Jana Maisch in den USA- Oregon mit dem Daimler-Byrnes Stipendium Region Stuttgart
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- Kurt Steinmann
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1 Jana Maisch in den USA- Oregon mit dem Daimler-Byrnes Stipendium Region Stuttgart Ich, Jana Maisch verbrachte das Schuljahr 2012/2013 im Westen der USA, in Oregon. Einem Staat der dafür bekannt ist, dass es sehr viel regnet, wobei das überhaupt kein Problem war. Ich hatte ein richtig gutes Jahr dort, machte viele neuen Erfahrungen, habe viele Freunde kennengelernt und nach einem total neuen Lebensstil leben dürfen. Meine Gastfamilie bestand aus den Eltern, einem 11-jährigen Gastbruder und einer 14-jährigen Gastschwester. Ich hatte ein Zimmer zusammen mit meiner Gastschwester, was ich am Anfang absolut nicht einfach fand, da ich wenn ich Heimweh hatte Zeit für mich alleine wollte. Doch nach einigen Wochen wurde es immer einfacher und ich fand es gut jemanden um mich herum zu haben mit dem ich reden konnte. Nicht nur ich konnte in diesem Jahr lernen, ich konnte auch meiner Gastfamilie ein Stück weit zeigen, wie ich in Deutschland lebe, zum Beispiel erzählte ich ihnen von unserem Familienleben. Sie freuten sich auch, wenn ich deutsche Spätzle für sie kochte. Meine Gastfamilie versuchte so oft wie möglich etwas mit mir zu unternehmen, wobei das teilweise etwas schwierig war, da ich oft durch meine sportlichen Aktivitäten zeitlich eingeschränkt war und meine Gastfamilie auch beschäftigt war oder die finanziellen Mittel es nicht erlaubt haben. Dies war für mich eine ganz neue Erfahrung, zu sehen wie der Mangel an Geld das alltägliche Leben einschränkt, wie zum Beispiel das Essen, Freizeitaktivitäten u.a. Doch trotzdem gingen wir einige Male an die Küste, wo es sehr schöne Strände gibt, die jedoch leider zu kalt zum Schwimmen sind. Meine Gastfamilie war in vielerlei Hinsicht anders als meine Familie hier in Deutschland. Was mir als Erstes auffiel war, dass sie keine gemeinsamen Mahlzeiten hatten. In meiner Familie in Deutschland ist es wichtig zusammen als Familie zu Essen und Zeit als Familie gemeinsam zu verbringen. Meine Gastfamilie aß nie am Esstisch sondern auf dem Sofa, und es waren auch keine gemeinsamen Mahlzeiten, jeder konnte essen wann er wollte. Oft taten wir dies auch in unseren Zimmern auf dem Bett. Ich habe mich nach ein paar Wochen auch daran gewöhnt und ich sprach mit meiner Gastfamilie darüber, worauf sie dann darauf achteten dass wir zusammen auf dem Sofa aßen. Noch eine
2 Herausforderung für mich war, dass meine Gastfamilie nicht wollte dass ich sehr lange von zuhause weg war, selbst wenn es Rugbytraining war. Aber auch darüber konnte ich mit ihnen reden und konnte ihnen erklären, dass es für mich wichtig ist mit Freunden Zeit zu verbringen und möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Ich stellte fest, dass es sehr wichtig ist, gleich darüber zu reden, wenn ein Problem aufkommt. Denn wenn man nicht darüber redet, wird sich auch nichts ändern und andere sehen es nicht unbedingt, dass es ein Problem für dich in dem Bereich gibt. Reden macht vieles einfacher. Insgesamt fiel es mir sehr viel leichter auf neue, mir noch unbekannte Leute zuzugehen als es in Deutschland vor meinem Auslandsaufenthalt der Fall war. Ich habe gelernt viel offener gegenüber anderen Kulturen und Leuten zu sein, was mir auch sehr beim Freunde finden geholfen hat. Natürlich ist es nicht einfach am Anfang, solange man noch niemanden so richtig kennt und in die Schule kommt, und nach der Schule außer Hausaufgaben sonst nichts zu tun hat und noch keine Freunde hat, die man treffen könnte. Aber was mir wirklich sehr geholfen hat war, in ein Sportteam zu gehen. Ich war am Anfang des Schuljahres in einem Volleyballteam, wo ich schnell Freundschaften mit meinen Teamkameradinnen geschlossen habe und ich so auch meine Freizeit verbracht habe, was mich davon abgehalten hat Heimweh zu haben. Gleich nachdem die Volleyballsaison