Extreme & Warnungen. Vortrag von Katharina Klein im Rahmen des Seminars Meteorologie in den Medien WS 06/07
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- Klara Martha Sachs
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1 Extreme & Warnungen Vortrag von Katharina Klein im Rahmen des Seminars Meteorologie in den Medien WS 06/07
2 Themenbereiche 1. Rechtsfragen der Warnungen vor extremen Wetterereignissen 2. Entwicklung der Vorhersage von Gewittern und Tornados am SELS von Methoden zur Vorhersage von extremen Wetterereignissen
3 Teil 1: Rechtsfragen
4 1. Rechtsfragen -Gliederung- Verpflichtungen und Befugnisse des DWD Haftungsrisiko des DWD Wetterwarnungen privater meteorologischer Dienstleister
5 DWD Rechte und Pflichten Schutzgüter (laut DWD-Gesetz und Luftverkehrsgesetz): ordnungsgemäßer Betrieb des staatliches Apparates Leben, Gesundheit und Sachgüter einzelner Prognosen müssen aktuellen wissenschaftlichen Anforderungen genügen in Mitteleuropa zu erwartende Wettererscheinungen müssen sicher erkannt werden (Organisation)
6 Haftungsrisiko des DWD 5 (1) des DWD-Gesetzes: Der Deutsche Wetterdienst erbringt seine Dienstleistungen in privatrechtlichen Handlungsformen, soweit dem andere Gesetze nicht entgegenstehen. (...)
7 Private meteorologische Dienstleister WMO-Resolution 40 empfiehlt privaten Anbietern sich an Kriterien amtlicher Wetterdienste zu halten öffentliche Warntätigkeit kann auch bei Verstoß gegen die WMO-Resolution nicht beanstandet werden Private Dienstleister können vertraglich vereinbaren andere mit Wetterwarnungen zu versorgen nach BGB können sie auch außerhalb bestehender Verträge wegen fahrlässig erteilter unrichtiger Auskunft schadensersatzpflichtig sein
8 Haftung bei Warnungen Schadensersatzpflicht gegenüber Vertragspartnern (Medienunternehmen etc.) nach BGB Anspruch auf Ersatz, wenn Warnung vorsätzlich oder fahrlässig, gar nicht oder zu spät ersatzfähig sind nur Schäden an bestimmten Rechtsgütern, keine reinen Vermögensschäden Unternehmen kann sich für Handlungen seiner Angestellten zumeist entlasten Haftung für Schäden aus fahrlässiger Verletzung des Lebens/ der Gesundheit auszuschließen ist unzulässig (auch sonstige Schäden)
9 Teil 2 : Entwicklung der SELS
10 2. Entwicklung der Vorhersagen am SELS SELS = Severe Local Storm Unit (im National Severe Storm Forecast Center NSSFC), jetzt Teil des Storm Prediction Centers SPC
11 Situation in den 70ern wenige einfache Karten, z. T. manuell erstellt und zeitaufwendig wenige diagnostische Produkte (Bodenfeuchtekonvergenz, stündlich) Verbreitung einer Warnung zeitaufwendig (Quickie: 30 min) manuelle aufwendige Datenarchivierung
12 Datenarchivierung (Beispiel)
13 Entwicklung bessere technische Ausrüstung: Computer: interactive computer technology (Vergleich mit Satellitenbildern) und ab 1980 Netzverbindung zu anderen Rechnern Meßgeräte auch Fortschritte in meteorologischen Kenntnissen Mesoskala, Jet, u.a. Entwicklung besserer Vorhersagemodelle
14 Gegenwart schneller Zugriff auf Satelliten- und Radardaten Meteorologen können sich ganz auf die Vorhersage konzentrieren (ohne handwerkliche Tätigkeiten) Warnungen können viel schneller und einfacher verbreitet werden automatische Archivierung
15 Verbesserung der Vorhersagen wachsende Erfahrung mehr Forschung Prozentsatz richtig vorhergesagter (Extrem)- Ereignisse seit 1973 stark gestiegen
16 Entwicklung
17 Teil 3: Methoden
