Johann Reiter Johann Eggerth Neue Produkte. Gregor Kilnbeck, Hüttenmeister Werk Pöchlarn. Semesterbericht Vetropack kauft Glaswerk in Moldawien

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1 Editorial Editorial Gregor Kilnbeck, Hüttenmeister Werk Pöchlarn Johann Reiter Johann Eggerth Neue Produkte Vetropack kauft Glaswerk in Moldawien Online first Frauen in Männerberufen Semesterbericht 2020 Energiemanagement ein weiterer Schritt in eine grüne Zukunft «Schmelzwanne der Zukunft» Rohstoffeinsatz optimieren Vetropack Schweiz installiert einen Etikettenentferner Müller + Krempel Der Geschmack von Wasser Produktionsplanung - Drehscheibe zwischen Verkauf und Technik Personalnachrichten 1

2 MY JOB IS MORE THAN A JOB Gregor Kilnbeck, Hüttenmeister Vetropack Pöchlarn An 365 Tagen und rund um die Uhr sind die Hüttenmeister in unseren Werken im Einsatz, um zu allen Tages- und Nachtzeiten einen reibungslosen Ablauf der Produktion sicher zu stellen. Gregor Kilnbeck ist einer der sechs Hüttenmeister im Werk Pöchlarn, die im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb arbeiten. Sein Arbeitsplatz ist die gesamte Glashütte. Man trifft ihn an den unterschiedlichsten Plätzen und mindestens 10'000 Schritte pro Schicht sind für ihn keine Seltenheit. Gregor Kilnbeck, Hüttenmeister Werk Pöchlarn Sein Einstieg in die Glasindustrie erfolgte zwar beruflich erst im Jahr 2011, mit der Glaswelt kam Gregor Kilnbeck familiär bedingt jedoch schon viel früher in Kontakt, da beide Elternteile schon lange im Glaswerk Pöchlarn beschäftigt waren. Am Kalten Ende startete er zunächst als Sortierer und Schrumpferstellvertreter, später kamen noch die Tätigkeiten als Obersortiererstellvertreter und Stellvertreter in der Qualitätssicherung dazu. 2

3 Seit mittlerweile fünf Jahren ist Gregor Kilnbeck nun in Pöchlarn Hüttenmeister und bewältigt mit viel Engagement das vielfältige Aufgabengebiet. Als Hüttenmeister führt und koordiniert er die Abteilungen im Schichtbetrieb. Dabei steht die Überwachung des Werks, sämtlicher Anlagen und des Produktionsablaufs mit besonderem Augenmerk auf Sicherheit im Vordergrund. Sicherheitsrisiken so gut wie möglich im Vorfeld zu erkennen und zu beseitigen, zählt zu den wichtigsten Aufgaben. Neben profunden fachlichen Kenntnissen ist hohe Problemlösekompetenz gefragt. Die Grundvoraussetzung ist eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden in den verschiedenen technischen Abteilungen. Bei seinem abwechslungsreichen Beruf wird Gregor Kilnbeck niemals langweilig Tag für Tag warten neue Herausforderungen auf den jungen Hüttenmeister. «Ich schätze die gute Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen auf der Schicht sehr. Sie kommen auf mich zu, wenn es Probleme gibt und wir finden gemeinsam abteilungsübergreifende Lösungen. Nicht zuletzt deswegen ist mein Job für mich mehr als nur ein Job.» 3

4 Editorial Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Es ist da! Unser erstes Online-Mitarbeitermagazin ist live. So macht Lesen doppelt Spaß: spannende Artikel und eine Fülle von Bildern. Sogar einige Video-Clips wurden integriert. Und das ist erst der Anfang, weiß ich aus erster Hand von unseren Corporate-Communications- Spezialisten. Denn die modernen Medien haben unser Informationsverhalten und die Art der Lektüre verändert. Bilder sagen mehr als viele Worte. Aber das wussten wir schon in der Print- Zeit. Zudem sind Glasverpackungen und die Glasproduktionen wunderbare Sujets, gar nicht zu reden von den Menschen, unseren Kolleginnen und Kollegen. Sicher teilen Sie unsere Meinung, dass ein Online-Magazin nicht nach einer traditionellen Zeitschrift benannt werden darf. Deshalb wurden auch die bestehenden lokalen Namen der Mitarbeiterzeitung angepasst. Aus Vetrorevue Austria «Bilder sagen mehr als viele Worte. Aber das wussten wir schon in der Print-Zeit. Zudem sind Glasverpackungen und die Glasproduktionen wunderbare Sujets, gar nicht zu reden von den Menschen, unseren Kolleginnen und Kollegen.» 4

5 Das war wirklich ein guter Schachzug, denn im at-zeichen wird sofort sichtbar, dass es sich um ein Online-Magazin handelt und dass es um die gesamte Gruppe geht. Online first und Group first spiegeln sich in diesem Namen. Und alle Leserinnen und Leser sind angesprochen, weil wir alle Vetropack sind! Im Namen aller danke ich unseren Kommunikationsprofis für unser neues Online- Mitarbeitermagazin und Ihnen wünsche ich viel Freude beim Lesen und Entdecken. Ihr Johann Reiter Nicht vergessen, hier geht es zu unserem Integrierten Online-Semesterbericht 2020: 5

6 Editorial Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter Hinter uns liegen anstrengende Monate und Wochen, in denen unsere tägliche Arbeit sehr stark geprägt war von unserem gemeinsamen Bemühen, die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus in unserem Unternehmen zu vermeiden. Bisher ist uns dies gut gelungen und ich danke Ihnen herzlich für Ihre Disziplin in der Einhaltung aller entsprechenden Maßnahmen. Wir müssen jedoch unvermindert alles daransetzen, das Risiko einer möglichen zweiten Corona- Welle in unserem Arbeitsumfeld auszuschließen. Alle dazu nötigen Sicherheitsmaßnahmen, wie Maskentragen, Abstandhalten, Desinfizieren und vieles mehr, helfen uns dabei. Bitte leisten Sie mit größtmöglicher Achtsamkeit weiter Ihren Beitrag, damit wir Corona in unseren Reihen keine Chance geben. Im unternehmerischen Alltag blieb die Zeit nicht stehen und trotz der außergewöhnlichen Anstrengungen rund um die Pandemie wurden zukunftsträchtige Entscheidungen getroffen und wesentliche Projekte vorangebracht. Nutzen Sie die Gelegenheit sich in dieser ersten Ausgabe unseres über bedeutende Zukunftsthemen der Vetropack-Gruppe zu informieren der Kauf eines moldawischen Glaswerks, das speziell für Vetropack entwickelte Energiemanagementsystem oder das gemeinsame Projekt der europäischen Glasindustrie zum Schmelzofen der Zukunft um nur einige zu nennen. Einen Überblick über den Geschäftsgang der ersten sechs Monate 2020 erhalten Sie über einen Link im Beitrag zum aktuellen Semesterbericht der Vetropack-Gruppe. 6

7 Die Auswirkungen der Pandemie sind deutlich zu spüren und werden uns noch geraume Zeit beschäftigen. Unsere Anstrengungen müssen umso mehr darauf abzielen, die laufenden Projekte voranzutreiben und alle Chancen für unser Unternehmen zu nutzen. Freuen Sie sich auf ein breites Spektrum an interessanten Themen aus unserem Unternehmen. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Johann Eggerth 7

