Bedarf medizinischer Hilfsmittel 2050 eine Prognose

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1 kon.med GmbH kon.med GmbH, 2012 Bedarf medizinischer Hilfsmittel 2050 eine Prognose Eine Studie von kon.med in Zusammenarbeit mit Spectaris

2 01 ZIELSETZUNG Die vorliegende Studie untersucht den Versorgungsbedarf im Hilfsmittelmarkt auf Basis der registrierten Schwerbehinderungen in Deutschland. Hierzu gibt die Studie Bedarf medizinischer Hilfsmittel 2050 eine Prognose einen Überblick über die Schwerbehinderungen in Deutschland und wirft dabei einen genauen Blick auf den Betroffenen als den potenziellen Anwender von Hilfsmitteln. Im Rahmen der Untersuchung gibt die Studie auf folgende Fragestellungen Antworten: Wie viele schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland? Wie hat sich die Anzahl der Schwerbehinderten entwickelt? Welche demographischen Merkmale kennzeichnen die Betroffenen? Welche Behinderungsarten gibt es und welche Ursachen liegen diesen zugrunde? Welche Hilfsmittel nutzen diese Menschen unter Bezugnahme zu ihrer Funktionseinschränkung? Wie wird sich die Zahl der Schwerbehinderten künftig entwickeln? Ein Ziel der Studie ist es, für die in Deutschland lebenden Schwerbehinderten verschiedene Versorgungsprofile zu identifizieren, um eine möglichst homogene Gruppe von Hilfsmittelanwendern zu bilden. Zu diesem Zweck werden anhand der Funktionseinschränkungen der Schwerbehinderten sieben Versorgungsprofile definiert, die dann eine bestimmte Versorgung mit Hilfsmittelprodukten zur Folge haben können. Auf Basis des Datenmaterials der Statistik der schwerbehinderten Menschen 2011, welche vom Statistischen Bundesamt im September dieses Jahres veröffentlicht wurde, lässt sich dieser Versorgungsbedarf zudem durch die Anzahl der betroffenen Personen quantifizieren. Die Hauptursache für eine Schwerbehinderung bildet eine zuvor erlittene Krankheit. Mit Blick auf die Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder lassen sich für die Versorgungsprofile verschiedener Krankheiten als Einflussfaktoren identifizieren, die infolge einer Zu- oder Abnahme für einen Anstieg bzw. Rückgang der Patientenzahlen verantwortlich sein können. KAPITEL 01 _ ZIELSETZUNG SEITE 1

3 Aus diesem Grund werden in einem weiteren Schritt auf Grundlage der Studie von Prof. Dr. Beske Morbiditätsprognose 2050 Ausgewählte Krankheiten für Deutschland, Brandenburg und Schleswig-Holstein 22 Krankheiten in Bezug auf die zuvor definierten Versorgungsprofile analysiert. Auf diese Weise lassen sich Wachstumstendenzen für den künftigen Versorgungsbedarf einer bestimmten Patientengruppe ableiten. KAPITEL 01 _ ZIELSETZUNG SEITE 2

4 02 EINLEITUNG Derzeit leben 7,3 Mio. schwerbehinderte Menschen nach Definition des Sozialgesetzbuches in Deutschland über eine halbe Millionen mehr als noch vor 10 Jahren. Weil die Anzahl der Behinderten mit steigendem Alter zunimmt, ist vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung von einem weiteren Anstieg der Schwerbehinderung in Zukunft auszugehen. Bereits heute sind über die Hälfte aller Schwerbehinderten älter als 65 Jahre. Das Ziel der Hilfsmittelanwendung ist es dabei, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben der Betroffenen wieder herzustellen oder zumindest zu verbessern In den nächsten Jahrzehnten ist mit einem wachsenden Bedarf zu rechnen. Ihnen gemeinsam ist die Tatsache, dass ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aufgrund einer körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigung eingeschränkt ist. Wirkt sich diese besonders schwer aus, wird den Betroffenen von den Versorgungsämtern eine schwere Behinderung mit einem Grad der Behinderung von über 50 zuerkannt. Hilfsmittel erleichtern in diesem Zusammenhang einem Großteil der Betroffenen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Diverse technische Hilfsmittel von Rollatoren und Rollstühlen über Sehhilfen hinzu Hörgeräten können diese Menschen in ihrem Alltag, ihrer Freizeit oder bei der Ausübung ihres Berufs unterstützen. KAPITEL 02 _ EINLEITUNG SEITE 3

5 03 GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND Die Rechtsgrundlage zur statistischen Erfassung der behinderten Menschen in Deutschland findet sich im Neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX) Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen. Nach Paragraph 131 wird alle zwei Jahre eine Bundesstatistik über schwerbehinderte Menschen geführt, die Angaben 1. zur Zahl der schwerbehinderten Menschen mit gültigem Ausweis 2. sowie deren persönlichen Merkmale (Alter, Geschlecht, Wohnort etc.) enthält. 3. Ferner finden sich hier Informationen zur Art, der Ursache und dem Grad der Behinderung. Menschen 2011 : Diese Statistik erscheint seit 1985 alle zwei Jahre. Aktuell hat der Deutsche Behindertenrat (DBR) die Datenlage zur Lebenslage behinderter Menschen in Deutschland kritisiert und Bundesarbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen schriftlich zur Verbesserung dieser Situation aufgefordert, Nach Meinung des DBR liege der Fokus derzeitiger Untersuchungen zu sehr auf Defiziten als auf Teilhabemöglichkeiten der Betroffenen. Vorbild einer verbesserten Datenlage könnte nach DBR die Erhebungssituation in Großbritannien ("Life Opportunities Survey") sein. Für diese Bundesstatistik besteht per Gesetz eine Auskunftspflicht, der das Statistische Bundesamt jüngst mit der Veröffentlichung des Berichts Statistik der schwerbehinderten Menschen 2011 nachgekommen ist. Die im Kapitel 04 dargestellten Daten zur Beschreibung der behinderten Menschen in Deutschland basieren auf der aktuellen Ausgabe Statistik der schwerbehinderten KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 4

6 03.1 DEFINITION: BEHINDERUNG Definition im Sozialgesetzbuch Seit dem 1. Juli 2001 gilt das Neunte Buch des Sozialgesetzbuch (SGB IX) Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen. Mit diesem Gesetz wurde das bisher zersplitterte und unübersichtliche Recht der Rehabilitation zusammengefasst und weiterentwickelt. Das neunte Buch definiert in Paragraph 2 Absatz 1 das Vorliegen einer Behinderung wie folgt: (1) Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist. In den Absätzen 2 und 3 wird das Vorliegen einer Schwerbehinderung erläutert und in Bezug auf den Paragraphen 73 Begriff des Arbeitsplatzes angewendet. (2 Menschen sind im Sinne des Teils 2 schwerbehindert, wenn bei ihnen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 vorliegt und sie ihren Wohnsitz, ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder ihre Beschäftigung auf einem Arbeitsplatz im Sinne des 73 rechtmäßig im Geltungsbereich dieses Gesetzbuches haben. (3) Schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden sollen behinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50, aber wenigstens 30, bei denen die übrigen Voraussetzungen des Absatzes 2 vorliegen, wenn sie infolge ihrer Behinderung ohne die Gleichstellung einen geeigneten Arbeitsplatz im Sinne des 73 nicht erlangen oder nicht behalten können (gleichgestellte behinderte Menschen). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Der Definition des Sozialgesetzbuchs vorausgegangen ist eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Jahr 1980 erstellte medizinische Klassifikation von Behinderungen, genannt ICIDH (International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps). Dieser Definitionsansatz beruhte auf den drei Begriffen Impairment (Schädigung), Disability (Fähigkeitsstörung) und Handicap (soziale Beeinträchtigung) und wurde durch die im KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 5

7 Jahr 2001überarbeitete aktuell gültige Definition des WHO konkretisiert. Arbeitsplatz (Einflüsse auf Funktionsfähigkeit und Behinderung). i In dieser erweiterten Klassifikation mit der Bezeichnung International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) erfolgt die Beschreibung der funktionalen Gesundheitszustandes (der Behinderung) auf Basis der Teilbereiche Körperfunktionen und Körperstrukturen, Das neunte Buch des Sozialgesetzbuches nimmt Teile der ICF auf. Die "Richtlinien über Leistungen zur medizinischen Rehabilitation" nach 92 SGB V des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) basieren ebenfalls auf der ICF, wie auch die Gemeinsame Empfehlung nach 13 SGB IX für die Durchführung von Begutachtungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation. Aktivitäten und gesellschaftliche Teilhabe sowie Kontextfaktoren (sowohl umwelt- als auch personenbezogen). Wie die ursprüngliche Definition geht die ICF auch von einer Dreigliedrigkeit der Behinderung aus, jedoch wurden z.b. die Begrifflichkeiten und mit ihr die Definitionen geändert. Der Paragraph 2 des SGB IX lehnt sich mit der beschriebenen Definition der Behinderung an die internationalen Standards der WHO, insbesondere an den von der Weltgesundheitsorganisation verwendeten Begriff der Gesundheit an. Damit wird die Möglichkeit der Teilnahme bzw. Teilhabe an unterschiedlichen Lebensbereichen in den Mittelpunkt gerückt, neben der Berücksichtigung von körperlichen, seelischen oder geistigen Defiziten. Hierdurch klassifiziert dieser Ansatz nicht die Person als solche, sondern beschreibt den Gesundheitszustand einer Person anhand seines Körpers und dessen Funktionsfähigkeit und bringt diesen Zustand in Verbindung mit einer spezifischen Situation, wie z.b. die häusliche Umgebung oder der Behinderung verlangt also einen regelwidrigen Zustand in den körperlichen, geistigen oder seelischen Funktionen, wie sie im Normalfall, dem Alter entsprechend, vorhanden sind. Es muss also nicht nur ein vom Normalen abweichender Zustand KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 6

8 vorhanden sein, dieser muss auch eine Funktionsstörung nach sich ziehen. Diese Funktionsbeeinträchtigung muss zudem chronisch, also länger als sechs Monate andauern bzw. andauern werden. Die Funktionsstörungen müssen ferner die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigen. Nicht die Schädigung/Beeinträchtigung ist maßgeblich, sondern die Auswirkungen in verschiedenen Lebensbereichen, wie z. B. Kommunikation, Mobilität, Selbstversorgung, häusliches Leben und Hilfe für andere, interpersonelle Interaktionen und Beziehungen, Bildung, Arbeit und Beschäftigung, wirtschaftliche Sicherheit, Gemeinschaftsleben. Welcher Lebensbereich betroffen ist, ist unerheblich. Insbesondere ist keine Beeinträchtigung im Berufsleben erforderlich. Zwar liegt der Hauptzweck des SGB IX im Schutz der Schwerbehinderung am Arbeitsplatz, es verfolgt jedoch den Schutz aller Schwerbehinderten in allen Lebensbereichen. Unterschied Krankheit / Behinderung Was aber unterscheidet eine Behinderung von einer Krankheit? Eine Krankheit ist ein Zustand des Körpers oder Geistes, der eine ärztliche Heilbehandlung erfordert. Unerheblich ist, ob an bestimmten Lebensbereichen teilgenommen werden kann. Eine Behinderung hingegen hat Beschränkungen im sozialen Leben zur Folge und bedeutet funktionelle Einschränkungen. In der Regel ist eine Behinderung zwar die Folge einer Krankheit, das ist jedoch nicht zwingend. ii Im Folgenden wird die Definition des SGB IX als Verständnisgrundlage für das Vorliegen einer Behinderung verwendet. Entsprechend dieser Definition sind normale Alterserscheinungen keine Behinderungen im Sinne des SGB IX. KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 7

