Altgruna. Grobkonzept für ein neues Fördergebiet der Stadterneuerung

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1 Altgruna Grobkonzept für ein neues Fördergebiet der Stadterneuerung

2 Altgruna Innenentwicklung im Spannungsfeld von Urbanität, sozialer Infrastruktur, Klimaanpassung und Zukunftsmobilität Erarbeitung eines Grobkonzepts im Rahmen der Neuausrichtung der Stadterneuerung in der Landeshauptstadt Dresden Fassung vom Auftraggeber: Landeshauptstadt Dresden Stadtplanungsamt, Abt. Stadterneuerung Freiberger Straße 39, Dresden Ansprechpartner: Tobias Kusian Bearbeitung: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Holzhofgasse Dresden Dipl.-Ing. Iris Gleichmann gleichmann.iris@gmail.com Stadtplanungsamt Abt. Stadterneuerung Kerstin Schreiter in Zusammenarbeit mit: Bürogemeinschaft Gauly & Volgmann (bgh.) Stadtentwicklung & Stadterneuerung Georg-Schumann-Str Leipzig Quellenangabe zum im Grobkonzept zitierten Landschaftsplan: Strategisches Leitbild des Landschaftsplanes (018; Umweltamt, LandschaftsArchitekt Paul) Gleichstellungsgrundsatz: Die Landeshauptstadt Dresden bekennt sich ausdrücklich zur Gleichberechtigung der Geschlechter im Sinne des Gender Mainstreaming. Soweit der Schreibstil dem nicht offensichtlich Rechnung trägt, dient die aussschließlich einem besseren Lesefluss und hat keinesfalls eine diskriminierende Intention. Copyright: Diese Studie ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen und der fotomechanischen Wiedergabe, sind dem Auftraggeber vorbehalten.

3 Gebietspass Untersuchungsgebiet: Altgruna Grün Vernetzt Zusammen Wachsen oder Revitalisiert Zusammen Wachsen (über Park/Grün und Graben) Förderstrategie Förderprogramm: Zwinglistraße Wachstum/nachhaltige Erneuerung Bund-Land-Förderung ❺ ❻ Zukünftige Gebietsentwicklungsziele Laufzeit: 03 Größe (ha): 4,74 Fördermittelbedarf (3/3): bis 033 Derzeitige Fehlentwicklungen/Missstände städtebauliche Neuordnung sowie Wiedernutzung von städtebaulich ungeordnete Situationen und Brachflächen mit runinösen Gebäuden Stärkung des sozialen Zusammenhaltes, Mobilisierung der mangelnde Vernetzung von Freiräumen, Grünstrukturen und Wohnsiedlungen Verbesserung der Durchwegung für Fuß- und Radverkehr stadtklimatisch stark überwärmte Bereiche mit hoher Bevölkerungsdichte Entwicklung des Quartiersentrums Altgruna, klimaangepasste fehlende Nutzungsvielfalt im Quartierszentrum und in den Wohnhöfe der Großwohnsiedlungen Entwicklung und Vernetzung öffentlichen Freiräume, Ein-bindung Blasewitz-Grunaer Landgraben und großflächige Nebennutzungen wirken als Barrieren Brachflächen und Nutzungszuführung von Gebäuden Teilhabe und Vernetzung der Akteure zwischen Großwohnsiedlungen, Freiräumen und Stadtgebiet Qualifizierung des öffentlichen Raums Blasewitz-Grunaer Landgraben in das Grünsystem Relevante Ziele des Förderprogramms Verbesserung des öffentlichen Raums, des Wohnumfeldes und der Freiflächen städtebauliche Neuordnung sowie Wieder- und Zwischen-nutzung von Brachen einschließlich Nutzungsänderung wassersensible Stadt- und Freiraumplanung, Reduzierung des Wärmeinseleffektes Anpassung der städtischen Infrastruktur Zielerfüllung: Schlüsselprojekte Qualifizierung Quartierszentrum Altgruna Entwicklung Quartierspark Rothermundtpark ❸ Aktivierung von Flächenpotenzialen ❹ Sanierung und Entwicklung Villa Akazienhof ❺ Einbindung Blasewitz-Grunaer Landgraben ❻ vernetzende Durchwegung des Fuß- und Radverkehrs Qualifikation für das Förderprogramm Städtebauförderung in Altgruna - Entwicklung eines in sich geschlossenen, dicht besiedelten Quartiers durch Akti-vierung und Vernetzung von Flächen- und Strukturpotenzialen zu einem urbanen und klimaangepassten Quartier.

4 Inhalt 1 Einführung 4 Analyse der Gebietssituation in Altgruna.1 Einordnung in vorhandene Planungsgrundlagen. Analyse des Untersuchungsgebiets..1 Demografie.. Sozialstruktur..3 Wohnen..4 Technische und soziale Infrastruktur..5 Verkehrssituation..6 Städtebauliche Aspekte..7 Freiräume und Grünflächenausstattung..8 Lokale Ökonomie..9 Zusammenfassung der Stärken und Herausforderungen.3 Analyseplan Strategie 3.1 Empfehlende Zuordnung zu einem Programm der Städtebauförderung 3. Allgemeine Ziele der Stadtteilentwicklung in Altgruna 3.3 Gestaltung lebenswerter Quartiere sowie Schutz des Klimas und Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels Städtebau / Städtebauliche Anpassungsmaßnahmen 3.3. Freiraum & Grün / Klimaanpassung Mobilität 3.4 Ergänzende Maßnahmen zur Gestaltung eines lebenswerten Quartiers Bildung 3.4. Soziales Kultur Beschäftigung und lokale Ökonomie 3.5 Querschnittsthemen: Teilhabe und Beteiligung, integrierte Stadtteilarbeit und Öffentlichkeitsarbeit 3.6 Potenzieller Gebietsumgriff 3.7 Maßnahmenliste 3.8 Strategie- und Maßnahmenplan 3.9 Handlungsempfehlung zur Umsetzungsstrategie 17 4 Projektsteckbriefe

5 1 Einführung Die Förderkulissen zur Aufwertung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf werden von Bund und Freistaat Sachsen bis zum Jahr 01 angepasst. Die Stadtverwaltung Dresden möchte sich auf die Neuausrichtung der Stadterneuerung vorbereiten und für das Untersuchungsgebiet Altgruna den erforderlichen Handlungsrahmen für eine künftige Gebietsentwicklung abstecken. Das vorliegende Konzept stellt den Entwicklungs- und Aufwertungsbedarf sowie Maßnahmen in Form eines Grobkonzeptes dar und dient der Vorbereitung einer Bewerbung der Stadt Dresden auf Fördermittel der Städtebauförderung ab dem Jahr 01 erarbeitet. Bei Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm wird das Grobkonzept in einem nächsten Planungsschritt als städtebauliches Entwicklungskonzept vertieft und fortgeschrieben. Eine eindeutige und abschließende Empfehlung für die Zuordnung des Gebiets zu einem Programm der neuen Städtebauförderung ist zurzeit nicht abschließend möglich. Das Gebiet erfüllt wichtige Kriterien für das Programm Lebendige Zentren- Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne, sowie für das Programm Sozialer Zusammenhalt- Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten. Als Ergebnis der bisherigen im vorliegenden Grobkonzept getätigten Untersuchungen wird eine Zuordnung des Gebiets in das künftige Programm der Städtebauförderung Wachstum und nachhaltige Erneuerung Lebenswerte Quartiere gestalten als vielversprechend eingeschätzt. Dieses Programm enthält die bisherigen Förderziele des Stadtumbauprogramms, geht aber im Sinne nachhaltiger Erneuerung darüber hinaus: Rückbau leerstehender, nicht mehr benötigter Gebäude und dazugehöriger Infrastruktur Schwerpunkt bei der Klimafolgenanpassung und der Brachflächenentwicklung, insbesondere zur Unterstützung des Wohnungsbaus Das Grobkonzept wurde in Vorbereitung für einen Stadtratsbeschluss erstellt und soll: 4 eine bindende planerische und strategische Entwicklungsrichtung für das Handeln der Verwaltung im Untersuchungsgebiet darstellen für die Verwaltungsspitze die Entscheidungshilfe für die effiziente Planung und den Einsatz öffentlicher Finanzmittel sein und bei den jährlichen kommunalen Haushaltsplanungen berücksichtigt werden der Stadtverwaltung als Steuerungs- und Monitoringinstrument dienen, um Verwaltungshandeln weiter zu optimieren für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dresden kommunale Planungen und Projekte verständlich und transparent machen eine wichtige Grundlage für die Einwerbung von Finanzierungs- und Fördermittel bilden sowie die Einbindung Privater in die Umsetzung des Stadtentwicklungsprozesses vorbereiten Das vorliegende Grobkonzept ist stark umsetzungsorientiert. Die Einbindung der Bewohnerschaft im Rahmen einer bereits geplanten Bürgerbeteiligung während der Erstellung des Grobkonzepts, musste aufgrund der Kontaktbeschränkungen der Corona-Pandemie abgesagt werden. In der weiteren Bearbeitung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Feinkonzept) wird eine Bürgerbeteiligung durchgeführt und deren Ergebnisse in das Konzept integriert. Bei der Erarbeitung des Grobkonzeptes wurde nach Möglichkeit eine interne (innerhalb der Verwaltung, öffentliche Einrichtungen und Institutionen) sowie externe (lokale Akteure und Vereine etc.) Identifizierung geeigneter Projekte und Aktivitäten befördert. Gespräche konnten mit den folgenden Institutionen geführt werden: Familienzentrum Pauline, Eltern-Kind-Büro, In Gruna Leben - Interessengemeinschaft, Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden eg (WG Aufbau), Gemeinnützige Wohnungsbau-Genossenschaft Dresden-Ost e.g. (GWG), Vonovia. Weitere Gespräche wurden geführt mit dem Streetworkbüro /Stadtteilprojekt sofa 9, der Seniorenbegegnungsstätte fidelio" sowie dem Stadtbezirksamt Blasewitz.

6 Analyse der Gebietssituation in Altgruna.1 Einordnung in vorhandene Planungsgrundlagen Das Untersuchungsgebiet Altgruna ordnet sich in eine Vielzahl an formellen und informellen Planungen der Landeshauptstadt Dresden ein. Nachfolgend wird auf besonders wichtige Planungsgrundlagen eingegangen. Entwicklungsziele und ausgewählte Projekte im Schwerpunktraum 10 sind: Ausbau des Wissenschaftsstandortes Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) Das langfristige Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) Zukunft Dresden 05+ stellt das gesamtstädtische Strategiepapier für Dresdens zukünftige Entwicklung dar und wurde am 5. Februar 016 durch den Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden beschlossen. Am 13. und 14. Dezember 018 beschloss das gleiche Gremium die Fortschreibung 017. Im INSEK werden vier übergeordnete Zukunftsthemen formuliert. Wesentlich für das Untersuchungsgebiet Altgruna sind die folgenden zwei übergeordneten Zukunftsthemen und die damit verbundenen Ziele: Lebenswerte Stadt mit allen Bürgerinnen und Bürgern Bedarfsgerechter und zukunftsfa higer Wohnraum für alle Vielfa ltiges Wohnumfeld Bedarfsgerechte Fo rderung der Stadtentwicklung (Stadterneuerung) Stadt der kurzen Wege Bedarfsgerechtes Infrastrukturnetz für Kinder und Jugendliche Gesicherte Angebote fu r a ltere Menschen Starke Nebenzentren (Ortsteil- und Wohnnahe Zentren) Umweltfreundliche Mobilita t La rmarme Stadt Schadstoffarme Luft Ressourcenschonende Stadt Klimatisch anpassungsfa hige Stadtstrukturen Umsetzung der Energie- und Klimaschutzstrategie Hochwasserresiliente Stadt Erhalt von Vielfalt und Heterogenita t der natu rlichen Ressourcen Schutz, Sicherung sowie sparsame, effiziente und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen Multifunktionale Freira ume Geschlossene Stoffkreisla ufe im Bereich der Abfallwirtschaft Im INSEK werden 17 Schwerpunkträume festgelegt. Das Untersuchungsgebiet Altgruna liegt nördlich des Schwerpunktraums 10 Wissenschaftsstandort Dresden-Ost. Die Entwicklung zu einem Smart-City-Quartier unter anderen Revitalisierung der Brachfla chen fu r Forschung und Gewerbe, dem Einsatz innovativer Technologien im Quartier Qualifizierung der Grün- und Erholungsflächen, Hochwasserschutz Gewässerentwicklungsmaßnahme am Koitzschgraben und Blasewitz-Grunaer Landgraben zur Verbesserung der Erlebbarkeit, des Erholungswertes und der Hochwasservorsorge als Retentionsraum zum Schutz der angrenzenden Bebauung Gestaltung des Gewässersystems Leubnitzbach/Koitzschgraben/Blasewitz-Grunaer Landgraben von der Quelle bis zur Mündung in die Elbe als erlebbaren Grünzug einschließlich Verbesserung der Hochwasservorsorge Einordnung und Schaffung von Freizeit- und Sportfla chen, die fu r den Vereins-, Freizeit- und Breitensport, fu r Kinder- und Jugendangebote nutzbar sind und Integration und Inklusion fördern Prioritärer Ausbau der Radverkehrsanlagen fu r den Alltagsradverkehr (unter anderen Reicker Straße, Winterbergstraße) und Einbindung in das gesamtstädtische Radverkehrsnetz Einordnung neuer Formen des gemeinschaftlichen Freizeitgärtnerns (Gemeinschaftsgärten, Erlebnisgärten, Permakultur) Landschaftplan Der Landschaftplan der Landeshauptstadt Dresden (Stand Mai 018) definiert das Leitbild "Dresden - die kompakte Stadt im ökologischen Netz"*. Zur Umsetzung des Leitbilds beschreibt der Landschaftsplan verschiedene Schwerpunktziele, darunter das für den Untersuchungsraum besonders wichtige Ziel der Förderung des Grünraumverbundes zwischen den Wohngebieten und dem Elbaltarm als übergeordneten Erholungsraum. Als Schwerpunkte zur Umsetzung des Ziels werden unter anderen genannt: Weitere Entwicklung des flächenhaften multifunktionalen Grünverbundraumes vom Elbaltarm in Leuben in Richtung Großer Garten und die Stärkung dessen öffentlicher Wirksamkeit Umverlegung und Renaturierung des Blasewitz-Grunaer Landgrabens (BGL) * Strategisches Leitbild des Landschaftsplanes Dresden (Umweltamt, LandschaftsArchitekt Paul) 5

7 . Analyse des Untersuchungsgebiets weitaus größeren Stadtteils Seidnitz/Dobritz das Bild des Untersuchungsgebiets verfälschen würden. Für viele sozioökonomische Informationen liegen darüber hinaus kleinräumige Daten für den Untersuchungsraum vor, die ein genaues Bild der Situation im Untersuchungsraum ermöglichen. Abb. 1: Umgriff des Untersuchungsgebiets Der Untersuchungsraum für die Erstellung des Grobkonzepts als Altgruna bezeichnet. Abbildung 1 illustriert das Untersuchungsgebiet, das im westlichen Teil zum Stadtteil 57 Gruna Gruna und im östlichen Teil zum Stadtteil 56 Seidnitz/Dobritz zählt (vgl. Abb. 3 und 4). Sowohl Gruna als auch Seidnitz/Dobritz liegen im Stadtbezirk Blasewitz. Das Zentrum des Stadtteils Gruna, das sogenannte Altgruna, ist geprägt von Plattenbauten und bildet den macht den größten Bereich des Untersuchungsraums aus. Nur ein kleiner Teil des Untersuchungsraums liegt in Seidnitz/Dobritz. Dieser Bereich umfasst eine mehrgeschossige Wohnbebauung in Plattenbauweise. Abb. 3: Statistischer Stadtteil 56 Seidnitz/Dobritz..1 Demografie Bevölkerungsentwicklung Das Gebiet erstreckt sich von der Zwinglistraße, Schneebergstraße und Schlüterstraße und der Schrammsteiner Straße im Norden bis zur Junghansstraße sowie Am Grüngürtel. Nordöstlich wird es durch den Blasewitz-Grunaer Landgraben und Frauensteiner Platz begrenzt. Südöstliche Grenze bildet die Liebstädter Straße. Die Bodenbacher Straße markiert die südliche Grenze des Untersuchungsgebiets. In der Analyse wird durch Verwendung der Begriffe "Untersuchungsraum bzw. Untersuchungsgebiet" kenntlich gemacht, dass sich die Daten auf den spezifischen Untersuchungsraum beziehen. Werden diese Begriffe nicht verwendet, beziehen sich die Daten auf die statistischen Stadtteile Gruna und Seidnitz/Dobritz. Da sich der überwiegende Teil des Gebietsumgriff im Stadtteil Gruna befindet, werden an einigen Stellen lediglich Daten des statistischen Stadtteiles 57 Gruna herangezogen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Daten des Abb. 4: Öffentliche Besprechung zum Findlingsbrunnen, Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Der Stadtteil 57 Gruna zählte 1990 über Einwohner. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kam es zu einem starken Bevölkerungsrückgang. Im Jahr 000 waren Personen im Stadtteil gemeldet. Damit verlor Gruna ca. 15 % seiner Bevölkerung der Vorwendezeit und somit circa doppelt so viel als im Durchschnitt für die Gesamtstadt (ca. -7,5 %) ermittelt. Im Kontext des gesamtstädtischen Wachstums stabilisierten sich die Bevölkerungszahlen in den Folgejahren zunächst, bevor ein leichtes Wachstum einsetzte. Im Jahr 018 wohnten in Gruna über Einwohner. 1 Einwohner mit Hauptwohnsitz im Stadtteil 57 Gruna Abb. : Statistischer Stadtteil 57 Gruna Für das Untersuchungsgebiet liegen für den Zeitraum 016 bis 019 statistische Daten vor. Abbildung 4 zeigt, dass in dieser Zeitspanne ein leichter Bevölkerungsrückgang um 0,5 % er1 6 Stadt Dresden, Stadtteilkataloge

