Pandemische Grippe (H1N1) 2009
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- Herta Heidrich
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1 Pandemische Grippe (H1N1) 2009 Provisorische Empfehlungen zur Betreuung von Fällen und Kontaktpersonen (in Anlehnung an die Empfehlungen des Bundesamt für Gesundheit, Stand ) Grundsätzlich empfiehlt der Schweizerische Hebammenverband (SHV) seinen Mitgliedern die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu beachten und sich an diese zu halten. Die Strategie des BAG ist es, lokale Ausbrüche der Grippe auf einem moderaten Niveau zu halten, Personen mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen zu schützen und die Morbidität und Mortalität zu reduzieren. Als Personen mit erhöhtem Risiko werden nach heutigem Stand der Kenntnisse folgende Personen bezeichnet: Erwachsene und Kinder mit chronischen Krankheiten Personen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche oder immunosuppressiver Therapie Bewohner/innen von Altersheimen, Pflegeheimen und Pflegeeinrichtungen Personen ab dem Alter von 65 Jahren Kleinkinder Schwangere Jede Person mit Grippesymptomen sollte sich so verhalten, als ob sie mit der pandemischen Grippe (H1N1) 2009 erkrankt wäre: Während der Symptome und deren Abklingen noch einen Tag zu Hause bleiben und die Hygienemassnahmen ( einhalten, um zu verhindern, dass andere angesteckt werden. Die engeren Kontaktpersonen informieren, damit sie ihren Gesundheitszustand überwachen und die Hygieneregeln einhalten. Als enge Kontaktpersonen gelten Personen, die im Zeitraum von 1 Tag vor bis 7 Tage nach Beginn der Symptome zusammen mit dem/der Betroffenen wohnten, diesen ohne Schutzmassnahmen gepflegt haben, ihn umarmt/geküsst haben oder mit ihm Besteck und Geschirr geteilt haben (oder einen anderen Gegenstand, der in den Mund genommen wurde). Die Hygiene- und Schutzmassnahmen auf einen Blick Die pandemische Grippe (H1N1), bisher auch Schweinegrippe genannt, wird durch ein neuartiges Virus verursacht, das sich leicht von Mensch zu Mensch überträgt. Die Viren verbreiten sich auf direktem Weg über Tröpfchen etwa wenn eine infizierte Person niesen oder husten muss oder wenn sie spricht. Die Viren können aber auch indirekt weitergegeben werden: durch die Berührung verunreinigter Oberflächen etwa von Türklinken oder Händen. Geschäftsstelle Rosenweg 25 C 3000 Bern 23 Telefon Fax info@hebamme.ch PC
2 Man kann durch einfache Massnahmen dazu beitragen, sich selbst und andere zu schützen. Hände waschen Waschen Sie sich mehrmals täglich gründlich die Hände mit Wasser und Seife. In ein Papiertaschentuch husten oder niesen Halten Sie sich beim Husten oder Niesen ein Papiertaschentuch vor Mund und Nase. Papiertaschentuch entsorgen Entsorgen Sie das Papiertaschentuch nach Gebrauch in einem Abfalleimer und waschen Sie sich danach gründlich die Hände mit Wasser und Seife. In die Armbeuge husten oder niesen Wenn Sie kein Taschentuch zur Verfügung haben, husten oder niesen Sie bitte in Ihre Armbeuge. Dies ist hygienischer, als die Hände vor den Mund zu halten. Sollten Sie doch die Hände benutzen, waschen Sie diese wenn möglich gleich danach gründlich mit Wasser und Seife. Hygienemasken besorgen Besorgen Sie sich frühzeitig einen Vorrat von 50 Hygienemasken pro Person, um einem möglichen Versorgungsengpass entgegenzuwirken. Hygienemasken sind im Handel erhältlich, z.b. in Apotheken, Drogerien, Supermärkten oder Warenhäusern. Ein spezifischer diagnostischer Test wird nur empfohlen