Wer starb auf Golgatha? David Clayton

Transkript

1 Wer starb auf Golgatha? David Clayton Einer der bekanntesten Verse in der Bibel ist sicherlich Johannes 3:16. Die meisten von uns haben diesen Text bereits in der Kindheit gelernt. Es ist der Vers in der Bibel, der das Evangelium am besten in einem einzigen Satz ausdrückt. Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Johannes 3:16) Gleichzeitig ist jedoch erschreckend feststellen zu müssen, dass die große Mehrheit der Christen auf dieser Welt in Wirklichkeit gar nicht glaubt, was dieser Vers aussagt. Millionen von Menschen, die diesen Vers zitieren und vorgeben an das Evangelium zu glauben, akzeptieren die in diesem Vers ausgedrückten Fakten nicht vollständig. Es war Jesus selbst, der diese Worte sprach, und das Erste, was er uns mitteilen wollte, war die Liebe Gottes, die er für den Menschen empfindet. Er wollte uns damit die Größe der Liebe Gottes offenbaren. Denn so hat Gott die Welt geliebt, sagte er, und mit diesem Wort so drückt er das Ausmaß der Liebe aus, die unser himmlischer Vater für uns empfindet. Was ist der Maßstab dieser Liebe? Der Maßstab ist, dass Gott seinen Sohn gab, aber nicht irgendeinen Sohn, sondern seinen eingeborenen Sohn! So groß ist Gottes Liebe zu uns. Es ist einfacher für jeden guten Vater selbst in 1

2 den Tod zu gehen als zuzusehen wie sein eigenes Kind stirbt. Als Gott seinen Sohn für uns in den Tod gab, bereitete es seinem Herzen unvorstellbare Schmerzen. Jesus ist das einzige Wesen im ganzen Universum, das im wahrsten Sinne des Wortes ein Teil Gottes ist. Die Bibel bezeugt in Sprüche 8:22,23, dass er aus Gott hervorkam bzw. von Gott geboren wurde. Wie das geschehen ist, wird uns nicht gesagt, doch selbst wenn es uns gesagt würde, könnte es unser begrenzter Verstand nicht erfassen. Er stand dem Vater auf eine Art und Weise nahe, wie kein anderes Wesen. Gott trennte sich dennoch freiwillig von seinem geliebten Sohn für dreiunddreißig Jahre. Sein Sohn wurde dem Spott und dem Hass einer verdorbenen und kranken Welt ausgesetzt und wurde von ihr verachtet, verworfen, verfolgt und geschlagen und am Kreuz unter Schmach und Todesqualen hingerichtet. Er ertrug Schmerz und Ungewissheit durch die unerwartete Trennung von seinem Vater. Gott ließ dies alles geschehen, weil er die Welt so sehr liebte. War Jesus Gottes eingeborener Sohn? Die Mehrheit der Christen würde diese Frage bejahen und sagen: Ich glaube, dass der Sohn Gottes für mich auf Golgatha starb. Dennoch glauben die meisten von ihnen in Wirklichkeit nicht, was sie sagen. Lass mich erklären, was ich meine: Die Mehrzahl der Christen glaubt an die Lehre, die Trinität oder auch Dreieinigkeit genannt wird. Sie lehrt, dass Gott aus drei Personen besteht: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die Verteidiger dieser Lehre sagen, dass der Vater Gott ist, der Sohn Gott ist und der Heilige Geist Gott ist. Diese drei sind jedoch nicht drei Götter, sondern nur ein Gott, weil die Bibel deutlich lehrt, dass es nur EINEN Gott gibt. Da Gott von Ewigkeit her existiert, hat er nie einen Anfang gehabt. Wäre diese Lehre von der Trinität wahr, dann würde das bedeuten, dass Jesus nicht wirklich der Sohn Gottes sein könnte; er könnte somit nicht wirklich aus Gott hervorgekommen sein, weil er ja selbst Gott ist und Gott keinen Anfang hat. Fünfmal wird Jesus in der Bibel der eingeborene Sohn Gottes genannt (Johannes 1:14,18; Johannes 3:16,18; 1 Johannes 4:9). Das Wort eingeboren ist an sich sehr einfach und problemlos zu verstehen. Jedes Kind könnte dessen Bedeutung sofort erklären. Mit einfachem Deutsch erklärt, bedeutet es, dass er der einzige ist, der VON GOTT GEBOREN wurde. Er ist aus Gott hervorgekommen. Entgegen des klaren Zeugnisses der Bibel, dass Jesus, der Sohn Gottes, der eingeborene Sohn des Vaters ist, ist die Vorstellung in der christlichen Welt 2