8 folgte. Dies stellt eine deutliche Abweichung von der gesamtstädtischen Wachstumsrate von 1,8 % im Vergleichszeitraum dar. Einwohner mit Hauptwohnsitz im Untersuchungsraum Einwohner Gesamtstadt Der Anteil der mindestens 65-Jährigen im Untersuchungsraum liegt mit 35, % im Jahr 019 sehr deutlich über dem städtischen Durchschnitt von 1,9 %. Eine Ursache für diesen hohen Anteil an älterer Bevölkerung wird vor allem in der Wohnungsvergabepraktik unmittelbar nach Fertigstellung der Plattenbauten in den 1970/80er Jahren gesehen. Insbesondere junge Familien erhielten damals eine Wohnung zugeteilt. Diese altersmäßig recht homogene und einst junge Bewohnerschaft mit ihrer starken Wohnortbindung ist die große und betagte Bevölkerungsgruppe von heute im Untersuchungsraum Altgruna. Ausländische Bevölkerung Im Untersuchungsraum Altgruna nimmt der Anteil der ausländischen Bevölkerung zu und lag 019 bei 5,4 %, damit jedoch noch deutlich unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 8,4 %.4 Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung ( ) Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Abb. 7: Öffentlicher Raum Altgruna Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung... Sozialstruktur Einkommensverhältnisse Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ist in den letzten Jahren von einer rückläufigen Tendenz geprägt. Mit 4, % in 019 liegt die Arbeitslosenquote im Stadtteil 57 Gruna etwas unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 4,5 %. 4 Abb. 6: Ausgewählte Indikatoren Bevölkerungsstruktur3, 4 Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Altersstruktur Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung im Untersuchungsraum Altgruna stieg in den letzten Jahren leicht und lag 018 bei 47, Jahren. Damit ist der Altersdurchschnitt um 4, Jahre höher als im gesamtstädtischen Vergleich. 3 Der Anteil der Kinder bis 1 Jahre und der Jugendlichen zwischen 1 und 17 Jahren liegt mit 1,5 % unter dem städtischen Durchschnitt von 16,8 % im Jahr Stadt Dresden, Statistikstelle Stadt Dresden, Statistikstelle Auffällig sind starke kleinräumige Unterschiede im Untersuchungsraum. So lagen in den statistischen Bezirken 576 Gruna Papstdorfer Straße und 569 Seidnitz Ulberndorfer Weg die Arbeitslosenquote im Jahr 017 mit 8,4 % bzw. 8, % doppelt so hoch wie im Durchschnitt des Stadtteil Gruna bzw. der Gesamtstadt. Der Anteil der arbeitslosen erwerbsfähigen Bevölkerung, die 019 Leistungen nach SGB-II bezog, liegt bei 6,4 % und damit unter dem städtischen Durchschnitt von 7,6 %. Auch hier gibt es innerhalb des Untersuchungsraumes Unterschiede. So lag der Anteil der SGB-II Beziehenden im Jahr 017 im statistischen Bezirk 569 Seidnitz Ulberndorfer Weg bei 14,9 % und in 576 Gruna Papstdorfer Straße bei 13,4 % Stadt Dresden, Stadtteilkataloge Stadt Dresden, Sozialraummonitoring 017 7

9 Kinderarmut..3 Wohnen Aussagen zur Kinderarmut im Untersuchungsgebiet Altgruna lassen sich derzeit nur bedingt aus dem Anteil der Bedarfsgemeinschaften, in denen Kinder Sozialgeld beziehen und der Anzahl von Kindern in alleinerziehenden Haushalten ableiten. Die Anzahl der im Stadtteil Gruna (9 %) und im Stadtteil Seidnitz/Dobritz (11,8 %) Sozialgeld beziehenden Kinder bis 15 Jahre ist geringer als im gesamtstädtischen Vergleich (13,3 %). 6 Der Anteil der Haushalte mit Alleinerziehenden im Untersuchungsraum Altgruna lag 018 mit 9,0 % höher als der städtische Durchschnitt mit 1,9 %, ist aber seit Jahren sinkend. 7 Die Belastung alleinerziehender Haushalte ist wirtschaftlich und sozial wesentlich höher als in Haushalten mit zwei erziehungsberechtigten Personen. Hieraus leitet sich, auch mit Blick auf den hohen Anteil an Transfergeldempfängern, ein erhöhter sozialer Betreuungsbedarf für das Untersuchungsgebiet ab. Bildungsempfehlungen und Schulabschlüsse Im Bereich Bildungsempfehlungen erweist sich Gruna (hier Teilbereich des Stadtbezirks Gruna) im städtischen Vergleich als bedingt auffällig. 8 Knapp die Hälfte (49,5 %) aller Grundschülerinnen und Grundschüler der 4. Klassenstufe erhielt im Betrachtungszeitraum 014 bis 017 eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium. Dieser Wert liegt deutlich unter dem städtischen Durchschnitt von 57,9 %. Im gleichen Zeitraum erhielten 4, % der Schulanfänger eine Einschulungsempfehlung für die Förderschule, was in etwa dem städtischen Durchschnitt von 3,8 % entspricht. Abb. 9: Wohngebäude in der Rosenbergstraße 15-5 Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Wohnungsbestand Der Wohnungsbestand im Untersuchungsraum Altgruna betrug 018 insgesamt Wohnungen. Im Vergleich zu 015 ist ein leichter Anstieg um 7 Wohnungen zu verzeichnen. 10 Der überwiegende Teil des Wohnungsbestands befindet sich im Eigentum von Wohnungsunternehmen, vor allem der WG Aufbau Dresden eg, der Vonovia und der GWG Dresden-Ost (vgl. Abb. 7). Der Wohnungsbestand beläuft sich auf: WG Aufbau Dresden eg:.756 Wohnungen Vonovia: 551 Wohnungen GWG Dresden-Ost: 7 Wohnungen 11 Abb. 8: Ausgewählte Indikatoren Sozialstruktur5, 8, 9 Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Mit fast 5 % verzeichnete Seidnitz/Dobritz den höchsten Wert an Empfehlungen zum sonderpädagogischen Förderbedarf im Stadtbezirk Blasewitz. Darüber hinaus leben in Seidnitz/ Dobritz überdurchschnittlich viele Personen, die als höchsten Bildungsabschluss einen Hauptschulabschluss besitzen. Auffallend ist der im 3. Dresdner Bildungsbericht aufgeführte hohe Anteil behandlungsbedürftiger Auffälligkeiten. Sowohl im Stadtteil Gruna als auch im Stadtteil Seidnitz/Dobritz wies etwa jedes zehnte Kind in den betrachteten Schuljahren eine behandlungsbedürftige Entwicklungsauffälligkeit auf. 9 Stadt Dresden, Regelleistungsberechtigte SGB II nach Stadtteilen 017 Stadt Dresden, Statistikstelle 8 Stadt Dresden, 3. Dresdner Bildungsbericht Stadt Dresden 3. Dresdner Bildungsbericht 019 Abb. 10: Wohnungsbestand im Untersuchungsgebiet Quelle: Stadtplanungsamt Dresden Nur ein kleiner Teil des Wohnungsbestandes befindet sich im Eigentum privater Haushalte (natürliche Personen und Personengemeinschaften). Dieser Bereich liegt entlang der Rothermundtstraße im Südwesten des Untersuchungsgebiets Stadt Dresden, Statistikstelle Stadt Dresden, Stadtplanungsamt, Abt. Stadterneuerung

10 Bautätigkeit / Wohnungsbau Zwischen 016 und 018 wurden im Stadtteil Gruna 9 Gebäude fertiggestellt, davon acht Eigenheime. Im gleichen Zeitraum wurden 56 Wohnungen neu errichtet, davon 48 in Mehrfamilienhäusern. 47 Wohnungen wurden in umgebauten Gebäuden fertiggestellt. Ein Rückbau an Wohneinheiten ist in den letzten Jahren (seit 015) nicht zu verzeichnen. 1 Im Neubau (Gebäude ab 010) lag die Angebotsmiete im Jahr 019 bei 9,60 EUR/m² (Gruna) bzw. 11,01 EUR/m² (Gruna Plattenbau). Hier lässt sich ein Anstieg der Grundmiete um 11,63% (Gruna) feststellen. 18 Leerstand Im Vergleichszeitraum 015 bis 018 sank die Anzahl leerstehender Wohnungen im Untersuchungsgebiet von 144 (3,87 %) auf 13 Wohnungen (3,8 %). Damit liegt die Leerstandsquote im Untersuchungsgebiet deutlich unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 6,4 % (018). 13 Wohnfläche, Haushaltsgröße und Bewohnerstruktur Die durchschnittliche Wohnfläche im Untersuchungsraum beträgt 56,9 m². Im gesamtstädtischen Vergleich ist die durchschnittliche Wohnfläche im Untersuchungsgebiet um 18,13 % geringer als in der Gesamtstadt. 14 Gemäß Stadtteilkatalog betrug der Anteil der Einpersonenhaushalte an allen Haushalten im statistischen Stadtteil Gruna 49,3 % und im Stadtteil Seidnitz/Dobritz 5,7 % (Gesamtstadt 51,1%, 018). Die durchschnittliche Haushaltsgröße belief sich auf 1,80 Personen in Gruna und 1,71 Personen in Seidnitz/Dobritz und entspricht damit circa der Gesamtstadt mit 1,81 Personen. Kinder leben in 18,0 % der Haushalte in Gruna bzw. 16,3 % der Haushalte in Seidnitz/Dobritz und damit prozentual weniger als im gesamtstädtischen Vergleich mit 19,4% (018). 15 Der Anteil Alleinerziehender an den Haushalten mit Kindern betrug im Untersuchungsgebiet 9,0 % und lag damit 6 % über dem städtischen Durchschnitt (016). Im Jahr 016 waren 34,06 % der Bewohnerinnen und Bewohner im Untersuchungsraum älter als 65 Jahre. 16 In den Beständen der Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden eg, die etwa 73,5 % des gesamten Wohnungsbestands im Untersuchungsgebiet ausmachen, liegt der Altersdurchschnitt der Mieterinnen und Mieter bei knapp 6 Jahren und damit um 15 Jahre höher als im Stadtteildurchschnitt. Mieten Abb. 11: Wohnlagen in Gruna Quelle: Stadtplanungsamt Dresden Gebäudestruktur Die Mehrzahl der Wohnungen im Stadtteil Gruna (49,9 %) befindet sich in Gebäuden, die zwischen 1946 und 1990 errichtet wurden. Im Stadtteil Seidnitz/Dobritz sind es 55,4 %. Die Werte liegen deutlich über dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 35, %. Weit unter dem städtischen Durchschnitt von 0,0 % ist die Anzahl der Wohnungen in Gebäuden, die nach 1990 gebaut wurden (Gruna: 10,3 %, Seidnitz/Dobritz: 9,8 %). Die Anzahl von Wohnungen in Gebäuden, die vor 1946 errichtet wurden, liegt mit 39,8 % in Gruna und 34,8 % in Seidnitz/ Dobritz ebenso niedriger als gesamtstädtisch (44,7 %). 19 Wohnungsangebot Mit circa 80 bis 90 % besteht der Großteil des Wohnungsbestands der drei Wohnungsgesellschaften aus 1- und -3Raum-Wohnungen. Um auch Familien mit mehr als einem Kind ein Angebot zu schaffen bzw. diese im Bestand halten zu können, werden, soweit möglich, zwei Wohnungen zusammengelegt. 0 Gesamtstädtisch liegt die durchschnittliche Grundmiete bei 6,43 EUR/m². 17 Im Stadtbezirk Blasewitz-Tolkewitz, Seidnitz, Gruna beträgt die durchschnittliche Grundmiete 6,13 EUR/m² und ist damit 0,30 EUR/m² niedriger als im städtischen Durchschnitt...4 Technische und soziale Infrastruktur In Gebäuden, die bis 009 gebaut wurden, lag die Angebotsmiete im Jahr 019 bei 7,00 EUR/m² (Gruna) bzw. 7,50 EUR/m² (Gruna Plattenbau). Der Vergleich mit den Werten aus dem Jahr 01 zeigt damit einen Anstieg der Angebotsmiete in diesem Segment um 1,9 % (Gruna) bzw. 1,6 % (Gruna Plattenbau) bis 019. Die einzige Schule im Untersuchungsraum ist die 96. Grundschule "Am Froschtunnel" in der Liebstädter Straße 37. Es gibt kein Gymnasium, keine Oberschule, keine Förderschulen und keine (privaten) Schulen in freier Trägerschaft im Untersuchungsgebiet. Stadt Dresden, Stadtteilkatalog Stadt Dresden, Statistikstelle 14 Stadt Dresden, Statistikstelle 15 Stadt Dresden, Stadtteilkatalog 16 Stadt Dresden, Statistikstelle 17 Stadt Dresden, Statistikstelle 1 13 Schulen und Schulsozialarbeit Der Grundschulbezirk ist deutlich größer als der Untersuchungsraum und umfasst den östlichen Teil von Gruna, den Stadtteil Seidnitz/Dobritz sowie Tolkewitz/ Seidnitz-Nord. In diesem Grundschulbezirk befinden sich drei staatliche und Stadt Dresden, Stadtplanungsamt, Abt. Stadtentwicklungsplanung Stadt Dresden, Stadtteilkatalog 0 AN, Gespräche mit Wohnungsgesellschaften

11 eine freie Grundschule. Unmittelbar nördlich des Untersuchungsgebietes liegt das Hans-Erlwein-Gymnasium Dresden (Eibenstocker Straße 30). Ebenfalls nördlich des Untersuchungsraums befindet sich das Berufliche Gymnasium Montessorischule Huckepack Dresden (freie Trägerschaft, Glashütter Straße 100). Die nächsten Oberschulen sind die 107. Oberschule (Hepkestraße 6) nordwestlich und die Freie Evangelische Oberschule Dresden (freie Trägerschaft, Hausdorfer Straße 4) nordöstlich des Untersuchungsgebietes. Seniorinnen und Senioren An der 96. Grundschule Am Froschtunnel wird keine Schulsozialarbeit angeboten. Schulen außerhalb des Untersuchungsgebietes wie die 107. Oberschule, das Hans-ErlweinGymnasium Dresden als auch die Freie Evangelische Oberschule Dresden haben eine Schulsozialarbeiterstelle. Darüber hinaus gibt es eine Differenz zwischen Schulanmeldungen und vorhandener Kapazität an der 107. Oberschule. Hier wurden deutlich weniger Anmeldungen registriert als freie Plätze verfügbar sind. Im südlichen Bereich befindet sich das Seniorenpflegeheim Haus Elbwiesenhof Dresden-Gruna (Bodenbacher Straße 47). Kindertagesstätten und Horte Darüber hinaus ist der Verein Lebendiger leben! e.v. im Gebiet verortet (Rosenbergstraße 10). Er bietet Selbsthilfe sowie Beratung für Frauen mit Behinderungen an. In den Räumlichkeiten ist auch eine Begegnungsstätte beheimatet. Im Untersuchungsraum gibt es insgesamt drei Kindertagesstätten, die alle einen Integrations-/ Inklusionsbezug haben. Zudem ist eine Kindertagespflegestelle im Untersuchungsgebiet verortet. Darüber hinaus gibt es den Integrations-Hort der 96. Grundschule Am Froschtunnel. Freizeiteinrichtungen für Kinder, Jugendliche und Familien Im Untersuchungsgebiet befinden sich verschiedene Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit und der Familienarbeit. Unterschiedliche freie Träger betreiben unter anderem: das Streetworkbüro und Stadtteilprojekt sofa 9 (Rosenbergstraße 1) das Kinder- und Jugendhaus Schieferburg" (Liebstädter Straße 9) das Familienzentrum Pauline (Papstdorfer Straße 41) das Eltern-Kind-Büro (Rosenbergstr. 10) Als städtische Einrichtung ist die Bibliothek Dresden Gruna (Papstdorfer Straße 13) vertreten. Die Volkssolidarität Dresden ist Träger der Seniorenbegegnungsstätte fidelio" (Papstdorfer Straße 5), einem sozialen und kulturellen Treffpunkt im Untersuchungsraum. Darüber hinaus gibt es eine Seniorentagespflege im SozialKulturellen Zentrum Gruna (Postelwitzer Straße ), wo ebenso betreutes Wohnen angeboten wird. Träger ist auch hier die Volkssolidarität Dresden. Drei Pflegedienste sind im nordwestlichen Bereich Altgrunas verortet. Menschen mit Behinderung Die Außenwohngruppe des Wohnheimes Haus Salem" (Schneebergstraße 35) befindet sich im Norden des Gebiets. Sportinfrastruktur Im Untersuchungsgebiet befinden sich die Sportstätte Bärensteiner Straße 33 des SG Dresden Striesen e.v. sowie die Tennishalle Hepkestraße des TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz e.v. Über eine Schulsporthalle verfügt die 96. Grundschule. Außerhalb des Betrachtungsraums befinden sich die Dreifeldsporthalle des Hans-Erlwein-Gymnasiums und die Sportstätte Liebstädter Straße 15 mit Sportplatz und -stadion. Vernetzung im Stadtteil Im Bereich der sozialen Infrastruktur gibt es zwei maßgebliche Netzwerke, die in und auf Gruna wirken: Abb. 11: Jugendzentrum Schieferburg Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung 10 Interessengemeinschaft In Gruna leben : Eine Initiative von Nachbarn für Nachbarn in Gruna, die Orte für Begegnungen und Projekte für gemeinsames Handeln schaffen möchten. Die IG organisiert verschiedene thematische Arbeitsgruppen, Projekte und Nachbarschaftstage. Stadtteilrunde Blasewitz: Die Stadtteilrunde ist eine in den jeweiligen Stadtbezirken verankerte Netzwerkstruktur, organisiert durch das Jugendamt, welche die Projektträger der Kinder- und Jugendhilfe umfasst.