wenn: die Verdachtskriterien für eine Infektion mit dem pandemischen Virus (H1N1) 2009 erfüllt sind und ein erhöhtes Komplikationsrisiko besteht oder die Symptome schwer sind und sich verschlimmern oder ein Kontakt zu Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko besteht. Es ist weder notwendig, die Personen zu testen, die nicht in die obigen Kategorien fallen, noch alle Personen zu untersuchen, die diese Kriterien erfüllen. So ist zum Beispiel das Alter allein nicht ausreichend für die Veranlassung eines Tests. Eine Person mit Grippesymptomen soll: Bis 24 Stunden nach Abklingen der Symptome zu Hause bleiben, nicht zur Arbeit gehen, nicht einkaufen gehen, nicht den öffentlichen Verkehr benutzen, keine Veranstaltungen oder Kurse besuchen, keinen Besuch empfangen und keine Besuche machen, keine Krippen oder Schulen aufsuchen und die eigenen Kinder nach Möglichkeit nicht in die Krippe geben. 2
3 Sie soll auch innerhalb des Hauses oder der Familie enge Kontakte vermeiden (siehe enge Kontaktpersonen). Bei engen Kontakten, die sich nicht vermeiden lassen, soll eine chirurgische Hygienemaske getragen werden. Sie soll die wichtigsten Hygienemassnahmen einhalten (siehe Eine ärztliche Konsultation und eine spezifische Behandlung sind dann in Betracht zu ziehen, wenn die Symptome schwer sind oder sich verschlimmern und wenn bei der erkrankten Person ein erhöhtes Komplikationsrisiko besteht. Verhinderung der Virusübertragung in der Arztpraxis Eine Person mit Grippesymptomen meldet sich telefonisch. Falls ein Arztbesuch notwendig ist: trägt die erkrankte Person beim Besuch der Praxis eine chirurgische Hygienemaske; benutzt nach Möglichkeit nicht das Wartezimmer; trägt die Ärztin oder der Arzt eine Hygienemaske, unsterile Handschuhe und einen Überkittel. Händedesinfektion nach dem Ausziehen der Handschuhe. Nach der Konsultation: Atemwegssekrete/-flüssigkeiten als infektiösen Abfall entsorgen. Desinfektion der Flächen, mit denen die erkrankte Person in Kontakt gekommen ist. Einsatz von antiviralen Medikamenten bei schwangeren und stillenden Frauen Beim derzeitigen Kenntnisstand und angesichts der Pandemie (H1N1) 2009 sollen Schwangerschaft und Stillen nicht als Kontraindikation für die Anwendung von antiviralen Medikamenten gelten. Transport eines Verdachtsfalls Unabhängig davon, ob der Transport eines Verdachtsfalls in ein Spital mit einem Privatfahrzeug oder einer Ambulanz erfolgt, müssen folgende Massnahmen getroffen werden: Patient: chirurgische Hygienemaske Personal: chirurgische Hygienemaske, unsterile Handschuhe und Überkittel (Händedesinfektion nach dem Ausziehen der Handschuhe) Weitere Begleitpersonen: chirurgische Hygienemaske, Händewaschen nach Kontakten Nach dem Transport: Atemwegssekrete/-flüssigkeiten als infektiösen Abfall entsorgen Desinfektion von Flächen, mit denen die erkrankte Person in Kontakt gekommen ist 3
4 Postexpositionsprophylaxe Die Postexpositionsprophylaxe wird nicht allgemein empfohlen. Bei Kindern unter einem Jahr und bei schwangeren Frauen ist die Postexpositionsprophylaxe im Einzelfall mit einem Spezialisten zu besprechen. Weitere Empfehlungen zum Thema sind bei internationalen Experten in Bearbeitung. Management von Neugeborenen und Säuglingen mit Verdacht auf pandemische Grippe (H1N1) 2009 (Empfehlungen von Pediatric Infectiuos Disease Group of Switzerland, siehe Bei Säuglingen <6 Monate sind Tachypnoe und interkostale Einziehungen Warnzeichen für eine schwere Erkrankung oder einen ungünstigen Verlauf. Diese Säuglinge