8 Neue Produkte Vetropack basiert die Designentwicklung entweder auf eigenen Entwürfen, auf den Ideen der Kunden oder auf den Ideen von externen Designern, die vom Kunden beauftragt werden. Unabhängig davon, wer Ideengeber ist, generiert dieses Zusammenspiel immer wieder individuelle und optisch herausragende Glasverpackungen. Sie erhalten online einen Einblick in die neuen Designbeispiele. 8

9 4. August 2020 Vetropack kauft Glaswerk in Moldawien Vetropack hat einen Vertrag zur Übernahme eines moldawischen Glaswerks unterschrieben. Mit der Akquisition des moldawischen Glaswerks in Chișinău setzt die Vetropack-Gruppe ihre Expansionsstrategie fort. Durch die Übernahme dieses Glaswerks, das aus zwei separaten operativen Einheiten besteht (Glass Container Company und Glass Container Prim), stärkt die Vetropack-Gruppe ihre Marktposition in Mittel- und Osteuropa. «Mit dieser Akquisition setzen wir unser Wachstum in einer Region fort, die uns bestens vertraut ist einer Region, in der wir nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in der Glasherstellung haben», so Johann Reiter, CEO der Vetropack-Gruppe. Dank ihrer einzigartigen Erfahrung in Mittel- und Osteuropa ist die Vetropack-Gruppe der Partner der Wahl für den Ausbau des bestehenden moldawischen Glaswerks. Die bewährte Strategie von Vetropack besteht darin, Akquisitionen in die Gruppe zu integrieren und dabei ihren lokalen Charakter und ihre Identität zu erhalten. Das neue Vetropack-Glaswerk in Chișinău produziert jährlich rund Tonnen Verpackungsglas für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie, die sowohl im wachsenden Inlandmarkt als auch im Exportmarkt abgesetzt werden. Derzeit beschäftigt das Werk in Moldawien rund 450 Mitarbeitende; 2019 generierte es einen Umsatz von rund EUR 40 Millionen. 9

10 «Mit dieser Akquisition setzen wir unser Wachstum in einer Region fort, die uns bestens vertraut ist einer Region, in der wir nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in der Glasherstellung haben.» Johann Reiter CEO Diese Akquisition wird es Vetropack ermöglichen, in ihrer Expansions- und Wachstumsstrategie weiter voranzuschreiten und einen nachhaltigen, wertvollen Beitrag für die gesamte Gruppe zu leisten. Unter Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden erfolgt die Übernahme im November Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Pressemitteilung «Vetropack kauft Glaswerk in Moldawien» 10

11 Online-Publikationen und mehr Online first Für das Geschäftsjahr 2019 wurde der Nachhaltigkeitsbericht zum ersten Mal in den Geschäftsbericht integriert und nur noch online publiziert. Das Mitarbeitermagazin der Vetropack-Gruppe folgt dieser Entwicklung und wird zukünftig ebenfalls nur noch online veröffentlicht. Sie halten das erste Exemplar in Ihren Händen allerdings virtuell. Eine Publikation online anzubieten, schafft nicht nur ein digitales Nutzererlebnis für die Zielgruppe eines Unternehmens. Bereits mit dem Wechsel zum neu konzipierten Online- Geschäftsbericht hat sich die Vetropack-Gruppe vom bisherigen Print-first-Ansatz verabschiedet und demonstriert damit, dass das Unternehmen zukunftsorientiert unterwegs ist. Der neue Integrierte Geschäftsbericht entspricht den veränderten Bedürfnissen der Zielgruppen und dem Vernetzen von Informationen. Das Mitarbeitermagazin springt auf diesen Zug auf und wird somit Teil der Digitalisierungsbestrebungen von Vetropack. Zurzeit erarbeitet Corporate Communications eine interne Kommunikations-Road-Map. Im Fokus stehen die heutigen und künftigen Informationsbedürfnisse. Internet und Social Media prägen unsere Erwartungen. Zudem ist es wichtig, schnell und effektiv zu kommunizieren, im Dialog zu bleiben, Wissen zu vernetzen und Feedback zu erhalten und zu geben. Deshalb werden in den nächsten Monaten neue Kommunikationsmedien überarbeitet oder sogar neu machte den Anfang und die Corporate App «Beekeeper» folgt, um nur zwei Beispiele zu nennen. Der Wechsel zu Online first ist sowohl vom Nachhaltigkeitsdenken geprägt wie auch vom Ziel, Informationen zu Den Namen «Revue» setzen die meisten Leserinnen und Leser mit einer gedruckten Illustrierten gleich, er ist deshalb für eine Online-Publikation nicht mehr geeignet. Eine Namensänderung eines bewährten Produkts muss gut überlegt sein. Nach einer intensiven Brainstorming-Phase fand der neue Name eine breite Zustimmung. Ob aktive oder pensionierte Mitarbeitende Vetropack ist das verbindende Element zwischen uns allen. Das Verbindende wird dadurch unterstrichen, dass das neue Mitarbeitermagazin im Gegensatz zur ehemaligen Vetrorevue heißt. Wir alle sind Teil 11

12 Das neu kreierte Logo kommt leicht und unverschnörkelt daher und lässt sich gut in die neue Logo-Familie einordnen, die mit dem Logo für Vetrocademy ihren Anfang genommen hat. Wir haben in der Vetrorevue 1/2020 kurz über diese neue HR-Plattform berichtet. Erhöhte Transparenz und Flexibilität Wie beim Integrierten Geschäftsbericht veröffentlicht Vetropack ihr Mitarbeitermagazin auf einer Subsite. Auf der Startseite finden Sie eine Übersicht aller sieben Vetropack-Länder. Mit einem Klick haben Sie ab sofort Zugang zu allen acht lokalen Ausgaben Die lokalen Ausgaben werden weiterhin in der jeweiligen Landessprache publiziert. Für den Standort Bülach wird zusätzlich eine Ausgabe in englischer Sprache veröffentlicht, auch diese ist selbstverständlich gruppenweit einsehbar. Eine Online-Publikation hat den Vorteil, dass bei der Produktion keine Seitenvorgaben mehr berücksichtigt werden müssen. Das erhöht die Flexibilität und gibt dem Redaktionsteam die Möglichkeit, zukünftig auch zwischen den einzelnen Ausgaben aktuelle Nachrichten ad hoc zu publizieren. Diese Nachrichten erhalten auf der Startseite einen grünen Rahmen, so dass sie leicht zu erkennen sind. Die Website ist responsive, das heißt, sie passt sich automatisch an das benutzte Endgerät an. Auf Ihrem Mobiltelefon können Sie weiterhin ortsungebunden lesen. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame Lektüre. 12

