VORLESUNG ALLGEMEINMEDIZIN
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- Stephanie Bachmeier
- vor 7 Jahren
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1 VORLESUNG ALLGEMEINMEDIZIN Auswahl Folien Notfall WS 2014/15 Lernziel der heutigen Vorlesung Allgemeines Lernziel: Arbeits- und Denkweise der Allgemeinmedizin kennen lernen um Elemente daraus für eigene Tätigkeit nutzen zu können Spezielle Lernziele: Welche Arten von Notfällen kommen vor? Umgang mit Notfällen 1
2 Arten des hausärztlichen Notfalls nach Maibaum: klassischer (inkl. psychiatrischer) lebensbedrohlicher Notfall vom Patienten empfundener Notfall sozialer / Versorgungsnotfall versteckter Notfall Notdienstnotfall Wartezimmer... Definition Notfall Objektive Definition Notfall: Medizinische Situation mit potentiell lebensbedrohender oder existentieller Gefährdung der Gesundheit Erweiterte Definition Notfall in der Allgemeinmedizin: Situation, in der sich der Patient subjektiv in seiner Gesundheit bedroht, als potentiell gefährdet fühlt 2
3 Entscheidungsschritte beim Notfall Geäußerter Notfall Objektiv bedrohlicher Zustand wahrscheinlich Objektiv bedrohlicher Zustand eher unwahrscheinlich Schnelle Orientierung: Blutdruck, Puls, Atmung, Bewusstseinszustand, Lähmung etc. Patient wirkt nicht bedroht, anders als sonst; Symptom, Vorgeschichte sprechen für harmlose Erklärung 112-Ruf Rettungsdienst Beruhigen, Anamnese erheben, untersuchen; eruieren, warum Patient sich im bedrohten Zustand erlebt hat Nach: Kochen, Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Thieme 2012 Diagnostik bei psychiatrischen Notfällen Pa#ent zurechnungs- fähig nicht zurechnungs- fähig keine keine keine Gefahr für andere Gefahr für andere? Psych.- KG* Sozialpsychiatr. Dienst ggf. hinnehmen müssen Polizei ReDungs- dienst Ordnungsamt * Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke 15 Sofortige Unterbringung (Psychischkrankengesetz - PsychKG M-V) 3
4 Entscheidungsschritte beim Notfall Strategie: schneller Ausschluss eines abwendbar gefährlichen Verlaufs kann bedrohliche Erkrankung nicht ausgeschlossen, aber auch nicht bestätigt werden, ist der Patient so zu versorgen, als sei er gefährlich erkrankt! Überbrückung der Zeit, Stabilisierung des Patienten, bis Notdienst eintrifft (Bsp. Usedom) Laborwerte 4
5 Der Marburger-Herz-Score Entscheidungshilfe: Bösner S, Haasenritter J, Becker A, Karatolios K, Vaucher P, Gencer B et al. CMAJ 2010 versteckte Notfälle Patienten stellen objektiv bedrohlichen Zustand abschwächend dar äußern Symptome nicht, die auf einen Notfall hinweisen 5
6 versteckte Notfälle häufig übersehen werden: Lungenembolien Herzinfarkte ohne typische Schmerzsymptomatik Gastrointestinale Blutungen Transitorische Ischämie-Attacken, dezente Insulte Suizidalität ärztlicher Notdienst auch: Ärztlicher Bereitschaftsdienst, Ärztenotdienst, Ärztefunkdienst, kassenärztlicher Notdienst Vertretung des behandelnden Arztes außerhalb der üblichen Sprechzeiten für Erkrankungen, deren Behandlung kein Aufschub erlaubt Pflicht zur Teilnahme am Dienst für jeden in Deutschland niedergelassenen Arzt Abgrenzung zum Notarzt/Rettungsdienst: niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen nehmen teil Ansprechpartner in dringlichen, aber nicht unbedingt lebensbedrohlichen Fällen 6
7 Take Home Message!! 1. Objektive Notfälle sind selten! 2. Subjektive Notfälle muss man ernst nehmen! 3. Einsatz von Entscheidungshilfen 4. Beachtung von besonderen Notfällen! 7
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