9 03.2 GRAD DER BEHINDERUNG Der Grad der Behinderung (GdB) ist ein Begriff aus dem deutschen Schwerbehindertenrecht. Verwendung findet der Begriff im SGB IX Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen. Konkretisiert wird dieser Begriff im zweiten Teil des SGB IX, welcher Besondere Regelungen zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen (Schwerbehindertenrecht) vor allem im Arbeitsleben enthält. Der Begriff ist abgeleitet vom ursprünglichen Begriff (Grad der) Minderung der Erwerbsfähigkeit, welcher noch so im gesetzlichen Unfallversicherungsrecht und im sozialen Entschädigungsrecht in dieser alten Form benutzt wird. Die Bezeichnung GdB hat man eingeführt, um zu betonen, dass es sich nicht nur um eine Leistungsbeeinträchtigung im Erwerbsleben, sondern um eine Beeinträchtigung in sämtlichen Lebensbereichen handelt. iii (2) Menschen sind im Sinne des Teils 2 schwerbehindert, wenn bei ihnen ein Grad der Behinderung von mindestens 50 vorliegt und sie ihren Wohnsitz, ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder ihre Beschäftigung auf einem Arbeitsplatz im Sinne des 73 rechtmäßig im Geltungsbereich dieses Gesetzbuches haben. Basierend auf der Definition des SGB IX, die die Teilhabe des Betroffenen am gesellschaftlichen Leben in den Mittelpunkt rückt, wird der Grad einer Behinderung anhand der Einschränkung in der Teilhabe definiert. Je höher der Wert, desto umfangreicher sind die Beeinträchtigungen. Hierbei wird anhand einer Skala von 20 bis 100 in Zehnerschritten die Schwere der Beeinträchtigung festgestellt. Diese Einteilung entspricht also keiner prozentualen Angabe des Behindertengrades. Bei dem Grad der Behinderung handelt es handelt sich um eine Maßeinheit für den Grad der Beeinträchtigung durch eine Behinderung. Demnach sind Schwerbehinderte Menschen Personen, bei denen aufgrund einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 vorliegt (SGB IX 2 Abs. 2). Sie stehen unter einem besonderen rechtlichen Schutz. Personen, deren Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt, gelten als schwerbehindert; als leichter behindert werden Personen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50 bezeichnet. KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 8

10 Festlegung des Grads der Behinderung Beantragung eines Schwerbehindertenausweises Für die Bestimmung des GdB sind die Kriterien der Versorgungsmedizinischen Grundsätze ("Versorgungsmedizin- Verordnung mit den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen") maßgeblich. Dies ist seit dem der Fall. Zuvor galten die so genannten "Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehindertenrecht". Der GdB wird durch ein ärztliches Gutachten bestimmt, wobei für eine Eintragung in einen Schwerbehindertenausweis der Gesamt-Grad der Behinderung ermittelt wird Im Fall einer Behinderung mit einem Grad der Behinderung von 50 kann ein Schwerbehindertenausweis beantragt werden, in den der Grad der Behinderung und gegebenenfalls die entsprechenden Merkzeichen eingetragen werden. Die Merkzeichen Kennzeichen hierbei die spezifischen Behinderungen der Person und stellen überdies eine Nachweis für die Inanspruchnahme bestimmter Rechte und Nachteilsausgleiche dar. Im Ausweis können spezifische Behinderungen durch die folgenden Merkzeichen kenntlich gemacht: Dieser Gesamt-GdB ergibt sich jedoch nicht aus der Summe der einzelnen Beeinträchtigungen der Person ergibt. Vielmehr wird hierbei berücksichtigt, wie sich einzelne Funktionsbeeinträchtigungen zueinander und untereinander auswirken. Bei dieser Betrachtung ist der höchste Einzel-GdB ausschlaggebend für eine weitere Beurteilung des Gesamt-GdB, bei der geprüft wird, ob durch weitere Funktionsbeeinträchtigungen des Betroffenen das Ausmaß der Behinderung tatsächlich vergrößert wird. iv G: erheblich gehbehindert ag: außergewöhnlich gehbehindert Gl: gehörlos H: hilflos Bl: blind Darüberhinaus existieren weitere Merkzeichen, die gewisse Rechte der Personen anzeigen, wie z.b. das Merkzeichen VB, welches die Versorgungsberechtigung nach dem Soldatenversorgungsgesetz, dem Opferentschädigungsgesetz oder einem anderen Nebengesetz zum BVG wegen eines KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 9

11 Grades der Schädigungsfolgen (GdS) von wenigstens 50 ermöglicht. Behinderte Menschen mit einem GdB von weniger als 50, von mindestens aber 30 können unter bestimmten Voraussetzungen mit schwerbehinderten Menschen gleichgestellt sein. Der Grad der Behinderung kann im Ausweis auch nachträglich geändert werden. Dazu sind aber ein Antrag auf Neufeststellung sowie erneute medizinische Gutachten notwendig. Man sollte damit rechnen, dass der GdB auch herabgesetzt werden kann. KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 10

12 03.3 ARTEN DER BEHINDERUNG Je nach Art der Schädigung und ihrer Auswirkungen wird zwischen verschiedenen Arten von Behinderungen unterschieden: In vielen anderen Ländern ist diese Aufteilung nicht so differenziert, oft wird nur von körperlich und geistig Behinderten gesprochen. Geistige Behinderung Seelische Behinderung Hörschädigung (Gehörlosigkeit + Schwerhörigkeit) Körperbehinderung Lernbehinderung Sehschädigung Sprachbehinderung Verhaltensstörung Grundsätzlich sind eindeutige Abgrenzungen zwischen körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen jedoch schwierig, da diese auch gemeinsam auftreten können. Bei Mehrfachbehinderungen, also Behinderungen, die sich aus mehreren Behinderungsarten zusammensetzen, ist diese theoretische Abgrenzung in der Praxis kaum durchführbar. Eine Mehrfachbehinderung liegt vor, wenn eine Grundbehinderung (Primärbehinderung) eine oder mehrere Folgebehinderung/-en (Sekundärbehinderungen) nach sich zieht. Dieses ist fast immer der Fall. Eine Grundbehinderung alleine ist eher selten. Körperliche, geistige und seelische Behinderungen Eine körperlich wesentliche Behinderung liegt dann vor, wenn die Fähigkeit zur Eingliederung in die Gesellschaft infolge einer körperlichen Regelwidrigkeit in erheblichem Umfang beeinträchtigt ist. Dieses trifft bspw. zu bei: Teilverlust von Armen und Beinen, Missbildungen, Querschnittslähmung, Gliedmaßenfehlbildung, Spaltbildungen des Gesichts, Herzkrankheit, fortgeschrittener Krebskrankheit, Blindheit und Gehörlosigkeit. Eine geistig wesentliche Behinderung liegt bei einer erheblichen Beeinträchtigung der Fähigkeit zur Eingliederung in die Gesellschaft infolge einer Schwäche der geistigen Kräfte vor. Sie kann in Schädigungen vor der Geburt (z. B. Mongolismus, Wasserkopf), während der Geburt (z. B. Sauerstoffmangel) oder nach der Geburt (z. B. Hirnhautentzündung, Tumore) bestehen. KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 11

13 Eine seelisch wesentliche Behinderung besteht in der erheblichen Beeinträchtigung der Fähigkeit zur Eingliederung in die Gesellschaft infolge seelischer Störungen. Derartige seelische Störungen sind: körperlich nicht begründbare Psychosen (z. B. Schizophrenie), Suchtkrankheiten, Neurosen und Persönlichkeitsstörungen sowie seelische Störungen als Folge von Krankheiten oder Verletzungen des Hirns, von Anfallsleiden oder von anderen Krankheiten oder körperlichen Beeinträchtigungen. v Kategorisierung der Behinderungsarten des Statistischen Bundesamts Die Art der Behinderung wird im Rahmen der Statistik zur Schwerbehinderung 2011 in Deutschland anhand von insgesamt 55 Kategorien erfasst. Behinderungsarten: Hauptkategorien 1. Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen, 2. Funktionseinschränkung von Gliedmaßen, 3. Funktionseinschränkung der Wirbelsäule, des Rumpfes (inkl. Deformierung des Brustkorbes), 4. Blindheit oder Sehbehinderung, 5. Sprach- oder Sprechstörungen sowie Taubheit, Schwerhörigkeit und Gleichgewichtsstörungen, 6. Verlust einer Brust oder beider Brüste sowie Entstellungen, 7. Beeinträchtigung der Funktion der inneren Organen, 8. zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen, Querschnittslähmungen und Suchtkrankheiten, 9. Sonstige und ungenügend bezeichnete Behinderungen Diese 55 einzelnen Kategorien sind im Bericht des Statistischen Bundesamtes ferner neun Hauptkategorien zugeordnet. Hierbei gilt zu beachten, dass bei dem Vorliegen einer Mehrfachbehinderung jeweils die Art der schwersten Behinderung statistisch erfasst wurde. Entsprechend dieser Einteilung lauten die neun Arten für eine schwere Behinderung wie folgt: Die in der Berichterstattung des Statistischen Bundesamtes gewählte Einteilung orientiert sich jedoch nicht primär an der ursächlichen Krankheitsdiagnose (z. B. Multiple Sklerose), sondern an der Erscheinungsform der Behinderung und der durch sie bestimmten Funktionseinschränkung (z. B. funktionelle Veränderung an den Gliedmaßen). KAPITEL 03 _ GRUNDLAGEN ZUR BEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 12

14 04 DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND 04.1 ANZAHL BEHINDERTER MENSCHEN IN DEUTSCHLAND Am Ende des Jahres 2011 lebten in Deutschland 7,3 Mio. Menschen mit einer amtlich anerkannten schweren Behinderung, also mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50. Im Durchschnitt war somit jeder elfte Einwohner (8,9 Prozent) gemäß der Definition des SGB IX behindert. Erfassung der Zahlen um die amtlich registrierten Behinderungen handelt. Daher kann davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Behinderten in Deutschland höher liegt als der hier angegebene Wert. 1 Entwicklung der Schwerbehinderten-Anzahl Abb._1: Anteil der Schwerbehinderten an der Gesellschaft und Verteilung nach Schweregrad Hierbei verteilte sich der festgestellte Schweregrad der Behinderung zu einem Großteil (55%) auf einen GdB von 100 und 50: So ist bei knapp einem Viertel der schwerbehinderten Menschen (24 %) vom Versorgungsamt der höchste Grad der Behinderung von 100 festgestellt worden; 31 Prozent wiesen einen Behinderungsgrad von 50 auf. Angemerkt werden sollte hierbei, dass es sich bei der Die Anzahl der Schwerbehinderten ist seit 1995 kontinuierlich gestiegen. Einzige Ausnahme bildete hierbei das Jahr 2003, als die Anzahl der Schwerbehinderten um rund Personen im Vergleich zur vorherigen Erhebung gesunken ist. Gegenüber 1995 ist die Zahl der schwerbehinderten Menschen um 12,2 Prozent gestiegen. Auf Basis der Berechnung der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate entspricht dies einer Steigerung von 0,7 Prozent. Einen deutlich erkennbaren Anstieg der Schwerbehindertenzahlen gibt es seit Seitdem hat die Anzahl der schwerbehinderten Menschen um mehr als eine halbe Millionen zugenommen ( ), was einer Weil es keine Meldepflicht für alle berechtigten Personen gibt, lässt sich die tatsächliche Zahl der behinderten Menschen im oben genannten Sinn nur schätzen. Häufig wird die Zahl von 10 Prozent der Gesamtbevölkerung genannt. KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 13