13 Beekeeper Ein weiteres Tool für die Digitalisierung in der Mitarbeiterkommunikation bei Vetropack ist die Mitarbeiter-App Beekeeper. Beekeeper wurde 2012 von zwei Absolventen der ETH Zürich gegründet. Mit dieser App soll die Kommunikation innerhalb eines Unternehmens so einfach und effizient wie in einem Bienenschwarm organisiert werden (Beekeeper ist die englische Übersetzung für Imker). Beekeeper macht Mitarbeitende über Standorte und Abteilungen hinweg in Echtzeit erreichbar. Allfällige Sprachbarrieren innerhalb von Arbeitsgruppen werden durch das integrierte Übersetzungstool ausgeschaltet. Neben einem länderübergreifenden Austausch trägt Beekeeper auch zu einer erhöhten Mitarbeiterbindung bei: So können Projekterfolge gruppenweit gefeiert oder neue Mitarbeitende schnell an Bord geholt und eingebunden werden. Beekeeper befindet sich aktuell am Standort Bülach in der Pilotphase, im Spätherbst folgen die beiden Standorte in Österreich. Parallel dazu werden bestehende gruppenweite Arbeitsgruppen integriert. Die Implementierungen in den anderen Standorten folgen stufenweise im kommenden Jahr. Info-Screens Im Jahr 2021 ist geplant, Info-Screens in die Online-(first)-Kampagne zu integrieren: Neu erhalten dann die Leserinnen und Leser gruppenweite und lokale Informationen, die zudem redaktionell und Beekeper vernetzt sein werden. 13

14 Frauen in Männerberufen

15 Ist im Jahr 2020 das Thema «Frauen in Männerberufen» überhaupt noch aktuell? Ein Blick in die Vetropack-Werke zeigt, dass in gewissen Bereichen Frauen nach wie vor in der Minderheit sind. Im folgenden Beitrag werden sieben Kolleginnen porträtiert. Auch wenn es zum beruflichen Alltag der Kolleginnen gehört, dass sie oft die einzige Frau im Team sind, sind sich vor allem die Kolleginnen in der Produktion einig, dass sie beruflich stark gefordert sind und teilweise mehr leisten müssen, um anerkannt zu werden. Die Vereinbarung von Familie und Beruf ist auch im 21. Jahrhundert vielerorts nach wie vor eine große Herausforderung. Die porträtierten Frauen würden sich größtenteils wieder für den gleichen beruflichen Werdegang entscheiden. Für die Zukunft wünschen sie sich, dass sich mehr Frauen für die Technik und den faszinierenden Werkstoff Glas begeistern werden. Martina Cassarino, Abteilungsleiterin für Gemenge und Recycling sowie stellvertretende Wannenverantwortliche, Vetropack Austria Kremsmünster Der Karriereweg von Martina Cassarino im österreichischen Glaswerk Kremsmünster führte von der Lernenden bis zur Abteilungsleiterin. Der Beruf einer Technikerin in der Glasindustrie ist sehr anspruchsvoll und nicht immer einfach. Martina Cassarino begann ihre Laufbahn bei Vetropack bereits 1999 als Lernende der Betriebselektrik. Die Motivation für diese Berufswahl kam aus dem bereits früh entwickelten Interesse für Technik. «Dass ein klassischer Frauenberuf im üblichen Sinn für mich nicht in Frage komme, habe ich schnell erkannt», erklärt sie. Nach Abschluss der Lehrzeit wechselte sie in die Kaltend-Werkstatt, erledigte gemeinsam mit ihren Kollegen die bei Artikelwechsel nötigen Umbauten am Kalten Ende und sorgte für die reibungslose Funktion der Maschinen zur Prüfung der Flaschenseitenwände, Böden und Mündungen auf Einschlüsse, Blasen und sonstige optische Fehler. 15

16 «Dass ein klassischer Frauenberuf im üblichen Sinn für mich nicht in Frage komme, habe ich schnell erkannt.» Martina Cassarino Vetropack Austria Kremsmünster Martina Cassarinos Funktion im oberösterreichischen Vetropack-Werk hat sich seither stark gewandelt. Vom einstigen Lehrmädchen ist die als «Industriemeisterin Glas» Ausgebildete nun in leitender Funktion tätig. Auch wenn sie ein wenig augenzwinkernd meint «Manchmal fühle ich mich immer noch wie ein Lehrmädchen», ist sie in ihrem spannenden Aufgaben- und Verantwortungsbereich als Abteilungsleiterin für Gemenge und Recycling sowie stellvertretend für die drei Schmelzwannen zuständig. In ihrer Funktion plant sie Investitionen und zeichnet für die erfolgreiche Abwicklung von Projekten im Bereich Altglas und Rohstoffe verantwortlich. Neben der Kosten-Budget-Kontrolle und Kostenoptimierung achtet sie vorrangig darauf, dass Altglas und Rohstoffe in ausreichender Menge und in bester Qualität bereitgestellt werden. Personalführung und Einsatzplanung gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben. Die Rolle von Frauen in der Glasindustrie sieht Martina Cassarino nüchtern: «Es gibt kaum Frauen in leitender Position. Glas ist immer noch eine Männerdomäne, daher werden die Frauen im technischen Bereich oft unterschätzt und weniger gefördert. Man traut ihnen die Arbeitsbedingungen, die auch für Männer nicht einfach sind, nicht zu. Es braucht Durchsetzungskraft und Ausdauer, sonst kommt man nicht weiter. Aber: Was mich nicht umbringt, macht mich stärker», fügt die engagierte Technikerin noch schmunzelnd hinzu. Würde sie anderen Frauen den Einstieg in einen technischen Beruf der Glasindustrie empfehlen? «Ja, weil Technik sehr spannend und Glas einfach ein genialer Werkstoff ist», meint Martina Cassarino abschließend. Petra Drenški, Umweltschutz und Arbeitssicherheit, Vetropack Straža 16

17 Petra Drenški arbeitet in einem vorwiegend männlichen Umfeld in der technischen Abteilung. Die junge Geologie-Ingenieurin ist bei der Vetropack Straža für Umweltschutz und Arbeitssicherheit zuständig. Sie schätzt sich glücklich, weil sie einen Beruf gewählt hat, mit dem sie ihre persönlichen Ziele in Bezug auf Umwelt und Gesellschaft verwirklichen kann. Ihr Bestreben nach ständiger Verbesserung veranlasste sie, ein Nachdiplomstudium in Öko-Ingenieurwesen zu absolvieren. «Wir wissen, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn viele verschiedene Meinungen berücksichtigt werden. Daher ist heute bei Entscheidungsfindungen die Sicht der Frau auf ein Problem mehr als willkommen.» Petra Drenški Vetropack Straža Für Petra Drenški ist nachhaltige Entwicklung eine Maxime. Deshalb macht sie in ihrer täglichen Arbeit alles, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu verhindern. Darin ist sie hartnäckig und freut sich auf jedes erfolgreiche Projekt. Die Gesetze in Bezug auf Umweltschutz und Arbeitssicherheit sind sehr komplex und streng, so dass Petra Drenški die Vorschriften Kroatiens und der EU regelmäßig überwachen muss. Sie verbringt viel Zeit auf dem Fabrikgelände und in der Produktion, wo sie Prozesse und Anlagen im Zusammenhang mit Umwelt und Sicherheit inspiziert. Ihre Kolleginnen und Kollegen sind oft überrascht von ihren unterschiedlichen praktischen Fähigkeiten, die normalerweise Männern zugeschrieben werden. Sie scheut sich vor keiner Arbeit und hat kein Problem damit, «sich die Hände schmutzig zu machen». Petra Drenški arbeitet viel mit externen Zulieferern, Auftragnehmern und Inspektoren zusammen vorwiegend mit Männern. Ihre Kollegen und Geschäftspartner akzeptieren sie als eine professionelle verantwortungsbewusste Ansprechperson, mit der es sich angenehm arbeiten lässt. Doch das war nicht immer so. Es dauerte einige Zeit, bis der überwiegend männliche Klub aus Ingenieuren und Technikern akzeptierte, dass eine Frau bei der Ausübung eines als männlich angesehenen Berufes ebenso professionell und fähig ist. Ihre positive Einstellung, Ausdauer und Zuverlässigkeit haben ihr geholfen, die gelegentlichen Zurückweisungen zu überwinden. «Wir alle wissen, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn viele verschiedene Meinungen berücksichtigt werden. Daher ist heute bei Entscheidungsfindungen die Sicht der Frau mehr als willkommen.» Wir kennen Petra Drenški als eine aufgeschlossene Person, die ihre fortschrittliche Lebensanschauung und ihren Wunsch nach einer gerechteren Gesellschaft und einer saubereren Umwelt nicht verbirgt. Dies ist auch der Grund, warum sie sich aktiv an der Straža-Plattform «Gleich in der Vielfalt» beteiligt und das Projekt «Abfall reduzieren» leitet. In ihrer Freizeit liest sie gerne, spielt Brettspiele oder radelt gemeinsam mit ihrem Partner und ihren beiden Söhnen, denen sie ihre positive Lebensphilosophie weitergibt. 17

