Darmkrebs: ein paar Fakten vorweg.
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- Henriette Kopp
- vor 7 Jahren
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1 ein paar Fakten vorweg. Mit etwa Neuerkrankungen und ca Todesfällen pro Jahr ist Darmkrebs eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland. Die diagnostischen Methoden und therapeutischen Möglichkeiten sind vorhanden und effektiv - wenn sie genutzt werden: bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung ist eine Heilung in % der Fälle möglich. Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung werden von den Krankenkassen im Rahmen der Krebsvorsorge bezahlt.
2 Die Funktion Nahrung, die wir zu uns nehmen, wird im oberen Magen-Darm-Trakt für die Aufnahme durch den Körper vorbereitet. Im Mund wird die Nahrung zerkleinert und angedaut; nach weiterer Aufbereitung im Magen und Einwirken der Bauchspeicheldrüsenenzyme im Zwölffingerdarm werden dann im weiteren Dünndarm die Nährstoffe in den Körper aufgenommen. Der Rest der Nahrung, der nicht aufgenommen werden kann, also unverdaulich ist, gelangt in den Dickdarm und wird hier eingedickt : hier wird dem Darminhalt soviel Wasser entzogen, daß diese Masse um etwa 75% verringert wird. Die Aufgabe des Mastdarms, der sich an den Dickdarm anschließt, ist es, die Stuhlentleerung in Gang zu bringen. des Dickdarms
3 Was sind Polypen? Polypen sind zunächst gutartige Wucherungen der Schleimhaut, die zunächst winzig klein sind. Sie können wie ein Bäumchen mit kleinem Stiel oder auch wie ein kleines Kissen geformt sein. Im Laufe von Jahren wachsen diese Geschwulste und können dann z. B. bluten oder aufgrund ihrer Größe Beschwerden verursachen. Wichtiger und schlimmer ist aber, daß aus solchen zunächst gutartigen Veränderungen -ebenfalls im Lauf vieler Jahre- Darmkrebs entstehen kann; eine dann bösartige Erkrankung, die das umgebende Gewebe zerstören kann und zu Tochtergeschwülsten in anderen Organen und Geweben führen kann. Deshalb müssen Polypen, wenn sie bei einer Darmspiegelung festgestellt werden, abgetragen und zur feingeweblichen Untersuchung gegeben werden. Dies ist risikoarm und für den Patienten völlig schmerzfrei. Mit der Abtragung des Polypen wird das Risiko, daß aus diesem Polypen Krebs entsteht, ausgeschaltet.
4 Warum entsteht Darmkrebs? Die Ursachen für die Entstehung von Darmkrebs sind bisher nicht eindeutig geklärt. Man kennt jedoch bestimmte Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. So scheint eine gewisse erbliche Veranlagung zu bestehen. Darüber hinaus kann auch die Ernährungsweise Einfluss auf die Entstehung von Darmkrebs haben; eine ballaststoffarme, fett- und fleischreiche Kost erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Sie ist deshalb so schädlich, weil die Verweildauer der Nahrung im Darm ungleich länger ist als bei faserreicher und fettarmer Kost und weil bei der Verdauung Giftstoffe entstehen, die Krebs auslösen können. Wichtig ist auch, zu wissen, daß Darmkrebs im Alter häufiger auftritt. Etwa 80% der neu an Darmkrebs Erkrankten sind älter als 60 Jahre. Für Sie besteht ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, wenn Sie an einer schweren chronischen Dickdarmentzündung erkrankt sind, Sie selbst oder direkte Verwandte Dickdarmpolypen haben oder hatten in Ihrer Familie bereits Dramkrebs aufgetreten ist, insbesondere, wenn die Betroffenen bei Krankheitsbeginn jünger als 45 Jahre waren Sie an anderen Krebsarten erkrankt sind Ihre Ernährung ballaststoffarm und zudem fett- und fleischreich ist.