15 durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,2 Prozent entspricht. Betrachtet man bei der Entwicklung der Zahlen den kurzfristigen Trend lässt sich festhalten, dass die Zahl der schwerbehinderten Menschen im Jahr 2011 im Vergleich zur Erhebung 2009 um 2,6 Prozent gestiegen ist. Gemessen an den absoluten Zahlen sind dies Personen mehr. Eingebettet in den gesamten Erhebungszeitraum seit 1995 kann angemerkt werden, dass diese Veränderung zudem die höchste absolute Steigerung ist. Entwicklung der Schwerbehinderten-Quote Mit Blick auf die Schwerbehinderten-Quote, welche dem prozentualen Anteil der Schwerbehinderten an der Gesamtbevölkerung in Deutschland entspricht, wird deutlich, dass diese von 1995 (7,9%) bis 2011 (8,9%) ebenfalls kontinuierlich gestiegen ist. Analog zur Entwicklung der absoluten Zahlen ist seit dem Jahr 2003 (8,0%) ein verstärkter Anstieg zu erkennen. demographiebereinigte Sichtweise: Denn während die absoluten Zahlen zur Schwerbehinderung im Zuge der Bevölkerungsentwicklung steigen oder sinken können, bezieht sich die Quote stets auf einen festen Bezugswert. Aus einer gestiegenen Schwerbehinderten-Quote lässt sich infolgedessen ablesen, dass die Anzahl der Schwerbehinderten stärker gestiegen ist als das Bevölkerungswachstum. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist aufgrund der stetig gestiegenen Schwerbehinderten-Quote nicht von einer sinkenden Anzahl der Schwerbehinderten in Deutschland auszugehen. Ein weiteres Indiz für eine steigende Anzahl ist der Zusammenhang zwischen dem Alter und dem Auftreten einer Behinderung, der im nachfolgenden Kapitel beleuchtet wird. Die Betrachtung der Entwicklung der Schwerbehinderten- Quote erweitert die Statistik der absoluten Zahlen um eine KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 14

16 Abb. _2: Entwicklung der Zahlen zur Schwerbehinderung in Deutschland KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 15

17 04.2 ALTER UND GESCHLECHT DER SCHWERBEHINDERTEN MENSCHEN Wirft man einen Blick auf die Altersstruktur der behinderten Menschen, lässt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Behinderung und dem Alter der Betroffenen erkennen: So waren 2011 mehr als die Hälfte (53,4%) aller schwerbehinderten Menschen in Deutschland 65 Jahre und älter; mehr als ein Viertel (29 Prozent) war 75 Jahre und älter. Lediglich 4 Prozent gehörten der Gruppe der unter 25-jährigen an, was verdeutlicht, dass das Auftreten der Behinderung mit dem Alter korreliert. Zudem steigt die Schwerbehinderten-Quote mit zunehmendem Alter an. Während diese Quote bis zum 55. Lebensalter noch im einstelligen Prozentbereich liegt (6,8 Prozent), erreicht sie ab der Altersgruppe 55 bis 60 Jahre erstmals einen zweistelligen Wert und liegt schließlich bei den über 75-jährigen mit 27 Prozent am höchsten. Geschlecht Von den rund 7,3 Mio. Schwerbehinderten waren etwas mehr als die Hälfte (51,2%) männlich. Der erhöhte Anteil des männlichen Geschlechts zieht sich durch alle Altersgruppen hinweg und liegt am höchsten bei der Altersgruppe 6 bis 15 Jahre mit 60,4 Prozent. Abb. _3: Prozentualer Anteil verschiedener Altersgruppen an der Schwerbehinderung Einzige Ausnahme bildet die Altersgrupe über 75 Jahre und älter. Hier entfallen 56,9 Prozent der Behinderungen auf Frauen. Infolge der Tatsache, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, schwerbehindert zu sein, verfügt diese Altersgruppe mit Abstand über die meisten Betroffenen. So entfällt bei den Frauen ( Personen) jede dritte (34,1%) und bei den Männern jede vierte Person (24,6) mit einer Behinderung auf diese Altersgruppe. KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 16

18 Bei beiden Geschlechtern steigt die Schwerbehinderten- Quote mit zunehmendem Alter an, wobei diese Kennzahl in allen Altersgruppen bei Männern höher ausfällt als bei Frauen. Dementsprechend gibt es zwar absolut betrachtet mehr Frauen ( Personen) mit einer Schwerbehinderung bspw. in der Altersgruppe 75 und älter als bei Männern ( Personen), jedoch liegt der Anteil gemessen an 1000 Einwohnern bei den Männern (308) über dem der Frauen (250). Als Erklärung für die höhere Schwerbehindertenquote unter Männern gilt, dass diese häufiger erwerbstätig sind. Sie stellen daher eher Anträge auf Anerkennung einer Schwerbehinderung, um so die Vorteile des Schwerbehindertenrechts für den Arbeitsmarkt und die Rente ( Frühverrentung ) nutzen zu können. KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 17

19 >75 Abb. _4: Schwerbehinderten-Quote bei Männern und Frauen pro 1000 Einwohner KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 18

20 04.3 ART DER SCHWERSTEN BEHINDERUNG Die vom Statistischen Bundesamt erfassten Fallzahlen zur Behinderungsart lassen sich in die bereits in Kapitel 03.3 beschriebenen neun Hauptkategorien und den dazugehörigen 55 Einzelkategorien aufspalten. Zudem vermittelt eine Betrachtungsweise auf Basis der Einteilung in körperliche, geistige oder seelische Behinderungen, zerebrale Störungen und sonstige Behinderungen einen Eindruck über die verschiedenen Erscheinungsformen. Auf geistige oder seelischen Behinderungen, zu denen u.a. Neurosen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Psychosen oder Suchtkrankheiten zählen, entfielen 10,8 Prozent der Behinderungen. Von den insgesamt 7,3 Millionen Schwerbehinderten hatten rund zwei Drittel (62,6%) körperliche Behinderungen. Zu diesen zählen Beeinträchtigungen der Funktion der inneren Organe bzw. Organsysteme (24,8%), die den Großteil aller Behinderungen ausmachen, gefolgt von Funktionseinschränkungen der Gliedmaßen (13,4%) und Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule und des Rumpfes, Deformierung des Brustkorbes (11,9%). Weitere körperliche Einschränkungen sind Sprach- oder Sprechstörungen, Taubheit, Schwerhörigkeit oder Gleichgewichtsstörungen (4,9%), Blindheit und Sehbehinderung (4,2%), Verlust einer Brust oder beider Brüste, Entstellungen u.a. (2,5%) und der Verlust/Teilverlust von Gliedmaßen (0,9%). Abb. _5: Ranking der häufigsten Behinderungsarten in 2011 Neun Prozent aller Schwerbehinderten hatten zerebrale Störungen. Hierunter fallen u.a. hirnorganische Psychosyndrome (Hirnleistungsschwäche, organische Wesensänderung), die sich mit oder ohne neurologische Ausfallserscheinungen am Bewegungsapparat auswirken können. KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 19

21 Bei 17,6 Prozent der Betroffenen könnte die Behinderung entweder nur ungenügend bezeichnet werden oder es lagen mehrere Behinderungen mit einem Einzel-GdB von unter 25 vor, weswegen keine genaue Differenzierung dieser Gruppe sonstige Behinderungen ausgewiesen ist. Entwicklung der Fallzahlen der Behinderungsarten Bei der Beantwortung der Frage, wie sich die Fallzahlen der einzelnen Behinderungsarten im Laufe der Zeit entwickelt haben, kann vorangestellt werden, dass sich sowohl die einzelnen Behinderungsarten im Vergleich untereinander (z.b. Teilverlust der Gliedmaßen abnehmende und Blindheit /Sehbehinderung steigende Fallzahlen) unterschiedlich entwickelt haben, als auch, dass sich die Fallzahlen einer einzigen Behinderungsart (z.b. Blindheit/Sehbehinderung in 2009 steigend und in 2011 fallend) über mehrere Erhebungen äußerst schwankend darstellen. Mit Blick auf die Veränderungsrate zur Erhebung des Jahres 2009 hat die Behinderungsart Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen, Suchtkrankheiten (+7,53%) die größte Steigerung zu verzeichnen. Desweiteren konnten die Hauptkategorien Sprach- oder Sprechstörungen, Taubheit, Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörungen (+3,48%), Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen (+3,5%) und Verlust einer Brust oder beider Brüste, Entstellungen u.a. (+0,31) ein Wachstum der Fallzahlen aufweisen. Zudem haben die sonstigen, nicht genauer definierten Behinderungen (+4,79%) zugelegt. Alle weiteren Behinderungsarten (Hauptkategorien) sind im Vergleich zu 2009 bezogen auf ihre Fallzahlen gesunken. Schaut man nun auf die Veränderungsraten der jeweiligen Vorjahreszeiträume, fällt auf, dass diese von einer hohen Volatilität gekennzeichnet sind. So kann nur im Fall der Behinderungsart Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen von konstant sinkenden Fallzahlen gesprochen werden und bei der Behinderungsart Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen, Suchtkrankheiten eine konstant steigende Entwicklung ausgemacht werden. Alle weiteren Behinderungsarten sind von einer schwankenden Entwicklung gekennzeichnet und weisen im Zuge des zweijährigen Erhebungsturnus sowohl Zuwächse als auch Rückgänge der Fallzahlen auf. KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 20

22 Um trotz der volatilen Entwicklung der Fallzahlen einzelner Behinderungsarten eine Aussage über deren langfristigen Trend zu treffen, lohnt sich ein Blick auf die Veränderungsrate seit Hierzu gibt die nachstehende Abbildung eine Übersicht und verdeutlicht, dass den insgesamt fünf zunehmenden Behinderungsarten vier abnehmende gegenüberstehen. insbesondere die Behinderungsart Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, gestig-seelische Behinderungen und Suchtkrankheiten mit einem Anstieg von 39,5 Prozent auf 1, Menschen. Dies entspricht einer Zunahme von knapp einer halben Million. Zudem wuchs die Kategorie sonstige Behinderung rasant um 59,1 Prozent auf 1, Personen an. Schaut man sich die Entwicklung der Fallzahlen der körperlich Behinderten an, lässt sich festhalten, dass diese insgesamt um 6,7 Prozent abgenommen haben und zwar von rund 4,9 Mio. auf 4,5 Mio. Personen. Analog hierzu ist der Anteil der körperlich Behinderten an allen Schwerbehinderten seit 1997 von 73,7 Prozent auf 62,4 zurückgegangen. Eine Zunahme der Schwerbehinderten gab es in den Kategorien Blindheit und Sehbehinderung (2,84%), Sprach- oder Sprechstörungen, Taubheit, Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörungen (13,2%) und Verlust einer Brust oder beider Brüste, Entstellungen u. a. (3,87%). Abb. _6: Entwicklungstendenzen der Behinderungsarten seit 1997 In den letzten 15 Jahren hat sich die Anzahl der Schwerbehinderten in Deutschland insgesamt um 10 Prozent erhöht. Einen deutlichen Wachstumsimpuls hierfür gab Einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen weist die Gruppe der Schwerbehinderten mit einem Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen auf. Bei dieser Behinderungsart ist seit 1997 ein Rückgang um 35,7 Prozent bzw. von Personen zu erkennen. KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 21

23 04.4 URSACHEN VON BEHINDERUNGEN Eine Behinderung kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Dazu zählen: Krankheit Angeboren Unfall Wehrdienst-/Kriegsbeschädigung sonstige Ursachen Die Ursachenart Unfall kann zudem weiter konkretisiert werden, je nachdem in welchem Zusammenhang der Unfall aufgetreten ist. Diesbezüglich können ferner Arbeits-, Verkehrs-, häusliche und sonstige Unfalle unterschieden werden. Zum größten Teil nämlich bei 83,4 Prozent der Fälle wurde die in 2011 registrierten Behinderungen durch eine Krankheit verursacht. Weitere 0,64 Prozent der schwerbehinderten Menschen hatten dauernde Schäden in Krieg, Wehrdienst oder Zivildienst erlitten und bei 4,13 Prozent der Menschen war die Behinderung angeboren; bei 2 Prozent war die Ursache ein Unfall oder eine Berufskrankheit. Der Rest (9,9%) entfiel auf sonstige, mehrere oder ungenügend bezeichnete Ursachen. Abb._7: Anteil der Ursachenart an der Schwerbehinderung Die Ursachenart gibt Aufschluss darüber, was einer Behinderung vorausgegangen ist. Für vier von fünf aller Schwerbehinderungen ist demnach eine Krankheit ursächlich. Für eine im späteren Verlauf der Studie vorgesehene Prognose der in Zukunft zu versorgenden Patienten ist diese Erkenntnis wichtig. Denn dieser Prognose versuch basiert auf der Entwicklung verschiedener Krankheitsbilder in der Gesellschaft. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass sich im KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 22