18 Veronika Vavřinová, Radladerfahrerin und Kranführerin, Vetropack Moravia Glass Veronika Vavřinová ist seit zehn Jahren in verschiedenen Positionen bei Vetropack in Kyjov tätig. Sie begann als Arbeiterin in der Glasindustrie, wechselte dann zum Recycling, und nach einer Weile erhielt sie von ihrem Manager das Angebot, beim Wiederaufbau des Recyclings an einem Scherbenlader zu arbeiten. Das war eine nicht ganz einfache Herausforderung für Veronika Vavřinová. Zuerst musste sie eine Fahrprüfung für Traktoren ablegen und 300 Kilometer mit dem robusten Schleppfahrzeug zurücklegen. Danach folgte die Ausbildung auf einem Lader, welche Veronika Vavřinová ebenfalls erfolgreich mit einer Prüfung abschloss. «Die Vielfalt meiner Arbeit gefällt mir sehr gut. Ich arbeite mit Menschen, und ich kann meine Arbeit selbst planen. Ich bin kompetent, in dem was ich tue.» Veronika Vavřinová Vetropack Moravia Glass Mit ihrer täglichen Arbeit mit dem Lader kann sich Veronika Vavřinová vollumfänglich identifizieren. «Die Vielfalt meiner Arbeit gefällt mir sehr gut. Ich arbeite mit Menschen, und ich kann meine Arbeit selbst planen. Ich bin kompetent, in dem was ich tue», sagt die zierliche Kollegin, die mit ihrem Geschick bei der Steuerung eines nicht ganz so kleinen Scherbenladers überrascht. «Beim Wiegen nehme ich Scherbenproben, kontrolliere die Autos von Lieferanten und Waggons mit den angelieferten Scherben. Ich exportiere getrennten Abfall von der Recyclinglinie, so dass die Schicht sehr schnell abläuft.» 18

19 Und was sagen Kollegen und Fahrer von Zulieferern zu einer Frau in einem Radlader? «Ich hatte kein Problem mit der Akzeptanz im Team. Zuerst hatte ich Angst davor, wie sie mich als Frau aufnehmen würden, aber als ich zeigte, dass ich fahren kann, gewann ich schnell Respekt.» Anna Bellanti, Qualitätsfachfrau, Vetropack Italia Für eine Frau ist die Arbeit in einem Glaswerk eine große Herausforderung. Anna Bellanti, die seit 1988 für Vetropack Italia arbeitet und heute als Qualitätsfachfrau tätig ist, weiß wovon sie spricht. «Es war nicht immer einfach, in einer Welt aufzutreten, in der die Männer lange das alleinige Sagen hatten», meint Anna Bellanti. «Ich habe gelernt, mich zu behaupten und gegebenenfalls durchzusetzen.» Heute ist sie glücklich und stolz auf ihre Position am Kalten Ende. Oft musste sie sehr hart arbeiten, um ihre Ziele zu erreichen. Eine besonders große Herausforderung ist für sie die Vereinbarung von Mutterschaft und Schichtarbeit. Um Beruf und Privatleben unter einen Hut bringen zu können, musste Anna Bellanti immer wieder Opfer bringen und auf einiges verzichten. Der Durchhaltewillen in beiden Lebensbereichen hat sich aber ausgezahlt und die berufliche Zufriedenheit geht heute bei Anna Bellanti einher mit einem erfüllten Privatleben. «Die Vereinbarung von Familie und Beruf ist eine große Herausforderung.» Anna Bellanti Vetropack Italia Vetropack Italia ist, wie Anna Bellanti beschreibt «ein einzigartiger Arbeitgeber. In den letzten Jahren wurde viel in innovative Arbeitsplätze investiert und ein hohes Niveau erreicht. Seriosität, gute Organisation, Anerkennung und Verfügbarkeit zeichnen das Werk in Trezzano sul Naviglio aus.» Selbstverständlich gäbe es noch Spielraum für Verbesserungen und es sei kein Geheimnis, dass das Leben in der Glashütte nicht für jede und jeden geeignet sei. 19

20 Rückblickend und in Kenntnis der vielen Herausforderungen bereut Anna Bellanti, auch nach vielen Jahren Berufstätigkeit, den von ihr gewählten Weg nicht. Für die Zukunft wünscht sie sich allerdings, dass sich mehr Frauen für die faszinierende Welt der Glasherstellung begeistern werden. Leistungen sollen geschlechtsunabhängig anerkannt werden. Anna sieht Ziele als Herausforderungen und Chancen, die es zu nutzen gilt. Das Zitat von Rita Levi Montalcini «Fürchten Sie nicht die harten Zeiten, das Beste kommt von dort», passt gut zum Weg von Anna Bellanti. Anna Hamajová, Gabelstaplerfahrerin, Vetropack Nemšová Anna Hamajová kennt die Glashütte in Nemšová wie ihre eigene Westentaste. Sie arbeitet seit 1987 im Glaswerk. Organisatorische Veränderungen waren für ihren Wechsel auf den Gabelstapler verantwortlich. Ihre Entscheidung für den Wechsel hat sie nie bereut. «Ich arbeite wirklich gerne auf einem Gabelstapler. Ja, am ersten Tag war ich sehr besorgt, ob ich es schaffen würde, aber ich war auch von Anfang an überzeugt, dass diese Arbeit mich erfüllen würde. Manchmal zwingen uns die Umstände, Entscheidungen zu treffen, die wir niemals treffen würden und am Ende stellen sie sich als richtig heraus. So war das auch in meinem Fall.» «Ich arbeite wirklich gerne auf einem Gabelstapler. Ja, am ersten Tag war ich sehr besorgt, ob ich es schaffen würde, aber ich war auch von Anfang an überzeugt, dass diese Arbeit mich erfüllen würde.» Anna Hamajová Vetropack Nemšová Anna arbeitet an der Umpackstraße, in der sie die zum Umpacken bestimmten Paletten wiegt und nach dem Umpacken zum Folieren fährt. Außerdem exportiert sie Abfallmaterial von der Linie. «Ich arbeite seit vielen Jahren im gleichen Team, wir verstehen uns sehr gut, ich kann mir kein besseres Team vorstellen. Schmunzelnd weist sie auf den Frauenkreis hin. Zusammen bewältigen sie die täglich anfallenden Arbeiten, bei Bedarf werden sie von Teilzeitkräften unterstützt. 20

