Puzzles zum Öffnen N 59 M

Transkript

1 Puzzles zum Öffnen Diese vier hübschen Puzzles verfügen über Schließmechanismen mit Metallstiften, Magneten und Federn. Oben links sehen Sie ein sechseckiges Schwalbenschwanz-Puzzle, oben rechts Die verflixte Schraube, unten links Was ist im Herz? und unten rechts das Vorhängeschloß Heiligkreuz. N 59 M

2 Gratverbindung Magnet Gratverbindung Das (obere) Puzzle von Jerry Slocum hat einen von zwei horizontalen Stiften gehaltenen Mittelstift. Beim unteren Puzzle hält ein Magnet den Mittelstift. Dalgety und Hordern Dalgety und Hordern, zwei ernsthafte Puzzle- Enthusiasten, entwickelten ein Klassifizierungssystem, das Puzzles in vierzehn Klassen einteilt. Laut ihrer Website sind,puzzles zum Öffnen solche, bei denen das Hauptziel darin besteht, das Puzzle zu öffnen, etwas zu entnehmen bzw. es anderweitig zum Funktionieren zu bringen. In der Regel bestehen sie aus einem einzelnen Objekt oder mehreren Teilen wie einer Dose und ihrem Deckel Der Funktionsmechanismus des Puzzles ist im allgemeinen nicht erkennbar Diese Art Holzpuzzle ist mein Favorit. Es besteht aus der Holzkomponente diese wiederum bestehend aus zwei oder drei Holzteilen unterschiedlicher Form und dem Schließmechanismus. Die beiden Puzzles von Slocum In seinem Buch Puzzles Old and New beschreibt Jerry Slocum zwei zerlegbare Puzzles mit den von ihm entworfenen einfachen und eleganten Schließmechanismen. Die Puzzles bestehen aus zwei mit einer Gratverbindung verriegelten Holzrechtecken. In beiden Fällen hindert ein vertikaler Stift die Teile daran, auseinanderzugehen. Beim ersten Puzzle zieht sich der vertikale Stift nur dann zurück, wenn die beiden darunter liegenden horizontalen Stifte durch Zentrifugalkraft auseinandergezogen werden, die man durch schnelle Rotation des Puzzles erzeugt. Beim zweiten Puzzle bleibt der Stift mit Hilfe eines Magneten in Position. Und nur durch Erschütterung zieht sich der Stift zurück. Die Freude bei der Fertigung solcher Puzzles veranlaßte mich, derartige Puzzles auch in anderen Formen mit verschiedensten Schließmechanismen zu kreieren. N 60 M

3 Das Vorhängeschloß Heiligkreuz ist wegen der vielen Arbeitsprozesse, die zur Erzeugung des Schließmechanismus erforderlich sind, recht kompliziert zu bauen. Jedoch sind die Arbeitsgänge als solche nicht besonders schwierig. Vorhängeschloß Dieses clevere Puzzle wendet zwei der Konzepte an, die Slocums zerlegbare Puzzles demonstrieren. Der Schließmechanismus besteht aus Metallstiften, die mittels Zentrifugalkraft von einem Magneten weg- und auseinandergezogen werden müssen. Rechts sehen Sie die Röntgenaufnahme meines Prototypen (vor dem Einbau des Magneten). Röntgenaufnahme des Prototypen ohne eingebauten Magneten. N 61 M