5 Verringern Sie Ihr Risiko! Auch, wenn es banal und belehrend klingen sollte: Es gibt für jeden Möglichkeiten, das Risiko der Entstehung von Darmkrebs und seinen Vorstufen zu reduzieren - hier einige Tipps! Essen Sie reichlich Obst und Gemüse Sorgen Sie für ausreichend körperliche Bewegung Trinken Sie Alkohol nur in Maßen Wählen Sie Lebensmittel mit einem niedrigen Fettgehalt Ernähren Sie sich mit vielfältigen pflanzlichen Nahrungsmitteln Achten Sie auf ein gesundes Gewicht Achten Sie auf eine schonende Zubereitung Ihrer Lebensmittel Rauchen Sie nicht und vermeiden Sie jeglichen Tabakkonsum
6 Was ist eine Koloskopie? Koloskopie ist die medizinische Bezeichnung für eine Dickdarmspiegelung. Dafür benutzt der Arzt ein Endoskop: einen biegsamen Schlauch, der mit einer Lichtquelle und einer Videokamera ausgestattet ist. Über Räder am Handgriff des Endoskops kann das Ende des Schlauchs gesteuert werden. Ein im Gerät gelegener Arbeitskanal ermöglicht das Vorführen von Instrumenten bis in den Darm. Voraussetzung für eine Dickdarmspiegelung ist eine gründliche Reinigung des Darmes. Nur, wenn der Darm nicht mehr mit Stuhl verunreinigt ist, kann er vollständig untersucht und beurteilt werden. Deshalb ist eine sogenannte Trinkvorbereitung am Vortag der Untersuchung erforderlich. Bei der Koloskopie wird der gesamte Dickdarm untersucht, der wie ein Rahmen im Bauch liegt. Während der Untersuchung können -für den Patienten schmerzfrei- Gewebeproben entnommen und sogar Krebsvorstufen entfernt werden.
7 Nutzen Sie die Früherkennung! Seit Oktober 2002 haben die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen ab dem 56. Lebensjahr Anspruch auf insgesamt zwei Darmspiegelungen zur Früherkennung; die erste Koloskopie ab dem 56. Lebensjahr, die zweite frühestens 10 Jahre nach dieser Untersuchung. Den Versicherten in der gesetzlichen Versicherung steht damit endlich eine sehr genaue Methode zur Früherkennung des Darmkrebses und seiner Vorstufen zur Verfügung. Der bisher schon bestehende Anspruch auf die jährliche Durchführung eines Testes auf verborgenes Blut im Stuhl bleibt bestehen. Vom 56. Lebensjahr an haben die Patienten jetzt die Möglichkeit, zwischen der Darmspiegelung einerseits und einem Test auf verborgenes Blut im Stuhl andererseits zu wählen. Aus ärztlicher Sicht kann man unbedingt zur Vorsorge-Koloskopie raten, da nur diese, den Patienten nur gering belastende und in aller Regel nicht schmerzhafte Untersuchung mit ausreichender Sicherheit alle Vorstufen und Frühstadien des Darmkrebses erkennen läßt und in vielen Fällen eine Behandlung schon im Rahmen dieser Untersuchung erfolgen kann.
8 Die Abtragung von Polypen mit der elektrischen Schlinge
9 Therapiemöglichkeiten Wenn die Diagnose Darmkrebs gestellt wird, ist das Hauptziel jeder Therapie die vollständige Entfernung des Tumors und etwaiger Tochtergeschwulste Die operative Entfernung einer Krebsgeschwulst ist das einzige auf Dauer heilende Behandlungsverfahren. Die Operation bietet echte Heilungschancen. Diese sind beim Dickdarm- und Mastdarmkrebs besonders günstig, wenn im Frühstadium operiert wird, und betragen dann bis zu 90%. Zur Verbesserung des Therapieerfolges kann die Operation ergänzt werden durch eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie. Welche Kombination der verschiedenen Methoden sinnvoll ist, hängt von Sitz und Ausdehnung des Tumors ab.
Darmkrebs entwickelt sich in den meisten Fällen über Dickdarmpolypen, zunächst gutartige Vorstufen der Krebsentstehung.
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