Hilfestellung für die Bewertung von Maturaarbeiten
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- Sarah Zimmermann
- vor 7 Jahren
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1 Hilfestellung für die Bewertung von Maturaarbeiten Grundlage für die Beurteilung von Maturaarbeiten ist das Bewertungsblatt auf Seite 16 des Leitfadens zur Maturaarbeit (gelbe Broschüre). Es enthält gleich gewichtet die Bereiche Inhalt, Methode, Form und Präsentation. Jeder Bereich ist durch Stichworte näher beschrieben. Eine Hilfestellung für die Bewertung von Maturaarbeiten (Bewertungsraster) macht bei jedem Stichwort deutlich, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit dieser Bereich als ausreichend, gut oder sogar sehr gut, aber auch als ungenügend oder sogar schlecht taxiert wird. Seit einiger Zeit ist das Bewertungsraster inklusive Taxierung sehr gut auf der Website der KSZ einzusehen. Nun wird das vollständige Bewertungsraster zur Verfügung gestellt, versehen mit den folgenden wichtigen Hinweisen zu dessen Gebrauch. Wozu dient die Hilfestellung für die Bewertung von Maturaarbeiten? Sie ist als Grundlage für die Diskussion zwischen Betreuenden und Korreferenten eingeführt worden. Das darin vorkommende Vokabular hilft bei der Kommunikation. Teile des Bewertungsrasters werden von den Betreuenden ins Bewertungsblatt übernommen. Sie müssen sich dabei nicht auf ein Feld beschränken, sondern können Beurteilungskriterien aus verschiedenen Feldern zusammentragen und zu einer stimmigen Beschreibung der Maturaarbeit verschmelzen. Das ausgefüllte Bewertungsblatt wird schliesslich an die Autoren der Maturaarbeit abgegeben. Was kann mit dem Bewertungsraster nicht gemacht werden? Die Unterbereiche, zum Beispiel Aufgabenstellung, Eigenleistung, Resultat, Reflexion im Bereich Inhalt, müssen nicht gleich gewichtet sein. Bei einer Maturaarbeit ist vielleicht die Eigenleistung von besonderem Interesse, bei einer anderen liegt der Schwerpunkt in der Reflexion. Die Abstände zwischen den Beschreibungen in den Feldern sehr gut, gut, ausreichend, ungenügend, schlecht werden nicht immer und von allen Lesern als gleich eingestuft. Eine sprachlich exakte Abbildung von identischen Abständen ist nicht möglich. Daraus folgt, dass das Bewertungsraster nicht dazu dienen kann, Felder anzukreuzen, die bezeichneten Felder auszuzählen und daraus eine Note zu generieren. Wie kann man den unterschiedlichen Maturaarbeiten gerecht werden? Verbindlich geregelt ist, dass die Bereiche Inhalt, Methode, Form und Präsentation mit gleichem Gewicht (je 25%) in die Note einfliessen. Innerhalb der Bereiche kann man den unterschiedlichen Gegebenheiten in Maturaarbeiten Rechnung tragen, Gewichtungen vornehmen und spezielle Abmachungen im Projektvertrag festhalten. Damit können auch Arbeiten, bei denen ein Produkt im Vordergrund steht, bedarfsgerecht beurteilt werden. Klar ist, dass auch bei produktorientierten Arbeiten zwingend eine wissenschaftliche Aufarbeitung enthalten sein muss. Was hilft das Bewertungsraster den Maturandinnen? Sie sehen detailliert, welche Anforderungen an eine Maturaarbeit gestellt werden. Sie können sich selber in jedem Bereich einschätzen. Sie können in den Besprechungen mit den Betreuenden auf ein gemeinsames Vokabular zurückgreifen
2 Maturaarbeiten an der Kantonsschule Zofingen Hilfestellungen für die Bewertung Für Betreuende und Korreferenten Autoren:... Thema:.... INHALT ähnliche Begriffe sehr gut gut ausreichend ungenügend schlecht Aufgabenstellung Fragestellung und Problembewusstsein Einfallsreich differenzierte, gehaltvolle, klar fokussierte Fragestellung. Klare, problembezogene Fragestellung. Fragestellung eher unscharf, für das Problem nur teilweise geeignet. Fragestellung diffus oder banal. Fragestellung ungeeignet. Eigenleistung Eigenständigkeit und Selbständigkeit/benötigte Hilfestellung; gedankliche Tiefe Reich an eigenständigen Ideen; umfassende, ausgewogene