vorbei war meldete ich mich beim Skiteam an und wurde dort ein Teammitglied. Wir hatten jeden Samstag Skirennen und einmal in der Woche sind wir in die Berge zum Training gefahren. Was mir am Skiteam gefiel, es ging nicht im Vordergrund darum besonders gut zu sein sondern Spaß als Team zu haben. Nach der Skisaison spielte ich noch Rugby, wir hatten dreimal die Woche Training, sodass ich dadurch auch ziemlich beschäftigt war. Außerdem hatten wir samstags Rugbyspiele. Ich persönlich würde jedem Gastschüler empfehlen in so viele Sportteams oder Clubs wie möglich zu gehen, um die Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen. So ein Jahr geht so schnell vorüber! In meinem Auslandsjahr habe ich sehr viele tolle Ausflüge machen dürfen, sodass ich ziemlich viele unterschiedliche Teile der USA sehen durfte. In den Weihnachtsferien konnte ich nach Iowa mit der Familie meiner Gastcousine und dort viel neues entdecken, wie zum Beispiel den Amish Lebensstil oder selber einmal mit einem
3 Gewehr zu schießen. Die Frühlingsferien verbrachte ich größtenteils in Kalifornien mit meiner Gastfamilie, wo ich Hollywood, Los Angeles, das Santa Monica Pier, Disneyland und noch vieles mehr besuchte. Außerdem war ich noch mit meiner Gastmutter auf Hawaii, wo ich sie noch besser kennenlernen und die bezaubernde Landschaft beim Tauchen, Schnorcheln und Wandern genießen konnte. Ich bin sehr dankbar für all das, was ich sehen und unternehmen konnte. Auch in der Schule genoss ich Veranstaltungen außerhalb der Schulzeit, wie zum Beispiel die Footballspiele und Bälle. Prom war eine der größten Veranstaltungen an der High School, welche ein großer Ball der Schulabgänger ist. Das waren immer richtig gute Zeiten mit Freunden, wozu zu Beginn das Vorbereiten und Schickmachen mit Freundinnen gehörte, dann das Fotoshooting gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant und dann dem gemeinsamen Ballbesuch. Bei den Footballspielen trug die ganze Schülerschaft die gleiche Farbe und eine gigantische Stimmung herrschte bei jedem Spiel, vor allem bei den Spielen an der eigenen Schule. An meinem Auslandsjahr gefiel mir ganz besonders, dass die Schulgemeinschaft so stark war. Bei den Schulversammlungen mit über 1600 Schülern und Lehrern zeigte sich die Einheit ganz besonders und die Stimmung war richtig gut! Auch das Verhältnis zu den Lehrern war sehr viel besser als hier in Deutschland, was dazu führte, dass ich gute Gespräche mit den Lehrern führen konnte und sie sich auch für mein Herkunftsland interessierten. Ich traf mich auch oft mit Freundinnen um ins Einkaufszentrum zu gehen, einen gemeinsamen Abend zu verbringen und um viele andere Dinge zu unternehmen. Durch AFS (meine Austauschorganisation) lernte ich auch viele andere Gastschüler aus anderen Ländern kennen. Eine meiner Freundinnen war zum Beispiel aus Norwegen, wir waren zusammen in einem wunderschönen Rosengarten und danach noch in einem italienischen Restaurant und wir hoffen einander in der Zukunft besuchen zu können. Ich bin echt sehr dankbar, dass sich dort so viele Freundschaften gebildet haben, die hoffentlich noch lange anhalten werden. Ich hoffe dass ich viele meiner Freunde irgendwann wieder sehen werde und besonders schön, wäre es sie hier in meinem Heimatland begrüßen und ihnen das Erzählte
4 zeigen zu können. Ich möchte mich ganz herzlich bei den Stipendiengebern des Daimler-Byrnes- Stipendium der Region Stuttgart bedanken, die mir dieses Auslandsjahr in den USA und somit unendlich viele gute und unvergessliche Erfahrungen, Freundschaften und Kontakte ermöglicht haben. Es war ein wirklich aufregendes und wichtiges Jahr meines Lebens, das ich nie vergessen werde. Durch dieses Jahr durfte ich so stark in meiner Persönlichkeit wachsen und auch lernen mein Leben hier in Deutschland zu schätzen. Vielen herzlichen Dank! Jana Maisch Abschlusparty für Jana
5 Beim Rugbyspiel Homecoming mit Freundinnen
6 Gastfamilie
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