24 Gegensatz zu Unfällen oder angeboren Behinderungen Krankheitsbilder relativ zuverlässig voraussagen lassen. Ursache je Behinderungsart Brustkorbes) (88,24%) und Beeinträchtigung der Funktion der inneren Organe (88,24%) der Fall. Ferner wird ersichtlich, dass die Behinderungsarten, die die Gliedmaßen betreffen (Verlust/Teilverlust und Funktionseinschränkung) häufiger auf Unfällen basieren als alle anderen Gruppen. Die zuvor beschriebenen Zahlen zur Ursachenart beziehen sich auf die Gesamtheit aller Schwerbehinderungen in Deutschland. Hierbei sollte aber erwähnt werden, dass dies lediglich ein Mittelwert ist und die Merkmalsausprägung Ursache je Behinderungsart stark abweichen kann. Ein Beispiel dient der Verdeutlichung: Während alle Behinderungen insgesamt zu 83,4 Prozent auf einer Krankheit beruhen, trifft dies bei dem Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen nur zu 46.6 Prozent zu. Nichtsdestotrotz ist eine Krankheit die Hauptursache bei allen Behinderungsarten. Anhand der folgenden Abbildung wird deutlich, welchen Behinderungsarten besonders häufig eine Krankheit als Ursache vorausgeht. Dies ist bei den Behinderungsarten Verlust einer Brust oder beider Brüste (93,97%) Funktionseinschränkung der Wirbelsäule, des Rumpfes (inkl. Deformierung des Abb. _8: Anteil der Ursachenart je Behinderungsart Der Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen geht laut Statistik bei jeder fünften Person (21,93%) auf einen Unfall zurück. Dies sind vor allem Arbeits- und Verkehrsunfälle. Aber auch anerkannte Kriegs-, Wehrdienst- oder Zivildienstbeschädigungen machen mit hiervon KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 23

25 betroffenen Personen einen erheblich Anteil (11,53%) aus, vor allem wenn man bedenkt, dass diese Ursachenart in Bezug auf die Gesamt der Schwerbehinderten nur für 0,64 Prozent aller Fälle verantwortlich ist. Desweiteren lässt sich als Erkenntnis festhalten, dass Sprach- oder Sprechstörungen sowie Taubheit und Schwerhörigkeit und die Funktionseinschränkung von Gliedmaßen häufiger auf einen angeborenen Defekt zurückzuführen sind. KAPITEL 04 _ DATEN ZUR SCHWERBEHINDERUNG IN DEUTSCHLAND SEITE 24

26 05 BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN Die Kategorisierung der Behinderungsarten erfolgte im Bericht des Statistischen Bundesamtes anhand von neun Hauptkategorien bzw. 55 Einzelkategorien. Auf Basis der vom Bundesamt für Statistik vorgenommenen Einteilung lassen sich nun sieben verschiedene Versorgungsprofile bilden, denen die aufgeführten Behinderungsarten bzw. Funktionseinschränkungen zugordnet werden können. Hierbei sollte ein Versorgungsprofil einer Gruppe von Menschen mit mehreren Behinderungsarten entsprechen, für die dann in einem weiteren Schritt ein entsprechender Versorgungsbedarf bestimmt werden kann. Teilmärkte (z.b. Inkontinenzhilfen) bzw. Hersteller zugeordnet werden können. Durch das Clustern in Versorgungsprofile lässt sich der Versorgungsbedarf auf der Grundlage der Anzahl der Schwerbehinderten quantifizieren. Bei der Bildung der Versorgungsprofile kann es vorkommen, dass mehrere Behinderungsarten.also die neun Hauptkategorien - einem Versorgungsprofil zugeordnet werden. Dies ist bspw. bei dem Versorgungsprofil der immobiler Patient der Fall, welches aus fünf Behinderungsarten bzw. 18 Einzelkategorien besteht. Bei der Bildung der Versorgungsprofile kann es jedoch auch der Fall sein, dass eine Behinderungsart (Hauptkategorie) einem Versorgungsprofil entspricht, wie es bei der Behinderungsart Blindheit und Sehbehinderung und dem Profil der sehbehinderte Patient auftritt. Abb. _9: Schema zur Bildung von Versorgungsprofilen Der Versorgungsbedarf entspricht hierbei nicht immer einem einzigen Produkt, sondern einer Gruppe von Hilfsmittelprodukten. Die aus einem Versorgungsprofil entstehenden Produktkombinationen bilden die Brücke zum Hilfsmittelmarkt, da ihnen auf diese Weise bestimmte Zudem können auch einige Einzelkategorien einer Behinderungsart und nicht die gesamte Gruppe ein Versorgungsprofil bilden. Ein Beispiel hierfür sind die Funktionseinschränkungen der Atemwege, die zur Gruppe Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen zählen und das Versorgungsprofil der Beatmungspatient bilden. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 25

27 Auf eine Mehrfachzuordnung einer Einzelkategorie zu verschiedenen Versorgungsprofilen wurde verzichtet. Anhand der analysierten Behinderungsarten resultieren sieben typische Profile mit einem bestimmten Bedarf an Medizinprodukten. Hierbei lassen sich viele der 55 Behinderungsarten einem bestimmten Versorgungsprofil zuordnen. Von den rund 7,3 Mio. schwerbehinderten Menschen sind knapp 60 Prozent den verschiedenen Versorgungsprofil zugeordnet worden. Hierbei sollte erwähnt werden, dass die Betroffenen der Kategorie sonstige Behinderung ( Personen) nicht berücksichtigt werden konnten, da keine Spezifizierung der Behinderung vorlag. Die nachfolgende Abbildung 10 gibt einen Überblick über die betrachteten Behinderungsart und die hieraus gebildeten Versorgungsprofile, auf welche in den folgenden Kapiteln 5.1 bis 5.7 dezidierter eingegangen wird. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 26

28 Abb. _10: Zusammenhang zwischen Behinderung, Versorgungsprofil und Bedarf KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 27

29 05.1 HILFSMITTELBEDARF DER PROFILE Auf Basis der beschriebenen Versorgungsprofile können für die betroffenen Personen entsprechende Hilfsmittelprodukte bestimmt werden. Hierbei wurde bereits angemerkt, dass aus einem Versorgungsprofil nicht ausschließlich ein Bedarf an einem einzigen Produkt erwächst. Der Versorgungsbedarf entspricht vielmehr einer Kombination aus verschiedenen Hilfsmitteln. Aus diesem Grund kann der Versorgungsbedarf einer Patientengruppe (bzw. Versorgungsprofils) auch mehrere Teilmärkte des gesamten Hilfsmittelmarktes berühren. Als Beispiel: Der bettlägerige Patient ist aufgrund seiner Ortsfixierung neben einem Pflegebett sowohl auf Dekubitushilfen als auch auf Inkontinenz- sowie Kompressionsprodukte angewiesen. Dementsprechend besteht sein Versorgungsprofil aus vier Teilmärkten des Hilfsmittelmarktes. Kompressionshilfen Krankenfahrzeuge und Rollatoren Mobilitätshilfen (Bad- u. Duschhilfen) Beatmungshilfen Hörhilfen Sehhilfen Dialysegeräte Schmerztherapiegeräte Die nachfolgende Abbildung 11 vermittelt einen Überblick über den jeweiligen Hilfsmittelbedarf der einzelnen Versorgungsprofile. In Hinblick auf den jeweiligen Versorgungsbedarf der Patienten werden folgende Teilmärkte berücksichtigt: Pflegebetten Inkontinenzhilfen Dekubitushilfen KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 28

30 Abb. _11: Hilfsmittelbedarf der Versorgungsprofile KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 29

31 05.2 DER BETTLÄGERIGE PATIENT Das Versorgungsprofil der bettlägerige Patient wird durch eine Gruppe an Patienten gebildet, deren Gesundheitszustand das selbstständige Verlassen des Patientenbetts nicht ermöglicht. Hierbei wird angenommen, dass dieser Zustand nicht vorübergehend ist. Der Grund für die Bettlägerigkeit ist die Einschränkung der Fähigkeit, das Bett aus eigenem Antrieb verlassen zu können, beispielsweise aufgrund von körperlicher Schwäche, Beeinträchtigungen der Motorik oder dementieller Erkrankung. Auch wenn diese Patienten professionell regelmäßig in und mit Hilfsmitteln mobilisiert werden, bleibt ihnen die vollständige Immobilität. Auch im Rollstuhl bleiben diese Patienten ortsfixiert, wenn auch nicht bettlägerig. Mit Bezug zur Schwerbehinderung trifft dieser Gesundheitszustand auf die drei folgenden Behinderungsarten zu, in dessen Folge die körperliche Beeinträchtigung zu einer Bettlägerigkeit führt: Unter Berücksichtigung der in 2011 registrierten Personen mit diesen Behinderungen umfasst das Versorgungsprofil der bettlägerige Patient in Summe Personen. Hierbei bildet die Einzelkategorie Funktionseinschränkung beider Arme und beider Beine mit die mit Abstand größte Patientengruppe. Mit Blick auf die dieser Behinderung zugrunde liegenden Ursachen, wird deutlich, dass zwar eine Krankheit mit (79%) die Hauptursache bildet, aber überdurchschnittlich viele Behinderungen angeboren sind (5,6%, Mittelwert: 4,1%). Seit 1997 haben sich die Fallzahlen dieses Profils rückläufig entwickelt und sind um 7,9 Prozent bzw. um rund Personen zurückgegangen. Der Verlust/Teilverlust von drei oder vier Gliedmaßen, die Funktionseinschränkung dreier Gliedmaßen sowie die Funktionseinschränkung beider Arme und beider Beine. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 30

32 Abb. _12: Überblick der bettlägerige Patient KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 31

33 05.3 DER IMMOBILE PATIENT Immobile Patienten sind durch einen Gesundheitszustand gekennzeichnet, der die Beweglichkeit des Patienten dermaßen einschränkt, dass die Bewältigung von Alltagssituation nicht mehr ohne apparative Unterstützung möglich ist. Im Unterschied zum bettlägerigen Patienten verfügt diese Patientengruppe über eine aufrechte Körperhaltung des Oberköpers. Durch die Nutzung von Mobilitätshilfen, wie bspw. Rollstuhl, Rollator oder Gehstützen, sind diese Personen zudem nicht ortsfixiert. Die Einschränkung der Mobilität dieser Personen kann, wenn man die Schwerbehinderten-Statistik betrachtet, bei verschiedenen Behinderungsarten festgestellt werden. In den folgenden Behinderungsarten (Hauptkategorien) führen die Funktionseinschränkungen der Betroffenen zum Versorgungsprofil der immobile Patient : Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen Funktionseinschränkung von Gliedmaßen Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und des Rumpfes Verlust einer Brust, beider Brüste, Entstellungen 2 2 Hierbei handelt sich um die Kategorisierung des Statistischen Bundesamts. Relevant für das Versorgungsprofil des immobilen Patienten ist in dieser Kategorie die Behinderungsart Kleinwuchs. Querschnittslähmung, zerebrale Störungen Innerhalb der aufgeführten fünf Hauptkategorien lassen sich insgesamt 18 verschiedene Behinderungsarten identifizieren, die dem beschriebenen Gesundheitszustand eines immobilen Patienten entsprechen. Gemessen an der Anzahl der Schwerbehinderten in 2011 umfasst dieses Versorgungsprofil Mio. Personen. Damit stellen die immobilen Patienten das größte im Rahmen der Studie beleuchtete Versorgungsprofil dar. Gemessen an der Anzahl aller Schwerbehinderten (7,3 Mio.) in Deutschland nimmt dieses Profil knapp ein Drittel (30%) ein Einen großen Anteil hierbei bilden die Behinderungsarten Funktionseinschränkung beider Beine ( ), Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und der Gliedmaßen ( ) und Funktionseinschränkung eines Beines ( ), welche mehr als die Hälfte der Patienten dieses Profils stellen. Betrachtet man diese drei Behinderungsarten vor dem Hintergrund ihrer Ursachenart, fällt auf, dass bei allen die Hauptursache eine Krankheit darstellt, jedoch die Funktionseinschränkung eines Beines überdurchschnittlich durch einen Unfall (14,8%) versursacht wird. Eine Krankheit KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 32