Umsetzung; tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Thema. Eigenständige Ideen und Ansätze; gute Umsetzung; gewisse gedankliche Tiefe. Ideen vorhanden, z.b. aber nur oberflächlich genutzt; Umsetzung unpräzis. Gedankliche Eigenleistung gering bis sehr gering; Umsetzung unpräzis; Problem mehr umschrieben als untersucht. Keine Eigenleistung erkennbar; Umsetzung unbrauchbar; keine Auseinandersetzung mit dem Thema. Resultat Fachliches Niveau, Umsetzung (Stringenz): Theorie/Praxis, Wissenschaftlichkeit Sehr hohes Niveau; vollständige Umsetzung von Theorie zu Praxis/Resultat im Einklang mit theoretischer Grundlage; basiert durchgehend auf wissenschaftlichem Gutes Niveau; guter theoretischer und/oder praktischer Teil mit guter Vernetzung, basiert meistens auf wissenschaftlichem Ansprechendes Niveau; ansprechende theoretische und/oder praktische Teile, basiert teilweise auf wissenschaftlichem Bescheidenes Niveau; mangelhafte theoretische und/oder praktische Teile, basiert selten auf wissenschaftlichem Tiefes Niveau; kaum verständliche theoretische und/oder praktische Teile, basiert nicht auf wissenschaftlichem Reflexion Eigenständigkeit in Bewertungsfähigkeit (inhaltliche Reflexion) Die Reflexionen sind tiefgängig und von äusserst ansprechender Qualität. Schlussfolgerungen sind vielfältig und ansprechend. Wenige Reflexionen sind von ausreichender Qualität. Schlussfolgerungen werden kaum gezogen bzw. bleiben unspezifisch; Übernahmen aus Vorlagen. Reflexion und Schlussfolgerung fehlen gänzlich.
3 METHODEN ähnliche Begriffe sehr gut gut ausreichend ungenügend schlecht Informationen beschaffen und verarbeiten Wissenschaftlichkeit Reflexion Darstellung der Methode Recherche, Quellensuche, aktueller Wissensstand / Referenzrahmen Planung, Nachprüfbarkeit, Objektivität Methodenwahl, methodische Machbarkeit, Methodenkritik Nachvollziehbarkeit des methodischen Vorgehens Umfassende und zielgerichtete Recherche. Umfassende Quellenkritik. ausgelotet. Systematisch geplante Vorgehensweise. sind klar nachvollziehbar Die Aussagen sind nach gültigen, zuverlässigen und objektiven Kriterien erhalten worden. Vertieftes Methodenverständnis. Beachtliche methodische Raffinessen. Machbarkeit durch fundierte Methodenkritik ausgewiesen. detailliert und klar dargestellt. Nachvollziehbarkeit in allen Teilen gesichert. Fundierte und zielgerichtete Recherche mit brauchbarer Quellenkritik. Eingebettet in aktuellen Wissensstand. Gut geplante Vorgehensweise. sind grösstenteils klar nachvollziehbar Die Aussagen sind inhaltlich richtig und unverfälscht wiedergegeben. Gute Methodenwahl und fachliche Kenntnisse. Machbarkeit mittels erkennbarer Methodenkritik geprüft. dargestellt und nachvollziehbar. Sinnvolle, aber teilweise lückenhafte Recherche. Quellenkritik lückenhaft. berücksichtigt. Geplante Vorgehensweise. Einige der erarbeiteten Grundlagen und Resultate sind nachvollziehbar Zwischen gesicherten Tatsachen und eigenen Ansichten wird unterschieden. Einfache, aber korrekte Methodenverwendung. Methodenkritik in Ansätzen vorhanden. Machbarkeit nur teilweise geprüft. dargestellt und wichtigste Elemente nachvollziehbar. Lückenhafte und nicht zielgerichtete Recherche. Quellenkritik nur ansatzweise vorhanden. am Rand erwähnt. Vorgehensweise nach wirrer Planung. sind schwer nachvollziehbar resp. wiederholbar. Gesicherte Tatsachen und eigene Ansichten sind oft nicht unterscheidbar. Methodisch unbeholfen, mit Unklarheiten und Fehlern behaftet. Methodenwahl nicht geprüft. Machbarkeit nicht gewährleistet. lückenhaft dargestellt und kaum nachvollziehbar. Unbrauchbare oder nicht vorhandene Recherche. Quellenkritik fehlt. nicht erwähnt. Vorgehensweise ohne erkennbare Planung. sind nicht nachvollziehbar resp. wiederholbar. Gesicherte Tatsachen und eigene Ansichten sind nicht unterscheidbar. Methoden unzweckmässig und Anwendungen fehlerhaft. Methodenkritik und Prüfung der Machbarkeit fehlen gänzlich. fehler- und mangelhaft dargestellt, sowie nicht nachvollziehbar.