21 Barbara Schuhmacher, SAP Competence Center, Vetropack Holding AG In der Schweiz sind Informatikerinnen etwa gleich rar wie Pflegefachmänner. Barbara Schuhmacher, SAP Competence Center, ist eine davon. Seit Kurzem ist Barbara Schuhmacher zwar nicht mehr die einzige Frau im Informatik-Team der Vetropack Holding AG in Bülach. Das ist ein Novum, war sie doch seit ihrem Lehrabschluss bei der Vetropack meistens nur von männlichen Kollegen umgeben. Barbara Schuhmacher ist für das Material-Management im SAP-System zuständig. Dabei unterstützt sie den ganzen Bestellprozess und den Logistikbereich. Bei Fragen von den anderen Standorten steht sie den Kolleginnen und Kollegen im täglichen Arbeiten mit SAP mit Rat und Tat zur Seite. Diesen virtuellen Austausch über die Landesgrenzen hinaus mag die Ur-Bülacherin sehr. «Mich interessieren Prozessabläufe und das Erkennen von Zusammenhängen. Das hat durchaus etwas Spielerisches.» Barbara Schuhmacher Vetropack Holding AG Ist es Zufall, dass Barbara in der IT gelandet ist? Nein, die Affinität zu Zahlen, Statistiken, Prozessen und Auswertungen hat sie von ihrem Vater geerbt. Auch er war in der IT tätig. In der Schule begeisterte sie sich für Geometrie und weniger für Sprachen. Die kaufmännische Lehre absolvierte Barbara Schuhmacher in der Vetropack. Nach dem erfolgreichen Lehrabschluss folgte die berufliche Weichenstellung: Sie blieb bei Vetropack und ließ sich im NCR-System ausbilden. Anfang der 1990er-Jahre erfolgte der Wechsel auf SAP. Wie beim Wechsel auf das SAP S/HANA im vergangenen Jahr gehörte Vetropack schon damals zu den Vorreitern. 21

22 Für Barbara Schuhmacher ist es nichts Außergewöhnliches, dass sie lange Zeit die einzige Frau im IT-Team in Bülach gewesen ist. Schmunzelnd weist sie darauf hin, dass sie sogar einmal eine weibliche Vorgesetzte hatte. Mit stereotypen Vorstellungen oder gar Vorurteilen, was die Geschlechterverteilung in der Arbeitswelt anbelangt, kann sie nicht viel anfangen. Einen Unterschied zu ihren männlichen Kollegen sieht sie höchstens darin, dass sie vielleicht schneller zum Telefonhörer greift, um einen länger dauernden Mailverkehr abzukürzen. Gibt sie ihre Vorreiterinnenrolle an ihre Kinder weiter? Nein! Ihre Tochter ist sprachaffin und steht kurz vor dem Masterabschluss ihres Studiums in Latein und Germanistik. Und ihr Sohn ist Geomatiker. Wie Barbara damals haben sich auch ihre Kinder für einen Weg entschieden, der ihren Fähigkeiten und Präferenzen entspricht. Olena Makarevska, Kranführerin, Vetropack Gostomel Olena Makarevska hat einen für eine Frau recht ungewöhnlichen Job. Seit 15 Jahren bekleidet sie die Position einer Kranführerin im Glaswerk in Gostomel. Sie ist stolz darauf, dass Vetropack zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden ist. Die Produktion ist eine traditionell männlich dominierte Arbeitsumgebung. Aber auch weibliche Kolleginnen leisten täglich einen wichtigen Beitrag und unterstützen mit ihrem Einsatz die Produktionsprozesse. Seit 2006 ist Olena Makarevska in Gostomel als Kranführerin tätig. Sie transportiert die Rohstoffe von der Verladestelle zum Lagertrichter und sortiert sie nach den entsprechenden Gruben. Die Sortierphase ist äusserst wichtig, da sowohl Dolomit als auch Kalkstein zwei Sorten für Weiß- und Farbglas haben, die sich in Farbe, Eigenschaften und Eisengehalt unterscheiden. Fehlende Sortierung führt zu Farbabweichungen der Fertigprodukte und auch zu Problemen bei der Formgebung. Die Arbeit erfordert nicht nur Aufmerksamkeit für Details und ein hohes Maß an Verantwortung. Als Kranführerin arbeitet sie in der Höhe, und sie muss die Sicherheitsvorkehrungen strikte einhalten. «Liebe ist das Wichtigste, und ich liebe meine Arbeit wirklich. Ich bin von Beginn an dabei, wie wertvolle Produkte aus Glas entstehen und leiste meinen Beitrag dazu.» Olena Makarevska Vetropack Gostomel 22

23 Trotz aller Herausforderungen räumt Olena Makarevska ein: «Liebe ist das Wichtigste, und ich liebe meine Arbeit wirklich. Ich bin von Beginn an dabei, wie wertvolle Produkte aus Glas entstehen und leiste meinen Beitrag dazu. Für die Verarbeitung von Dolomit und Kalkstein braucht es Erfahrung.» Im letzten Jahr wurde ein neuer Kran mit größerem Greifer installiert. Dieser verfügt über eine moderne Kabine mit Klimaanlage. Ihre Arbeit ist dadurch komfortabler geworden. Olena Makarevska findet den Ausgleich zu ihrer beruflichen Tätigkeit in ihrer Familie. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und empfängt gerne Gäste, die sie mit ihren Kochkünsten verwöhnt. 23

24 Semesterbericht 2020

25 Am 25. August 2020 hat Vetropack den Semesterbericht veröffentlicht. Auch die Vetropack-Gruppe war von der Covid-19-Pandemie betroffen und musste rasch reagieren. Der Semesterbericht 2020 der Vetropack-Gruppe ist online aufgeschaltet. Mit einem Klick erhalten Sie einen Überblick über die Geschäftsentwicklung im 1. Semester Ein Halbjahr, das von der Covid-19-Pandemie geprägt war. EBIT, Cash Flow was genau ist hinter diesen Kennzahlen zu verstehen? Während diese Begriffe zum Berufsalltag von Finanzfachleuten gehören, sind sie für Außenstehende oft nicht einfach zu verstehen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten Kennzahlen der Vetropack-Gruppe vor. «Auf einen Blick» die wichtigsten Kennzahlen der Vetropack-Gruppe Nettoerlöse Bruttoergebnis aus Verkäufen (Summe aller Kundenrechnungen), die sich aus dem Kerngeschäft also dem Verkauf von Glasverpackungen ergeben, reduziert um Skonti und Kundenrabatte. EBIT ( Earnings Before Interest and Taxes) Nettoerlöse abzüglich Kosten der Produktion, des Vertriebs und der Verwaltung. Konzerngewinn Überschuss der Erträge über die Aufwendungen eines Unternehmens. 25