34 ist hier für nur 68,8% aller Fälle für eine Behinderung ursächlich, während dies bei der Funktionseinschränkung beider Beine (86,6%), Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und der Gliedmaßen (87,1%) dies deutlich häufiger eintritt. In den letzten 15 Jahren ist das Versorgungsprofil der immobile Patient leicht um 3,54 Prozent geschrumpft. Absolut betrachtet sind dies in 2011 rund Personen weniger als KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 33

35 Abb. _13: Überblick der immobile Patient KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 34

36 05.4 DER SEHBEHINDERTE PATIENT Das Versorgungsprofil der sehbehinderten Patienten beruht auf Personen, bei denen die Sehtauglichkeit nicht mehr oder nur zu einem geringen Umfang - der eine selbstständige Lebensführung nicht mehr ermöglicht - vorhanden ist. Diese Einschränkung basiert auf einer dauerhaften und massive Einschränkung der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit. Abgeleitet aus der Behinderungsart Blindheit und Sehbehinderung bilden die drei Erscheinungsformen Blindheit oder Verlust beider Augen, hochgradige Sehbehinderung und sonstige Sehbehinderung Behinderungsart hochgradige Sehbehinderung zugrunde liegt wurde jedoch nicht konkretisiert, sodass die eine genaue Einteilung hinsichtlich der Sehtauglichkeit nicht weiter möglich ist. Betrachtet man die prozentuale Verteilung der verschiedenen Ursachen des Versorgungsprofils der sehbehinderte Patient, kann man anmerken, dass diese dem Durchschnitt (aller Schwerbehinderten) entsprechen. Demnach nehmen Krankheiten mit 85,2 Prozent den Hauptanteil ein, gefolgt von angeborenen Behinderung (3,6%), Unfällen (1,5%) und anerkannte Kriegs-, Wehrdienst- oder Zivildienstbeschädigungen (0,64%). Sonstige Ursachen sind für rund jede zehnte auftretende Behinderung verantwortlich. das Versorgungsprofil der sehbehinderte Patient. Damit entspricht dieses Versorgungsprofil der bereits vom Statistischen Bundesamt vorgegebenen Kategorisierung. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass bei den beiden zuerst genannten Funktionseinschränkungen keine Abstufung des Grad der Behinderung (50-100) vorgenommen wurde, so wie es bei fast allen anderen Behinderungsarten - mit Ausnahme einer weiteren - der Fall ist. Alle Betroffenen sind einem Grad von 100 zugeordnet worden. Welche Sehschärfe der Auffällig ist, dass bei diesem Versorgungsprofil ein starker Zusammenhang mit dem Alter zu erkennen ist. So macht die Altersgruppe über 75 Jahre mehr als die Hälfte (50,4%) aller Betroffenen aus. In Deutschland umfasst das Profil der sehbehinderte Patient in 2011 insgesamt Personen betroffen. Seit 1997 ist die Anzahl der Patienten dieses Versorgungsprofils moderat um 2,17 Prozent gewachsen und verzeichnet infolgedessen seitdem einen leichten Zuwachs von Personen. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 35

37 Abb. _14: Überblick der sehbehinderte Patient KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 36

38 05.5 DER SCHWERHÖRIGE PATIENT Der schwerhörige Patient besitzt einen Gesundheitszustand, bei dem die Minderung des Hörvermögens zu einer deutlichen Einschränkung im Alltagsleben führt. Summiert man nun diese Fallzahlen der einzelnen Bereiche, dann bilden Personen das Versorgungsprofil der schwerhörige Patient. Dieses Versorgungsprofil umfasst die schwerbehinderten Personen mit den folgenden Behinderungsarten: Taubheit Taubheit kombiniert mit Störungen der Sprachentwicklung und entsprechenden Störungen der geistigen Entwicklung Schwerhörigkeit, auch kombiniert mit Gleichgewichtsstörungen Die Schwerhörigkeit als reine Alterserscheinung bleibt, da sie per Definition keine Behinderung ist, unberücksichtigt. Im Gegensatz zu der Kategorisierung des Statistischen Bundesamtes wurden bei der Bildung dieses Versorgungsprofils die Einzelkategorien Sprach- oder Sprechstörungen und Gleichgewichtsstörungen nicht berücksichtigt, um den anschließenden Versorgungsbedarf an Hörgeraten und Hörhilfen zu entsprechen. Festzuhalten bleibt, dass naturgemäß der Anteil Schwerhöriger mit zunehmendem Alter steigt. Dementsprechend macht die Altersgruppe ab dem 65. Lebensjahr bei den Personen ( ) mit der Einschränkung Schwerhörigkeit, auch kombiniert mit Gleichgewichtsstörungen (insgesamt: ) zwei Drittel aus. Bei der Taubheit hingegen ist kein konstanter Anstieg der Fallzahlen im Alter zu erkennen. Hier steigen die Falzahlen bis zur Altersgruppe Jahre und sinken dann wieder. Zu erklären ist dies mit dem sehr hohen Anteil der angeborenen Behinderungen: Dieser beträgt bei der Taubheit (28,73%) und bei der Taubheit kombiniert mit Störungen der Sprachentwicklung und entsprechenden Störungen der geistigen Entwicklung sogar (48,6%). Seit 1997 hat dieses Versorgungsprofil einen zweistelligen Zuwachs zu verzeichnen (15,23%). Absolut betrachtet sind dies knapp Patienten mehr als noch vor 15 Jahren, wobei dieser Zuwachs fast ausschließlich auf die gestiegenen KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 37

39 Fallzahlen der Patienten mit Schwerhörigkeit zurückzuführen ist. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 38

40 Abb. _15: Überblick der schwerhörige Patient KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 39

41 05.6 DER BEATMUNGSPATIENT Menschen, die durch zeitweilige oder bleibende Störungen des Nervensystems oder der Atemmuskulatur eine eingeschränkte Eigenatmung haben, bedürfen einer maschinellen Beatmung. Diesen Beatmungspatienten muss eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gewährleistet werden. Im Rahmen des Versorgungsprofil der Beatmungspatient wird dieser als eine Person definiert, dessen Gesundheitszustand, ein eigenständiges Atmen ohne apparative Unterstützung nicht mehr ermöglicht. Entsprechend dieser Definition finden folgende Behinderungsarten bei der Bildung des Versorgungsprofils Berücksichtigung: Beeinträchtigung der Funktion der oberen Atemwege Beeinträchtigung der Funktion der oberen Atemwege und eines oder mehrerer weiterer innerer Organe Beeinträchtigung der Funktion der tieferen Atemwege und Lungen Beeinträchtigung der Funktion der tieferen Atemwege und Lungen sowie eines oder mehrerer weiterer innerer Organe. Zieht man die diesen Behinderungsarten zugrunde liegenden Fallzahlen zu Rate, ergibt sich eine Gesamtanzahl von für das Jahr Den Großteil bilden hierbei Personen mit einer Funktionseinschränkung der tieferen Atemwege und Lungen. Diese Patienten-Gruppe umfasst bereits Personen. Damit liegt ihr Anteil am Versorgungsprofil bei 55,1 Prozent. Das Versorgungsprofil der Beatmungspatient ist durch einen äußerst hohen Anteil der Ursache Krankheit gekennzeichnet. Dieser liegt für alle berücksichtigten Behinderungsarten über dem Durchschnitt aller Schwerbehinderten (83,4%) und bei der Beeinträchtigung der oberen Atemwege mit 91,1 Prozent am höchsten. Auch bei diesem Versorgungsprofil steigen die Fallzahlen mit zunehmenden Alter an und sind jeweils in allen Teilbereichen in der Altersgruppe 75 und älter am höchsten. Mit Blick auf das Alter der Patienten fällt zudem auf, dass ab der Altersgruppe 45 bis 55 Jahre ein deutlich erkennbar Anstieg der Fallzahlen festzustellen ist. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 40

42 Eingeordnet in einen zeitlichen Kontext hat sich dieses Versorgungsprofil rückläufig entwickelt und ist im Vergleich zu 1997 um 8,14 Prozent bzw. rund Patienten gesunken. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 41

43 Abb. _16: Überblick der Beatmungspatient KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 42

44 05.7 DER DIALYSEPATIENT Der Dialysepatient ist durch einen Gesundheitszustand charakterisiert, bei dem ein partielles oder totales Nierenversagen vorliegt, so dass eine künstliche Blutwäsche (Dialyse) notwendig wird. Patienten, die dieser Beschreibung aufgrund ihrer Funktionseinschränkung entsprechen, finden sich in der Schwerbehinderten-Statistik in den beiden folgenden Kategorien: Beeinträchtigung der Funktion der Harnorgane Beeinträchtigung der Funktion der Harnorgane und eines oder mehrerer weitere Organe Während die Fallzahlen bei der Erkrankung der Harnorgane und einem weiteren Organ mit steigendem Alter konstant zulegen, ist bei der Beeinträchtigung der Funktion der Harnorgane ein konstanter Anstieg bis zur Altersgruppe 45 bis 55 Jahre (15.691) zu erkennen. Ab 55 Jahre sinken die Fallzahlen wieder auf unter in den Altersgruppen 60 bis 62 Jahre (6.173) und 65 bis 70 (9.079) bis sie schließlich ihren Höchststand (27.136) bei den über 75-jährigen erreichen. Dieses Versorgungsprofil hat seit 1997 einen erheblichen Zuwachs der Patientenzahlen verbucht. Mit 18,4 Prozent ist dieser Zuwachs relativ betrachtet der zweitgrößte aller in dieser Studie analysierten Profile. Im Jahr 2011 hatten insgesamt Personen ein derartiges Leiden, wobei anzumerken ist, dass bei der Bezeichnung Harnorgane auch der Harnleiter, die blase oder die röhre inbegriffen ist. Ursächlich für diese Behinderung war überdurchschnittlich oft eine Krankheit, was bei der Beeinträchtigung der Funktion der Harnorgane zu 92,4 Prozent und bei der Beeinträchtigung der Funktion der Harnorgane und eines oder mehrerer weitere Organe zu 84,1 Prozent der Fall ist. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 43

45 Abb. _17: Überblick der Dialysepatient KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 44

46 05.8 DER SCHMERZPATIENT Grundlegend für das Versorgungsprofil der Schmerzpatient ist ein Gesundheitszustand, der infolge einer schwerwiegenden Erkrankung oder Verletzung zu einer dauerhaft vorliegenden Schmerzsymptomatik führt. Auf Basis der Kategorisierung der Schwerbehindertenstatistik werden bei der Bildung dieses Versorgungsprofils folgende Behinderungsarten als relevant erachtet. Hierzu zählen Funktionseinschränkungen: der Verdauungsorgane der Verdauungsorgane und eines oder mehrerer weiterer innerer Organe der Geschlechtsorgane der Geschlechtsorgane und eines oder mehrerer weiterer innerer Organe der inneren Sekretion und/oder des Stoffwechsels der inneren Sekretion und/oder des Stoffwechsels u. eines o. mehr. weit. inn. Organe des Blutes und des retikulo-endothelialen Systems des Blutes und des retikulo-endothelialen Systems u. eines o. mehr. weit. inn. Organe dieser Patienten weist eine Krankheit als Ursache für die Funktionseinschränkung auf. Am höchsten ist dieser Wert mit 91,7 Prozent bei der Funktionseinschränkung der inneren Sekretion und/oder des Stoffwechsels und der der Verdauungsorgane mit 91,5 Prozent. Betrachtet man die Altersstruktur des Versorgungsprofils der Schmerzpatient lässt sich festhalten, dass grundsätzlich mit zunehmendem Alter die Anzahl der erkrankten Personen steigt. So stellt die Gruppe der Personen ab 65 Jahre bei den Funktionseinschränkungen der Verdauuungs- und der Geschlechtsorgane mit jeweils über der Hälfte den Großteil der Betroffenen. Jedoch weisen die altersabhängigen Fallzahlen der verschiedenen Funktionseinschränkungen auch Unterschiede auf: So ist in der Altersgruppe 45 bis 55 Jahre zu erkennen, dass dort die Erkrankungen des Stoffwechsels und des Blutbzw. das retikuloendotheliales Systems besonders stark ausgeprägt sind. Bei allen anderen Funktionseinschränkungen, die dieses Profil bilden, umfasst die Altersgruppe über 75 Jahre die meisten Personen. In Addition ergeben diese acht Funktionseinschränkungen eine Gesamtanzahl von Patienten. Die absolute Mehrheit Seit 1997 ist dieses Versorgungsprofil durch eine positive Wachstumstendenz gekennzeichnet. Insgesamt haben die KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 45