12 Ärtztehaus Rosenbergstraße, Rothermundtpark und Seidnitz. Unzureichend ist die Situation für Fußgänger und Radfahrer im Bereich zwischen Rosenbergstraße und Bielatalweg bzw. Stübelallee. Die fehlende Zonierung zwischen Rad- und Fußverkehr führt dabei zu Gefahrensituationen der Nutzer. Die Nutzung öffentlicher Flächen für die Auslagen des Einzelhandels engt den begehbaren Bereich zusätzlich ein. Abb. 1: Überlagerung von Parkplatz, Fuß- und Radverkehr Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung..5 Verkehrssituation Der Untersuchungsraum Altgruna ist für den motorisierten Individualverkehr über Bodenbacher Straße, Zwinglistraße/Schneebergstraße/Schlüterstraße, Hepkestraße und Enderstraße angeschlossen. Der öffentliche Personennahverkehr verläuft in Form eines ÖPNV-Rings am Rande des Gebiets, quert dieses jedoch nicht. Gemäß ÖPNV-Erschließungsplan von 017 leben mindestens 340 Bewohnerinnen und Bewohner des Untersuchungsraumes in Bereichen, die nicht vom ÖPNV erschlossen sind, insbesondere im Bereich Frauensteiner Platz. Die Straßenbahnlinien 1 (Prohlis - Leutewitz), (Kleinzschachwitz - Gorbitz) und 6 (Niedersedlitz - Wölfnitz) umfahren das Gebiet über die Bodenbacherstraße/Zwinglistraße im Süden und Westen. Die Buslinien 61 (Löbtau - Strehlen), 64 (Kaditz - Striesen) und 85 (Löbtau Süd - Striesen) verlaufen am westlichen Rand des Gebiets, die Linie 85 auch am nördlichen Rand auf der Hepkestraße. Die Buslinie 65 (Blasewitz, Schillerplatz - Heidenau/Luga) führt entlang der Enderstraße am östlichen Rand des Untersuchungsgebietes. Alle Haltestellen sind barrierefrei ausgebaut. Die S-Bahnstrecken der Linie 1 (Meißen - Schöna) und der Linie (Dresden Flughafen - Pirna) liegen etwa 1,5 Kilometer vom Untersuchungsraum entfernt und sind über die Buslinien 61 (über S-Bahnhof Dresden Strehlen) und 64 (über SBahnhof Dresden Reick) mit ÖPNV angeschlossen. Im Untersuchungsgebiet an der Rothermundtstraße 1 befindet sich ein carshring-stellplatz des Anbietes teilauto. Straßen und Gehwege Der Zustand der Straßen und Gehwege im Untersuchungsgebiet kann als ausreichend bezeichnet werden. Nur 7 % der Fahrbahnen und 1 % der Gehwege haben kurzfristigen bzw. überfälligen Handlungsbedarf. 1 Die sanierungsbedürftigen Straßenabschnitte und Gehwege umfassen neben Anliegerstraßen die Rosenbergstraße sowie den zentralen Verbindungsweg für Fuß- und Radverkehr zwischen Gruna und Seidnitz. In Altgruna herrscht unter anderem aufgrund der räumlichen Lage des ÖPNV eine starke Frequentierung zwischen Anschlusspunkt Stübelallee, fußgängerbereich Altgruna, Eine besondere Gefahrenstelle bildet der stark frequentierte Übergang vom Fußgängerbereich Altgruna über den Parkplatz Ärztehaus in Richtung Rothermundtpark. Aufgrund der fehlenden räumlichen Ordnung kommt es sowohl zu Konflikten zwischen Passanten und dem ruhenden Verkehr in Form ausund einparkender PKW als auch zu Fehleinschätzungen aufgrund der starken Dominanz der Rosenbergstraße. Verschärft wird die Situation unter anderem durch schadhafte Oberflächenbeläge. Der Gehwegbestand resultiert sowohl vom Belagsmaterial als auch seiner Führung überwiegend aus der Erbauungszeit. Insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen (Menschen mit Behinderungen, Seniorinnen und Senioren) und für Familien mit Kinderwagen ist die Benutzung nur eingeschränkt möglich. Dies betrifft die unmittelbaren Erschließungswege zu den Wohngebäuden (zumeist in Zuständigkeit der Wohnungsunternehmen) und öffentliche Gehwege und Platzbereiche. Alle vorhandenen Verbindungswege für Fuß- und Radverkehr zwischen den Siedlungsbereichen über den BlasewitzGrunaner-Landgraben werden stark frequentiert, sind jedoch räumlich schwer ablesbar. Aktuelle große räumliche Barrieren im Untersuchungsgebiet wie zum Beispiel der Kleingartenverein Am Rohermundtpark, der Garagenkomplex zwischen Frauensteiner Platz und Liebstädter Straße sowie der Werkhof der Zentralen Technischen Dienste Bodenbacher Straße/Liebstädter Straße werden nicht öffentlich durchwegt. Radverkehr Für den Radverkehr besteht innerhalb des Gebietes vergleichsweise gute Infrastruktur, da die Mitbenutzung der Straßen zum Großteil möglich ist. Eine regelkonforme Radverkehrsführung entlang von Hauptverkehrsstraßen wie zum Beispiel der Bodenbacher Straße sowie in der Enderstraße besteht jedoch nicht. Verschiedene Wegebeziehungen im Quartier wie zum Beispiel die Rosenbergstraße und die Zwinglistraße befinden sich in einem schlechten Zustand, sind zu schmal und weisen eine schadhafte Oberfläche auf. 3 Bei letzterem sind besonders die Ost-West-Verbindungen im Untersuchungsgebiet über den BGL zu nennen. Die Durchgängigkeit des Rad- und Fußwegenetzes wie zum Beispiel zwischen der Rosenbergstraße und der Junghansstraße ist im Untersuchungsgebiet nicht gegeben. Ruhender Verkehr Die Parkplatzflächen sind teilweise begrünt (Ulberndorfer Weg, Ruppendorfer Weg, Hirschbacher Weg), der größte Parkplatz an der Bärensteiner Straße und Bodenbacher Straße jedoch ganzflächig versiegelt. Ihre Wert beschränkt sich ausschließlich auf die Zweckerfüllung für den ruhenden Verkehr ohne weitere räumliche Qualität für die Bewohner und Bewohnerinnen. 1 Stadt Dresden, Straßen- & Tiefbauamt 00 3 Stadt Dresden, Radverkehrskonzept, Stand 017 Stadt Dresden, Straßen- und Tiefbauamt 00 11

13 ..6 Städtebauliche Aspekte Das Untersuchungsgebiet setzt sich aus sehr unterschiedlichen städtebaulichen Bereichen zusammen. Im westlichen Teil liegt das Zentrum von Altgruna zwischen Zwinglistraße, Rothermundtstraße, Bodenbacher Straße und Schneebergstraße. Hier entstanden zwischen 1974 und1976 sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser, ein Ärztehaus und weitere zentrale Versorgungsgebäude sowie drei Wohnhochhäuser mit 17 Geschossen. Das Plattenbauensemble mit Ladenarkaden, Baumallee und zentralen Platz ist heute noch räumlich relativ unverändert erhalten. Der vorher an gleicher Stelle bestehende Dorfkern Altgruna wurde durch die Bombardierungen Dresdens im Februar 1945 zerstört. der Villa Akazienhof in der Schneebergstraße 16. Das ehemalige Landhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich in Besitz des Mäzen und Stifters Baron Georg Otto Franz von Rosenberg und ist heute im Eigentum der Stadt Dresden. Das Gebäude ist in ruinösen Zustand und ohne Nutzung. Die genannten Brachflächen liegen zentral im Untersuchungsgebiet, übernehmen aktuell aufgrund ihrer untergeordneter bzw. fehlenden Nutzung keine stadträumlichen und gesellschaftlichen Funktionen...7 Freiräume und Grünflächenausstattung Im Norden angrenzend befinden sich zwei weitere Wohnquartiere mit Plattenbauten aus den 1970er Jahren mit großen halböffentlichen Innenhöfen (Calvinstraße, Schneebergstraße, Ostrauer Straße, Junghansstraße). Der Bereich nördlich von Altgruna zwischen ehemaliger Kaufhalle und den Wohnblöcken Postelwitzer Straße, Calvinstraße, Rosenbergstraße und ehemaliges Madix Gelände ist in den räumlichen Nutzungen sehr ungeordnet. Vom Stadtplanungsamt wurde deshalb ein städtebauliches Gutachterverfahren durchgeführt, um positive Impulse für den Stadtteil entwickeln zu können. Dieses Verfahren befindet sich weiterhin im Prozess. Im nordöstlichen Bereich des Untersuchungsgebietes liegt eine unter Denkmalschutz stehende dreigeschossige Wohnsiedlung des Spar- und Bauvereins Dresden-Gruna, entstanden 194 bis 198. Der südwestliche Rand Altgrunas ist mit einer Gründerzeitbebauung im Blockrand eingefasst. Im Osten des Untersuchungsgebiets befindet sich ein weiteres Wohngebiet, welches 1974 bis 1976 als Wohnkomplex Bodenbacher Straße in sechsgeschossiger Plattenbauweise mit Wohneinheiten, der 96. Grundschule Am Froschtunnel und der Kindertagesstätte "Spielkiste" an der Liebstädter Straße entstand. Das Wohngebiet ist durch den geometrisch verlaufenden Blasewitz-Grunaer Landgraben und großflächige Nebennutzungen wie Garagenhöfen räumlich stark vom Stadtteilzentrum Altgruna separiert. In isolierter Lage zwischen großflächigen Garagenanlagen und Kleingartenanlagen befindet sich das Kinder- und Jugendzentrum "Die Schieferburg". Die Nutzungen folgen dem Verlauf des Blasewitz-Grunaner-Landgrabens und dem Altelbarm. Statt einer verbindenden Grünverbindung wird der Graben als räumliche Barriere mit starker Trennwirkung wahrgenommen. Brachflächen Im zentralen Bereich von Altgruna zwischen Rosenbergstraße und Calvinstraße befindet sich eine große Gewerbebrache, das ehemalige Madix Hydraulik-Gelände. Dieser Gewerbekomplex stand lange Zeit leer und ist in einem ruinösen Zustand. Er befindet sich im Besitz der Vonovia und wird derzeit von der Stadtreinigung Dresden genutzt. Er hat eine stark negative Ausstrahlung auf das Untersuchungsgebiet und seine derzeitige Nutzung ist mit der Wohnnutzung im Untersuchungsgebiet nicht vereinbar. Im nordwestlichen Teil Altgrunas zwischen Schrammsteiner Straße, Junghansstraße, Ostrauer Straße und Schneebergstraße befinden sich zwei weitere Brachflächen: das Grundstück einer ehemaligen Kindertagesstätte und das Grundstück mit 1 Abb. 13: Müllsammelstelle im ehemaligen Dorfkern Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Stadtteilzentrum Altgruna Das Untersuchungsgebiet verfügt über zahlreiche Grün- und Freiflächen mit unterschiedlicher Aufenthaltsqualität. Im Zentrum Altgruna befindet sich eine große schattenlose Rasenfläche, großflächig mit Betonplatten versiegelte Bereiche und eine Kastanienallee. Einige Gestaltungsideen der Teilbereiche aus der Entstehungszeit sind in stark reduzierter Form ablesbar, gegenwärtige Gestaltungsimpulse existieren nicht und führen somit zu undefinierten und untergenutzten Freiflächen. Zentrales Element im Stadtzentrum Altgruna ist der steinerne und als Raumskulptur gestaltete Findlingsbrunnen. Dieser wurde in den 1980er Jahren geplant und 1991 fertiggestellt. Er ist eine Attraktion im Untersuchungsgebiet, jedoch aufgrund seiner Sanierungsbedürftigkeit nicht in Betrieb. Rund um den Findlingsbrunnen stehen wenige Sitzgelegenheiten. Die Allee aus Kastanien bindet am Findlingsbrunnen an und bildet die zentrale fußläufige Verbindung durch das Zentrum Altgrunas. Sie führt entlang der Arkaden mit kleinen Läden und Vereinstreffpunkt zu einem Parkplatz für die Kundschaft der Läden sowie des Ärztehauses (vgl...5 Straßen und Gehwege). Im Parkplatzbereich fehlen schattenspendende Gehölze. Generell fehlen im Stadtteilzentrum neben bedarfsorientierten Ausstattungselementen vor allem die gestalterische und organisatorische Zonierung der Flächen in der Raumfolge Zentrum Altgruna - Allee - Parkplatz - Rothermundtpark für Fußgänger und Radfahrer.

14 Rothermundtpark Spielplätze Der Rothermundtpark ist der größte zusammenhängende Grünbereich im Untersuchungsgebiet. Er stellt mit Spielplatzflächen, Skatebereich und altem Baumbestand auch die attraktivste Grünfläche im Gebiet dar. Die Ausstattung der Spiel- und Skatebereiche wurde in den letzten Jahren reduziert. Aufgrund seiner zentralen Lage zwischen beiden Großwohnsiedlungen des Untersuchungsgebiets (vgl...6) unterliegen alle Bereiche des Parks einem sehr hohen Nutzungsdruck. Sowohl die Anbindung des Parks an die umliegenden Wohngebiete über Geh- und Radwege als auch die Einbindung des Parks in das Grün- und Freiflächensystem ist mangelhaft ausgeprägt. Der Stadtbezirk Blasewitz wird im Spielplatzentwicklungskonzept insgesamt als nicht versorgtes Wohngebiet mit höchster Dringlichkeit für Spielplätze für Kinder und Jugendliche von 1 bis 17 Jahren eingeschätzt. 5 In den Bereichen zwischen Hirschbacher Weg, Bielatal Weg und Papstdorfer Straße besteht gemäß Spielplatzentwicklungskonzept der Stadt Dresden dringender Handlungsbedarf. Blasewitz-Grunaer- Landgraben In den Beständen der Wohnungsgesellschaften- und genossenschaften sind teilweise halböffentliche Spielplätze vorhanden. Am östlichen Rand des Rothermundtparks verläuft der Blasewitz-Grunaer Landgraben, ein Gewässer zweiter Ordnung, der bisher ausschließlich funktionale Qualitäten als technisches Bauwerk innehat. Aktuell erfüllt er weder eine technische Funktion für die Hochwasservorsorge, noch ist der Graben als Grün- und Freiraum erlebbar. Stattdessen stellt er eine Barriere und einen Risikobereich dar. Der Gesamtzustand des Gewässers wird als schlecht bewertet. Es bestehen erhebliche Hochwassergefahren, da im Einzugsgebiet ein Großteil der Niederschla ge ungebremst in den Bach abfließt. 4 Das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden beabsichtigt, den ökologischen Zustand und die Erlebbarkeit des Gewässers sowie den Hochwasserschutz durch eine Vielzahl von Maßnahmen zu verbessern. In dem Bereich zwischen Bärenburger Weg und Frauensteiner Platz soll der Blasewitz-Grunaer Landgraben als EU-Berichtswasserkörper renaturiert werden. Eine hydrologische Machbarkeitsstudie zeigt, dass es dafür einer weiträumigeren Gebietsentwicklung mit einer grundlegenden räumlich-funktionalen Neuordnung von Flächen bedarf. Der Werkhof der Zentralen Technischen Dienste Bodenbacher Straße/Liebstädter Straße, Kleingarten- und Garagenflächen im Umfeld des Blasewitzer-Grunaer Landgraben sind neu zu ordnen, Wegeverbindungen und Spielplätze zu entwickeln und vorhandene Baupotentiale zu prüfen. Dafür lässt das Umweltamt Planungsvarianten erstellen. Für weitere Flächen im Osten im Rahmenplangebiet Nr. 787, DD-Seidnitz/ Tolkewitz wurden bereits Zielstellungen erarbeitet (unter anderen Schulbau, Garagenrückbau, Stärkung Grünzug, Abrundung Wohnnutzung), die aber bisher nicht weiterverfolgt wurden. Die notwendigen umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen entlang das Blasewitz-Grunaer Landgrabens sind entscheidend für die zukünftige Entwicklung dieses Stadtteils und nur mit zusätzlichen finanziellen Mitteln zu bewältigen. Wohninnenhöfe Die Grünflächen in den Wohnblöcken haben zum Teil einen umfangreichen Baumbestand, sind aber in Teilbereichen sehr abgenutzt und bieten nur geringe Aufenthaltsqualität. Die Ausstattung wurde über die Jahre reduziert und die Flächen sind auf einfachen Unterhalt mit extensiver Pflege ausgerichtet. Einzelne Flächen wie zum Beispiel angrenzend an Rosenbergstraße 15-3 und an Rosenbergstraße 1 stellen sich als Rasenflächen ohne Baumbestand dar. Im Untersuchungsgebiet gibt es zwei städtische Spielplätze. Beide befinden sich im Rothermundtpark und bieten Spielmöglichkeiten für 6-17-Jährige. Die Spielplätze unterliegen einer starken Übernutzung und weisen einen hohen Sanierungs- und Erweiterungsbedarf auf. Für Kinder bis 6 Jahre gibt es keine Spielplätze in städtischer Trägerschaft. Straßenbäume Es gibt zahlreiche Straßenbäume in gutem Zustand. In der Rosenbergstraße 1-11 ist eine Ergänzung des Straßenbaumbestandes vorgesehen. 6 In anderen Straßen im Untersuchungsgebiet wurden bisher aufgrund von schmalen Gehwegen und Straßenquerschnitten keine Straßenbäumen gepflanzt. Hier ist zu prüfen, ob andere Möglichkeiten bestehen, mit denen einer Überwärmung entgegen zu wirken ist. Stadtklima Die stadtklimatische Bestandssituation des Untersuchungsgebiets ist geprägt von einer mittleren Überwärmung, partiell von hoher und sehr hoher Überwärmung, beispielsweise im zentralen Fußgängerbereich Altgruna. Gemäß der Planhinweiskarte Stadtklima liegt das Untersuchungsgebiet zu großen Teilen in einer Stadtklima-Sanierungszone. Diese Zone umfasst die Wohngebäude um den Bärenburger Weg, Altgruna Zentrum, Calvinstraße und Schneebergstraße. Das Stadtklima zusätzlich negativ belastend wirken sich die im Osten angrenzenden Gewerbeflächen mit ihrem hohen Versiegelungsgrads aus. 7 Bisher existieren im Untersuchungsgebiet zwei Gründächer (Zwinglistraße 4, Junghansstraße 54), jedoch keine Fassadenbegrünungen. Im Untersuchungsgebiet gibt es keine Solardächer, obgleich das Solarpotential-Dachkataster im Themenstadtplan eine gute Eignung für die meisten Dächer zeigt. Der Altelbarm, der vom Blasewitz-Grunaer Landgraben weiter nach Osten verläuft, fungiert als Luftleitbahn 8. Mit einer Freiraum- und funktionalen Verbesserung des BlasewitzGrunaer Landgrabens und Entsiegelung seines Umfelds gibt es ein großes Potential für die Abkühlung des Gebiets und Weiterführung der Luftleitbahn. Regenwassermanagement, wie zum Beispiel oberirdische Mulden zur Kühlung, Verdunstung und Steigerung der Biodiversität, fehlt im Untersuchungsgebiet. Stadt Dresden, Spielplatzentwicklungskonzept,.Fortschreibung 013 Stadt Dresden, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft 7 Stadt Dresden, Umweltamt, Synthetische Klimafunktionskarte und Planhinweiskarte 8 Stadt Dresden, Landschaftsplan Stadt Dresden, Umweltamt 13