4 Abgebildet sind der Rezeß für das schwenkbare Bügelende und das Loch für das Verriegelungsende. Loch Nr. 3 6 mm Loch Nr. 1 Loch Nr. 2 Draufsicht 10 mm schwenkbares Bügelende Loch Nr. 2 Loch Nr. 3 oben Loch Nr. 1 Loch Nr. 3 Loch Nr. 4 Verriegelungsende 57 mm Loch Nr. 4 Loch Nr. 3 Loch Nr. 2 Loch Nr. 1 Loch Nr. 1 Vorderansicht Seite 64 mm Loch Nr. 1 hat 10,5 mm Lochdurchmesser und ist tief. Lochmitte von der Seite entfernt. Loch Nr. 3 hat 10,5 mm Lochdurchmesser und ist tief. Lochmitte von der Seite entfernt. Loch Nr. 2 hat 10,5 mm Lochdurchmesser und ist 6 mm tief. Lochmitte von der Oberkante entfernt. Loch Nr. 4 ist die Erweiterung von Loch Nr. 3 und tief. Lochrand von der Kante des Teils entfernt. Beginnen Sie mit einem dicken Stück Holz von 64 mm Breite und 57 mm Höhe, um daraus das Gehäuse herzustellen. Ich verwende brasilianisches Rosenholz, afrikanisches Padouk oder anderes Holz mit interessanter Farbe oder interessantem Holzbild. Bohren Sie ein tiefes Loch mit 10,5 mm Lochdurchmesser in Entfernung zur Kante in die Mittellinie der Oberseite (Loch Nr. 1). Arbeiten Sie an der gegenüberliegenden Ecke einen Rezeß für das schwenkbare Bügelende (Loch Nr. 2). Bohren Sie dazu ein 6 mm tiefes 10,5-mm-Loch in die Mittellinie der Seite; seine Lochmitte ist von der Oberkante entfernt. Bohren Sie ein tiefes 10,5-mm-Loch in die Mittellinie der Oberseite; seine Lochmitte ist 7,5 mm von der Seite entfernt (Loch Nr. 3). Vergrößern Sie diesen Rezeß so, daß er ab der Kante mißt, indem Sie mit einem Forstner-Bohrer ein zusätzliches tiefes Loch bohren (Loch Nr. 4). Flächen Sie die Seiten des Rezesses mit einem Meißel an. Stellen Sie den Bügel aus 10 mm dickem Holz von 64 mm Breite und 51 mm Höhe her. Ich verwende wegen seiner leichten Formbarkeit gerne Mahagoni. Formen Sie es wie oben abgebildet. Größtenteils wird es auf 10 mm Durchmesser geschliffen; das schwenkbare Ende ist etwa 16 mm breit. Halten Sie das Holzstück an das Gehäuse, und markieren Sie die genauen Positionen der Bügelenden auf diesem Rohling. Achten Sie darauf, daß das schwenkbare Bügelende 3 mm kürzer ist als das Verriegelungsende. Zeichnen Sie die Außenkontur als ungefähren 28-mm-Radius und die Innenkontur als ungefähren 19-mm-Radius, und schneiden Sie mit der N 62 M