sollen rasch einer Notfallstation zugewiesen werden. Folgende Kinder sollten auf die pandemische Grippe (H1N1) 2009 getestet werden: alle Kinder, die mit Verdacht auf pandemische Grippe H1N1 hospitalisiert werden (Abstrich wird auf der Notfallstation durchgeführt) alle Säuglinge im Alter von < 3 Monaten, wenn eine Therapie mit Oseltamivir in Betracht gezogen wird alle symptomatischen Kinder mit Verdacht auf pandemische Grippe H1N1 und Kontakt zu Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko Auf der Homepage der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie hat es ein Informationsdokument für Eltern mit dem Titel Pandemische Grippe H1N1: Wie kann ich mein Kind schützen zum herunterladen. Darin sind ganz konkret 5 Ratschläge erläutert. Siehe: Das Wichtigste für Schwangere und Hebammen in Kürze Wichtigste Grundsätze für Schwangere strenge Einhaltung der Hygienemassnahmen keine Kontakte zu Personen mit Grippesymptomen Wichtigste Grundsätze für die frei praktizierenden Hebammen: strenge Einhaltung der Hygienemassnahmen und der Empfehlungen des BAG sich laufend informieren auf der Website des BAG: keine Kontakte zu Personen mit Grippesymptomen (Selbstschutz) keine Kontakte zu Schwangeren oder Neugeborenen, wenn eigene Grippesymptome vorhanden sind (Schutz der Schwangeren und Kinder) 4
5 Impfung gegen die pandemische Grippe (H1N1) 2009 Auf der Pandemie-Website des BAG hat es ein Dokument mit Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Impfung gegen die pandemische Grippe (H1N1) Siehe: Hier die wichtigsten Informationen zur Impfung: Die Produktion einer Impfung gegen die pandemische Grippe (H1N1) 2009 ist angelaufen. Im Verlaufe des Herbstes sollen die ersten Dosen der Impfung erhältlich sein. Die Impfung ist einer der wirkungsvollsten Wege, Personen während einer Grippe-Pandemie zu schützen. Die Impfungen sind freiwillig. Das Ziel lautet, jeder Person die dies wünscht, den Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Daraus resultiert für die Gesamtbevölkerung ein grosser Nutzen, da viel weniger Personen erkranken werden. Wenn jemand aber auf diesen Schutz verzichten will, so ist dies sein gutes Recht. Es wird genügend Impfdosen für die ganze Bevölkerung geben. In der Zeit, bis der Impfstoff aber zur Verfügung steht, muss es darum gehen, die Pandemie in der Schweiz möglichst in Grenzen zu halten und die Ausbreitung der pandemischen Grippe (H1N1) 2009 zu verlangsamen. Dies kann nur gelingen, wenn die einzelnen Personen ihre Verantwortung wahrnehmen und sich selbst sowie andere Menschen schützen. Für den Fall, dass der Impfstoff gestaffelt in die Schweiz geliefert wird und am Anfang nur eine beschränkte Menge zur Verfügung steht, werden Prioritätenlisten erstellt. Diese orientieren sich primär an Impfempfehlungen, welche für die Schweiz gegenwärtig von der Eidgenossische Kommission für Impffragen (EKIF) in Koordination mit dem BAG vorbereitet werden. Die Prioritätenliste wird vom Bundesrat verabschiedet. Die Impfung gegen die saisonale Grippe hat keine Wirkung gegen die pandemische Grippe (H1N1) Online-Quellen und Dokumente-Download Homepage des BAG Gemeinsam gegen Grippe mit Massnahmen zur Vorbeugung, zu den Symptomen plus Infomaterial und Merkblätter zum Download Fachinformationen pandemische Grippe (H1N1) 2009 auf der BAG Website mit Hotline Telefonnummer Pandemiewebsite des BAG Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie Bern, 24. August 2009, dg 5
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