15 Kleingärten Blasewitz liegt mit 3,3 Kleingärten auf 100 Einwohner leicht unter dem Dresdner Durchschnitt (von 4, Kleingärten auf 100 Einwohner). Der Stadtbezirk Blasewitz hat 36 Kleingartenvereine (KGV) mit.909 Parzellen. 9 Mit 9,9m² Kleingartenfläche pro Einwohner ist die zur Verfügung stehende Kleingartenfläche in Blasewitz geringer als im städtischen Durchschnitt (13,5m² pro Einwohner). Im Untersuchungsgebiet liegen 4 Kleingartenvereine (KGV) mit insgesamt 30 Parzellen (Am Rothermundtpark e.v., Alte Elbe-Frauenstein Platz e.v., Albert Eidner e.v., Dresden Ost e.v.). Der KGV Am Rothermundt e.v. liegt im Bereich der potenziellen Aufweitung und naturnahen Umgestaltung des Blasewitz-Grunaer Landgrabens. Während der KGV Am Rothermundtpark e.v nicht im Überschwemmungsgebiet liegt, sind die anderen Kleingärten im überschwemmungsgefährdeten Gebiet der Elbe für ein Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit (HQ00) verortet. Die Auslastung der Kleingärten ist augenscheinlich hoch. Im gesamtstädtischen Gebiet sind die Kleingärten nahezu vollständig ausgelastet ohne dauerhaften Leerstand. 30 Abb. 14: Blick in Bielatalweg, mit Cafe und Bibliothek Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung..8 Lokale Ökonomie und öffentliche Versorgung Die Einzelhandelsausstattung des Untersuchungsraums ist heterogen und lässt sich gemäß Zentrenkonzept der Stadt Dresden (007) wie folgt beschreiben: Der westliche Bereich Altgrunas (entlang der Zwinglistraße im Bereich Calvinstraße bis Rothermundtstraße samt Fußgängerzone zwischen Rosenbergstraße und Zwinglistraße) bildet das Wohnnahe Zentrum (WZ) Zwinglistraße. Das Wohnnahe Zentrum liegt etwas in zweiter Reihemit folgenden Vor- und Nachteilen: es fehlt eine Eingangssituation, es gibt wenig Durchmischung mit Publikum von außen und wenig Öffnung zu angrenzenden Stadtteilen, die Lage des WZ selbst für Bewohner des Untersuchungsbietes ist jedoch sehr gut. In diesem Zentrum gibt es zwei Lebensmittelmärkte bzw discounter, diverse Einzelhandelsgeschäfte mit ausgewählten Sortimenten des mittel- und kurzfristigen Bedarfs sowie verschiedene Dienstleistungsunternehmen. Bei dem Großteil dieser Geschäfte handelt es sich um Läden des niedrigen Preissegments. Das WZ ist über die Haltestelle Zwinglistraße sehr gut an den ÖPNV angebunden Kleingartenentwicklungskonzept 018 LH Dresden Kleingartenentwicklungskonzept Fortschreibung 018, S Innerhalb der Wohnblöcke am Bärenburger Weg und Liebstädter Straße ist kein Einzelhandel angesiedelt. In südlicher und westlicher Richtung der Bodenbacher Straße befinden sich verschiedene Lebensmittel-Discounter und ein Baumarkt. Ein weiterer Einzelhandelsstandort (KES), das Seidnitz-Center an der Enderstraße, ist fußläufig erreichbar. Im Wohngebiet südlich der Hepkestraße gibt es keine Einzelhandelseinrichtungen. Die ehemaligen Ladenlokale wurden in Wohnungen umgewandelt. Die nächsten Einkaufslagen sind ca. 1 km vom Gebiet entfernt (Wohnnahes Zentrum Altenberger-/Schandauer Straße und KES Seidnitz-Center). Im Untersuchungsraum sind insgesamt 17 Arztpraxen sowie 60 Betriebe der Nahversorgung (Läden, Dienstleistungen und Gaststätten oftmals des niedrigen Preissegments) angesiedelt.

16 ..9 Zusammenfassung der Stärken und Schwächen Aufbauend auf den Ergebnissen der Bestandsanalyse lassen sich für Altgruna Stärken und Chancen sowie Schwächen/Herausforderungen und Risiken ableiten. Bei der künftigen Stadtteilentwicklung in Altgruna kann auf folgende Stärken und Chancen aufgebaut werden: Schwächen und Herausforderungen für die künftige Entwicklung Altgrunas, denen durch geeignete Maßnahmen begegnet werden sollte, sind: Schwächen und Herausforderungen Stärken und Chancen Nahversorgungs- und Dienstleistungsangebot vorhanden im gesamtstädtischen Vergleich leicht geringere Grundmiete gute verkehrliche Erschließung durch ÖPNV mit barrierefreien Haltestellen und MIV überwiegend guter Zustand der Straßen und Gehwege guter Versorgungsgrad im Kita-Bereich gemeinnützige Einrichtungen und offene Einzelangebote für unterschiedliche Zielgruppen, zum Beispiel ElternKind, Kinder und Jugendliche, Familien, Senioren bestehende Netzwerkstrukturen, unter anderen Interessengemeinschaft In Gruna leben, StadtteilrundeBlasewitz noch sichtbare Moderne der DDR-Zeit mit Findlingsbrunnen als zentraler Ort, die bei entsprechender Aufwertung identitätsstiftend sein könnte Autofreier Bereich im Zentrums Altgrunas Entwicklungspotentiale auf zentral gelegenen Brachflächen Brachflächen und im ruinösen Gebäude Akazienhof Rothermundtpark als zentraler Naherholungsraum im Quartier Entwicklungspotenzial Blasewitz-Gruaner Landgraben und Umfeld monotoner und unattraktiver öffentlicher Raum im Stadtteilzentrum Altgruna insbesondere im Umfeld der Hochhäuser mit fehlender Nutzungsvielfalt und Aufenthaltsqualität fehlende stadträumliche Anbindung an umliegende Bereiche, unter anderem an die Stübelallee mangelhaft vorhandene Verbindungen für Fuß- und Radverkehr zwischen den Wohngebieten und Freiräumen Stadtklimatisch stark überwärmte Bereiche mit hoher Bevölkerungsdichte im Stadtteilzentrum Altgruna Rothermundtpark mit hohem Nutzungsdruck und Übernutzungserscheinungen Blasewitz-Gruaer Landgraben als räumliche Barriere und ohne Erlebnis- und Nutzwert monotone Innenhöfe in der Großwohnsiedlung Liebstädter Straße ohne Aufenthaltsqualität und fehlender Ausstattung Großflächige mindergeordnete Brachflächen mit ruinösen Gebäuden, zum Beispiel Madix-Gelände und Umfeld Postelwitzer Straße hoher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf in Gebäudebeständen, zum Beispiel in der Calvinstraße überdurchschnittlich hoher Anteil der über 65-Jährigen hohe Bevölkerungsdichte räumliche Konzentration mit hohem Anteil von Arbeitslosen, Transfergeldempfängern und Sozialgeld beziehenden Kindern bis 15 Jahre in Teilbereichen von Seidnitz und Altgruna ungenügende Durchmischung der Bevölkerungsstruktur hoher Anteil alleinerziehender Haushalte keine vielfältige Bildungslandschaft im direkten Untersuchungsraum, keine weiterführenden Schulen und Weiterbildungsangebote Wohnungsangebot mit mangelnder Angebotsvielfalt von bedarfsgerechtem Wohnraum in den Wohnhochhäusern Postelwitzer Straße und in der Großwohnsiedlung Liebstädter Straße ungenügende Freizeitangebote für ältere Kinder und Jugendliche unzureichende Breitbandversorgung und fehlendes öffentliches WiFi 15

17 .3 Analyseplan Abb. 15: Analysplan, Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung 16

18 3 Strategie 3.1 Empfehlende Zuordnung zu einem Programm der Städtebauförderung Der Untersuchungsraum Altgruna weist im gesamtstädtischen Vergleich insbesondere städtebauliche Entwicklungsbedarfe, aber auch soziale Herausforderungen auf. Innerhalb des Untersuchungsraums häufen sich diese Problemlagen vor allem im zentralen Bereich Altgruna zwischen Papstdorfer Straße und Calvinstraße. Eine eindeutige Empfehlung für die Zuordnung des Gebiets zu einem Programm der neuen Städtebauförderung ist zurzeit nicht abschließend möglich. Als Ergebnis der bisherigen im vorliegenden Grobkonzept getätigten Untersuchungen wird eine Zuordnung des Gebiets in das künftige Programm der Städtebauförderung Wachstum und nachhaltige Erneuerung Lebenswerte Quartiere gestalten als vielversprechend und als erste Wahl eingeschätzt. Dieses Programm enthält die bisherigen Förderziele des Stadtumbauprogramms, geht aber im Sinne nachhaltiger Erneuerung darüber hinaus: Rückbau leer stehender, nicht mehr benötigter Gebäude und dazugehöriger Infrastruktur Schwerpunkt bei der Klimafolgenanpassung und der Brachflächenentwicklung, insbesondere zur Unterstützung des Wohnungsbaus. Sanierung von Altbauten und Modernisierung des Gebäudebestandes (Calvinstraße) Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der Nutzungsangebote im Wohnumfeld und im öffentlichen Raum für alle Bewohnergruppen Stärkung eines klimagerechten und barrierearmen Mobilitätsangebotes, Neuordnung sowie Reduzierung des Flächenverbrauchs des ruhenden Verkehrs Förderung von multifunktionalen Freiräumen, die eine Anpassung an den Klimawandel unterstützen sowie Beförderung von Maßnahmen der wassersensiblen Stadtund Freiraumplanung, zum Beispiel Maßnahmen der Niederschlagswasserbewirtschaftung, Neuordnung des Parkens und Entwicklung des Quartierszentrums Ergänzende Maßnahmen zur Gestaltung eines lebenswerten Quartiers Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Demokratiebildung Mobilisierung von Teilhabe und ehrenamtlichem Engagement Aufgrund der sozialen Struktur und der Kernbereiche der Bevölkerungsstruktur ist die Zuordnung zum Förderschwerpunkt Sozialer Zusammenhalt Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten im Rahmen des Feinkonzeptes zu prüfen. Aufbauend aus den Erkenntnissen der Analyse werden in den nachfolgenden Kapiteln die allgemeinen Ziele für die künftige Quartiersentwicklung im Untersuchungsraum Altgruna abgeleitet und durch sektorale Ziele untersetzt. Zur Umsetzung der Ziele werden Stadtteilentwicklungsprojekte identifiziert, die tabellarisch in der Maßnahmeliste (Kapitel 3.7) aufgeführt und im Maßnahmeplan, soweit möglich, verortet werden. 3. Allgemeine Ziele und sektorale Ziele der Stadtteilentwicklung in Altgruna Gestaltung eines lebenswerten Quartiers sowie Schutz des Klimas und Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels Städtebauliche Neuordnung sowie Wiedernutzung von Brachflächen (u.a. Madixgelände) Sicherstellung ausreichender bedarfsgerechter Wohnangebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen (Altgruna, Seidnitz) 17

19 3.3 Gestaltung lebenswerter Quartiere sowie Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen entwicklung. Ansatzpunkte für Maßnahmen, die im Rahmen eines Feinkonzepts ausgearbeitet werden sollten, sind: Städtebau / Städtebauliche Anpassungsmaßnahmen Der Erhalt und die Aufwertung städtebaulich bedeutsamer Strukturen und Gebäude sind essenziell für die Stadtteilidentität und für die Verbesserung des Stadtteilimages. Zentrale Maßnahmen sind die Entwicklung des Stadtteilzentrums Altgruna als wichtiges Beispiel der Moderne der DDR-Zeit. Weiteres Potenzial liegt in der Villa Akazienhof (Flurstück 474 Dresden Gruna, Ostrauer Straße 16) sowie im Erhalt der Altbausubstanz in der Calvinstraße zwischen Zwinglistraße und Rosenbergstraße. Um Flächenpotenziale für eine behutsame Innenentwicklung zu aktivieren, wird empfohlen, städtebauliche Entwicklungskonzepte für ausgewählte Flächen zu erarbeiten. Diese Flächen können einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung bedarfsgerechter Wohnangebote leisten, aber auch Gemeinwesensansätze und lokale Ökonomie stärken, zielgruppenangepasste Freizeit- und Erholungsflächen schaffen und den Klimaschutz forcieren. Flächenpotenziale, deren Eignung auch für temporäre, vor allem grünplanerische Zwischennutzungen geprüft werden sollten, wurden unter anderen an folgenden Orten identifiziert: Ehemaliges Madixgelände (Rosenbergstraße, Calvinstraße; Flurstück 453 Dresden-Gruna) Akazienhof und ehemaliges Gelände einer Kita (Schrammsteinstraße, Junghansstraße; Flurstück 479 Dresden-Gruna) Garagenflächen Rosenbergstraße 15-3 (Flurstück 44/1 Dresden-Gruna) Garagenflächen zwischen Frauensteiner Platz und Liebstädter Straße (Flurstücke 398/19 und 398/31 und 398/3 Dresden-Seidnitz/Dobritz) Blasewitz-Grunaer Landgraben und angrenzende Flächen (räumlich-funktionale Neuordnung des angrenzenden Stadtraums im Zusammenhang mit der Umverlegung und Renaturierung des Blasewitz-Grunaer Landgrabens) Die zurzeit räumlich stark voneinander getrennten Bereiche westlich und östlich des Blasewitz-Grunaer Landgrabens sollen mit der langfristigen Neu- und kurzfristigen Zwischennutzung von den Flächen stärker in Verbindung gesetzt und über den BGL hinweg verknüpft werden und damit eine bessere Durchwegung, Erreichbarkeit und Erlebbarkeit erhalten. Diese Aspekte sind durch die Wohnungsunternehmen bzw. privaten Wohnungseigentümerinnen und Wohnungseigentümer gemeinsam und in Unterstützung mit der Landeshauptstadt Dresden zu realisieren und zu finanzieren, wobei unrentierliche Kosten im Rahmen modellhafter Vorhaben ggf. übernommen werden könnten Freiraum & Grün / Klimaanpassung Im Zentrum des Bereichs Freiraum & Grün steht die Steigerung der Aufenthaltsqualität, der Nutzungsangebote für alle Bewohnergruppen sowie der Biodiversität im öffentlichen und halböffentlichen Raum. Bei der Aufwertung und Umgestaltung des öffentlichen Raumes sollten ökologische Aspekte mit dem Fokus Klimaanpassun in hohem Maße Berücksichtigung finden und die Funktionsfähigkeit und Nutzbarkeit der Freiflächen erhöht werden. Dabei gilt es, Aspekte wie aktives Niederschlagswassermanagement, Bodenentsiegelung, Schaffung von Grünflächen unterschieden in Tag- und Nachtoasen, Vernetzung von Grünflächen etc. zu berücksichtigen. Orte bzw. Ansatzpunkte für Maßnahmen, die im Rahmen eines Feinkonzepts ausgearbeitet werden sollten, sind: Wohnen Ein zentrales Ziel im Stadtteil sollte die Sicherstellung und Entwicklung ausreichender bedarfsgerechter Wohnangebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen sein. Wichtiger Orientierungs- und Handlungsrahmen dafür ist das Wohnkonzept der Landeshauptstadt Dresden. Für eine nachhaltige Sicherung des gesamten Wohnungsbestands ist eine kontinuierliche Instandhaltung und Weiterentwicklung erforderlich. Hierfür müssen die Bestände qualifiziert ggf. ergänzt und das Wohnumfeld angepasst werden, um den Bedürfnissen der aktuellen und der zukünftigen Bewohnerschaft gerecht zu werden. Dies dient der langfristigen, sozial ausgewogenen Stabilität sowie einer generationenübergreifenden Quartiers- 18 Unterstützung von Projekten zur Schaffung eines vielfältigen Wohnangebotes und zur Förderung weiterer Wohnformen, zum Beispiel intergeneratives Wohnen, selbstgenutztes Wohnen, Wohnen für junge Familien, solidarische Hausgemeinschaften. Zur Steigerung der Angebotsvielfalt durch Wohnungsneubau sollten die zuvor genannten Brachflächen geprüft und die Eigentümer als Partner gewonnen werden, zum Beispiel Ehemaliges Madixgelände Eigentümer Vonovia Garagenfläche Rosenbergstraße Eigentümer GWG Ehemaliges Gelände einer Kita Eigentümer Landeshauptstadt Dresden Sicherung der Bezahlbarkeit von Wohnraum, indem zum Beispiel ausreichend Wohnraum insbesondere für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen im Quartier erhalten bzw. geschaffen wird Zielgruppenspezifische Anpassung von Wohngebäuden, vor allem um der deutlich überdurchschnittlich alten Bevölkerung das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Maßnahmen hierfür können vor allem bauliche Veränderungen oder Grundrissänderungen sein, aber auch barrierefreie Wohnungszuschnitte zentrale Achse in Altgruna: Erarbeitung eines Freiraumkonzeptes zur Neuordnung des öffentlichen Raums als identitätsstiftenden stadtklimatisch ausgeglichenen Ort unter anderen durch Schaffung von Aufenthaltsqualität (zum Beispiel durch Modernisierung und Ergänzung der Ausstattungselemente), Instandsetzung des Findlingsbrunnens, Neuordnung der Verkehrsführung und Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer, Pflanzung von Großbäumen, Gehölz- und Blühflächen. Umverlegung und Renaturierung des Blasewitz-Grunaer Landgrabens zwischen Bodenbacher Straße und Fraunsteiner Platz: Erarbeitung und Umsetzung begleitender Maßnahmen mit den Zielen: Stärkung der Freiraumqualität und des Naturhaushalts, Verbesserung des Hochwasservorsorge, Ordnung des ruhenden Verkehrs und des Rad- und Fußverkehrs, Herstellung und Vernetzung von