3 dennoch weit verbreitet, dass Jesus selbst der allmächtige Gott sei. Was sollen wir glauben? Sagt die Bibel die Wahrheit? Können wir ihr vertrauen? Oder müssen wir auf die Führung von gelehrten Männern vertrauen, selbst wenn sie dem einfachen Wort Gottes widersprechen? Beachten wir folgendes: Angenommen Jesus ist nicht wirklich der Sohn Gottes - welches Opfer brachte der Vater demnach dar? Wen oder was gab er in den Tod? Einen anderen Gott? Einen Freud? Einen Kollegen? Diese Vorstellung demonstriert uns nicht gerade einen liebenden Vater, sondern vielmehr einen tyrannischen Herrscher, der jemand Anderen in den Tod sendet, anstatt selbst für uns zu sterben! Aber der ganze Inhalt von Johannes 3:16 ist doch die Liebe Gottes, des Vaters. Denn so hat Gott... geliebt, dass er seinen... Sohn gab... Gab der Vater seinen Sohn? Gab der Heilige Geist seinen Sohn? Gab der Sohn seinen Sohn? Mögen diese Fragen noch so lächerlich sein, trotzdem müssen sie gestellt werden, um klar sehen zu können, was der Vers sagen will. Gott ist der Vater. Er ist es, der seinen Sohn gab. Er ist es, der einen Sohn hatte, den er geben konnte. Der Sohn ist nicht dieser Gott, der seinen Sohn gab, und der Heilige Geist ist auch nicht dieser Gott. Der Kern von Johannes 3:16 ist die Liebe Gottes, doch wir müssen verstehen, dass sich diese Liebe ausschließlich auf den Vater bezieht! Es ist seine Liebe, die hier betont wird. Er ist Gott! (siehe 1 Korinther 8:6) Kann Gott sterben? Die heilige Schrift lehrt uns, dass Gott unsterblich ist (1.Timotheus 6:16). Das bedeutet, dass er nicht sterben kann. Falls Engel sündigen würden - wie Satan - dann würden sie eines Tages sterben. Gott ist hingegen unsterblich. Er kann auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen sterben. Deswegen wird von ihm in 1.Timotheus gesagt, dass er es ist, der allein Unsterblichkeit hat.... Wenn andere Wesen Unsterblichkeit besitzen, dann nur, weil Gott ihnen Unsterblichkeit geschenkt hat. Er könnte ihnen dieses Leben jederzeit wieder nehmen. Unsterblichkeit im vollkommenen Sinne besitzt jedoch ausschließlich Gott. Er kann niemals sterblich werden oder gar sterben. Die heilige Schrift sagt jedoch, dass Jesus für uns starb! (siehe Römer 5:6-8). Hier stoßen wir auf ein Problem: Gott kann nicht sterben, doch Jesus ist gestorben und wieder auferstanden. Die heilige Schrift sagt uns deutlich beides. 3

4 Entweder 1. Jesus ist Gott. Dann konnte er aber nicht wirklich sterben. Oder 2. Jesus starb wirklich. Dann ist er jedoch nicht wirklich Gott (der allein Unsterblichkeit hat). Diejenigen, die behaupten, Jesus sei Gott - und damit dem Vater gleich in jeder Hinsicht -, haben keine Alternative als zu glauben, dass Jesus nicht wirklich tot war. Sie sind zu Aussagen gezwungen, die man heute oft hören kann, nämlich dass der göttliche Teil von Christus nicht starb, sondern nur der menschliche Teil. Sie sagen, dass er nur eine MENSCHLICHE SEITE annahm als er auf die Erde kam. Mit anderen Worten, er hatte zwei Persönlichkeiten. Eine Persönlichkeit in ihm war Gott und die andere Persönlichkeit war Mensch. Demnach starb der Sohn Gottes nicht auf Golgatha, sondern nur der menschliche Körper, in dem er lebte. Wenn das jedoch wahr wäre, hätten wir nichts anderes, als ein Menschenopfer. Hätte denn ein menschliches Opfer die Sünden der ganzen Welt auslöschen können? Wenn alles, was auf Golgatha starb nur die menschliche Seite von Jesus war, dann müssen wir uns die Frage stellen: Was opferte Gott auf Golgatha wirklich? Dieser Lehre nach war die menschliche Seite Jesu in Wahrheit geschaffen, als er in Marias Mutterleib empfangen wurde und somit etwas, was vor zweitausend Jahren zu existieren begann. Das ist es, was auf dem Kreuz starb, sagen viele Theologen! Da der göttliche unsterbliche Teil Jesu nicht sterben konnte, war der Sohn Gottes demzufolge am Leben und in Sicherheit, während sein menschlicher Teil auf Golgatha in Todesqualen starb. Was haben wir dann? Wir haben eine Situation, in der Gott selbst auf Golgatha kein Opfer bringen musste, sondern sich vielmehr ein Wesen erschuf, das den Preis zu seinen Gunsten bezahlen musste. Offenbart solch eine Tat Liebe? Wird Gott mit solch einer Lehre verherrlicht? Nein! Das ist eine Lüge über Gott, die uns davon abhält, das zu erkennen und zu schätzen, was er und sein Sohn zu unserer Erlösung auf Golgatha taten. Es ist eine abscheuliche und eine schrecklich falsche Vorstellung. 4