5 Gehäuse des Vorhängeschlosses und Bügel-Rohling. Nach dem Zuschnitt wird der Bügel größtenteils abgerundet. Dekupiersäge. Runden Sie zunächst mit einem 3-mm-Abrundfräser auf dem Tisch der Oberfräse ab, die meiste Schleifarbeit müssen Sie allerdings von Hand ausführen. Lassen Sie die Innen- und Außenfläche des Verriegelungsendes leicht konisch zulaufen. Bohren Sie ein 4,5-mm-Loch mittig in das schwenkbare Bügelende. Legen Sie dann den Bügel auf das Vorhängeschloß, um ungefähr zu sehen, wo er bei geschlossenem Gehäuse zu liegen kommt, und reißen Sie die Position des Loches für den Stift des schwenkbaren Endes an. Bohren Sie ein 4,5-mm-Loch für den Stift in das Gehäuse. Setzen Sie den Bügel in das Gehäuse, wobei Sie ihn am Loch für den Stift ausrichten, und setzen Sie einen provisorischen Stift ein. Prüfen Sie, ob es funktioniert. Bewegt sich der Bügel nicht frei, müssen Sie feststellen, wo es hakt und entweder den Bügel auf Passung schleifen oder den Rezeß im Gehäuse vergrößern. Funktioniert es einwandfrei, nehmen Sie den provisorischen Stift wieder heraus und legen den Bügel zur Seite. Bohren Sie die Löcher für den aus vier Stiften bestehenden Schließmechanismus in das Gehäuse. Schneiden Sie die unteren Stifte aus einem 6-mm-Stahlstab. Für die anderen Stifte können Sie einen 6-mm-Stab aus Stahl oder Messing verwenden. Bohren Sie für den oberen Stift ein 6,4-mm-Loch beginnend im Rezeß für die Bügelangel in die Mittellinie; seine Lochmitte ist 10 mm von der oberen Kante entfernt (Loch Nr. 1). Dieses Loch sollte in dem Loch für das Verriegelungsende des Bügeles enden und nicht bis zur anderen Seite durchgehen. Bohren Sie das 6,4-mm-Loch für den Mittelstift von der Mitte der Gehäuseunterseite aus, bis es das Loch des oberen Stiftes kreuzt (Loch Nr. 2). Vergrößern Sie die Öffnung dieses Loches auf einer Länge von 6 mm auf 13 mm. Bohren Sie das 6,4-mm- Loch für den unteren Stift auf der Mittellinie; seine Lochmitte ist 10,5 mm von der Unterseite entfernt (Loch Nr. 3). Bohren Sie dieses Loch 57 mm tief. Vergrößern Sie die Lochöffnung auf 13 mm, und zwar auf einer Länge von, um den Magneten und davor einen Bolzen einsetzen zu können. Schneiden Sie nun für den oberen Stift die Nut in das Verriegelungsende des Bügels. Schieben Sie den Bügel in das Gehäuse zurück, und markieren Sie bei verschlossener Position das Verriegelungsende dünn an der Stelle, an der es im Gehäuse verschwindet. Nehmen Sie den Bügel nochmals komplett ab. Setzen Sie ein Stück eines 10-mm-Markierungsdübels in das obere Loch des Gehäuses, und zeichnen Sie an, wo er im Gehäuse verschwindet. Lassen Sie den Dübel eingesetzt, und bohren Sie ein 3 mm tiefes 6,4- mm-loch in den Dübel, und zwar längs durch das Loch für den oberen Stift. Halten Sie den Dübel so an das Verriegelungsende des Bügels, daß die Markierungen auf einer Linie liegen. Markieren Sie den Bügel an der Stelle, die dem Loch im Markierungsdübel entspricht, und feilen Sie an dieser Stelle eine 4,5 mm tiefe Nut in die Innenfläche des Bügels. Schleifen Sie den Bügel, und tragen Sie Finish auf. N 63 M

6 28 mm 28 mm 51 mm hoch 4,5-mm-Loch schwenkbares Bügelende Verriegelungsende 3 mm 16 mm 32 mm 64 mm breit Der Bügel wird aus einem 10 mm dicken Holzstück geschnitten. Punkt A ist der Mittelpunkt der Breite. Der Schließmechanismus besteht aus vier Metallstiften. Der obere Stift verriegelt den Bügel. Der Stift in der Mitte hindert den oberen Stift daran, sich zurückzuziehen, und die beiden unteren Stifte hindern den Mittelstift daran, herunterzufallen. Die beiden unteren Stifte werden durch einen Magneten festgehalten. Loch Nr. 1, 10,5 mm Verriegelungsstift 4,5-mm-Loch für den Stift des schwenkbaren Bügelendes Holzbolzen Loch Nr. 3, 10,5 mm Magnet 13 mm, tief 10,5 mm 10 mm Mittelstift 57 mm Schlüssellochbolzen Loch Nr. 2, 10,5 mm 13 mm, 6 mm tief N 64 M 64 mm