26 Cash Flow Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit (Geldzufluss aus Kundenzahlungen minus Geldabfluss an Lieferanten und Leistungserbringer. Diese Kennzahl zeigt die tatsächliche Ertrags- und Finanzkraft eines Unternehmens und gibt an, wie viel Geld ein Unternehmen während eines bestimmten Zeitraums wirklich erwirtschaftet hat; (vereinfachte Formel: Reingewinn plus Abschreibungen). Investitionen Geldabfluss für den Kauf von Sachanlagen für die Glasproduktion. Investitionen werden über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Produktion Ausstoß von verkäuflichen Glasverpackungen. Stückabsatz Anzahl der verkauften Glasverpackungen. Exportanteil (Stückbasis) Anteil des grenzüberschreitenden Verkaufs. Mitarbeitende Personen, welche bei Vetropack auf der Gehaltsliste stehen. Teilzeitbeschäftigte werden gemäß ihrem Pensum berücksichtigt. Vetropack weist die Anzahl Mitarbeitende in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) aus. Bilanzsumme Summe der Vermögensgegenstände. Eigenkapitalanteil Anteil des vom Eigentümer eingebrachten Kapitals im Verhältnis zur Bilanzsumme. 26

27 Nachhaltigkeit Energiemanagement ein weiterer Schritt in eine grüne Zukunft Ein speziell für Vetropack entwickeltes Energiemanagementsystem (EnMS) soll Energieeffizienzkontrollen in allen glasproduzierenden Werken der Gruppe gewährleisten. Es ermöglicht sowohl die Steuerung des Energieverbrauchs als auch die Identifizierung potenzieller Verbesserungen. In den nur 18 Monaten, die Božo Dragoslavić als Energiemanager der Gruppe tätig ist, hat er mit seinem Team bereits Einsicht in die Energieströme bei Vetropack Straža gewonnen und die technische Einführung des EnMS in diesem Werk erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund der äußerst energieintensiven Produktionsprozesse in der Glasindustrie ist gutes Energiemanagement hier besonders wichtig. Gutes Energiemanagement heißt: Energiekosten senken, natürliche Ressourcen schützen und CO2-Emissionen verringern. 27

28 Obwohl das EnMS erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 bei Vetropack Straža eingeführt wurde, liegen bereits erste relevante Ergebnisse vor. Das Energiemanagement macht Energieverschwendung sichtbar: Es ermöglicht die Messung und Beurteilung des Energieverbrauchs nicht nur für das gesamte Werk, sondern auch für jeden einzelnen Produktionsschritt. So unterstützt das System die Entwicklung von Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Božo Dragoslavić, unser Energiemanager, erklärt: «Das System bietet uns ausgezeichnete Instrumente, um in unserem höchst anspruchsvollen Markt durch Senkung der Energiekosten noch wettbewerbsfähiger zu werden und unsere Produktion umweltfreundlicher zu gestalten. Solche Instrumente sind beispielsweise die Fernkontrolle des Energieverbrauchs, die Zählerfernauslesung sowie Echtzeit-Anzeigen für die Energieeffizienzkontrolle. Auch erfüllt das System voll und ganz die Anforderungen der internationalen Norm ISO » «Das System bietet uns ausgezeichnete Instrumente, um in unserem höchst anspruchsvollen Markt durch Senkung der Energiekosten noch wettbewerbsfähiger zu werden und unsere Produktion umweltfreundlicher zu gestalten.» Božo Dragoslavić Group Energy Manager In diesem und dem nächsten Jahr soll das EnMS an weiteren Produktionsstandorten eingeführt werden, beginnend mit den Werken Pöchlarn und Kremsmünster. Damit wir die Energieleistung unserer Werke untereinander und mit den Benchmarks der Glasindustrie vergleichen können, muss überall die gleiche Zählerstruktur vorliegen. Das ist auch eine entscheidende Voraussetzung für die Verbesserung des Systems. Sobald das EnMS im Rahmen unserer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie in allen Werken von Vetropack eingeführt ist, wird es der Entwicklung unserer Gruppe zu einem Vorreiter in Sachen Ökologie einen starken Schub geben. 28

29 Feve «Schmelzwanne der Zukunft»

30 Feve Der Europäische Behälterglasverband ist der Verband der europäischen Hersteller von Glasverpackungen für Lebensmittel und Getränke sowie von Flakons für Parfümerie, Kosmetik und Pharmazie. Die Verbandsmitglieder produzieren 80 Milliarden Glasbehälter pro Jahr. Mit 160 Produktionsanlagen in 23 europäischen Ländern ist der Glassektor ein wichtiger Wirtschaftspartner in Europa und sorgt für Arbeitsplätze entlang der gesamten Lieferkette. Die Mitglieder des Europäischen Behälterglasverbands, Feve, zu dem auch die Vetropack- Gruppe gehört, haben sich zusammengeschlossen, um die weltweit erste große Hybrid- Schmelzwanne zu bauen, die zu 80 Prozent mit Ökostrom betrieben werden kann. Durch das Ablösen der fossilen Energieträger werden die CO2-Emissionen um 50 Prozent gesenkt. Diese bahnbrechende Hybridtechnologie wird ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu klimaneutralen Glasverpackungen werden. Bereits heute können die CO2-Emissionen durch die Verwendung von Scherben drastisch reduziert werden. Die 20 Glaswerke werden das Pilotprojekt finanzieren und Ardagh Group der zweitgrößte Hersteller von Glasverpackungen der Welt hat sich bereit erklärt, die Schmelzwanne in Deutschland zu bauen. Sie soll bis 2022 fertiggestellt und unter realen Bedingungen (angestrebt wird eine Kapazität von mehr als 300 Tonnen Glas pro Tag) getestet werden, um festzustellen, ob sie sowohl die Markt- als auch die technischen Kriterien vollständig erfüllen kann. Erste Ergebnisse werden 2023 erwartet. Durch diesen gemeinsamen Ansatz beabsichtigen die Mitglieder, die Unterstützung des EU-Fondsprogramms zur Finanzierung des EU- Emissionshandelssystems (ETS) im Jahr 2020 zu erhalten. 30

31 Umwelt Rohstoffeinsatz optimieren Für eine ökologische Glasproduktion ist ein hoher Scherbenanteil zentral. Der Anteil an Altglas macht in einigen Werken bis zu 80 Prozent der verarbeiteten Rohstoffmenge aus. Werksübergreifend lag der Altglasanteil 2019 bei 55 Prozent. Vetropack setzt auf Maßnahmen, die die Sammelquoten erhöhen, denn die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Altglas beschäftigt die Gruppe nach wie vor stark. Obwohl die Recyclingquoten in der Schweiz und Österreich sehr hoch sind, ist eine ausreichende Versorgung mit Scherbenmaterial an vielen Standorten nach wie vor ein Problem. Neben dem Angebot muss zukünftig auch die Qualität der Scherben verbessert werden, um eine zufriedenstellende Endqualität der Glasbehälter zu erreichen. Mit den von der EU vorgeschriebenen Sammelraten für Glas soll mehr Altglas in den Recyclingprozess gelangen. Ein Anstieg des Angebots an Scherbenmaterial von guter Qualität würde eine Erhöhung des Scherbenanteils in der Produktion ermöglichen und die Produkte noch nachhaltiger machen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob und wie schnell die EU-Mitgliedstaaten die höheren Sammelraten erreichen. Der Fortschritt hängt bedeutend von den nationalen Gesetzen ab, auf die Vetropack praktisch keinen Einfluss hat. Aktionsplattform «Close the Glass Loop» startet mit ehrgeizigem Recyclingziel 31