5 Die Wahrheit Die Wahrheit ist, dass Jesus - der Sohn Gottes - wirklich starb. Er drang bis zum unbewussten ohnmächtigen Schlaf des Todes vor. Er fühlte die Dunkelheit des Todes, die seine Seele umgab, als er betete, dass der Kelch an ihm vorüberginge. Er erlebte den Todeskampf und die ungewisse vollkommene Trennung von Gott. Er starb, weil er sterben konnte. Er wurde sterblich. Er konnte sterben, weil er nicht der Gott war und ist, der einzig und allein Unsterblichkeit hat. Dieser allein Unsterbliche ist der Vater, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann.,...der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann. (1 Timotheus 6:16) Jesus ist zweifelsohne ein göttliches Wesen, denn es ist offenbar, dass jeder Sohn die Natur seines Vaters ererbt. Wenn also die Natur des Vaters göttlich ist, dann ist es eindeutig, dass der Sohn ebenso göttlich ist! Deshalb wird Jesus an manchen Stellen in der Bibel Gott genannt. Das heißt jedoch nicht, dass er der Herr, der allmächtige Gott ist, sondern vielmehr ein göttliches Wesen, die einzige Person im ganzen Universum - abgesehen vom Vater - die die Natur Gottes besitzt. Johannes 1:1 sagt: Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott (dem Vater) und Gott (ein Göttliches Wesen) war das Wort. Wenn das Wort Gott gebraucht wird, um die göttliche Eigenschaft aufzuzeigen, kann es sich entweder auf den Vater, oder auf den Sohn beziehen. Es gibt ZWEI göttliche Wesen im Universum: Der Vater und sein eingeborener Sohn. Das Wort Gott bezeichnet das absolut höchste Wesen im Universum. In diesem Sinne gibt es nur einen Gott, nicht drei. Dieser Gott ist der Vater. Der, welcher seinen Sohn in den Tod gab. Das bezeugt uns die heilige Schrift immer und immer wieder (1.Korinther 8:6; 1.Korinther 11:3; 1.Timotheus 2:5; 1.Korinther 15:24-28; Offenbarung 21:22). Sämtliche Autorität und Kraft, die Gott besitzt, hat er seinem Sohn übergeben (Kolosser 2:9; Matthäus 28:18). Diese Autorität und Kraft ist Jesus nicht sozusagen angeboren, sondern Gott hat sie ihm gegeben, (1 Johannes 5:26; Kolosser 1:19) und der Tag wird kommen, wenn der Kampf vorüber ist, an dem der Sohn selbst dem Vater untertan sein wird, damit Gott sei alles in allem (1 Korinther 15:28). War es also wirklich Gottes Sohn, der auf Golgatha starb? Starb wirklich Gottes Sohn für dich? Wie beantwortest du diese Frage? Das ist das zentrale Thema des ganzen Evangeliums. Zweifelsohne ist dieses Thema - noch vor 5

6 allem anderen - das Ziel der Angriffe Satans. Wenn wir sehen, wie diese wundervolle Wahrheit über all die Jahre mit scharfsinniger Effektivität entstellt wurde, wird uns klar, dass Satans Anstrengungen sehr erfolgreich waren. 6