47 Patientenzahlen um 46,7 Prozent bzw. um rund Patienten zugelegt, was dem größten absoluten Zuwachs aller betrachteten Versorgungsprofile entspricht. Ein besonders starker Wachstumsimpuls ging hierbei von den beiden Bereichen aus, die sich auf eine Erkrankung der Geschlechtsorgane beziehen. So sind die Patientenzahlen im Bereich Beeinträchtigung der Geschlechtsorgane (+169,97%) um und im Bereich Beeinträchtigung der Geschlechtsorgane und eines oder mehrerer weiterer innerer Organe (+103,73%) um Patienten gestiegen. KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 46

48 Abb. _18: Überblick der Schmerzpatient KAPITEL 05 _ BILDUNG DER VERSORGUNGSPROFILEN SEITE 47

49 06 VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT Die bis zu dieser Stelle vorgenommene Analyse der Statistik zur Schwerbehinderung in Deutschland basiert auf Daten, die einen Zeitraum von 1995 bis 2011 umfassen. Demgegenüber lässt sich die Prävalenz von verschiedenen Krankheitsbildern vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung relativ zuverlässig darstellen. Will man nun eine Aussage zur Entwicklung des künftigen Versorgungsbedarfs treffen, muss die Frage beantwortet werden, wie sich die sieben Versorgungsprofile verändern werden. Um die bislang retrospektive Betrachtungsweise um eine in die Zukunft gerichtete Sichtweise zu ergänzen, bedarf es der Identifizierung von Einflussfaktoren, welche sich auf die Versorgungsprofile auswirken. Dazu lohnt sich ein Blick auf die in Kapitel 4.4 beschriebenen Ursachen. Für eine Behinderung können demnach ein Unfall, ein angeborener Defekt, eine Krankheit, eine erlittene Kriegsoder Wehrdienstbeschädigung oder eine sonstige Ursache verantwortlich sein. Die Prognosefähigkeit von Unfällen oder erlittenen Kriegs- oder Wehrdienstbeschädigungen ist sehr eingeschränkt. Auch die angeborenen Behinderungen lassen sich lediglich infolge der Bevölkerungsentwicklung als eine prozentuale Größe voraussagen. Die anschließende Untersuchung stellt folglich die Krankheit als entscheidenden Einflussfaktor für den zukünftigen Versorgungsbedarf in den Mittelpunkt der Betrachtung. An dieser Stelle sollte daraufhin gewiesen werden, dass auf Basis der künftigen Erkrankungen nicht zwangsläufig darauf geschlossen werden kann, welche Behinderung sich dieser Krankheit anschließt. Die Krankheitsursache für eine bestimmte Funktionseinschränkung kann also im Vorfeld nicht prognostiziert werden. Jedoch kann aus einer gestiegenen Anzahl von Erkrankungen ein steigender Versorgungsbedarf vorausgesagt werden. Zudem lässt eine gestiegene Anzahl an Erkrankungen den Schluss zu, dass auch die Zahl der Schwerbehinderten steigt. Denn eine Krankheit ist für mehr als vier Fünftel (83,4%) der Behinderungen ursächlich. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 48

50 Morbiditätsprognose 2050 Kernergebnisse der Hochrechnung Das Institut für Gesundheitssystemforschung (IGSF) hat im Jahr 2009 unter der Leitung von Prof. Fritz Beske die Entwicklung von 22 Krankheiten bis zum Jahre 2050 prognostiziert. Die Studie mit dem Titel Morbiditätsprognose 2050 Ausgewählte Krankheiten für Deutschland, Brandenburg und Schleswig-Holstein basierte dabei sowohl auf nationalen als auch internationalen Daten aus dem Jahre Die Auswahl der Krankheiten erfolgte zum einem nach deren Häufigkeit und Schwere und zum anderen nach der verfügbaren Datenlage (Art, Umfang, Validität) und hatte zudem zum Ziel, Krankheiten aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten zu berücksichtigen. Neben der Zahl der Erkrankten Personen für eine definierte Population (Prävalenz) wurde im Rahmen der Studie ebenfalls die Zahl der Neuerkrankungen (Inzidenz) erfasst. Diese Studie bildet nun die Grundlage zur Prognose des künftigen aus der Schwerbehinderung resultierenden Versorgungsbedarf. Die folgende Auflistung fasst die Eckdaten zur Demographieentwicklung der Studie zusammen: Die Bevölkerung geht von 82,2 Millionen 2007 auf 68,8 Millionen 2050 zurück, ein Minus von 13,4 Millionen. Die Altersgruppe 65 Jahre und darüber nimmt von 16,5 auf 22,8 zu und damit um 6,3 Millionen Die Altersgruppe der 80-jährigen und älter wächst sogar noch schneller von 3,9 auf 10 und damit um 6,1 Millionen. Infolge verschiebt sich der Altersquotient - die statistische Relation der Altersgruppe 20 bis 64 Jahre zur Altersgruppe 65 Jahre und darüber von 3 zu 1 auf 1,6 zu 1. Dementsprechend stehen 2050 nur noch 1,6 Erwerbsfähige einem nicht mehr Erwerbsfähigen gegenüber. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 49

51 Schwerhörigkeit (Alterserscheinung): +2,4 Mio. Osteoporose: +2,1 Mio. Ambulant erworbene Lungenentzündung: +1,7 Mio. Chronisch Obstruktive Lungenkrankheit (COPD): +1,5 Mio. Diabetes mellitus: +1,4 Mio. Demenz: + 1,1 Mio. Arthrose: +1,3 Mio. Abb. _19: Demographische Entwicklung nach Beske Unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung in Deutschland wurden im Rahmen der Studie die Volkskrankheiten der Zukunft beschrieben. Diese Entwicklung muss jedoch vor dem Hintergrund einer abnehmenden Bevölkerungszahl und einer sich verändernden Altersstruktur gesehen werden. Aus diesem Grund dient die Betrachtung der Entwicklung der Prävalenz dazu, um einen demograhiebereinigten Blick auf die Krankheiten im Jahr 2050 zu erhalten. Krankheitsentwicklung Die absoluten Zahlen einer Krankheit geben hierbei einen Eindruck von der zahlenmäßigen Entwicklung dieser Krankheit. Absolut betrachtet lässt sich festhalten, dass bis zum Jahr 2050 vor allem folgende Krankheiten einen starken Zuwachs erleben werden: Die folgende Beschreibung der prozentualen Zunahme basiert auf der Zahl der Erkrankten pro Einwohner im Jahr 2007 und Die Abbildung 20 zeigt, dass von 22 betrachteten Krankheiten deren fünf um mehr als 100 Prozent in Bezug auf ihre Prävalenz steigen werden. Dazu zählen: KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 50

52 Lungenentzündungen mit 198 Prozent, Makuladegeneration mit 169 Prozent, Demenz mit 144 Prozent, Oberschenkelhalsfraktur mit 125 Prozent und Herzinfarkt mit 109 Prozent. Ein Wachstum zwischen 50 und 99 Prozent verzeichnen acht Krankheiten, hierunter mit 94 Prozent am stärksten der Schlaganfall. Bei neun Krankheiten liegt die Zunahme unter 50 Prozent, darunter mit 14 Prozent am geringsten der chronische Rückenschmerz. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 51

53 Abb. _20: Veränderung der Krankheiten bis zum Jahr 2050 KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 52

54 06.1 AUSWIRKUNGEN DER KRANKHEITEN AUF DIE VERSORGUNGSPROFILE DER BETTLÄGERIGE PATIENT Die meisten schweren Erkrankungen führen zu einer dauerhaften Bettlägerigkeit des Patienten. Erkrankungen, die zu einem bettlägerigen Patienten führen können und in der Morbitätsprognose betrachtet worden sind, sind: Demenz Schlaganfälle Oberschenkelhalsfrakturen und Krebserkrankungen. Eine Demenz kann im Zuge der diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns neben der Einschränkung des Kurzzeitgedächtnisses und des Denkvermögens eine Beeinträchtigung der Motorik beinhalten. Dabei kann eine Demenz auf ganz verschiedenen Ursachen beruhen, für die Therapie ist die Klärung dieser Unterscheidungsmerkmale wichtig. Schlaganfällen und Krebserkrankungen zu erwarten, die je nach Schwere und Ausprägung der Krankheit zu einem Anstieg des Versorgungsbedarfs dieses Profils führen können. Entwicklung des Versorgungsbedarfs Infolgedessen kann ein durch Krankheiten induziertes Wachstum von 78 Prozent ausgemacht werden. Die Anzahl der Personen, die infolge ihrer Erkrankungen zu einem bettlägerigen Patienten werden könnten, steigt bis zum Jahr 2050 um 1,5 Mio. auf 3,3 Mio. Menschen. Die Anzahl der Demenzerkrankungen wird sich nach Berechnungen der Studie bis zum Jahr 2050 von 1,1 Mio. auf 2,2 Mio. Menschen verdoppeln. Die Prävalenz für Demenz steigt sogar erheblich von 1,34 auf 3,2 Prozent. Weitere steigende Patientenzahlen sind im Zuge der Krankheitsentwicklung bei Oberschenkelhalsfrakturen, KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 53

55 Abb. _21: Einfluss ausgewählter Krankheiten auf den Versorgungsbedarf des bettlägeriger Patienten KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 54

56 DER IMMOBILE PATIENT Die Personen dieses Versorgungsprofils sind in ihrer Mobilität eingeschränkt. Ursächlich hierfür können vor allem folgende Erkrankungen sein: Osteoporose Oberschenkelhalsfraktur Schlaganfall Rheumathoide Arthritis und Arthrose Zunahme der Osteoporose-Erkrankten zu erwarten, dessen Anzahl von 8,3 Mio. um rund 2 Mio. Personen im Jahr 2050 steigen wird. Hinsichtlich der Prävalenz wird mit einer Zunahme von 10,1 auf 15,1 Prozent gerechnet. Zur Förderung von Beweglichkeit und Mobilität der Betroffenen dienen u.a. Orthesen mit aktiven Funktionen, wie z.b. eine Rückenorthese. Für diese und ähnliche Produkte kann von einer gesteigerten Nachfrage ausgegangen werden. Die Osteoporose ist eine häufige Erkrankung des alternden Knochens, die ihn für Brüche wesentlich anfälliger macht. Die auch als Knochenschwund bezeichnete Krankheit ist gekennzeichnet durch eine geringe Knochenmasse und einen übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz und -struktur. Die Knochenmasse nimmt etwa in den ersten 30 Lebensjahren zu (in der Jugend wird Knochen aufgebaut), erreicht dann einen Höhepunkt und fällt in den späteren Lebensjahren langsam wieder ab. Die Osteoporose entsteht meist aus einer unzureichenden Knochenbildung in jungen Jahren und/oder einem beschleunigten Abbau in späterer Zeit. Eine Oberschenkelhalsfraktur ist ein hüftgelenksnaher Knochenbruch (Fraktur) des Halses (Collum) vom Oberschenkelknochen (Femur). Die Ursache für diese Fraktur ist meist ein Sturz auf die Seite. Sie tritt besonders im hohen Lebensalter auf und ist dann, bedingt durch Osteoporose, häufiger bei Frauen als bei Männern. Mit der im Jahr 2007 erfassten Anzahl von 0,12 Mio. jährlich Betroffenen und einer erwarteten Zunahme von rund Fällen im Jahr 2050 hat diese Erkrankungen auf Basis der reinen Zahlen einen eher geringen Einfluss auf dieses Versorgungsprofil. Ein besonders starker Anstieg der Versorgungszahlen im Versorgungsprofil der immobile Patient ist durch die Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass infolge einer Oberschenkelhalsfraktur besonders häufig für eine Funktions- KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 55