20 Grünflächen innerhalb des Grünverbunds (zum Beispiel Gruna-Hügel, Flächen für urban gardening etc.) Sanierung, Erweiterung und Stärkung der Einbindung des Rothermundtparks, dabei unter anderen attraktivere Gestaltung, Steigerung der Nutzungsvielfalt für alle Bevölkerungsgruppen, Aufwertung der Spiel- und Ruhebereiche, Verbesserung der Biodiversität, Prüfung vorgezogener Maßnahmen für die spätere Einbindung des BlasewitzGrunaer-Landgrabens, Prüfung der räumlichen Einbindung der Flächen im Nordosten, Stärkung der Rad- und Fußwegeverbindungen vor allem in östlicher Richtung zur stärkeren Anbindung der Großwohnsiedlung in Seidnitz, Stärkung der Einbindung des Parks innerhalb des städtischen Grün- und Freiraumsystems Temporäre, naturnahe Bewirtschaftung und Zwischennutzung von Baulücken und Brachflächen (zum Beispiel urban gardening) als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung Schutz und Förderung geschützter gebäudebewohnender Tierarten, besonders bei der Sanierung von Altgebäuden und Plattenbauten Stärkung der kleingärtnerischen Nutzung durch Entwicklung von Bürgergärten und Aufbau von Kooperationen/Austausch zwischen städtischer Baumschule und Bürgergärtnern/Kleingärtnern Die Gesamtstrukturierung von Altgruna und dem Umfeld des Blasewitz-Grunaer Landgrabens sollte mit einem Freiraumkonzept Grundlage für die Stärkung und Identifikation im gesamten Gebiet untersetzt werden, das die einzelnen bisherigen Konzeptionen zusammenbringt. Neben Maßnahmen im öffentlichen Raum gilt es auch die Innenhöfen der Großsiedlungsbauten in Gruna und Seidnitz zum alters-, familien- und klimafreundlichen Wohnquartier zu entwickeln und dabei die Aufenthaltsqualität, die Nutzungsangebote und die Biodiversität unter Verbesserung des Klimaschutzes und zur Klimaanpassung zu entwickeln. Maßnahmen zur Aufwertung des Wohnumfeldes stellen mit ihrer zentralen Bedeutung für Wohnzufriedenheit und Lebensqualität vor Ort häufig einen Schwerpunkt der Förderung dar. Potenzielle Maßnahmen dafür sind: Steigerung der Nutzungsvielfalt der Freiflächen, zum Beispiel Schaffung neuer bzw. Aufwertung vorhandener Aufenthalts-, Ruhe-, Spiel- und Kommunikationsbereiche in Innenhöfen Verbesserung der Ausstattung, zum Beispiel barrierefreie Zugänge und Wege, Parkbänke, Beleuchtung, Fahrradgaragen, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge Maßnahmen zur Verbesserung der stadtklimatischen Situation sind unter anderen: Standortprüfung und Durchführung von Fassadenbegrünung (unter anderen Beratung der Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Wahl der richtigen Kletterpflanzen und Kletterhilfen) Standortprüfung und. Installation von Dachbegrünungen, beispielsweise kombiniertmit Photovoltaikanlagen Des Weiteren können Flächen mit naturnaher Gestaltung (zum Beispiel Blühwiesen) und für geeignetes Regenwassermanagement hergestellt werden. Ebenso ist die Teil/Entsiegelung aller funktionsbezogenen, nicht zwingend benötigter versiegelter Flächen erstrebenswert. Niederschlagswasserbewirtschaftung: vorrangig dezentrale Rückhaltesysteme für anfallendes Niederschlagswasser (Zisternen, wenn möglich oberirdische Mulden damit zusätzliche Kühlung durch Verdunstung, Biodiversität, Erlebbarkeit, u. ä.), mit dem Regenwasser sollten die begrünten Flächen, insbesondere die Bestandsbäume und Baumneupflanzungen bewässert werden. Die Rückhaltung von Regenwasser minimiert gleichzeitig das Schadenspotential bei Starkregenereignissen. Zur Verbesserung der Qualität der Spielplätze sollten die quartiersnahen Spielplätze und Sportflächen modernisiert und erweitert werden. Folgende Maßnahmenkommen in Betracht: Bau neuer Spielplätze in den Bereichen Hirschbacher Weg, Bielatal Weg, Papstdorfer Straße, dabei: Förderung von Spielplatzpatenschaften Einbeziehung von Wohnungsgenossenschaften und unternehmen sowie von potentiellen Nutzerinnen und Nutzern in die Spielplatz- und Freiflächenplanung Aufwertung der vorhandenen Spielplätze in Innenhöfen der Wohnungsbauunternehmen, zum Beispiel durch attraktive und bedarfsgerechte Spiel- und Freizeitangebote Schaffung von niedrigschwelligen Freizeitflächen und Rückzugsbereichen für ältere Kinder und Jugendliche. Der präzisierte Bedarf kann unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen geschärft werden. Möglich wären zum Beispiel die Installation von Graffitiflächen oder die Gestaltung von Bolzplätzen und anderen Treffpunkten. Aber auch besondere Angebote, wie zum Beispiel ein Bauspielplatz, könnten einen eigenen Impuls im Quartier setzen. Zur Verbesserung der kleinklimatischen Situation und der Luftsauberkeit soll in Anlehnung an das Straßenbaumkonzept der Landeshauptstadt Dresden der Bestand an Straßenbäumen bzw. an Begrünung im öffentlich Raum ergänzt werden unter anderen mit folgendem räumlichen Schwerpunkt: Südlicher Abschnitt Junghansstraße Schrammsteinstraße Rosenbergstraße Calvinstraße Mobilität Mit Blick auf die Entwicklung eines zukunftsfähigen und inklusiven Stadtteils sollte ein klimagerechtes und barrierearmes Mobilitätsangebot umgesetzt werden. Dazu zählt unter anderen die Sanierung und Anpassung/Neuordnung des Straßenraums (Straßen und Gehwege) in Anliegerstraßen mit dem Ziel, eine barrierearme Mobilität zu ermöglichen und die ökologische Situation zu verbessern, unter anderen im Bereich Rosenbergstraße Ostrauer Straße Junghansstraße (zwischen Gartenheimsteg und Calvinstraße) Bärenburger Weg Weitere Maßnahmen zur Stärkung eines klimagerechten und barrierearmen Mobilitätsangebotes und zur Verbesserung des ruhenden Verkehrs sind vor allem in folgenden Bereichen sinnvoll: Hitzeangepasste Umgestaltung bzw. Ausstattung der ÖPNV-Haltestellen (zum Beispiel Verschattung der Sitzbänke) Ausbau von intermodalen Mobilitätspunkten an der Zwinglistraße (in Planung) und Bärensteiner Straße, die 19

21 den öffentlichen Personennahverkehr, Elektromobilität, Carsharing und Radverleihsysteme miteinander verbinden Entwicklung eines übergreifenden Parkraumkonzepts für den gesamten Untersuchungsraum unter Berücksichtigung des geplanten Wegfalls der Garagenhöfe sowie eines Teils der Parkplätze im Bereich Liebstädter Straße, Entwicklung innovativer, flächensparender, klimaangepasster, zukunftsfähiger Pkw-Park- bzw. Stellplatzkonzepte mit unkonventioneller Gestaltung von Parkstellflächenzum Beispiel grüne Überdachung Umgestaltung des Parkplatzes im Bereich Bodenbacher Straße, Liebstädter Straße, Bärenburger Weg durch Teilentsiegelung und Begrünung Flächenkauf Garagen, Abriss Garagen und Errichtung eines Quartiersparkhauses (Multifunktionalnutzung) auf Teilflächen der bisherigen Garagenhöfe Des Weiteren ist die Qualifizierung des Wegesystems für Fuß- und Radverkehr sowie die Berücksichtigung der Bedarfe mobilitätseingeschränkter Personengruppen bei diesen Maßnahmen angezeigt. Potenzielle Maßnahmensind zum Beispiel: Neuordnung mit verbesserter Aufteilung der Fußgängerzone zwischen Bielatalweg und Rosenbergstraße für Fuß- und Radverkehr sowie den angrenzenden Einzelhandel. städtebaulich-freiräumliche Stärkung des Auftaktbereichs Stübelallee/Zwinglistraße: räumliche Anbindung und damit Herstellung der Erlebbarkeit der Raumabfolge zwischen Quartierszentrum Altgruna und verlängerter Achse Stübelallee Neuordnung der Wegebeziehung für Fuß- und Radverkehr vom Ende der Fußgängerzone (Ärztehaus) bis nach Seidnitz, dabei Neuordnung des Parkplatzes am Ärztehaus und Prüfung der Unterordnung der Rosenbergstraße., Verbreiterung und Oberflächensanierung des Fußund Radweges über die Rothermundtpark-Brücke umzusetzen Wegeverbreiterung, Belag- und Bordverbesserung im Bereich der verlängerten Junghansstraße zwischen Calvinstraße und Rosenbergstraße Knotenpunktlösung durch Einrichtung von Aufstellfla chen fu r linksabbiegende Radfahrende in die Heynathsstraße bzw. die Rosenbergstraße sowie Verbesserung der Sichtverha ltnisse auf den Verkehr von Osten Verbesserung der grünen Anbindung, Durchwegung und Zugänglichkeit weiterer Grünräume (Kleingartenanlage), dabei unter anderen auch Prüfung der Möglichkeit der Freigabe von bestehenden Fußwegen für den Radverkehr Wegebeziehungen für Fuß- und Radverkehr über den Blasewitz-Grunaer-Landgraben ausbauen und sowie untereinander und mit weiteren Grünräumen vernetzen 3.4 Ergänzende Maßnahmen zur Gestaltung eines lebenswerten Quartiers Bildung Im Bereich der Bildungsinfrastruktur wird empfohlen, die Öffnung der Bildungseinrichtungen in den Stadtteil zu unterstützen: 0 Prüfung der Öffnung der vorhandenen Sport- und Spielflächen der 96. Grundschule. Neben der Sicherung der bestehenden Nutzung sollte geprüft werden, ob die Nutzungsmöglichkeiten und Nutzergruppen erweitert werden und somit auch der organisierte Breitensport gefördert werden könnte. Darüber hinaus könnten die vorhandenen Sport- und Spielflächen auch Anlaufpunkt für soziale Projekte und Integrationsmaßnahmen durch eine Öffnung in den Stadtteil darstellen. Um dieses kontrovers diskutierte Thema zu unterstützen, sollten verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt werden, welche die Öffnung ermöglichen und Vandalismus vermeiden (zum Beispiel Öffnung für Angebote anderer Träger, zeitlich begrenzte Öffnung). Hierbei sind die verschiedenen Einrichtungen auf besondere Eignung zu prüfen, zum Beispiel barrierefreie Erschließung, flexiblere Räumlichkeiten. Darüber hinaus werden weitere bildungsrelevante Maßnahmen empfohlen: Aufbau bzw. Erweiterung non-formaler, außerschulischer Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, zum Beispiel im Bereich der kulturellen Bildung sowie durch Angebote zur Stärkung der lokalen Demokratie Aufbau und Erweiterung von gesundheitsfördernder Bildungsarbeit sowie die Schaffung eines Bildungsangebots und -ortes für gesunde Ernährung Soziales Im Bereich des sozialen Engagements gibt es mit Interessengruppen wie In Gruna leben und verschiedenen sozialen Trägern eine gute Basis im Untersuchungsgebiet. Zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sollten lokale Akteure in ihrem Bestreben unterstützt werden, nachbarschaftliche Beziehungen im Stadtteil zu verbessern. Maßnahmen hierfür sind: Erweiterung vorhandener bzw. Aufbau ergänzender akteursgetragener Netzwerke zur Verbesserung des Informationsaustausches und zur bedarfsorientierten Initiierung, Entwicklung und Umsetzung von kooperativen Projekten. Durch die Entwicklung neuer Formen der (aktiven) Bürgerbeteiligung bei Projekten im Stadtteil kann das bürgerschaftliche Engagement gestärkt werden. Dafür ist eine aktive Kommunikation nach innen (Verwaltung) und außen (Öffentlichkeitsarbeit) besonders wichtig. Die Durchführung ergänzender kooperativer Aktivitäten, zum Beispiel gemeinsam geplante und umgesetzte Stadtteilprojekte, Nachbarschaftsfeste oder Begegnungsräume, können den sozialen Zusammenhalt zusätzlich stärken. Ein weiterer relevanter Bereich ist die Weiterentwicklung und Vernetzung der sozialraumorientierten offenen Kinder- und Jugendarbeit zur Stärkung im Stadtteil vorhandener präventiver Angebote.

22 Besonders wichtig ist, altengerechte Lebens- und Freizeitangebote zu schaffen, insbesondere mit Blick auf den überdurchschnittlich hohen Anteil an älterer Bevölkerung im Stadtteil. Kernmaßnahmen sind: Schaffung von bedarfsgerechten Wohnangeboten für ältere Menschen (vgl. 3.3.) Entwicklung von Begegnungsangeboten und -stätten für Seniorinnen und Senioren. Hier sollte ein besonderer Wert auf Beteiligung der Zielgruppen gelegt werden, um Angebote zu kreieren, die dem Bedarf der Personen entsprechen. an der Stadtteilentwicklung teilnimmt und so Verantwortung für Gruna übernimmt. Daher wird der Aufbau eines Quartiersmanagements Gruna (im städtischen Auftrag) zur Begleitung der Quartiersentwicklung vor Ort empfohlen. Potenzielle Aufgaben des Quartiersmanagements könnten sein: Neben dem Aufbau und der Weiterentwicklung von zielgruppenspezifischen Angeboten wird empfohlen, Maßnahmen zur Integration aller Bevölkerungsgruppen umzusetzen. Dazu zählt zum Beispiel: - der Aufbau bzw. die Stärkung von Beratungsangeboten für Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund (zum Beispiel Stadtteilmütter, Stadtteilpatinnen und -paten) Kooperationen zwischen Einrichtungen und Vereinen sowie die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen Kultur Um zur Verbesserung der kulturellen Angebote im Stadtteil beizutragen, wird die Ausweitung und Qualifizierung soziokultureller Veranstaltungsangebote an etablierten (zum Beispiel Bibliothek) bzw. neuen Orten empfohlen. Projektideen sind zum Beispiel die Gründung einer Begegnungsstätte und Werkstatt für Stadtteilkultur und -geschichte, die Durchführung von Ausstellungen und Workshops, Stadtteilfesten oder eines Kinoclubs Beschäftigung und Lokale Ökonomie Um eine aktivierende Zusammenarbeit der lokal ansässigen Klein- und Kleinstunternehmen entsprechend der individuellen Bedarfslage zu initiieren und diese zu unterstützen, wird empfohlen, ein Unternehmernetzwerk Altgruna aufzubauen und darüber hinaus Ansiedlungsberatung und -begleitung für Unternehmerinnen und Unternehmer in der Gründungsphase anzubieten. 3.5 Querschnittsthemen: Teilhabe und Beteiligung, integrierte Stadtteilarbeit und Öffentlichkeitsarbeit Quartiersmanagement Gruna Stadtteilorientiertes Arbeiten benötigt neben der kontinuierlichen Kommunikation vor Ort stadtteilbezogene Ansprechpersonen und Koordinatoren. Diese Funktion erfüllt in vielen Stadtentwicklungsschwerpunkten ein Quartiersmanagement. Dabei geht es neben der Zusammenführung der verschiedenen lokalen Akteure (zum Beispiel Vereine, Institutionen, Sozialträger, Wohnungswirtschaft, Verwaltung) um die Berücksichtigung der unterschiedlichen Aspekte in der weiteren Stadtteilentwicklung. Des Weiteren kann ein Quartiersmanagement Beitrag dazu leisten, dass die Bewohnerschaft aktiv Aufbau von niedrigschwelligen Informations- und Beratungsangeboten für Bürger über öffentliche Planungen im Gebiet, als Ansprechpartner ihre Anliegen aufzunehmen und weiterzuvermitteln Bürger dabei zu unterstützen, eigene Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen zu entwickeln und umzusetzen Unterstützung der Kooperationen zwischen den bestehenden sozialen Einrichtungen und den verschiedenen Stadtteilakteuren sowie Ausbau der lokalen Netzwerkstrukturen Stärkung und Erweiterung des bürgerschaftlichen Engagements durch die Entwicklung neuer Formen der (aktiven) Bürgerbeteiligung Förderung von Auf- und Ausbau von selbsttragenden Strukturen der Zusammenarbeit im Stadtteil Unterstützung bei der Initiierung, Entwicklung und Umsetzungsbegleitung von Projekten Aktive Kommunikation nach innen und außen (Öffentlichkeitsarbeit) Unterstützung zur Imageverbesserung und zur Stärkung der Identifikation mit dem Stadtteil beizutragen Erstellen eines Quartierswegweisers (Verzeichnis aller Läden, Einrichtungen im Quartier, Energiesparseminare, Angebote für Kleinunternehmen) Mobilisierung von Teilhabe Um die Teilhabe der gesamten Bewohnerschaft am öffentlichen, politischen und sozialen Leben zu ermöglichen, sollten niedrigschwellige Informations- und Beratungsangebote geschaffen und regelmäßig durchgeführt werden. Geeignete Formate der Bürgerbeteiligung sollten erprobt und verstetigt werden. Vor allem das bereits laufende Bürgerbeteiligungsverfahrens zur Revitalisierung Altgrunas ist fortlaufend auf Möglichkeiten des Zusammenspiels zwischen Ergebnissen der Bürgerbeteiligung und den Möglichkeiten der Städtebauförderung zu prüfen. Gegebenenfalls können Bausteinen eines zukünftigen Masterplans mit Hilfe der Städtebauförderung umgesetzt werden. Förderung bürgerschaftlichen Engagements Zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements sollten bestehende Netzwerke wie die Interessengemeinschaft In Gruna leben unterstützt und, falls sich dies im weiteren Verlauf als sinnvoll darstellen sollte, durch den Aufbau ergänzender Netzwerkstrukturen gestärkt werden. Diese Netzwerke und Initiativen sollten bei der Durchführung relevanter Veranstaltungen und Angebote zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Nachbarschaft unterstützt werden, zum Beispiel Nachbarschaftstage, Brunnenfest, Nachbarschaftswerkstatt und RepairCafé, aber auch das Projekt Essbare Stadt oder Bookcrossing. Verfügungsfonds Gruna Im Rahmen der Städtebauförderung ist die intensive Einbeziehung der Stadtteilakteure vorgesehen. Dies kann effektiv 1

