Abgrenzung zur Demenz: Delir und Depression Wie lautet Ihre Botschaft?
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- Markus Stieber
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1 Geriatrische Fachklinik Georgenhaus Meiningen Abgrenzung zur Demenz: Delir und Depression Wie lautet Ihre Botschaft? J. Zeeh 13. Alzheimer-Tag Thüringen, Weimar 27. September 2014
2 Mein Vortrag: 1.Demenz und Alter 2.3 Fallbeispiele 3.Was bedeutet verwirrt? 4.Demenz-Delir-Depression 5.Aktuelles zu Behandlung und Vorbeugung 6.Fragen, Diskussion
3 1. Demenz und Alter
4 1. Demenz und Alter Anzahl der > 90-jährigen in Deutschland
5 < 75 Jahre 75 Jahre
6 < 75 Jahre 75 Jahre
7 89-jährige Frau, alleinlebend, Bibliothek & Theater, Haushalt, Einkaufen plötzlich so anders erkennt Sie nicht mehr schläfrig, kaum Unterhaltung möglich immobil, inkontinent Demenz Delir (akute Verwirrtheit) Depression
8 89-jährige Frau, seit 3 Jahren im Pflegeheim erkennt Angehörige seit 1 Jahr nicht mehr weglaufgefährdet, verläuft sich nachts munter lebt in Vergangenheit, Sprachfluss Demenz (chronische Verwirrtheit) Delir Depression
9 83-jähriger Mann, seit 1 Jahr verwitwet, alleine lebend geht kaum noch aus der Wohnung versäumt Termine Interessensverlust, Freudlosigkeit, keine Lust Schlaf, Appetit, Gewichtsverlust Sinn, Selbstwert, Hoffnungslosigkeit Demenz (chronische Verwirrtheit) Delir (akute Verwirrtheit) Depression
10 Verwirrtheit Orientierung Gedächtnis Erkennen Konzentration Sprache Urteilen Logik... rasch, akut: Delir langsam, chronisch: Demenz Kognitive Funktionsbereiche: Gedächtnis + Kognitives Leistungstempo Konzentrationsfähigkeit Visuell-räumliche Fähigkeiten Planendes Denken Logisches Denken Abstrahierendes Denken Kritisches Denken, Urteilen Kreativität, Flexibilität Sprache Rechenfähigkeit
11 Typisch für ein Delir plötzlicher Beginn auslösende Faktoren Bewusstsein betroffen ( oder ) fluktuierend (nachts oft schlimmer) Halluzinationen
12 Warum Unterscheidung wichtig? Grundkrankheit oft behandelbar Exsikkose Medikamente Infektionen Umgebungswechsel Blasenkatheter Schmerzen OP, Narkose
13 Warum Unterscheidung wichtig? Dauer 1-2 Wochen (- 4 Wochen) meist reversibel aber 10% behalten kognitive Defizite Übergang in Demenz 20% Sterblichkeit beim Delir
14 Vor der Diagnose Demenz Ausschluss Delir Ausschluss andere Krankheiten Schilddrüse Vitamin B 12 Hydrozephalus
15 Gangstörung kleinschrittig, magnetisch, breitbasig, erschwertes Aufstehen, Stürze (Drang)inkontinenz Blasenautonomie Demenz mit Apathie Therapie in frühen Stadien gut behandelbar selten, aber: daran denken CT oder MRT vor Diagnose Alzheimer
16 Depression Stimmung gedrückt Freudlosigkeit Interessenverlust verminderter Antrieb Schuld, Wertlosigkeit Schlaf, Appetit Vor der Diagnose Demenz auch an eine Depression denken!
17 Depression der Depressive klagt der Demenzkranke bagatellisiert (es klagen eher die Angehörigen)
18 Depression ist behandelbar häufigster Grund für Suizid Suizidrate bei > 75-jährigen am höchsten Verhältnis Suizid / Suizidversuch Bei Jüngeren 1 : Jährige 1 : 3 85 Jährige 1 : 1
19 Depression Alle 2 Stunden stirbt in Deutschland ein Mensch > 65 Jahre durch eigene Hand!
20 Die Alzheimer-Demenz ist vergleichbar mit
21
22
23
24
25 Demenz vom Alzheimer Typ Demenz vom frontotemporalen Typ Gedächtnis, Orientierung, Emotion, Affekt Verhalten Verhalten
26 Stirnlappen Orbitofrontal (vordere Anteile) Verhaltens- und Impulskontrolle Bewertung von Situationen Intelligenzzentrum ethische Grundhaltungen Antrieb Dorsolateral (seitlich und hintere Anteile) Planen, strategisches Denken Probleme lösen eigene Handlungen überwachen Sprache
27 Schläfenlappen Koordination von Gedächtnis Wissen Explizites Lernen Sprachverständnis Lesen, Lesesinnverständnis Erkennen (z.b. Gesichter, Töne, Musik)
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29 Könnte das eine Demenz sein? Der 90-jährige, der teilnahmslos in seinem Einzelzimmer im Pflegeheim sitzt? wenn akut aufgetreten: Delir wenn geistig intakt: Depression zu wenig Ansprache zu wenig getrunken zu viele Beruhigungsmittel häufig mehrere Ursachen!
30 Vorbeugung von Demenz körperliche Aktivität Beibehaltung geistiger und sozialer Aktivitäten nicht Rauchen keine Benzodiazepine Blutdruckbehandlung
31 Könnte... Möglicherweise... Eventuell... InTierversuchen...
32 Vorbeugung von Demenz körperliche Aktivität Beibehaltung geistiger und sozialer Aktivitäten nicht Rauchen keine Benzodiazepine Blutdruckbehandlung mediterrane Ernährung Kaffee trinken Hauptrisikofaktor: Alter
33 Fazit obwohl noch kein entscheidender Durchbruch obwohl noch keine Heilung viele Fortschritte Demenz ist kein Tabuthema mehr In der Öffentlichkeit befasst man sich mit der Krankheit Pflegeversicherung hat sich darauf eingestellt Krankenhäuser stellen sich darauf ein
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