57 einschränkung der Gliedmaßen wie sie als Behinderungsart erfasst ist eine Versorgung mit Mobilitätshilfen erforderlich ist. bedingte Ursachen, wie Fehlstellungen der Gelenke, oder auch knöcherner Deformierung durch Knochenerkrankungen wie Osteoporose gesehen. Bei einem Schlaganfall handelt es sich um eine plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns, die oft zu einem anhaltenden Ausfall von Funktionen des Zentralnervensystems führt und durch kritische Störungen der Blutversorgung des Gehirns verursacht wird. Zudem nehmen die Fallzahlen für eine entzündliche Erkrankung der Gelenke (Rheumatoider Arthritis) leicht von 0,62 Mio. auf 0,73 Mio. Personen zu. Als Therapie gilt im fortgeschrittenen Stadium insbesondere der künstliche Gelenkersatz (Endoprothese). Die absoluten Zahlen der an einem Schlaganfall erkrankten Personen steigen von 0,19 Mio. in 2007 auf 0,3 Mio. im Jahr Im Zuge der demographischen Entwicklung steigt der Anteil der erkrankten Personen an der Gesellschaft von 0,23 auf 0,44 Prozent. Auch hier ist also in Zukunft von einem wachsenden Bedarf an Mobilitätshilfen auszugehen. Zudem haben die zunehmenden Erkrankungen an Arthrose und Rheumatoider Arthritis Einfluss auf die Entwicklung des Versorgungsprofils immobiler Patient. Denn es wird angenommen, dass die infolge einer gestiegenen Prävalenz 1,3 Mio. Menschen in 2050 unter einem Gelenkverschleiß, der das altersübliche Maß übersteigt, leiden werden (Arthrose). Ursächlich werden ein Übermaß an Belastung (etwa erhöhtes Körpergewicht), angeborene oder traumatisch Entwicklung des Versorgungsbedarfs Unter Berücksichtigung der betrachteten Krankheitsbilder lässt sich für dieses Versorgungsprofil prozentual betrachtet lediglich ein im Vergleich zu anderen Versorgungsprofilen geringfügig steigender Versorgungsbedarf prognostizieren. Auf Basis der Anzahl der Erkrankungen im Jahr 2050 steigt dieser um 16 Prozent. Jedoch wird mit Blick auf die Anzahl der Betroffenen deutlich, dass im Jahr 2050 allein aus diesen Erkrankungen heraus 3,6 Mio. Menschen mehr als 2007, für eine Hilfsmittelverwendung in Betracht kommen. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 56

58 Demzufolge kann für den Bereich der Mobilitätshilfen ein Bedarfsanstieg prognostiziert werden. Aufgrund der alternden Gesellschaft kann zudem davon ausgegangen werden, dass eine steigende Nachfrage künftig allein durch die rund 6 Mio. zusätzlichen Menschen über 65 Jahre bis zum Jahr 2050 hervorgerufen wird. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 57

59 Abb. _22: Einfluss ausgewählter Krankheiten auf den Versorgungsbedarf des immobilen Patienten KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 58

60 DER SEHBEHINDERTE PATIENT Das Versorgungsprofil des sehbehinderten Patienten steigt infolge einer Zunahme folgender Erkrankungen: Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) Glaukom Diabetes Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Erkrankung des menschlichen Auges, die die Makula lutea ( der Punkt des schärfsten Sehens ) auch Gelber Fleck genannt der Netzhaut betrifft und mit einem allmählichen Funktionsverlust des dort befindlichen Gewebes einhergeht. Dem Rauchen wird der größte Effekt auf das Risiko für spätere AMD zugeordnet, neben der genetischen Veranlagung und hohem Blutdruck Hierbei werden zwei Formen unterschieden: Feuchte AMD, bei Flüssigkeit in die Netzhaut eindringt und trockene AMD, bei der es zu Ablagerungen in der Netzhaut kommt. Mit ebenso vielen Betroffenen wird bei der Augenerkrankung Glaukom gerechnet, unter der im Jahr ,1 Mio. Menschen gelitten haben (+45,%). Bei Glaukom handelt es sich um eine Vielzahl von Augenerkrankungen unterschiedlicher Ursache, die alle einen Verlust von Nervenfasern zur Folge haben, was am Sehnervenkopf bzw. an der Austrittsstelle des Sehnervs (Papille) bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf als zunehmende Aushöhlung (Exkavation) sichtbar wird. Für beide Erkrankungen des Auges wird von einer Prävalenz von 2,3 Prozent ausgegangen Erblindungen werden in Zukunft auch durch die Volkskrankheit Diabetes ansteigen, für die ein Anstieg auf 7,8 Mio. berechnet wird (+21.9). Dies kann damit begründet werden, dass bei einer Person mit Diabetes mellitus hohe Blutzuckerwerte die Blutgefäße der Netzhaut schädigen können. Für das Jahr 2050 wird eine Zunahme der absoluten Zahlen der AMD-Erkrankungen von 0,71 Mio. auf 1,6 Mio. Menschen vorhergesagt (125,1%) KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 59

61 Entwicklung des Versorgungsbedarfs Im Jahr 2050 werden knapp elf Mio. Menschen Erkrankungen aufweisen, die dem Versorgungsprofil sehbehinderter Patient entsprechen können. Dies entspricht einen Wachstum von 34 Prozent gegenüber Da nicht genau beziffert werden kann, bei wie vielen Diabetes Erkrankten auch ein Verlust der Sehkraft einhergeht, lässt jedoch konstatieren, dass die Anzahl der Augenerkrankungen durch AMD und Glaukom um 76 Prozent auf 3,2 Mio. Menschen zunehmen werden. Hieran schließt sich ein erhöhter Versorgungsbedarf an Sehhilfen, Blindenstöcken oder Hindernismeldern an. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 60

62 Abb. _23: Einfluss ausgewählter Krankheiten auf den Versorgungsbedarf des sehbehinderten Patienten KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 61

63 DER SCHWERHÖRIGE PATIENT Das Versorgungsprofil schwerhöriger Patient bedingt einen Versorgungsbedarf, der sich infolge der Anzahl der Erkrankungen von Taubheit und Schwerhörigkeit verändern kann. Von Taubheit wird gesprochen, wenn es sich um einen völligen Ausfall der Funktion der Pars cochlearis des Nervus vestibulocochlearis oder des Corti schen Organes des Innenohres handelt. Je nachdem, ob nur ein Ohr oder beide Ohren betroffen sind, spricht man von einer einseitigen oder beidseitigen Taubheit. Eine Minderung des Hörvermögens wird als Schwerhörigkeit bezeichnet und liegt nach Definition des SGB IX bei einem GdB von 50 vor. Ursächlich hierfür kann eine Entzündung des Gehörgangs, Tubenverschluss, Mittelohr-Erguss, Narbenzüge im Mittelohr durch Entzündungen, Verwerfungen der Gehörknöchelchenkette durch Verletzungen (Schädelbruch), Trommelfellzerreißung und eine Mittelohrentzündung sein Schwerhörigkeit als reine Alterserscheinung entspricht keiner Behinderung wie sie im SGB IX definiert, kommt aber wesentlich häufiger vor. Allein in 2007 wurde für 8,8 Mio. Menschen eine Schwerhörigkeit ausgemacht. Im Rahmen der Morbitätsprognose wird eine Zunahme um 27,3 Prozent auf 11,2 Mio. angenommen. Entwicklung des Versorgungsbedarfs Betrachtet man allerdings ausschließlich den Versorgungsbedarf der aus der Schwerbehinderung erwächst, muss von einem Anstieg von 7,1 Prozent bis zum Jahr 2050 ausgegangen werden. Unter Berücksichtigung der Schwerhörigkeit als reine Alterserscheinung beträgt der Bedarfsanstieg dieses Versorgungsprofils 27 Prozent, was 2,4 Mio. Personen entsprechen, die bis zum Jahr 2050 eine Versorgung mit Hörhilfen benötigen. Für die Taubheit und Schwerhörigkeit wird mit einem leichten Anstieg der Betroffenen bis zum Jahr 2050 um 7,1 Prozent auf 0,3 Mio. gerechnet. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 62

64 Abb. _24: Einfluss ausgewählter Krankheiten auf den Versorgungsbedarf des schwerhörigen Patienten KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 63

65 DER BEATMUNGSPATIENT Einen Bedarfsanstieg des Versorgungsprofils Beatmungspatient können nachstehende Erkrankungen auslösen: Lungenentzündungen Chronisch Obstruktive Lungenkrankheit (COPD) und Lungenkrebs Insbesondere ambulante Lungenerkrankungen werden sich auf die Zahl der Beatmungspatienten bis 2050 auswirken. Unter allen betrachteten Krankheiten verzeichnen ambulante Lungenentzündungen, also jene Lungenentzündungen, deren auslösende Erreger außerhalb des Krankenhauses aufgenommen wurden, mit über 140 Prozent den stärksten Zuwachs bis die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind. In erster Linie sind die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem zu nennen. Als weit verbreitete Ursachen sind gelten Rauchen, Umweltverschmutzung, berufliche Belastung, Infektion, Vererbung und Ernährung. Bei dieser Erkrankung wird von einem absoluten Zuwachs von 1,5 Mio. Menschen auf 7,9 Mio. Personen ausgegangen (+23,4%), was einer Prävalenz von 11,5 Prozent entspricht. Ein eher geringer Wachstumsschub resultiert aus der bis zum Jahr 2050 steigenden Anzahl an Lungenkrebs-Patienten. Hier wird mit einem Anstieg der Erkrankten um Personen gerechnet (+20%). Demographiebereinigt, also unter Betrachtung der Prävalenz, fällt dieser Zuwachs noch deutlicher aus: Während im Jahr ,46 Prozent der Gesellschaft unter einer Lungenentzündung gelitten haben, wird dieser Anteil bis zum Jahr 2050 auf 4,22 Prozent wachsen und sich annähernd verdreifachen. Unter der einer Chronisch Obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) versteht man eine Gruppe von Krankheiten der Lunge, Entwicklung des Versorgungsbedarfs Bis zum Jahr 2050 wird das Versorgungsprofil des Beatmungspatienten einen Bedarfsanstieg in Höhe von über drei Millionen Patienten im Vergleich zu vor fünf Jahren erfahren. Dies entspricht einem prozentualen Anstieg von 42 Prozent. Zum Großteil basiert der Zuwachs auf ambulanten Lungenentzündungen. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 64

66 Abb. _25: Einfluss ausgewählter Krankheiten auf den Versorgungsbedarf des schwerhörigen Patienten KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 65