23 durch die Einrichtung eines Verfügungsfonds für Gruna geschehen. Über die Ausreichung der zur Verfügung gestellten Mittel sollte ein lokales Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern des Stadtteils entscheiden. Eine Rolle im Vergabegremium könnten zahlreiche Einrichtungen einnehmen, zum Beispiel die IG In Gruna leben, das Familienzentrum Pauline, das Stadtteilprojekt sofa 9, die Kitas, die 96. Grundschule, die ansässigen Wohnungsunternehmen WG Aufbau, Vonovia und GWG, das Stadtplanungsamt oder andere Verwaltungsstimmen, Vertreterinnen und Vertreter des Stadtbezirksrats, Bürgerinnen und Bürger sowie das Quartiersmanagement. Öffentlichkeitsarbeit Bürgerbeteiligung und die Außenwahrnehmung des Stadtteils können durch aktive und stadtteilbezogene Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden. Neben investiven Maßnahmen kann eine zielgruppendifferenzierte Öffentlichkeitsarbeit, idealerweise unterstützt und koordiniert von einem integrierten Quartiersmanagement, ein wesentliches Umsetzungsinstrument darstellen. 3.6 Potenzieller Gebietsumgriff Auf Grundlage der Analyse und der identifizierten Maßnahmen wird vorgeschlagen, die Grenzen eines zukünftigen Fördergebiets gegenüber den bisher vorliegenden Unterlagen wie folgt anzupassen. Das potentielle Fördergebiet sollte insgesamt verkleinert werden. Im Nordosten (im Uhrzeigersinn) chungsraum. Das Gebiet ist gut entwickelt und weist nur geringe Problemlagen auf, unter anderen in den Bereichen Nahversorgung und Ordnung des ruhenden Verkehrs. Herauslösung der Kleingartenvereine Alte-ElbeFrauensteiner Platz e.v. und Albert Eidner e.v, der Sportanlage der SG Dresden Striesen e.v. und der Tennishalle des TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz e.v. aus dem bisherigen Untersuchungsraum. In diesem Bereich konnten keine signifikanten städtebaulichen Maßnahmen identifiziert werden. Es handelt sich vor allem um landschaftsplanerische Maßnahmen, deren Finanzierung über andere Programme als die Städtebauförderung sinnvoll erscheint. Die Anbindung an den Kleingartenverein AlteElbe-Frauensteiner Platz e.v. ist im Gebiet inbegriffen um die Umsetzung von Wegeverbindungen zwischen den Grünräumen zu realisieren. Im Westen: Die Einbeziehung der Zwinglistraße und des Kreuzungsbereichs Stübelallee in den Untersuchungsraum als wichtige räumliche Schnittstelle an die Innenstadt (Ost-WestWegeverbindung vom Großen Garten zur Elbe). Schwerpunkträume des neuen Fördergebiets könnten sein: Entwicklung des Stadtteilzentrums Altgruna Verbesserung der Durchwegung in Altgruna und Seidnitz Neustrukturierung der Potenzialfläche Madixgelände Maßnahmen im Zuge der Renaturierung des BlasewitzGrunaer- Landgrabens Entwicklung Rothermundtpark als Quartierspark Sanierung und Villa Akazienhof und Entwicklung Umfeld Herauslösen der Wohnsiedlung zwischen Hepkestraße und Frauensteiner Platz aus dem bisherigen Untersu- Abb. 16: Vorgeschlagener Gebietsumgriff Gruna, Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung

24 3.7 Maßnahmenliste Die nachfolgende Maßnahmenliste stellt die angedachten Maßnahmen nach Handlungsfeldern dar. Die jeweils unterstrichenen Zahlen sind im Maßnahmenplan lokalisiert und mit der Farbe des Sektors unterlegt. 1 STÄDTEBAU 1.1 Erhalt und Aufwertung besonderer städtebaulicher/denkmalpflegerischer Strukturen und Gebäude Stadtteilzentrum Altgruna Erarbeitung eines Freiraumentwicklungskonzepts unter Einbeziehung der Wegebeziehungen des Fuß- und Radverkehrs in Vorbereitung der Aufwertung des öffentlichen Raums Umsetzung Villa Akazienhof Erarbeitung Sanierungs- und Entwicklungskonzept zum Beispiel für generationsübergreifendes Wohnen/Weiterbildung/alternative und kooperative Wohn- und Arbeitskonzepte Sanierung der Villa und des Umfeldes Räumliche Einbindung des Grundstücks in das öffentliche Umfeld und Anbindung als neuer Baustein in das Quartier Altbausubstanz Calvinstraße Sanierung der Altbausubstanz Erarbeitung städtebaulicher Entwicklungskonzepte zur Aktivierung von Flächenpotentialen, unter anderen ehemaliges Madixgelände (Rosenbergstraße, Calvinstraße) Garagenflächen (Rosenbergstraße 15-3) Ggf. ehemaliges Gelände einer Kita (Schrammsteiner Straße, Junghansstraße) WOHNEN.1 Sicherstellung und Entwicklung ausreichender bedarfsgerechter Wohnangebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen Zielgruppenspezifische bauliche Anpassungsmaßnahmen von Wohngebäuden, insbesondere in Plattenbaubeständen Unterstützung von Projekten zur Förderung anderer Wohnformen auf dem Grundstück Akazienhof, zum Beispiel generationsübergreifendes Wohnen/Weiterbildung/alternative und kooperative Wohn- und Arbeitskonzepte Steigerung der Angebotsvielfalt durch Wohnungsneubau ehem Madixgelände (Vonovia) Garagenfläche Rosenbergstraße (GWG) ehem. Gelände einer Kita (Schrammsteiner Straße, Junghansstraße) FREIRAUM & GRÜN / KLIMAANPASSUNG 3.1 Steigerung der Aufenthaltsqualität, der Nutzungsangebote in Verbindung mit Klimaanpassung im öffentlichen Raum Sanierung Findlingsbrunnen Altgruna Umsetzung der Neuordnung des öffentlichen Raums und der Durchwegung Maßnahmen zur Verbesserung der stadtklimatischen Situation Vorbereitende Maßnahmen am Blasewitz-Grunaer Landgraben Konzept aufbauend auf der Studie des Umweltamtes, vorbereitende Maßnahmen für die Neuordnung können unter anderen sein: Grunderwerb von Teilflächen zum Beispiel Garagenhhof Frauensteiner Platz Ordnungsmaßnahmen: Teilabbrüche/Abbrüche von mindergenutzten Gebäuden Prüfung und Umsetzung von Zwischennutzungen der Flächen als Grünraum für die Naherholung Prüfung Ersatzflächen für Kleingärten Entwicklung Rothermundtpark Prüfung und Umsetzung der Flächenerweiterung und Sanierung des bestehenden Parks, dabei unter anderen Steigerung der Nutzungsvielfalt, Aufwertung der Spiel-, Skate und Ruhebereiche, Verbesserung der Biodiversität, Stärkung der räumlichen Anbindung für Fuß- und Radverkehr vor allem in östlicher Richtung Temporäre, naturnahe Bewirtschaftung und Zwischennutzung von Brachflächen, siehe auch Flächen Schutz und Förderung geschützter gebäudebewohnender Tierarten, besonders bei der Sanierung von Altgebäuden und Plattenbauten 3

25 3. Steigerung der Aufenthaltsqualität, der Nutzungsangebote und der Biodiversität in den Innenhöfen der Großsiedlungsbauten 3..1 Wohninnenhöfe Gruna Verbesserung der vorhandenen und Schaffung neuer Angebote: Ruhe-, Spiel- und Kommunikationsbereiche Verbesserung der Ausstattung: barrierefreie Zugänge und Wege, Parkbänke, Beleuchtung, Fahrradgaragen, Anschlüsse für e-mobilität etc. 3.3 Maßnahmen des Klimaschutzes und zur Anpassung an den Klimawandel Ergänzung des Bestands an Straßenbäumen mit stadtklimatolerante Gehölzarten unter anderen in folgenden Straßen: Junghansstraße, Schrammsteinstraße, Rosenbergstraße, Calvinstraße Hitzeangepasste Umgestaltung bzw. Ausstattung der ÖPNV-Haltestellen, zum Beispiel Verschattung der Sitzbänke Verbesserung des Mikroklimas und Biodiversität, unter anderen Beratungsangebote für Eigentümer und Mieter zu Fassadenbegrünung, Blühwiesen, urban gardening Standortprüfung und Durchführung von Dach-/Fassadenbegrünungen Standortprüfung und Installation von Photovoltaikanlagen Herstellen von Flächen mit naturnaher Gestaltung (zum Beispiel Blühwiesen) / Regenwassermanagement 3.4 Modernisierung und Erweiterung der quartiersnahen Spielplätze und Sportflächen Bau neuer Spielplätze in unterversorgten Bereichen Hirschbacher Weg, Bielatalweg, Papstdorfer Straße bzw. Alternativstandorte prüfen zum Beispiel Neuanlage auf Grundstück Villa Akazienhof bzw. Prüfung der Öffnung der Spielflächen der anschließenden Kitas Realisierung von Freizeitflächen und Rückzugsbereiche für ältere Kinder und Jugendliche, zum Beispiel entlang des künftigen Verlaufs des Flutgrabens Qualifizierung der vorhandenen Spielplätze in den Innenhöfen der Wohnungsbauunternehmen Entwicklung Integrativer Nutzungsmodelle und Förderung von Spielplatzpatenschaften 4 MOBILITÄT 4.1 Stärkung eines klimagerechten und barrierearmen Mobilitätsangebotes und Anpassung des ruhenden Verkehrs Ausbau eines Mobilitätspunktes Zwinglistraße (MP 39), Hinweis: bereits umgesetzt 4.1. Sanierung und stadtklimatische Anpassung des Straßenraums für eine barrierearme Mobilität unter anderen Rosenbergstraße Ostrauer Straße Junghansstraße (zwischen Gartenheimsteg und Calvinstraße) Bärenburger Weg Erarbeitung eines übergreifenden Parkraumkonzepts inkl. innovativer Standortlösungen Umsetzung des Parkraumkonzepts unter anderen ggf. Bau eines Quartiersparkhauses effiziente Neuordnung von ruhenden Verkehr Neugestaltung Parkplatz Bodenbacher Straße/Liebstädter Straße/Bärenburger Weg 4. Qualifizierung des Wegesystems für Fußgänger und Radfahrer, dabei Verbesserung der Verkehrssicherheit und Berücksichtigung der Bedarfe mobilitätseingeschränkter Personengruppen West-Ost-Verbindung für Fußgänger und Radfahrer Abschnitt I Verbesserung der Wegebeziehungen und Verkehrssicherheit für Fuß- und Radverkehr in Richtung Innenstadt im Kreuzungsbereich/Stübelallee, Zwinglisstraße/Bielatalweg Herstellung der Erlebbarkeit der räumlichen Beziehung zwischen Altgruna und verlängerter Achse Stübelallee, West-Ost-Verbindung für Fußgänger und Radfahrer Abschnitt II Neuordnung und verbesserte Aufteilung des öffentlichen Raums im Bereich der Fußgängerbereichs zwischen Bielatalweg und Rosenbergstraße West-Ost-Verbindung für Fußgänger und Radfahrer Abschnitt III Neuordnung der Wegebeziehung für Fuß- und Radverkehr vom Ende der Fußgängerbereichs (Ärztehaus) bis nach Seidnitz Herstellung einer Wegeverbindung in Verlängerung der Junghansstraße zum Rothermundtpark als Nord-SüdVerbindung für Fußgänger und Radfahrer Verbesserung Verkehrssicherheit Knoten Heynathsstraße bzw. Rosenbergstraße, Nord-Süd-Verbindung für Fußgänger und Radfahrer: Einrichtung von Aufstellfla chen fu r Radfahr-Linksabbieger Prüfung und Umsetzung der Freigabe von Fußwegen für den Radverkehr, Öffnung der Hauptwege von Kleingartenanlagen für die Öffentlichkeit (vgl. Maßnahme 3.1.3)

26 5 BILDUNG 5.1 Stärkere Öffnung der Bildungseinrichtung in den Stadtteil Prüfung und (temporäre) Umsetzung der Öffnung der vorhandenen Sport- und Spielflächen der 96. Grundschule 5.1. Prüfung und Umsetzung der Erweiterung der v Bildungsangebote, zum Beispiel um Erwachsenenbildung, kulturelle Bildung, Bildung zur Stärkung der lokalen Demokratie, Bildung zu gesunder Ernährung etc. 6 SOZIALES 6.1 Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts Aufbau bzw. Erweiterung eines akteursgetragenen Netzwerks Durchführung gemeinsamer Aktivitäten zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts 6. Unterstützung einer sozialraumorientierten Kinder- & Jugendhilfe 6..1 Weiterentwicklung und Vernetzung offener Kinder- und Jugendarbeit 6.3 Unterstützung der Integration aller Bevölkerungsgruppen Schaffung von weiteren Begegnungsangeboten und -stätten für Senioren in vorhandenen Einrichtungen Aufbau/Stärkung von Beratungsangeboten für Migranten Förderung von Maßnahmen/Projekten der Integration und Inklusion aller Bevölkerungsgruppen im Stadtteil 7 KULTUR 7.1 Verbesserung der kulturellen Angebote im Stadtteil Entwicklung und Qualifizierung soziokultureller Angebote an bereits bestehenden bzw. neuen Orten 8 LOKALE ÖKONOMIE 8.1 Unterstützung der lokalen Ökonomie Aufbau eines Unternehmer- und Unternehmerinnennetzwerks Altgruna 9 QUERSCHNITTSAUFGABEN 9.1 Aufbau eines Quartiersmanagements zur Begleitung der Quartiersentwicklung 9. Aufbau und Verstetigung geeigneter Formate der Bürgerbeteiligung 9.3 Durchführung niedrigschwelliger Informations- und Beratung 9.4 Einrichtung eines Verfügungsfonds Gruna 9.5 Stärkung stadtteilbezogener Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen zur Imageverbesserung 9.6 Erarbeitung eines Feinkonzeptes Altgruna 5

27 3.8 Strategie- und Maßnahmenplan Abb. 18: Strategie- und Maßnahmenplan, Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung 6