7 Schneiden Sie als nächstes die vier Stifte zu. Der obere Stift ist etwa, der mittlere 35,5 mm und die unteren Stifte sind jeweils lang. Das Ende des unteren Stifts, das auf den Magneten trifft, läuft zur Verringerung der Anziehungskraft konisch zu und ist abgerundet. Achten Sie darauf, daß alle Stifte vor dem Zusammenbau die richtige Länge haben. Der Schlüssellochbolzen wird aus hellem und dunklem Schichtholz geschnitten und sitzt später in dem Loch unterhalb des Mittelstiftes. Der Bolzen unterhalb des Mittelstiftes wird so gemacht, daß er einem Schlüsselloch ähnelt. Zur Herstellung des Bolzens zeichnen Sie einen Kreis von 13 mm Durchmesser dünn auf ein 3 mm dickes helles Holz wie Kirsche oder Ahorn und schneiden mit der Feinschnittsäge ein Schlüsselloch in den Kreis. Leimen Sie dieses Teil auf ein 4,5 mm dickes dunkleres Holz. Dieses Teil sollte etwa 51 mm 102 mm groß sein. Ist der Leim trokken, schneiden Sie den 13-mm-Kreis mit einem Zapfenschneider aus. Setzen Sie den Mittelstift in sein Loch, und leimen Sie den Schlüssellochbolzen dahinter. Setzen Sie die unteren Stifte ein. Setzen Sie einen 13 4,5 mm großen Scheibenmagneten ein (keinen Rare-Earth-Magneten, der eine zu starke Magnetkraft hat, sondern einen Keramik-Magneten), und setzen Sie anschließend einen Bolzen in das Loch. Stellen Sie diesen aus einem Reststück des Holzes her, aus dem Sie das Gehäuse gebaut haben, damit die Maserung paßt, und leimen Sie ihn fest. Ist der Leim trocken, schleifen Sie den Bolzen bündig mit dem Gehäuse. Schleifen Sie das gesamte Gehäuse und tragen ein Finish auf. Ich verwende gerne Tungöl und danach Polyurethan- Gel. Um den oberen Stift einzusetzen, müssen Sie den Mittelstift herausziehen. Dazu erschüttern Sie den Magneten durch leichtes Klopfen auf das Gehäuse, damit die unteren Stifte auseinandergehen, und drehen das Gehäuse waagerecht um seine Achse. Dadurch sollte der Mittelstift herausfallen. Schieben Sie den oberen Stift ein. Setzen Sie den Bügel in Position, und setzen Sie einen 4,5-mm-Stahlstift als Angel in das schwenkbare Ende ein. So verschließen Sie das Vorhängeschloß: Schieben Sie den Bügel ein. Drehen Sie das Schloß auf die Seite, auf der das Verriegelungsende des Bügels nach unten zeigt. Drehen Sie nun das Schloß weiter, und schütteln Sie es vorsichtig, damit die unteren Stifte den Magneten berühren. Zum Öffnen des Vorhängeschlosses klopfen Sie auf den Magneten, stellen es aufrecht hin und drehen es; drehen Sie es auf die Seite, auf der das Verriegelungsende des Bügels nach oben zeigt, und drücken Sie den Bügel auf. Was ist im Herz? Diese elegante Dose hat einen einfachen versteckten Schließmechanismus. Sie macht sich gut als Geschenkschatulle für einen Ring oder irgendeine Kleinigkeit. Und so wird sie gemacht: Beginnen Sie mit zwei je mm großen Holzstücken. Das Unterteil ist 38 mm dick; das Oberteil ist dick. Bohren Sie in die Mitte jedes Teils ein Loch mit 22 mm Durchmesser. Im Unterteil ist es 28 mm tief; im Oberteil ist es 13 mm tief. Schneiden Sie einen 38 mm langen Hartholzdübel von 22 mm Durchmesser zu und leimen Sie ihn in das Loch im Oberteil. Ist der Leim trocken, setzen Sie den Dübel in das Bohrloch im Unterteil. Wichtig ist, daß sich der Dübel in N 65 M