32 Vetropack Schweiz installiert einen Etikettenentferner In St-Prex werden bis zu 80 Prozent Scherben für die Glasproduktion eingesetzt. Mit anderen Worten, pro Jahr werden 100'000 Tonnen Scherben eingeschmolzen. Um die angelieferten Scherben noch effizienter zu bearbeiten, hat Vetropack im Frühsommer im Glaswerk in St-Prex eine Etikettenentfernungsanlage in Betrieb genommen. Die nach St-Prex gelieferten Scherben weisen normalerweise einen hohen Anteil an Etiketten und Beschichtungen auf. Bisher wurden diese Scherben von den optischen Geräten automatisch als Nicht-Glas aussortiert. Dank der neuen Anlage werden die Etikettenreste und Beschichtungen durch die komprimierte Reibung in einem Fördertrog entfernt. Der Etikettenentferner und die 2019 eingebauten Glassortiermaschinen erlauben dem Vetropack-Glaswerk in St-Prex, die Altglasaufbereitung zu optimieren. Denn Scherben sind ein wertvoller Sekundärrohstoff. Allein im Schweizer Werk werden pro Jahr rund 100'000 Tonnen Scherben eingeschmolzen um neue Glasflaschen in unterschiedlichen Grüntönen herzustellen. 32

33 Auszeichnung Das Bronze-Projekt ist für Müller + Krempel Gold wert

34 Müller + Krempel AG hat dieses Jahr einen SAP Quality Award 2020 in der Sparte Innovation erhalten. Ausgezeichnet wurde die Implementierung einer Chatbot-Lösung. Sie vereinfacht die Kommunikation mit den Kunden und entlastet das Büropersonal. Müller + Krempel Verpackungen seit 1920 Müller + Krempel AG (M+K) ist führender Dienstleister für Verpackungen für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Als Servicepartner für Industrie, Detailhandel und Gewerbe fokussiert M+K auf eine hohe Lieferbereitschaft für jede Bestellmenge, attraktive Preise und ein breites Sortiment. Das 1920 gegründete Unternehmen ist seit 1959 Teil der Vetropack-Gruppe und beschäftigt an den beiden Standorten in Bülach und St-Prex heute 14 Mitarbeitende. SAP Schweiz vergibt jedes Jahr SAP Quality Awards in verschiedenen Kategorien. Ausgezeichnet werden Kunden, die bei der Planung und Durchführung von Implementierungsprojekten mit herausragenden Leistungen auffallen. Müller + Krempel wurde für die neu eingeführte Chatbot-Lösung mit einem Bronze-Award in der Kategorie Innovation ausgezeichnet. Bei Müller + Krempel wird diese Software eingesetzt, um Kunden schnell und einfach mit Informationen zu ihren Bestellungen zu versorgen und gleichzeitig das Büropersonal bei der aufwendigen Suche nach Informationen zu entlasten: Die Kunden können den Lieferverlauf ihrer Bestellung neu selber verfolgen und verlieren keine Zeit mehr in den Warteschleifen am Telefon. Entsprechend positiv sind die Rückmeldungen. Und die Mitarbeitenden von Müller + Krempel können sich wieder vermehrt auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Durch die Einführung des Chatbots sind die Kundenanrufe bereits um 70 Prozent rückläufig. Ein weiterer Aspekt des Projekts war die Automatisierung des Verpackungs- und Versandprozesses, wodurch sowohl die Qualität als auch die Effizienz gesteigert werden konnten. Wichtig war für Müller + Krempel auch, die Arbeitsstellen von Mitarbeitenden mit Beeinträchtigungen trotz Digitalisierung zu sichern. Deshalb wurde darauf geachtet, dass die technischen Hilfsmittel leicht verständlich und einfach bedienbar sind. Bei Müller + Krempel ist soziale Verantwortung wichtig, auch die Vereinbarung von Beruf und Familie unterstützt das Unternehmen aktiv mit Teilzeitstellen. Müller + Krempel hat das SAP-Projekt in zwei Monaten umgesetzt und damit auch ihr Engagement für eine kundenzentrierte Denkweise unterstrichen. Mit der Implementation des Chatbots ist ein wichtiger Schritt im digitalen Transformationsprozess abgeschlossen. Bereits nach kurzer Zeit konnte das Unternehmen dank den Neuerungen signifikante Einsparungen erzielen. «Der SAP-Award ist eine schöne Bestätigung für dieses Projekt, dessen erfolgreiche Umsetzung für uns von noch größerer Bedeutung ist.» Mark Isler, Geschäftsleiter Müller + Krempel AG 34

35 Der Geschmack von Wasser Für viele ist Wasser gleich Wasser doch die Unterschiede sind gewaltig, auch im Geschmack. Doch was macht den Geschmack von Mineralwasser aus die Mineralien? Die Kohlensäure? Und welche Rolle spielt die Verpackung? Auch Wasser hat eine Geschmacksvielfalt Feinheiten in Geruch und Geschmack sind auch beim Wasser sehr gut zu unterscheiden. Gemäß Arno Steguweit, dem «ersten europäischen Wassersommelier», gibt es dazu verschiedene Gründe. Die im Wasser enthaltenen Mineralien haben unterschiedliche Geschmäcke: säuerlich, salzig oder bitter. Erst die Komposition der Mineralien ergibt den Geschmack eines Wassers. Ebenfalls einen wichtigen Einfluss hat die Kohlensäure. Je weniger Kohlensäure, desto intensiver werden die Mineralstoffe wahrgenommen. Dies, weil die Kohlensäure die Papillen auf der Zunge bereits so stark reizt, dass weitere Geschmäcke wie süß oder bitter weniger wahrgenommen werden können. Einen großen Einfluss auf den Geschmack des Wassers hat aber vor allem auch die Verpackung. Mineralwasser aus einer PET-Flasche unterscheidet sich geschmacklich vom gleichen Wasser aus einer Glasflasche. Denn Glas lässt die Kohlensäure beim Öffnen weniger entweichen als Plastik. So bleibt der ursprüngliche Geschmack besser erhalten. Der WDR ging der Frage in einem Kurzfilm nach. 35

36 Der Geschmack von Wasser «Der Geschmack von Mineralwasser mit Kohlensäure aus einer Glas- oder Plastikflasche ist unterschiedlich. Die Glasflasche bewahrt den ursprünglichen Kohlensäuregehalt besser und somit auch den Geschmack des Wassers.» Arno Steguweit Deutscher Wassersommelier 36