18 3. Methoden zur Vorhersage von Extrema Zusammenarbeit zwischen NWS und Medien Warnsystem des DWD Skywarn-Netzwerk
19 NWS und Medien NWS = National Weather Service Tornados und Hurricanes zeigen Notwendigkeit für Zusammenarbeit zwischen NWS und Medien Rolle der Medien: Informationen vor Eintreten extremer Wetterereignisse zur Vorbereitung der Bevölkerung
20 Rollen und Eigenschaften der Medien Medien haben Vertrauen der Bevölkerung Radio/TV/Internet können Informationen instantan verbreiten Zeitungen geben tiefergehende Informationen
21 Wünschenswerte Attribute der Medien bei Extremwetterwarnungen Aktualität Genauigkeit Kooperation Balance Professionalität
22 Warnsystem des DWD mehrstufiges Warnsystem, bestehend aus drei Säulen: 1. Frühwarninformation (Wochenvorhersage Wettergefahren) 2. Vorwarninformation (Warnlagebericht) 3. landkreisbezogene Warnungen
23 1. Säule (Frühwarninformation) Information wann in den nächsten Tagen warnwürdige Wetterereignisse erwartet (bis zu einer Woche) Einschätzungen in den Kategorien: möglich, wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich nur großräumig, ganze Bundesländer oder mehr (Norden, Westen,...) Bericht im Internet, Fax oder Telefon
24 2. Säule (Vorwarninformation) sowohl Warnlagebericht für ganz Deutschland als auch regionale für die Bundesländer beschreiben Wetter-/ Warnsituation für die nächsten 24 Std. standardmäßig 4 mal am Tag (wenn nötig öfter) bei schweren Gewittern auf den Warnseiten Achtungszeichen in den entsprechenden Bundesländern
25 Beispiel eines Warnlageberichtes
26 3. Säule (landkreisbezogene Warnungen) werden sehr kurzfristig vor Eintritt des Warnereignisses herausgegeben (für hohe zeitl. und räuml. Treffgenauigkeit) für großräumige Wetterereignisse (Sturmtiefs, Schneefallgebiete) bereits 3-12 Std. vor Beginn herausgegeben wenn kleinräumig (Gewitter, heftige Schauer) dann erst 0-3 Std. vorher herausgegeben Informationen im Internet abzurufen
27 Beispiel für landkreisbezogene Warnungen
28 Beobachtungen an den DWD melden
29 Skywarn-Netzwerk Netzwerk von ehrenamtlichen Wetterspottern zur Aufgabe gemacht die Bevölkerung ortsgenau & zeitnah über Extremwetterereignisse zu informieren in der Regel Zusammenarbeit mit Wetterdiensten und Medien Warnungen werden nur an Menschen gerichtet, die unmittelbar von Unwetter bedroht sind wichtige Ergänzung zu bisherigen Wetterwarnungen, wobei Zahl und Dichte des Netzes der Spotter entscheidend
30 Skywarn Deutschland befindet sich noch im Aufbau wichtiger Partner: TorDACH (2003 in Osnabrück gegründet) TorDACH: Kompetenzzentrum für lokale Unwetter in der D-A-CH-Region Netzwerk von 30 Wissenschaftlern und Laien sammelt Informationen zu Tornados, Wasserhosen und Gewitterfallböen sowie Hagel etc. Ziel: vollständige Klimatologie dieser lokalen Unwetter
31 Quellen: DMG-Mitteilungen 03/2004: Christian Heitsch Rechtsfragen der Warnungen vor extremen Wetterereignissen Wheather and Forecasting (Vol. 14): Frederick P. Ostby Improved Accuracy in Severe Storm Forecasting by the Severe Local Storms Unit during the Last 25 Years: Then versus Now Website des DWD: DWD-Gesetz/Vorschriften
32 Fazit Wetterwarnungen/-vorhersagen werden immer zuverlässiger Warnungen können schneller über neue Medien, wie das Internet, verbreitet werden Warnsysteme, wie Skywarn, nehmen auch in Deutschland an Bedeutung zu
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