4 FORM ähnliche Begriffe sehr gut gut ausreichend ungenügend schlecht Sprache Argumentation Struktur Gestaltung Quellenverzeichnis und Verweise Stil, Formulierungen, Orthografie Gedankengang, Leserführung Aufbau, Gliederung, Titelformulierung Layout, handwerkliche Ausführung Offenlegung und Zuordnung des verwendeten Materials Gepflegt, stilsicher, gewandt. präzise, differenziert, fehlerfrei. Mit gedanklicher Schärfe. Logischer und vollständiger Aufbau, informative korrekte Titel. Layout perfekt, unterstützt Verständlichkeit. Ausgesprochen übersichtlich gegliedert, korrekt, vollständig. Gut verständlich, klar, nahezu fehlerfrei. Einige Ungereimtheiten, jedoch gut verständlich. Schwer verständlich, inhomogen, falsche Begriffe, umgangssprachlich. Fragmentarisch, unverständlich. Klar und logisch. Nachvollziehbar. Sprunghaft. Nicht nachvollziehbar. Logischer und vollständiger Aufbau, korrekte Titel. Layout sauber gestaltet. Korrekt und vollständig. Weitgehend logischer und lückenloser Aufbau, korrekte Titel. Layout weist einige Mängel auf. Kleinere Lücken, zu wenig systematisch. Aufbau mit logischen Mängeln oder Lücken, Titelhierarchie nicht überall korrekt, unklare Titelformulierungen. Layout mit gravierenden Mängeln. Lückenhaft und unsystematisch. Verwirrender oder lückenhafter Aufbau, gravierende Fehler in der Titelhierarchie, unklare Titelformulierungen. Unübersichtliches, verwirrendes Layout. Nachlässig, mit gravierenden Lücken.
5 PRÄSENTATION ähnliche Begriffe sehr gut gut ausreichend ungenügend schlecht Schwerpunkte Zeiteinteilung Vortragstechnik Umgang mit Fragen Aufbau und Gliederung Verhältnis von Zeit und Inhalt Sprache, Auftreten und Medieneinsatz Fähigkeit zur Diskussion/zum Diskurs Umfassendes Wissen, exemplarische Auswahl, optimale Gliederung. Zeitrahmen und Inhalte stehen in einem optimalen Verhältnis. Optimale Sprache, Auftreten ist auf das Publikum abgestimmt. Medien ergänzen den Vortrag ideal. Spontan und flexibel, zeigt neue Gesichtspunkte. Gute Begriffsverwendung, gute Themenauswahl, zweckmässige Gliederung. Zeitrahmen und Inhalte stehen in einem guten Verhältnis. Gute Standardsprache, gute Gestik/Mimik, guter Publikumskontakt. Zum Kontext passender Medieneinsatz. Kann gut auf Fragen eingehen. Begriffe z.t. unklar, Gliederung und Aufbau nicht immer verständlich. Zeitrahmen knapp eingehalten, Inhalte dementsprechend nur kurz angesprochen. Sprachlich ungelenk, Auftreten unsicher, Publikum bedingt erreicht. Zu viel/zu wenig Medieneinsatz. Z.T. unsicher, Mühe auf Neues einzugehen. Begriffe falsch, Gliederung und Aufbau nicht nachvollziehbar. Zeit und Inhalt stehen in einem Missverhältnis, zu lang/zu kurz. Sprachliche Mängel, wenig Kontakt zum Publikum. Medien kaum oder sinnwidrig eingesetzt. Weicht Fragen aus, kann nicht darauf eingehen. Weder Aufbau, Gliederung noch Umsetzung erkennbar, Begriffschaos. Chaotisches Zeitmanagement, Zusammenhang Zeit/Inhalt fehlt. Sprache, Auftreten und Ausdruck sind anmassend. Medien werden falsch oder gar nicht eingesetzt. Wirkt bei Fragen nicht aufnahmefähig, überfordert und verloren.
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