37 Arbeitssicherheit 50 Tage unfallfrei bei Vetropack Austria In den Monaten März, Mai und Juli 2020 gab es in den beiden österreichischen Werken einen guten Grund zu feiern: 50 Tage in Folge konnte jeder Mitarbeitende wieder gesund nach Hause gehen. Anlass genug, um im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung allen mit einer gratis Jause für die Achtsamkeit zu danken. Verantwortung für die Gesundheit der Mitarbeitenden bedeutet in unserem Unternehmen, dass wir uns zum Ziel setzen, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter wieder gesund nach Hause geht. Dies können wir nur gemeinsam erreichen, indem Vetropack als Unternehmen die Voraussetzungen für die Arbeitssicherheit schafft und die Mitarbeitenden die dafür nötigen Verhaltensregeln und Vorschriften penibel einhalten. Bereits 2016 gelang im Werk Pöchlarn der bisherige Rekord von durchgehend 130 unfallfreien Tagen. Die Kolleginnen und Kollegen aus Kremsmünster lagen ebenfalls 2016 mit 121 Tagen ohne Arbeitsunfall beinahe gleich auf. Diese Rekorde zu brechen, ist unser Ziel. Mit 50 unfallfreien Tagen in Pöchlarn von März bis Mai und von Juni bis Juli 2020, sowie in Kremsmünster von Jänner bis März 2020 gelang dies zwar noch nicht, dennoch war die Freude über das Erreichte groß. 37

38 Formular zur Meldung von Gefahrenquellen und Beinahe-Unfällen Meldungen von Beinahe-Unfällen Unfälle zu verhindern erfordert von jedem Teammitglied Achtsamkeit, sich kontinuierlich fortzubilden und sich laufend mit dem Thema Arbeitssicherheit auseinanderzusetzen. Jede Meldung von Beinahe-Unfällen unterstützt uns dabei, vorausschauend potenzielle Gefahrenquellen zu beseitigen und Unfälle zu vermeiden. Schauen Sie also nicht weg. Machen Sie auf jede noch so kleine Gefahr aufmerksam. 38

39 Schauen Sie nicht weg. Machen Sie auf jede noch so kleine Gefahr aufmerksam. 39

40 Ein Tag mit... Produktionsplanung - Drehscheibe zwischen Verkauf und Technik Im dritten Stock des Pöchlarner Bürogebäudes wird Tag für Tag intensiv an den Produktionsplänen für unsere Werke in Pöchlarn, Kremsmünster und St. Prex gefeilt. Harald Lambert, Leiter der Produktionsplanung, und seine Mitarbeitenden Florian Reßl und Judith Stähle stimmen in enger Zusammenarbeit mit den Abteilungen Verkauf, Heißes Ende, Kaltes Ende und Formenwerkstatt laufend die Produktionsbedarfe ab. Die sorgfältige Planung der Produktionen ist von großer Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit eines Glaswerks. Faktoren wie Kundenwunsch, technische Vorgaben und verfügbare Kapazitäten müssen in Einklang gebracht werden, um eine möglichst effiziente Produktion zu gewährleisten und die richtigen Artikel zum richtigen Zeitpunkt auf Lager zu haben. Die Abteilung Produktionsplanung in Pöchlarn agiert genau in diesem Spannungsfeld. Planungsprozess Ausgehend vom Verkaufs-Budget für jeweils drei Folgejahre, das in einem eigenen Prozess auf Basis der Vorgaben der Gruppenleitung erstellt wird, werden im Rahmen des Jahresplanungsprozesses die Kapazitäten festgelegt, die Linienbelegung geplant und damit auch die Farbkampagnen festgelegt. Im laufenden Jahr erfolgt dann die rollierende Planung für die jeweils nächsten drei Monate, die von den Verkaufsverantwortlichen ins SAP-System eingegeben wird und die Basis für die aktuellen Produktionspläne bildet. Klingt einfach ist es aber nicht. Immer wiederkehrende Abstimmungen und Anpassungen an die aktuellen Bedürfnisse des Marktes und die technischen Möglichkeiten prägen die Arbeit der Produktionsplanung. In der Produktionsplanung gibt es trotz der genauen Prozessvorgaben keinen geregelten Tagesablauf. Planungsarbeit bedeutet ständiges Anpassen und dennoch routiniertes Arbeiten. Zwischen 7 Uhr und halb 8 Uhr starten die drei Mitarbeitenden ihren Tag wie viele andere auch mit der Durchsicht ihrer s. Die Prioritäten für das Tagesgeschäft werden festgelegt. 8:00 Uhr: Ein Produktmanager ruft bei Harald Lambert an. Ein Weinkunde benötigt dringend eine Produktion seiner Bordeaux-Eigenform. Gesucht wird eine Möglichkeit den Artikel noch kurzfristig zur Produktion einzuplanen. Verschiedene Lösungsansätze werden geprüft. Kann mit einem anderen Artikel getauscht werden? Können wir in einem anderen Werk produzieren? Sind die Formen verfügbar und zum Einbau bereit und können die technischen Vorgaben eingehalten werden? 9:15 Uhr: Für die Produktion in Kremsmünster steht die Erstproduktion eines gewichtsoptimierten Artikels an. Judith Stähle klärt mit der Einkaufsabteilung, ob der Liefertermin für die Formen hält. 40

41 10:00 Uhr: Inzwischen hat Harald Lambert eine Lücke zur Produktion für die Bordeaux-Flasche gefunden. Im Abstimmungsgespräch mit den Technikern vom Heißen Ende wird klar, dass auch ein weiterer Artikel geändert werden muss, um die Wannentonnage nicht zu überschreiten. Die Umplanung im Produktionsplan kann nun vorgenommen werden. «Einen definitiven Produktionsplan gibt es nur für die jeweils folgende Woche. Wobei definitiv nicht immer ganz stimmt. Sogar dieser muss hin und wieder geändert und an die aktuelle Situation angepasst werden. Das bedeutet natürlich eine hohe Bereitschaft für kurzfristige Änderungen in der gesamten Produktionskette.» Harald Lambert Abteilungsleiter Produktionsplanung 10:20 Uhr: Vetropack Straža, unser kroatisches Schwesterwerk, produziert für Vetropack Austria die Bordeaux Adria und benötigt dafür die Formen aus Kremsmünster. Florian Reßl erstellt den Versandauftrag. Produktionsplanung Kremsmünster Judith Stähle ist für den Produktionsplan in Kremsmünster zuständig. Sie erstellt aufgrund der aktualisierten Planmengen unserer Kunden einen bestmöglichen Produktionsplan für die nächsten Monate. Dieser wird mit den zuständigen Produktmanagern beim nächsten Planungsmeeting, dem «Sales Operation Planning», kurz SOP, besprochen und an aktuelle Bedarfe angepasst. 10:30 Uhr: Judith Stähle gibt die Ist-Produktionsdaten, also Schnitt, Pack, Stationen und Produktionsgewicht der letzten Produktion der 0,33-Liter-Ale-Bierflasche ins SAP-System ein. Anhand dieser Daten berechnet das System automatisch die tägliche Produktionsmenge sowie die Linien- und Wannentonnage. Die Gesamtproduktionsmenge und Wannenauslastungen sind somit im Vorfeld ersichtlich und es können Anpassungen gemacht werden, falls wir Grenzen über- oder unterschreiten. 41