67 DER DIALYSEPATIENT Das Versorgungsprofil Dialysepatient erhält vor allem durch die Erkrankungen an Niereninsuffizienz einen Bedarfsanstieg. Bei dieser Krankheit findet ein langsamer, über Monate oder Jahre voranschreitender Verlust der Nierenfunktion statt. Das Endstadium einer chronischen Nierenkrankheit ist gekennzeichnet durch eine Nierenleistung von 15 Prozent der Norm oder darunter. Ein gleichzeitig vorliegender Bluthochdruck beeinflusst eine chronische Niereninsuffizienz in ihrem Verlauf zudem negativ. Hierdurch entwickelt sich früher ein vollständiges Nierenversagen mit völligem Ausfall der Harnproduktion (terminale Niereninsuffizienz). vi Entwicklung des Versorgungsbedarfs Es wird davon ausgegangen, dass sich die Anzahl der an Niereninsuffizienz leidenden Patienten bis zum Jahr 2050 auf Personen erhöhen wird. Dies entspricht einem Zuwachs von 18,3 Prozent. Der Anteil der erkrankten Personen wird sich von 0,09 Prozent auf 0,12 Prozent erhöhen. Eine der häufigsten Ursache ist Diabetes. Viele Diabetiker leiden unter einem Nierenversagen, wodurch eine Dialyse erforderlich werden kann. Mit Blick auf die Diabetes- Erkrankten kann festgehalten werden, dass bis zum Jahr 2050 weitere 1,4 Mio. an der Zuckerkrankheit leiden (+21,9%). Für eine chronische Niereninsuffizienz kommt diese Ursache in etwa 20 Prozent der Fälle in Frage. Betrachtet man beide Krankheitsbilder (Niereninsuffizienz und Diabetes) kann mit einem Anstieg der erkrankten Personen von 22 Prozent bis zum Jahr 2050 ausgegangen werden. Die Zahl der zusätzlich erkrankten Personen beträgt rund 1,5 Mio. Bezieht man noch die dann rund 35 Mio. Menschen, die an Bluthochdruck leiden, in die Betrachtung mit ein, sinkt der prozentuale Anstieg. Dennoch kann von den dann zusätzlich an Hypertonie Erkrankten Menschen auch ein Bedarfsanstieg für den Dialyspatienten erwartet werden. Schließlich ist bei circa 10 Prozent der Nierenschädigung der Blutdruck ursächlich. Folgerichtig kann für dieses Versorgungsprofil eine leichte Wachtumstendenz in Bezug auf den Versorgungsbedarf mit Dialysegeräten ausgesprochen werden. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 66

68 Abb. _26: Einfluss ausgewählter Krankheiten auf den Versorgungsbedarf des Dialysepatienten KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 67

69 DER SCHMERZPATIENT Der Schmerzpatient leidet an einer dauerhaft vorliegenden Schmerzsymptomatik. Hervorgerufen werden kann diese durch schwere Unfälle oder Erkrankungen. In Hinblick auf die untersuchten Krankheitsbilder trifft für sämtliche Krebserkrankungen zu. Zu den hier relevanten zählen: Darmkrebs Prostatakrebs Lungenkrebs Brustkrebs Zudem können Schmerzpatienten mit Hilfe von TENS-Geräten behandelt werden. Die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS, englisch transcutaneous electrical nerve stimulation) ist eine elektromedizinische Reizstromtherapie mit mono- oder (meist) biphasischen Rechteckimpulsen (Wechselstrom) niedriger Frequenz, 2-4 Hz (Low), oder hoher Frequenz, Hz (High). Entwicklung des Versorgungsbedarfs Bei einer Prävalenz im Jahr 2007 von 0,56 Prozent waren rund eine halbe Millionen Menschen von einer dieser Krebserkrankungen betroffen. Ein besonders starker Anstieg der Fallzahlen und der Prävalenz wird bei Darmkrebs und Prostatakrebs prognostiziert: Beide Krebserkankungen werden bis zum Jahr 2050 bei über 0,1 Prozent der Bevölkerung auftreten und in der Folge in Summe um über Erkrankungen im Vergleich zu 2007 zulegen. Für das Jahr 2050 wird ein Anstieg der Fallzahlen innerhalb des Versorgungsprofils Schmerzpatient um circa Personen erwartet. Dieser Anstieg beträgt 27 Prozent und ist auf die Zunahme der Krebserkrankungen zurückzuführen. Die Behandlung von Schmerzpatienten geschieht zu einem Großteil mithilfe von Arzneimitteln. Infusionsgeräte stellen hierbei das Hilfsmittel zur Anwendung der Therapie dar. KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 68

70 Abb. _27: Einfluss ausgewählter Krankheiten auf Versorgungsbedarf des Schmerzpatienten den KAPITEL 06 _ VERSORGUNGSBEDARF DER ZUKUNFT SEITE 69

71 07 AUSWIRKUNGEN AUF DEN HILFSMITTELMARKT Mit 7,3 Mio. amtlich registrierten Schwerbehinderungen im Jahr 2011 kommt eine beachtliche Zahl an Menschen als Anwender von Hilfsmittelprodukten infrage. Konkretisiert werden konnte der Versorgungsbedarf von insgesamt 4,5 Mio. Schwerbehinderten, die anhand ihrer Funktionseinschränkungen sieben Versorgungsprofilen zugeordnet wurden. Einen Einfluss auf die Versorgungsprofile werden in der Zukunft die betrachteten Krankheiten ausüben. Hierbei kann jedoch nicht ausgesagt werden, inwieweit diese Erkrankten auch zu einem Anstieg der Schwerbehinderten-Zahlen führen werden. Es lässt sich lediglich feststellen, dass infolge des Patientenzuwachses der Versorgungsbedarf steigen wird. Welche Erkrankungen zu welchen Behinderungen führen, lässt sich nicht vorhersagen. Mit Blick auf die Versorgungsprofile wurde deutlich, dass sich diese hinsichtlich der Entwicklungstendenz bis zum Jahr 2050 (Einfluss von Krankheiten bzw. dem hieraus resultierenden Patientenzuwachs) unterscheiden. Unter der Betrachtung der Größe der Versorgungsprofile bieten vor allem der immobile Patient und der Schmerzpatient für die Hilfsmittelindustrie einen beachtlichen Absatzmarkt. Dieses Potential muss jedoch vor dem Hintergrund des Versorgungsgrades betrachtet werden. Letztendlich können auch aus kleineren Versorgungsprofilen, die auf der Schwerbehinderung basieren, höhere Fallzahlen resultieren, wenn es einen niedrigeren Versorgungsgrad gibt. Desweiteren spielt bei der Bewertung von Teilmärkten auch die Erstattungssituation der Hilfsmittelprodukte eine Rolle, die jedoch an dieser Stelle nicht weiter betrachtet wird. der Anzahl der Schwerbehinderten (Größe des Versorgungsprofils) dem Versorgungsbedarf der Schwerbehinderten der Entwicklungstendenz in den letzen 15 Jahren und Ferner dürfte für die Hilfsmittelindustrie von Interesse sein, wie sich die Versorgungsprofile und damit die verschiedenen Behinderungsarten in den letzten Jahren entwickelt haben. Hierbei wird deutlich, dass ein Bedarfsanstieg aufgrund der steigenden Schwerbehinderungen für die Versorgungsprofile KAPITEL 07 _ AUSWIRKUNGEN AUF DEN HILFSMITTELMARKT SEITE 70

72 schwerhöriger Patient, Beatmungspatient und Schmerzpatient festzustellen ist. Diese Profile haben in Bezug auf die vergangenen 15 Jahre eine Wachstumstendenz, die, unter der Annahme, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, auch für eine steigende Nachfrage an Hörhilfen, Schmerztherapiegeräten sorgen könnte. Will man nun die Hilfsmittelprodukte identifizieren, für die in Zukunft eine steigende Nachfrage zu erwarten ist, ist der künftige Bedarfsanstieg relevant. Dieser wurde anhand des Einflusses verschiedener Krankheiten beschrieben und in Form des bis zum Jahr 2050 einsetzenden Patientenzuwachses messbar gemacht. Einen Wachstumsimpuls für den Hilfsmittelmarkt kann von den Versorgungsprofilen erwartet werden, die über hohe Patientenzuwächse verfügen. Dabei kann der prozentual gemessene Anstieg einen Eindruck geben, wie stark der Patientenzuwachs sich auf das Versorgungsprofil auswirkt. Eine absolute Betrachtungsweise gibt zudem eine Vorstellung darüber, wie viele Patienten zusätzlich im Vergleich zu heute (bzw. 2007) zu versorgen sind. Die nachfolgende Abbildung 28 illustriert den Einfluss der Krankheiten auf die sieben Versorgungsprofile bis zum Jahr Hierbei berücksichtigt die Darstellung sowohl den absoluten Patientenzuwachs (Menge an Personen), als auch den relativen Zuwachs (bezogen zur Zahl der Erkrankten in 2007). Zudem wird die heutige Größe des jeweiligen Versorgungsprofils durch die Größe des Kreises wiedergegeben. Diese Darstellungsform zeigt, dass das Profil des immobilen Patienten bereits heute viele Schwerbehinderten umfasst und der Versorgungsbedarf bis zum Jahr 2050 durch einen Patientenzuwachs von 3,6 Mio. Menschen erheblich steigen wird. Dies heißt nicht, dass dieser Patientenzuwachs einen Anstieg der Schwerbehinderung bedingt, sondern lediglich einen Anstieg der Versorgungsbedarf mit Mobilitätshilfen, der durch Krankheiten wie Osteoporose und Arthrose hervorgerufen wird. Über eine beachtliche Größe verfügt auch das Profil des Schmerzpatienten für den jedoch nur ein leichter Bedarfsanstieg (+16%) durch bspw. Krebserkrankte zu erwarten ist. KAPITEL 07 _ AUSWIRKUNGEN AUF DEN HILFSMITTELMARKT SEITE 71

73 Überdies wird durch die Abbildung 28 deutlich, dass das relativ kleine Profil bettlägeriger Patient infolge der Krankheitsentwicklung einen immensen Zuwachs an Patienten erfährt (+78%). Daran angeschlossen kann von einer wachsenden Nachfrage nach Pflegebetten, Inkontinenzhilfen, Dekubitushilfen und Kompressionshilfen ausgegangen werden. Ein vergleichsweise moderater Anstieg der Patientenzahlen ist bei dem Profil des Dialysepatienten zu erwarten, wobei der Zuwachs bei 1,4 Mio. Menschen und unter 22 Prozent liegt. Durch den schwerhörigen Patienten ist aufgrund der alternden Gesellschaft und der Zunahme der Schwerhörigkeit ein Bedarfsanstieg für Hörhilfen (+ 2,8 Mio. Menschen) zu erwarten. Der Zuwachs der durch die Schwerbehinderung in Form von Taubheit und einer Schwerhörigkeit (GdB über 50) ist dabei wesentlich geringer als der durch die Schwerhörigkeit als reine Alterserscheinung. Insgesamt kann dieses Versorgungsprofil als Wachstumsmarkt beschrieben werden, was eine gesteigerte Nachfrage nach Hörhilfen zur Folge hat. Erkrankten in 2050 (+34%) gerechnet, die eine Versorgung mit Sehhilfen, Blindenstöcke etc. benötigen könnten. Demgegenüber steigt der Bedarf an Hilfsmitteln für die Beatmungspatienten noch stärker an. Infolge der steigenden Anzahl von Lungenerkrankungen bis zum Jahr beträgt der Patientenzuwachs 42 Prozent. Eine Wachstumstendenz hat sich für dieses Versorgungsprofil auch in der Vergangenheit gezeigt: Denn bezogen auf die Schwerbehinderung stiegen die Erkrankungen der Atemwege seit 1997 überdurchschnittlich stark. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein Nachfrageanstieg für Beatmungsgeräte auch in Zukunft anhält. Einen steigenden Hilfsmittelbedarf für die Hilfsmittelindustrie wird es bis zum Jahr 2050 auch für den sehbehinderten Patienten geben. Für dieses Profil wird mit rund 2,8 Mio. KAPITEL 07 _ AUSWIRKUNGEN AUF DEN HILFSMITTELMARKT SEITE 72

74 Abb._28: Einfluss der Krankheiten auf die Versorgungsprofile bis zum Jahr 2050 unter Berücksichtigung des Zuwachs an Patienten KAPITEL 07 _ AUSWIRKUNGEN AUF DEN HILFSMITTELMARKT SEITE 73

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