Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie
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1 EDI 2011 Berlin Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie Christine Smoliner Diplom-Ernährungswissenschaftlerin St. Marien-Hospital Borken
2 Epidemiologie Depressionen - 4 Mio. Menschen in Deutschland betroffen - Zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit Stiftung Deutsche Depressionshilfe Adipositas 66,5% Übergewicht 12,9% BMI 30 USA: 33,9% BMI 30 WHO database Malnutrition 27.4% in Kliniken 54% in Pflegeheimen Pirlich et al., German Hospital Malnutrition Studie Bartholomeyczik et al., Gesundheitswesen 2010
3 Kriterien für eine Major Depression 5 Symptome über 2 Wochen, ein Symptom davon muss (1) oder (2) sein 1. depressive Verstimmung 2. deutlich vermindertes Interesse 3. deutliche Gewichts-/ Appetitschwankungen 4. Schlaflosigkeit/ vermehrter Schlaf 5. Psychomotorische Unruhe/ Verlangsamung 6. Müdigkeit/ Energieverlust 7. Gefühle von Wertlosigkeit/ Schuld 8. Konzentrations-und Entscheidungsprobleme 9. Suizidgedanken Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-IV)
4 Ätiologie der Depression Neurotransmitter Persönlichkeit Genetik Biologisch Psychosozial Krankheit Gehirnläsionen Inflammation Drogenabusus Tod, Trauma
5 Depression und Adipositas
6 Depression & Adipositas - Meta-Analyse (n= ) - Zusammenhang zwischen Depression und Adipositas OR 1.26, 95% CI: , p De Wit et al., Psychiatry Research Querschnittstudie (n= 8.410) - Adipöse Frauen haben 82% höheres Depressionsrisiko - Schwere Adipositas birgt hohes Risiko für Depression (OR 4.98, 95% CI: ) Onyike et al., Am J of Epidemiology 2003
7 Depression & Adipositas - Meta-Analyse (n= ) - Adipositas erhöht das Depressionsrisiko (OR 1.57, 95% CI, , p<0.001) - Zusammenhang in USA stärker als in Europa - Zusammenhang stärker wenn klinische Diagnose statt nur depressiver Symptome - Depression erhöht das Risiko für Adipositas (OR1.40, 95% CI , p<0.001) Luppino et al., Arch Gen Psychiatry 2010
8 Zusammenhang von Baseline BMI und Depression Luppino et al., Arch Gen Psychiatry 2010
9 Depression & Adipositas Depressive Jugendliche haben 2.5-fach erhöhtes Risiko für Gewichtszunahme Blaine et al., J Health Psychology 2008 Abb.; BMI-Perzentilen und Zusammenhang mit major depression bei Jungen und Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren. Stunkard et al., Biolog Psychiatry 2003
10 Was kommt zuerst? Physiologischer Stress Ungesunder Lebensstil Comfort Food Antidepressiva Depression Adipositas Inflammation Geringe soziale Akzeptanz Somatische Konsequenzen Wenig Bewegung
11 Depression & Malnutrition
12 Depression & Malnutrition - Depression gilt im Alter als einer der wichtigsten Gründe für Gewichtsverlust Morley et al, JAGS Dürftige Datenlage - Chronische Erkrankung & schlechter funktioneller Status Erhöhtes Risiko Blaine et al., J Health Psychology Während im jungen Alter Übergewicht mit Depression assoziiert ist, ist im Alter das Gegenteil der Fall. Di Pietro et al., Int J of Obesity 1992
13 Depression & Malnutrition Prozent Prozent Kein Mäßig Hoch Ernährungsrisiko 0 Niedrig Mittel Hoch Geriatrischer Depressions Score Ernährungsrisiko und Depressionscore bei älteren Pflegeheimbewohnern Smoliner et al., Br J Nutrition 2008
14 Depression & Malnutrition Regressionsanalyse: GDS einziger unabhängiger Einflussfaktor auf Ernährungszustand (p=0.006) Smoliner et al., Br J Nutrition 2008
15 Depression & Malnutrition - Ältere mangelernährte Menschen im Krankenhaus sig. Depressions-Scores - MNA <23.5 erhöht Depressionsrisiko um das 2-fache German et al., J Nutr Health Ageing Depression bei älteren selbständig lebenden Individuen ist mit Mangelernährung assoziiert - 4-fach erhöhtes Risiko einer Depri bei EZ (OR 4.38, 95%CI: , p<0.001) Cabrera et al, J Am Dir Assoc 2007
16 Depression & Malnutrition - Positiver Einfluss einer Therapie mit Antidepressiva - Gewichtszunahme, MNA, Serumalbumin Thomas P et al, J Nutr Health Ageing 2003 Spezifische Nährstoffe - L-Tryptophan, S-Adenosylmethionin - Folsäure - Vit B 12 - Omega-3-Fettsäuren - Se, Vit E, Vit D
17 Was kommt zuerst? Verminderte Nahrungszufuhr Depression Malnutrition Nährstoffdefizite funktioneller Status Inflammation
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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