28 3.9 Handlungsempfehlung zur Umsetzungsstrategie Schwerpunkt: Neustrukturierung von Potenzialflächen und Verbesserung der Übergänge in Altgruna und Seidnitz inkl. ehem. Madixgelände und Blasewitz-Grunaer-Landgraben Die Auflistung aller Maßnahmen der Handlungsfelder (Kap ) und der nachfolgenden Maßnahmenliste (Kap. 3.7) umfasst die für eine positive Entwicklung des Untersuchungsraums Altgruna erforderlichen Vorhaben. Diese wurden aus der Analyse und ausgewählten Akteursgesprächen abgeleitet mit dem Ziel einer integrierten und ausgewogenen Stadtteilentwicklung. Die Umverlegung des Blasewitz-Grunaer-Landgrabens (3.1.3) und die Entwicklung des ehem. Madix-Geländes (.1.3) stellen Leuchtturmprojekte dar, deren weitere Vorbereitung, Planung und Genehmigung noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen werden. Das öffentlichkeitswirksame Anschieben dieser beiden Projekte durch vorbereitende Maßnahmen wird als sehr wichtig angesehen. In dem weiterführenden, ämterübergreifenden Dialog gilt es diese Maßnahmenplanung zu priorisieren, zeitlich einzuordnen und Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zuzuordnen, da nicht alle der für die Entwicklung Altgrunas identifizierten Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung gefördert werden können. Initialmaßnahmen: Erarbeitung eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes unter besonderer Betrachtung der spezifischen (Wohn-)Bedarfe in Altgruna zur Aktivierung der Flächenpotentiale auf dem ehem. Madixgelände (1.1.4). Es wird empfohlen, die bisher identifizierten Maßnahmen im Rahmen der Erarbeitung des Feinkonzepts für den Untersuchungsraum Altgruna während eines umfassenden Beteiligungsprozesses und in Abstimmung mit den zuständigen Fachämtern konzeptionell zu schärfen, ggf. um weitere notwendige Maßnahmen fortzuschreiben sowie durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit aktiv zu unterstützen. Die Ausgangsbedingungen für die Realisierung der einzelnen Maßnahmen sind aufgrund verschiedener Aspekte sehr unterschiedlich. Beeinflusst werden diese Bedingungen etwa durch aktuelle Planungs- und Genehmigungsstände, bestehende Kooperationen/Beteiligte sowie die von ihrer Realisierung ausgehenden Impulse für die Entwicklung des Stadtraums. Um einen kraftvollen Start der künftigen Stadtteilentwicklung in Altgruna zu initiieren, wird nachfolgend eine Auswahl an Maßnahmen vorgeschlagen, die zeitlich und inhaltlich vorrangig im künftigen Fördergebiet umgesetzt werden sollten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass diese Initialmaßnahmen in allen drei Schwerpunkträumen der künftigen Stadtteilentwicklung Altgrunas erfolgen. Als Schwerpunkträume des neuen Fördergebiets wurden definiert: Qualifizierung Altgruna als Stadtteilzentrum und zur Verbesserung der Durchwegung Neustrukturierung von Potenzialflächen und Verbesserung der Übergänge in Altgruna und Seidnitz inkl. ehem. Madixgelände und Blasewitz-Grunaer- Landgraben Entwicklung Villa Akazienhof Schwerpunkt: Qualifizierung Altgruna Flächenankauf von Garagengrundstücken sowie Abriss der Garagen und Zwischenbegrünung bzw. nutzung als vorbereitende Maßnahmen der Umverlegung des Blasewitz-GrunaerLandgrabens (3.1.3) Schwerpunkt "Entwicklung Villa Akazienhof" Initialmaßnahmen: Die Entwicklung des Gebäudes und des dazu gehörigen Areals der "Villa Akazienhof" bietet große Entwicklungschancen für den Stadtteil. Zunächst sollten eine städtebauliche Betrachtung sowie eine spezifische Konzepterarbeitung zur Förderung besonderer Wohnformen erfolgen (1.1.). Daran anschließend könnte die Umsetzung durch die Vorbereitung und Durchführung einer Konzeptvergabe initiiert werden. Querschnittsaufgaben Neben den oben genannten Intitialmaßnahmen in den einzelnen Schwerpunktbereichen der künftigen Stadtteilentwicklung sollten nachfolgende Projekte gestartet werden. Initialmaßnahmen: Neben der Erarbeitung des Feinkonzepts (9.7) wird zu Beginn der Förderperiode empfohlen, ein Quartiermanagement (9.4) zur Begleitung der künftigen Quartiersentwicklung vor Ort aufzubauen. Dieses kann sowohl bei der Initiierung, Entwicklung und Umsetzungsbegleitung der Stadtteilentwicklungsmaßnahmen unterstützen, als auch Bürgerbeteiligungsprozesse und den Auf- bzw. Ausbau von Netzwerken lokaler Akteure koordinieren. In Ergänzung hierzu könnte ein Verfügungsfonds Gruna (9.5) aufgelegt werden, um kleine Stadtteilprojekte und das bürgerschaftliche Engagement zu fördern. Das Stadtteilzentrum Altgruna, als wichtiges Beispiel der Moderne der DDR-Zeit, bedarf der Aufwertung und Entwicklung. Initialmaßnahmen: Instandsetzung des Findlingsbrunnens (Maßnahme 3.1.1) sowie Beginn des Beteiligungs- und Planungsverfahrens zur Aufwertung des öffentlichen zentralen Platzes in Altgruna bei gleichzeitiger Verbesserung der stadtklimatischen Situation (3.1.). Durch diese gut sichtbaren Maßnahmen an zentraler Stelle können in Verbindung mit einem Beteiligungsprozess auch das Mitwirkungsinteresse der Stadtteilakteure gestärkt werden. Zudem sollten Ansätze zur Verbesserung der Durchwegung für Fußgänger und Radfahrer (4..1) in die Abstimmung mit dem zuständigen Fachamt überführt werden. 7

29 4 Projektsteckbriefe 8 Maßnahme 1.1.: Wohnen+ Akazienhof Maßnahme 3.1.3: Maßnahmen zur Vorbereitung der Umverlegung des Blasewitz-Grunaer-Landgrabens Maßnahme 3.1.4: Sanierung Rothermundtpark Gruna Maßnahme 3..1: Wohninnenhöfe Maßnahmen 3.3.1, 3.3.3, 3.3.4, 3.3.5: Maßnahmen zur Verbesserung der stadtklimatischen Situation durch Straßenbäume und Fassadenbegrünung Maßnahme 3.4.1: Neue Spielplätze und Freizeitflächen Maßnahme 4.1.3: Entwicklung eines klimafreundlichen Parkraumkonzepts fürs Quartier Maßnahme 4..: Neuordnung & verbesserte Aufteilung des öffentlichen Raums Bielatalweg-Rosenbergstraße Maßnahme 9.4: Quartiersmanagement Gruna Maßnahmen 1.1.1, und 3.1.: Stadtteilzentrum Altgruna Maßnahme 1.1.4: Städtebauliches Entwicklungskonzept zur Aktivierung von Flächenpotenzialen Maßnahme 1.1.3: Sanierung Altbausubstanz Calvinstraße

30 Wohnen+ Akazienhof Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme 1.1. Konzepterarbeitung zur Förderung besonderer Wohnformen Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Kurzbeschreibung der Maßnahme Das Wohnungsangebot im Untersuchungsgebiet ist in seinen einzelnen Teilräumen aufgrund wiederkehrender Gebäudetypen als wenig vielfältig zu bezeichnen. Der Großteil der Bestände ist im Besitz von drei Wohnungsgroßeigentümern, was zu einem hohen Anteil an Mieterinnen und Mietern, aber zu einem nur kleinen Anteil an Selbstnutzern (Personen, die selbst in ihrem Eigentum wohnen) führt. Das Projekt zur Förderung besonderer Wohnformen soll einen Beitrag leisten, um im Stadtteil ein bedarfsgerechtes Wohnangebot für möglichst verschiedene Bevölkerungsgruppen sicher zu stellen und um kooperative Wohn- und Arbeitskonzepte zu unterstützen. Im Rahmen eines Modellprojektes auf dem Flurstück "Akazienhof" soll die Vorbereitung und Durchführung einer Konzeptvergabe zur Förderung besonderer Wohnformen in Gruna erprobt werden. Auch die Beratung und Begleitung der künftigen Baugruppe/Eigentümer/eventuell Erbpacht ist Teil dieser Maßnahme. Dazu soll zunächst geprüft werden, welche besonderen Wohnformen am dringendsten im Quartier benötigt werden: zum Beispiel intergeneratives Wohnen, Wohnen für Hilfe, selbstgenutztes Wohnen etc. Es ist zudem angedacht, neben der Wohnnutzung auch eine (weitere) Nutzung(en) zuzulassen, zum Beispiel in den Bereichen soziale oder kulturelle Infrastruktur, daher die Projektbezeichnung Wohnen+. Städtebaulich wird dem Grundstück mit seiner Lage im städtischen Gefüge, seiner Nutzungsgeschichte und seinen Freiraumqualitäten eine besondere Bedeutung beigemessen. Bei der weiteren Vorbereitung sollten folgende Punkte beachtet werden: Erhalt des historischen Gebäudes (Villa Akazienhof) stadträumliche und soziokulturelle Öffnung ins Quartier, zum Beispiel Quartiers-Café /Quartiers-Verfügungsraum als Gemeinschaftsort für Gruna Prüfung der Öffnung eines Teils der Kita-Freifläche zum Akazienhof, außerhalb der Öffnungszeiten der Kita Einbeziehung der angrenzenden Parkplatzfläche, zum Beispiel Doppelnutzung: Nutzung durch das Wohnprojekt bei gleichzeitigem Erhalt von Parkplatzflächen fürs Quartier Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) Förderung besonderer Wohnformen; Koppelung von Wohnen und sozio-kulturellen Angeboten; Öffnung ins Quartier Zielgruppe(n) Wohnprojektinitiativen, gemeinwohlorientierte Träger/Vereine etc. Verantwortlichkeit Landeshauptstadt Dresden, Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften, Stadtplanungsamt - Abt. Stadtplanung Stadtgebiet Einzubindende Akteure (Partner) Lage im Gebiet In Gruna leben-interessengemeinschaft, weitere noch zu spezifizieren Grundstück Akazienhof (Flurstück 474) als Modellprojekt Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Zeitplanung 00-0 Kosten (geschätzt) mittel gering Stand:

31 Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Maßnahmen zur Vorbereitung der Umverlegung des Blasewitz-Grunaer Landgrabens Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Kurzbeschreibung der Maßnahme Der Blasewitz-Grunaer Landgraben (BGL) ist in einem o kologisch schlechten Zustand und es bestehen erhebliche Hochwassergefahren für angrenzende Gebiete durch den schlechten Zustand des Dammes. Durch das steile Trapezprofil des Gewa ssers und die Dammlage ist das Gewa sser außerdem kaum erlebbar. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf zur Minimierung der Hochwassergefahren, zur o kologischen Aufwertung des Gewa ssers sowie zur gestalterischen Aufwertung und Verbesserung der Erlebbarkeit. Die Renaturierung des BGL bedarf neben der unmittelbar den BGL betreffenden Maßnahmen einer weiträumigeren Gebietsentwicklung mit einer grundlegenden räumlich-funktionalen Neuordnung von angrenzenden Grundstücken. Das Umweltamt erstellt eine Machbarkeitsstudie mit ersten Gestaltungsvarianten für die Umverlegung des BGL mit dem Ziel der funktionalen Aufwertung des Gebietes. In Vorbereitung auf die avisierte Renaturierung und Umverlegung des BGL, sollen deshalb unabhängig von der späteren Umverlegung folgende Maßnahmen umgesetzt werden: Zielgruppe(n) Fla chenankauf von Garagengrundstücken: Für die Umgestaltung und neue Nutzung der Flächen beabsichtigt die LH Dresden Grundstücke mit Garagen und Parkflächen zu kaufen. Dies betrifft die Grundstücke: Flurstücke 398/19 und 398/31 und 398/3 Dresden-Seidnitz/Dobritz (Frauensteiner Platz) Flurstücke 398/3, 398/4 Dresden-Seidnitz/Dobritz (Liebstädter Str/Bärenburgerweg). Flurstücke 45/1 Dresden-Blasewitz (Am Grüngürtel); für Umnutzung als Freiraum und als geplanter Standort eines Parkhauses bzw. einer Multifunktionsnutzung Abriss der Garagen und Zwischenbegru nung bzw. nutzung am Frauensteiner Platz Eine Umnutzung der Garagenflächen könnte langfristig zum Beispiel mit Blu hwiesen und urban gardening gemeinschaftlich genutzt werden, Geländemodellierung Gruena-Hu gel im Umfeld Schieferburg zum Beispiel aus unschädlichen Abbruchmaterialien Ru ckbau Parkpla tze und Teil Liebsta dter Straßevon Bodenbacher Straße bis Einfahrt Garagen/Kurve Liebstädter Straße, Rückbau Parkplätze (BodenbacherStraße/Liebstädter Straße an der Bärenburger Straße) ggf. Fla chenankauf Kleingartenersatzland (wenn außerhalb des Gebiets möglicherweise nicht förderfähig) Öffnung der KGV: öffentliche Durchwegung und damit An- und Einbindung der KGV an den städtisch erlebbaren Grünflächenverbund Umsiedlung von einem Teil der Kleinga rten Verlegung DREWAG Leitung (noch nicht in den Kosten berücksichtigt) Umsetzung Fußwege- und Radverkehrskonzept: Die Einbindung neu zu schaffender Verbindungen an die existierenden Wegeverbindungen und in das städtische Radverkehrskonzept sind wesentlich für die erfolgreiche Nutzung und Vernetzung der neuen Freiräume entlang des BGL (von Frauensteiner Platz bis Brücke zum Rothermundtpark, sowie um Schieferburg zu Am Grüngürtel), mitzudenken sind auch die perspektivische Nachnutzung des Dammes und des jetzigen Verlaufs des BGL als zukünftige Wegeverbindung Schaffung eines lebenswerten Wohnquartiers und Stärkung der Erlebbarkeit des Freiraums im städtischen Gefüge, Stärkung des Naturhaushalts sowie Vernetzung und Ausbau des Grünflächensystems. Es handelt sich um grundlegende Maßnahmen für eine Neuordnung des gesamten städtischen Raumes und später folgende Umverlegung des BGL. Die Maßnahme ist Bindeglied großräumiger komplexer Funktionsräume zwischen Elbaltarm im Osten und in Richtung Großer Garten im Westen (entsprechend der Ziele des Bebauungsp es und des Landschaftsplanes). Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils und der Gesamtstadt Verantwortlichkeit Umweltamt, Stadtplanungsamt/Stadterneuerung, Einzubindende Akteure (Partner) Grünflächenamt, anliegende Kleingartenvereine, Wohnungsunternehmen, Öffentlichkeit Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) 30

32 Lage im Gebiet Zentral, zwischen Liebstädter Straße und Rosenbergstraße Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Zeitplanung Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Langfristig, (Phase I), Kosten (geschätzt) EUR + mittel gering Stand:

33 Sanierung Rothermundtpark Gruna Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) Der Rothermundtpark, als einziger größerer Park im Gebiet ist seit 1914 für die Bevölkerung nutzbar. Der Park erfreut sich einer hohen Beliebtheit bei der Anwohnerschaft, ist jedoch gleichzeitig übernutzt und überlaufen. Neben einem Spielplatz im nördlichen Bereich und einem Rodelhügel gibt es im südlichen Teil des Parks in unmittelbarer Nähe zur Seniorenresidenz Haus Elbwiesenhof eine Skaterbahn, deren Nutzung immer wieder zu Lärmkonflikten führt. Aus der Entstehungszeit des Parks sind noch wenige Ausstattungselemente vorhanden: der schmale Fußgängersteg über den Landgraben, der zu einem heute nicht mehr vorhandenen Pavillon an der Parkmauer führte sowie ein Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Der Park als zentrale Grünfläche des Stadtteils bedarf einer Sanierung, Aufwertung und wenn möglich Erweiterung. Dieser Prozess sollte durch ein umfassendes Informations- und Beteiligungsverfahren begleitet werden. Bei der dafür notwendigen Freiraumplanung ist die geplante Umverlegung und Renaturierung des Blasewitz-Grunaer Landgrabens zu beachten, einerseits um ein zusammenhängendes grünes Band zu entwickeln, andererseits um möglichst viele der bedarfsgerechte Freiraumbedarfe einordnen zu können. Die Sanierung des Parks sollte folgende Aspekte beinhalten: Attraktive Neugestaltung und Verbesserung der Ausstattung der Spielbereiche für Kinder und Jugendliche Erneuerung der Wege und der Wiesenflächen: Wegesystem abstufen um Nutzungsdruck zu steuern und Gefahrensituationen zu vermeiden Aufwertung der Spiel- und Ruhebereiche, Steigerung der Nutzungsvielfalt, unter anderen Wiederanbringung des Basketballkorbs Skateanlage neben Seniorenwohnen: Ableiten von Potenzialen, Umverlegung, Abpflanzungen, Verbesserung der Biodiversität zum Beispiel durch Einbeziehung des Landgrabens Prüfung der Umsetzung des Zukunftsstadtprojekts Essbares öffentliches Stadtgrün Verbesserung der Skateanlage Ausbau der Erschließung: Stärkung Fuß- und Radwegeverbindungen in Ost-WestRichtung Eventuell sind Ausgleichsmaßnahmen für den Blasewitz-Grunaer Landgraben mit Pflanzungen einzubeziehen gestalterische Einbeziehung Fläche im Nordosten prüfen und damit Nutzungsfläche erweitern Sanierung und Aufwertung des Rothermundtparks zur Steigerung der Aufenthaltsqualität, der Nutzungsangebote und der Biodiversität auf der zentralen öffentlichen Grünfläche Zielgruppe(n) Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils Verantwortlichkeit Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, Stadt Dresden Einzubindende Akteure (Partner) Umweltamt, Sofa 9, Pauline Familientreff, Eltern- Kind Büro, Interessengemeinschaft In Gruna Leben, ggf. Beteiligungsformate für Kinder und Jugendliche, sowie ältere Bewohnerinnen und Bewohner Lage im Gebiet Rothermundtpark, 0177 Dresden Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Kurzbeschreibung der Maßnahme 3 mittel gering

34 Zeitplanung 0 Beteiligungsverfahren 03ff. Planung und Sanierung des Rothermundtparks Kosten (geschätzt) Stand:

35 Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme 3..1 Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Wohninnenhöfe Steigerung der Aufenthaltsqualität & Nutzungsangebote Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Kurzbeschreibung der Maßnahme Viele Wohninnenhöfe in Gruna weisen noch die ursprünglichen Gestaltungselemente auf: sie haben einen umfangreichen Baumbestand und große Rasenflächen, verfügen allerdings meist über keine besondere Aufenthalt- und Nutzungsqualitäten. In einem Informations- und Beteiligungsprozess mit den Mieterinnen und Mietern/Genossenschaftsmitgliedern eines Wohnblockbereiches sollen Bedarfe und Ideen ermittelt werden, um modellhaft in einem ersten Innenhof die Aufenthaltsqualität, die Nutzungsangebote und die Biodiversität zu verbessern: Durchführung einer Informations- und Planungswerkstatt mit den Mieterinnen und Mietern/Genossenschaftsmitgliedern Verbesserung der Angebote, zum Beispiel Schaffung von Ruhe-, Spiel- und Kommunikationsbereichen Verbesserung der Ausstattung, zum Beispiel barrierefreie Zugänge und Wege, Parkbänke, Beleuchtung, Fahrradgaragen, E-Ladesäulen etc. Verbesserung des Mikroklimas und Biodiversität, zum Beispiel durch Fassadenbegrünung und entsprechende Beratung bei der Wahl der richtigen Kletterpflanzen und Kletterhilfe; Ausweisung von Flächen für naturnahe Gestaltung (zum Beispiel Blühwiesen) und für Nachbarschaftsgärten Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) Steigerung der Aufenthaltsqualität, der Nutzungsangebote und der Biodiversität in den Innenhöfen der Großsiedlungsbauten; Verbesserung der Wohnzufriedenheit und Lebensqualität Zielgruppe(n) Bewohnerinnen und Bewohner (Mieter/Genossen) Verantwortlichkeit Wohnungseigentümer (zum Beispiel WGA, Vonovia) Einzubindende Akteure (Partner) Lage im Gebiet Mieterinnen und Mieter/Genossenschaftsmitglieder Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, Stadtplanungsamt, Umweltamt, beratende Akteure aus Umweltverbänden Modellhafte Gestaltung eines Innenhofs in Gruna, danach Aufwertung weiterer Flächen Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Zeitplanung Modellprojekt: Beteiligungs- und Planungsverfahren 01, Umsetzung 0f Kosten (geschätzt) für Modellprojekt (für weitere Flächen insgesamt mit einer Größe von ca qm) Stand: mittel gering

