Ernährung in der onkologischen Rehabilitation. Eine der wichtigsten Säule in der supportiven Therapie bei Tumorpatienten
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- Hermann Frank
- vor 7 Jahren
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1 Diät- und Ernährungstherapie in der Onkologischer Rehabilitation: Evidenzbasiert Beraten Nicole Erickson, Diätassistentin, M.Sc, RD Zentrum für Prävention, Ernährung und Sportmedizin Klinikum rechts der Isar Technische Universität München
2 Ernährung in der onkologischen Rehabilitation Zentrale Aufgabe in der onkologischen Rehabilitation Eine der wichtigsten Säule in der supportiven Therapie bei Tumorpatienten Patienten mit Tumorerkrankungen haben oft Therapieinduzierte Störungen diese beeinflussen die Essenaufnahme Erfolgreiche Ernährungs- und Lebensstilintervention = Rezidivprophylaxe
3 Warum ist Ernährung in der Onkologie wichtig? Evidenzgrad A Verbesserung des Therapieverlaufs Reduzierte Komplikationen und/oder Mortalität Geringere Nebenwirkungen der Therapie Steuerung von Gewichtsveränderungen Erhöhung der Lebensqualität Evidenzgrad B-C Essen = Kontrolle ( Was kann ICH tun? ) Verunsicherung der Patienten reduzieren Verwirrungen durch verschiedene ernährungsbezogene Ratschläge vermeiden (Freunde, Familie, andere Patienten, Internet, Bücher) AND Evidence Analysis Library 2013, Clinical Oncology Society of Australia PEN 2013, DGEM- Leitlinie Enterale und Parenterale Ernährung 2008
4 Warum ist Ernährung in der Onkologie wichtig? Ätiologie der Mangelernährung ist mit Ernährungsfaktoren eng verbunden Kahlid et al 2006
5 Ernährung in der onkologischen Rehabilitation Die Rehabilitations-Phase: ist der ideale Ort und Zeitpunkt, sich mit Ernährung intensiv zu beschäftigen bietet vielfaltige Möglichkeiten, die oft nicht in der ambulanten Behandlung vorhanden sind Buffets/Essensangebote können in die Schulung miteinbezogen werden IRENA bietet die idealen Rahmenbedingungen, unterstützt durch ein interdisziplinäres Team
6 Rolle der Diätassistenten in der Rehabilitation Physiotherapie Logopädie Pflege Ärzte Diätassistenten Küche Zahnärzte Psycho-Onkologie/ Seelsorge
7 Besondere Herausforderungen Fehlende standardisierte Zusatzzertifizierung Fehlende einheitliche Leitlinien/Praxisrichtlinien Fehlende, kontroverse oder nicht adäquate klinische Beweise Einzelne Maßnahmen oft unzureichend beschrieben
8 Aber es gibt Krebsdiäten? Die am meisten vorgeschlagenen Krebsdiäten lassen wichtige Ernährungskomponenten weg, sind nicht langfristig umsetzbar, betonen bestimmte Essenskombinationen oder -menge, und sind nicht mit Evidenz untermauert Es gibt keine validierte Krebsdiät!
9 Aber es gibt Krebsdiäten? Ernährung ist synergistisch Ernährungsstudien liefern Daten über die Wirkung von einzelnen Komponenten Wichtige Interaktionen zwischen den Komponenten werden oft vernachlässig
10 Aber es gibt Krebsdiäten? Dazu kommt: Essen ist soll kein Stressfaktor, sondern mit Genuss und Lebensfreude verbunden sein
11 Wie können wir dann qualitätssicher, einheitlich und kompetent beraten? das Patientenvertrauen gewinnen? Therapie-Ergebnisse/-Erfolg nachvollziehen? die fachliche Verantwortung nachweisen?
12 Evidenzbasierte Ernährungsberatung Definition Evidenzbasierte Medizin : Die Einbeziehung des besten verfügbaren Wissens bei klinischen Entscheidungen, die einzelne Patienten betreffen, um eine optimale Behandlung der Patienten zu garantieren. Glechner et al. A. Glechner, G. Gartlehner Evidenzbasierte Medizin in der Praxis. SportOrthoTrauma 28, (2012)
13 Hierarchie der Evidenz Qualität der Beweise Einsetzbarkeit Nach: Gray JAM Evidence-based healthcare: how to make health policy and management decisions. London: Churchill Livingstone. Sackett DL, Rosenberg WMC, Gray JAM, Haynes RB, Richardson WS Evidence based medicine: what it is and what it isn't. BMJ 312: 71 2 [3]
14 Evidenzbasierte Ernährungsberatung Aber was beinhaltet eine effektive Diät und Ernährungstherapie?
15 Evidenzbasierte Ernährungsberatung Beispiel Schokolade verstopft perceived = Wahrnehmung Basiert auf bislang verstreuten Hinweisen, die noch nicht empirisch bestätigt sind Empfehlung kaum in anderen Ländern vorhanden Schokolade könnte sogar die Darmtätigkeit fördern? Etablierte Meinungen?
16 Was kann ich gegen Verstopfung tun? Startpunkt: immer dem Grund der Verstopfung nachgehen Ernährungsinterventionen können nicht helfen bei: schmerzlindernden Medikamenten wie Opioiden krankheitsbedingter Veränderung des Verdauungsprozesses wie z.b. Darmverschluss oder Darmmotilität Hier helfen nur Medikamente Ernährungsinterventionen können helfen bei reduzierter Bewegung Nahrungsaufnahme Flüssigkeitsaufnahme
17 Wie kann ich diesen Patienten evidenzbasiert beraten? Evidenz? keine verlässliche, wissenschaftliche Evidenz vorhanden Was glaubt er Patient? Risikoabschätzung?
18 Wie kann ich Interventionen bewerten? AERR Autor Wer ist der Autor? Was sind seine Qualifikation? Hat er finanzielles Interesse? Evidenz Gibt es ausreichende objektive Evidenz (z.b. Veröffentlichung mit Peer Review)? Enthielt die Studie Einschränkungen oder starke Verallgemeinerungen? Risikoabschätzung Ist die Intervention mit Risiken verbunden? Gibt es eine weniger riskante Alternative? Realistisch und zielführend Werden die Patientenerwartungen erfüllt? Sind die Anforderungen realistisch? Ist es für den Patienten nachhaltig und einfach umsetzbar?
19 AERR? Fazit: Anhand dieser Anzeige allein können wir diese Empfehlungen noch nicht einsetzen. Handlungsalternativen: 1.Warten auf einen Experten Konsensus 2.Sich intensiv mit der Literatur zu diesem Thema beschäftigen, bevor Sie diese Empfehlung in der Praxis anwenden
20 Evidenzbasierte Ernährungsberatung Unsere Aufgabe ist. Etablierte Meinungen praxis-orientierte Empfehlungen mit Evidenz zu untermauern.
21 Deine Nahrungsmittel seien Deine Heilmittel Hippocrates 400 BC
22 Danke für Ihrer Aufmerksamkeit
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