Suizid und Suizidprävention in Deutschland
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- Heike Lange
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1 Suizid und Suizidprävention in Deutschland Münster, 27. April 2016 Michael Wörmann
2 Übersicht Vorbemerkung Suizid Zahlen, Daten, Fakten Deutung der Zahlen, Daten, Fakten Ursachen Gefährdung Suizidprävention Nationales Suizidpräventionsprogramm Was muss die Gesellschaft tun? Was kann der Einzelne tun?
3 Vorbemerkung Nur weil Du nicht mehr leben willst, ist dies noch lange kein Grund, Dich umzubringen! Fatih Akin: Gegen die Wand, Spielfilm ausgezeichnet mit dem Goldenen Bären auf der Berlinale 2004
4 Menschen starben in Deutschland im Jahr 2013 durch Suizid weit über Menschen begingen im Jahr 2013 einen Suizidversuch weit über Menschen verloren im Jahr 2013 einen ihnen nahestehenden Menschen durch Suizid das bedeutet:
5 alle 52 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch selbst das Leben alle 5 Minuten findet ein Suizidversuch statt in 10 % aller Fälle wird der Suizidversuch innerhalb eines Jahres wiederholt ca. jeder Dritte unternimmt nach einem ersten Suizidversuch einen weiteren Versuch jeder Zehnte stirbt später durch Suizid in den letzten 10 Jahren starben in Deutschland mehr als Menschen durch Suizid
6 in den letzten 10 Jahren gab es weit über Suizidversuche die höchsten Suizidversuchsraten weisen jährige junge Frauen auf in den letzten 10 Jahren sind zwischen und Menschen von dem Suizid eines ihm nahe stehenden Menschen betroffen alle 9 Minuten verliert in Deutschland jemand einen nahe stehenden Menschen durch Suizid alte Menschen sind besonders suizidgefährdet
7 in Deutschland sterben deutlich mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen illegale Drogen Mord und Totschlag 578 Verkehrsunfälle Aids ca. 550 Suizid
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14 Gründe für den Rückgang der Zahlen verbesserte Versorgungssituation: Beratungsstellen, Therapieangebote, fachärztliche Versorgung Enttabuisierung psychischer Erkrankungen
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16 Jahreszeiten: die Suizidrate liegt in den Monaten Mai / Juni über dem Jahresmittel, in den Wintermonaten unter dem Jahresmittel Berufsgruppen: Ärzte mit deutlichem Abstand an der Spitze Strafvollzug: bis zu 10-fach erhöhtes Suizidrisiko
17 Wer ist gefährdet? depressive Menschen, schwer depressiv erkrankt, hoffnungslos Menschen mit Suchtkrankheiten an Psychosen erkrankte Menschen alte Menschen: chronische Schmerzen, Vereinsamung Menschen nach Suizidversuch, mit suizidalen Krisen oder Suizidankündigungen in der Vorgeschichte sowie mit Suizidalität in der Familiengeschichte
18 Wer ist gefährdet? Menschen in akuten Trennungs- und Belastungssituationen, bei Entwurzelung, Isolation, schicksalhaften Lebensereignissen (wirtschaftlicher Ruin, Arbeitslosigkeit) oder anderen psychosozialen Krisen Menschen mit (chronisch) schmerzhaften Erkrankungen
19 Gefährdungsfaktoren erlebte / tatsächliche Einschränkung der Selbstbestimmung gehemmte Aggressionen erlebte / tatsächliche soziale Isolation erlebte / tatsächliche Ausweglosigkeit, Einengung Phantasien über eine andere Welt Suizidphantasien
20 Suizidprävention Das Nationale Suizidpräventionsprogramm für Deutschland (NaSPro) eine Initiative der DGS (Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention) im Jahre 2002 über 90 Institutionen, Organisationen, Verbände Bundestag, Bundes- und Länderministerien, Kirchen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände, Medienverbände, Fachgesellschaften, wissenschaftliche Einrichtungen, Betroffenenorganisationen
21 Suizidprävention Das Nationale Suizidpräventionsprogramm für Deutschland (NaSPro) von einem wissenschaftlichen Beirat und der Weltgesundheitsorganisation WHO begleitet verschiedene Arbeitsgruppen u.a. zu Medien und Öffentlichkeitsarbeit, psychiatrische Erkrankungen, Kinder und Jugendliche, Alte Menschen, Angehörige, Spezifische Risikogruppen, Spezifische psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen,, niedrigschwellige Angebote
22 Suizidprävention Grundsätze des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland Suizidprävention ist möglich Suizidalität ist ein komplexes Phänomen Suizidprävention ist eine gesellschaftliche Aufgabe Suizidprävention ist auf verschiedenen Ebenen nötig Suizidprävention muss die Angehörigen und weitere Betroffene mit einbeziehen
23 Suizidprävention Einfluss auf die Suizidhäufigkeit haben u.a.: der Zustand und die Entwicklung der medizinischen und therapeutischen Versorgung Suizidpräventive Initiativen die demographische Entwicklung regionale Besonderheiten die Berichterstattung in den Medien die Verfügbarkeit und die Bekanntheit von Suizidmethoden die Form und Zuverlässigkeit der Ausstellung der Todesbescheinigungen
24 Suizidprävention Woran erkennt man Suizidalität? Interesse- oder Teilnahmslosigkeit Äußerung von Gefühlen der Hoffnungs- oder Sinnlosigkeit Äußerung von Suizidgedanken oder plänen das Schreiben von Abschiedsbriefen oder das Verschenken persönlich wichtiger Dinge Rückzug von Aktivitäten oder Abbrechen von Kontakten
25 Suizidprävention Woran erkennt man Suizidalität? plötzliche Stimmungsaufhellung nach einer schweren Krise bei fehlenden Zukunftsideen Weglaufen (bei Jugendlichen) Reduktion oder Abbruch der Nahrungsaufnahme
26 Suizidprävention Was kann ich tun bei vermuteter Suizidalität? Reden! Das Thema Suizid offen ansprechen Herstellung eines guten und vertrauensvollen Kontaktes Vermeidung von Vorhaltungen geduldiges und aufmerksames Zuhören konkret nach Suizidgedanken fragen die Sorge, dadurch Suizidimpulse anzuregen, ist unbegründet
27 Suizidprävention Was kann ich tun bei vermuteter Suizidalität? Vermitteln von Zuversicht, dass es Hilfe gibt, auch wenn die/der Betroffene zunächst abwehrend reagiert Beachtung der Grenzen eigener Hilfebe - mühungen (lieber begrenzte zuverlässige Angebote machen als Versprechungen, die zu Enttäuschungen führen) Vermittlung von professionellen Hilfeangeboten
28 Suizidprävention Wer beschäftigt sich in Deutschland mit dem Thema Suizid?
29 Suizidprävention ganz wichtig: Hilfe für Angehörige und Freunde nach dem Suizid eines nahestehenden Menschen
30 Suizidprävention.. und in Münster:
31 Quellenverweis Die statistischen Daten sowie die verwendeten Grafiken sind veröffentlicht auf der homepage des Nationalen Suizid Präventionsprogramms. Sie sind dort unter Informationen für Präsentationszwecke zur Verfügung gestellt.
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