36 Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahmen 3.3.1, 3.3.3, Maßnahmen zur Verbesserung der 3.3.4, stadtklimatischen Situation durch Straßenbäume Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" und Fassadenbegrünung Handlungsfeld Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Zielgruppe(n) Für die Verbesserung des Stadtklimas durch Entsiegelung und Begrünung unter anderen mit Straßenbäumen und Fassaden- und Dachbegrünungen sind verschiedene Maßnahmen geplant: Erhalt und Ergänzung des Bestands an Straßenbäumen in der Junghansstraße, Rosenbergstraße und CalvinstraßeWo Straßenbäume nicht möglich sind, ist auch über Alternativen nachzudenken. Das Gleiche gilt für eine Fassadenbegrünung, zum Beispiel an den Hochhäusern. Die drei 17-geschossigen Gebäude in Gruna dominieren das Stadtbild, eine Fassaden- und Balkonbegrünung am Treppenhaus verhilft zur Aufwertung und Verbesserung der klimatischen Situation (Verbesserung der) Dachbegrünungen sind gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen zu prüfen, zum Beispiel auf Flachdächern in Altgruna und Papstdorfer Weg Wo möglich, könnten auch Pergolen (zum Beispiel über Müllabstellplätzen oder befestigten Freiflächen) das Hochranken von Pflanzen unterstützen und eine Verschattung bieten. In einem Informationsaustausch sollten Bedarfe, Kenntnisse und Ideen mit Bewohnerinnen und Bewohnern ermittelt werden, um Bewusstsein zu dem Thema zu stärken und eventuell auch aktive Beteiligung am Erhalt der Pflanzen zu fördern. Die Maßnahmen sind auch mit der Maßnahme 4.1. Sanierung und Anpassung des Straßenraums abzustimmen. Beitrag zur Verbesserung der klimatischen Situation in der klimatischen Sanierungszone, Schaffung eines lebenswerten Wohnquartiers und Stärkung der Erlebbarkeit des städtischen Freiraums ( grüner Blick mit positiver psychologischer Wirkung), Stärkung des Naturhaushalts und der Biodiversität sowie Aufwertung der (grünen) Infrastruktur. Kühlung durch Verschattung und Verdunstung, Reduzierung sommerlicher Überhitzung, Verbesserung der Luftqualität durch Sauerstoffproduktion, Luftreinigung und Feinstaubbindung, Verbesserung Mikroklima Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils und der Gesamtstadt Verantwortlichkeit Stadtplanungsamt Einzubindende Akteure (Partner) Lage im Gebiet Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, Umweltamt, Wohnungsunternehmen, Öffentlichkeit Im gesamten Gebiet Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Zeitplanung Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Langfristig, (Phase I) Kosten (geschätzt) EUR Kurzbeschreibung der Maßnahme Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) mittel gering Stand:

37 Neue Spielplätze und Freizeitflächen Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Google Maps Kurzbeschreibung der Maßnahme Auch wenn Gruna insgesamt nicht in die höchste Dringlichkeit im Spielplatzentwicklungskonzept eingestuft ist, besteht in Teilbereichen des Untersuchungsgebietes eine hohe Dringlichkeit an weiteren Spielplatzkapazitäten. So sind etwa die beiden Spielplätze im Rothermundtpark übernutzt. Zudem fehlt es im Stadtteil an niedrigschwelligen Freizeitflächen und Rückzugsbereichen für ältere Kinder und Jugendliche. Der Bau eines neuen Spielplatzes und einer Aktionsfläche für ältere Kinder und Jugendliche sollte in umfassenden Beteiligungsverfahren mit den Zielgruppen erfolgen und kann grundsätzlich folgende Punkte beinhalten: Spielplatz ggf. Grunderwerb Anschaffung von kindgerechten Spiel- und Bewegungsgeräten sowie von ergänzenden Ausstattungen für öffentliche Spielplätze Baumaßnahmen und Pflanzungen zur Platzgestaltung, einschließlich flächenabgrenzender Maßnahmen (zum Beispiel Umzäunung, Heckenpflanzung) Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) Zielgruppe(n) Aktionsfläche für ältere Kinder und Jugendliche ggf. Grunderwerb Baumaßnahmen, Ausstattung und ggf. Begrünung. Der präzisierte Bedarf kann unter Beteiligung von Jugendlichen geschärft werden. Möglich wären zum Beispiel die Installation einer legalen Graffitifläche oder die Gestaltung von Flächen für Skater, Roller, Dirtbike, Tischtennis, Prüfung eines Kletter-Parcours Treffbereich: ohne Beobachtung, ohne Lärmbelästigung, Sitzmöglichkeiten für Cliquentreffpunkte, Überdachung Besondere Angebote, wie zum Beispiel ein Bauspielplatz, eine Stadtfarm oder eine Werkstatt als zusätzlicher Impulsgeber im Quartier Beide Maßnahmen sind in Ergänzung weiterer Maßnahmen zu sehen, wie zum Beispiel die Aufwertung der Spielplätze in Innenhöfen der Wohnungsbauunternehmen, die Entwicklung integrativer Nutzungsmodelle und Förderung von Spielplatzpatenschaften und die Sanierung von Sportflächen. Modernisierung und bedarfsgerechte Erweiterung der quartiersnahen Spielplätze und Sportflächen als öffentliche Aufenthalts- und Begegnungsräume für Familien mit Kindern Kinder und Jugendliche, Familien Verantwortlichkeit Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Einzubindende Akteure (Partner) "sofa 9", Bewohnerinnen und Bewohner, Interessengemeinschaft "In Gruna leben" ggf. Beteiligungsformate für Kinder und Jugendliche, zum Beispiel über Kinder- und Jugendhaus "Schieferburg" Prüfung geeigneter Grundstücke, zum Beispiel Fläche entlang des Blasewitz-Grunaer Landgrabens (nach dessen Umverlegung und Renaturierung) zwischen Bodenbacher Straße und Frauensteiner Platz Lage im Gebiet Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Modellprojekt: Beteiligungs- und Planungsverfahren 01, Umsetzung 0ff Zeitplanung Kosten (geschätzt) Stand: mittel gering für Modellprojekt (für weitere Flächen insgesamt mit einer Größe von ca m)

38 Entwicklung eines klimafreundlichen Parkraumkonzepts fürs Quartier Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme Programmgebiet "Wachstum und Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Google Maps Kurzbeschreibung der Maßnahme Für die Renaturierung und Erlebbarkeit des BGL werden viele Flächen entsiegelt, ihre Nutzung geändert und es sollen attraktive Freiflächen entstehen. Dafür ist der (teilweise) Wegfall bzw. eine Umstrukturierung der Garagenhöfe und Parkplatzflächen notwendig. Das betrifft unter anderen folgende Garagenhöfe und Parkflächen: 1. Garagenhof am Frauensteiner Platz (ca. 370 Garagen und ca. 33 Stellplätze). Garagenhof an der Liebstädter Straße (13 Garagen und ca. 95 Stellplätze) 3. Garagenhof Am Grüngürtel (ca. 134 Garagen) sowie Parkplätze im Umfeld 4. Die Sammelparkplätze an der Bodenbacher Straße, an der Zwinglistraße und an der Schneebergstraße 5. Der Parkplatz in Altgruna vor dem Ärztehaus 6. Straßenbegleitende Stellflächen im gesamten Untersuchungsgebiet. Im Vorfeld oder als Teil des Parkraumkonzepts muss eine Bestandsaufnahme des ruhenden Verkehrs gemacht werden, die den Bedarf aller Nutznießenden (Bewohnerinnen und Bewohner, Besucherinnen und Besucher, Kundschaft, Patienten (am Ärztehaus) und Beschäftigte) klärt und im Konzept berücksichtigt. Desweiteren müsste ein Beteiligungsverfahren der Betroffenen (Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets, Nutzerinnen und Nutzer der Garagen und Parkplätze, Wohnungsgesellschaften etc.) durchgeführt werden. Das Parkraumkonzept soll sich auf das gesamte Fördergebiet beziehen und räumliche, regulierende und bauliche Lösungen zeigen. Das Konzept muss in Abstimmung mit den geplanten Entwicklungen in Altgruna und am BGL einhergehen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für die Entwicklung des BGL ist ein Quartiersparkhaus bzw. multifunktionales Gebäude im Bereich an der Liebstädter Straße und Bärenburger Weg (Flurstücke 398/3, 398/4 Dresden-Seidnitz/Dobritz) angedacht. Teil des Parkraumkonzeptes könnte die Ermittlung der notwendigen Kapazität eines solchen Quartiersparkhauses sein und seine räumliche Erreichbarkeit. Eine multifunktionale Nutzung könnte neben Stellplätzen für PKW und Carsharing auch eine Fahrradstation (zum Abstellen, Werkstatt, Leih- und Lastenräder) und einen Mobilitätspunkt beinhalten. Zusätzlich könnten im Erdgeschoss auch weitere Nutzungen untergebracht sein, zum Beispiel auch ein Quartiersmanagementladen. Die Begrünung von Dach und Fassaden, (vielleicht mit öffentlicher Nutzung des Daches) könnte als Beitrag und Ergänzung zum Freiraumumbau um den BGL verstanden werden. Zielgruppe(n) Mit dem Konzept soll eine Strategie gefunden werden, das Quartier von motorisiertem Verkehr zu entlasten, eine Verbesserung der Aufenthalts- und Wohnqualität zu erreichen sowie bessere Entfaltungsmöglichkeiten für zu Fuß Gehende und Radfahrende und damit eine klimagerechtere Nutzung der Flächen zu erreichen. Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils und der Gesamtstadt Verantwortlichkeit Stadtplanungsamt / Stadterneuerung, Straßen- und Tiefbauamt Einzubindende Akteure (Partner) Lage im Gebiet Wohnungsunternehmen, Umweltamt, Grünflächenamt, Kleingärtner, Öffentlichkeit, ADFC, IGL und weitere Gesamtgebiet Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Zeitplanung Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Langfristig, (Phase I), Kosten (geschätzt) ca EUR Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) mittel gering Stand:

39 Neuordnung & verbesserte Aufteilung des öffentlichen Raums Bielatalweg-Rosenbergstraße Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme 4.. Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Zielgruppe(n) Die Fußgängerzone (Kastanienallee) zwischen Bielatalweg und Rosenbergstraße/ Rothermundtpark bildet gemeinsam mit dem Findlingsbrunnen und den angrenzenden Freibereichen und Gebäuden das Herz des Stadtteilzentrums Altgruna. Dieser Abschnitt ist Teil einer wichtigen Achse für den Fuß- und Radverkehr, die im Westen von der Innenstadt über den Großen Garten bis in den Osten an die Elbe führt. In der Fußgängerzone gestaltet sich die Situation für Fuß- und Radverkehr schwierig. Durch die Nutzung öffentlicher Flächen für die Auslagen des Einzelhandels wird der Fuß- und Radweg eingeengt. Zusätzlich erschwerend ist die fehlende Trennung zwischen Rad- und Fußverkehr, was hier immer wieder zu Gefahrensituationen führt. Darüber hinaus bergen die verbesserungswürdigen Übergänge im Westen (Zwinglistraße/Stübelallee) und Osten (über den Parkplatz vor dem Ärztehaus zum Rothermundtpark und weiter nach Seidnitz) verschiedene Gefahrenstellen, zum Beispiel schwierige Querung, schadhafte Oberfläche, geringe Breite, Konflikte mit ruhendem Verkehr (siehe Maßnahmen: West-Ost-Verbindung für Fußgänger und Radfahrer Abschnitt I und III). Als Ergebnis dieser multiplen Problemlagen wird die Neuordnung und verbesserte Aufteilung des öffentlichen Raums im Bereich der Fußgängerzone zwischen Bielatalweg und Rosenbergstraße (Kastanienallee) für Fuß- und Radverkehr und Einzelhandel vorgeschlagen. Dabei bedarf es: der Qualifizierung der Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer (zum Beispiel durch bauliche/gestalterische Trennung der beiden Verkehrsformen) der Verbesserung der Verkehrssicherheit zwischen den beiden Verkehrsformen, aber auch gegenüber dem motorisierten Individualverkehr der Berücksichtigung der Bedarfe mobilitätseingeschränkter Personen der Berücksichtigung der Bedarfe der angrenzenden Einzelhandels- und sozialen Einrichtungen der Berücksichtigung der Aspekte des/r Klimaschutzes/-anpassung Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer, Aufwertung der Aufenthaltsqualität der Fußgängerzone bei gleichzeitiger Berücksichtigung der zentrumsrelevanten Angebote des Einzelhandels und der sozialen Einrichtungen Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils und der Gesamtstadt Verantwortlichkeit Straßen- und Tiefbauamt, Stadt Dresden Einzubindende Akteure (Partner) Lage im Gebiet Anrainer (Gewerbetreibende, soziale Einrichtungen) und Bewohner/innen, IGL "In Gruna leben", ADFC e.v., "Dresden zu Fuß" (beim FUSS e.v.) etc., Stadtplanungsamt, Grünflächenamt Fußgängerzone zwischen Bielatalweg und Rosenbergstraße (Kastanienallee) Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Zeitplanung 01 Beteiligungsverfahren 0ff Planung und Neuordnung & verbesserte Aufteilung des öffentlichen Raums zwischen Bielatalweg und Rosenbergstraße Kosten (geschätzt) Kurzbeschreibung der Maßnahme Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) Stand: mittel gering

40 Quartiersmanagement Gruna Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme 9.4. Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Kurzbeschreibung der Maßnahme Aufbau und Durchführung eines Managements "Sozialer Zusammenhalt in Gruna" (Quartiersmanagement) mit folgenden Aufgaben: Aufbau von niedrigschwelligen Informations- und Beratungsangeboten für Bürgerinnen und Bürger/lokale Akteure, um über öffentliche Planungen im Gebiet zu informieren und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger/lokalen Akteure aufzunehmen und weiterzuvermitteln Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern /lokalen Akteuren, eigene Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen zu entwickeln und umzusetzen Unterstützung der Kooperationen zwischen den bestehenden sozialen Einrichtungen/ Trägern und den verschiedenen Stadtteilakteuren sowie Ausbau der lokalen Netzwerkstrukturen Stärkung und Erweiterung des bürgerschaftlichen Engagements durch die Entwicklung neuer Formen der (aktiven) Bürgerbeteiligung Förderung des Auf- und Ausbaus von selbsttragenden Strukturen der Zusammenarbeit im Stadtteil Unterstützung bei der Initiierung, Entwicklung und Umsetzungsbegleitung von Projekten Aktive Kommunikation nach innen und außen Beitrag zur Imageverbesserung und zur Stärkung der Identifikation mit dem Stadtteil Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) Zielgruppe(n) Begleitung der Quartiersentwicklung vor Ort zur Gestaltung eines lebenswerten Quartiers Verantwortlichkeit Landeshauptstadt Dresden, Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Stadtplanungsamt Einzubindende Akteure (Partner) Lokale Akteure/Einrichtungen, Wohnungswirtschaft, lokale Gremien (IG In Gruna leben" etc.), lokale Wirtschaft, städtische Ämter Lage im Gebiet Flächendeckend Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Zeitplanung Beginn ab 01 bis Ende Förderperiode (06) Kosten (geschätzt) / Jahr (für weitere 6 Jahre) Bürgerinnen und Bürger, lokale Akteure mittel gering Stand:

41 Verfügungsfonds Gruna Grobkonzept Gruna - Projektsteckbrief Maßnahme 9.5 Programmgebiet "Wachstum & Nachhaltige Erneuerung - Gruna" Handlungsfeld Städtebau Soziales Wohnen Bildung Mobilität Gesundheit Stadtgrün Stadtteilkultur Klimaschutz/ -anpassung Lokale Ökonomie Quelle: Gleichmann Büro für Stadtentwicklung Kurzbeschreibung der Maßnahme Um kleine Stadtteilprojekte und das bürgerschaftliche Engagement zu fördern, kann ein Verfügungsfonds eingerichtet werden, aus dem jährlich finanzielle Mittel für lokale, quartiersbezogene Maßnahmen und Projekte von Vereinen, Initiativen, Institutionen und Einzelpersonen bereitgestellt werden. Die Mittel des Fonds stehen für Projekte zur Verfügung, die zur Aufwertung und Belebung des Stadtteils Gruna beitragen und/oder den sozialen Zusammenhalt stärken. Die Gelder können Vereine, Einrichtungen, Gewerbetreibende und Privatpersonen beantragen. Die Finanzierung könnte anteilig durch Bund, Freistaat Sachsen und Stadt Dresden im Rahmen der Städtebauförderung erfolgen. Über die Vergabe der Mittel sollte ein Gremium entscheiden, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern lokaler Einrichtungen, Mitarbeitenden der Stadt Dresden sowie ggf. Bewohnerinnen und Bewohnern zusammensetzt. Der Verfügungsfonds könnte in Ergänzung der Finanzmittel, die dem Stadtbezirksrat für lokale Projektförderung zur Verfügung stehen, umgesetzt werden. Ziel der Maßnahme (strategisches Ziel) Zielgruppe(n) Förderung des sozialen Zusammenhalts und Belebung des Stadtteils Verantwortlichkeit Landeshauptstadt Dresden, Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Stadtplanungsamt Einzubindende Akteure (Partner) Lokale Akteure/Einrichtungen, ggf. aufzubauendes Quartiersmanagement Lage im Gebiet flächendeckend Priorität hoch Aktueller Bearbeitungsstand Idee in Planung beschlossen in Umsetzung Beginn ab 01 bis Ende Förderperiode (06) Zeitplanung Kosten (geschätzt) Stand: Vereine, Einrichtungen, Gewerbetreibende und Privatpersonen mittel gering / Jahr (Gesamtfördersumme) Management (Kommunikation, Organisation der Sitzungen des Vergabegremiums)