rang sich von den Lippen des Barons. Herr, das müssen Sie beweisen ", schrie er mit zorngeröthetem Gesicht, einen Abwesenden zu beschimpfen, ist schmählich. " Mäßigen Sie sich, Herr Baron, ich bin bereit, jedes meiner Worte zu beweisen, vor wem Sie wollen ", entgegnete der Director und sein Ton war jetzt von der kaltblütigen Ruhe eines Richters gegenüber einem zornigen Angeklagten. Die Unterschrift des Briefes, den ich Ihnen zeigte, war gefälscht, wie diejenige einer Reihe von Briefen an Theodor Schröder. Ich habe sie alle hier ; der Inhalt wird Ihnen auch beweisen, dass Baron Sal berg thatsächlich die Schuldverschreibungen einsandte, von deren Fehlen Sie sich nicht überzeugen wollen. Ich hatte Ihre Schrift oft gesehen, als ich noch in Ihren Diensten stand. Ihre eigenthümlich geformten Schriftzüge habe ich nicht vergessen ; ich habe