Bernstein- das Gold der Ostsee
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- Edwina Kopp
- vor 7 Jahren
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1 Bernstein- das Gold der Ostsee Eng mit den Nadelbäumen in Verbindung steht der Bernstein. Bernstein ist kein Stein im eigentlichen Sinne, sondern verfestigter Harz, der bis zu 100 Millionen Jahre alt sein kann. Bernstein gehört somit zu den Fossilien! Die am häufigsten gefundene Art ist der Millionen Jahre alte Baltische Bernstein, der überall im Ost- und Nordseegebiet zu finden ist. Er entstand während der Braunkohlezeit, als das Gebiet der heutigen Ostsee von subtropischen Wäldern bedeckt war. Hier wuchs die inzwischen ausgestorbene Bernsteinkiefer, die das Harz für den Baltischen Bernstein lieferte. Der Begriff Bernstein ist vom Börnstein abgeleitet; börnen bedeutet im Niederdeutschen soviel wie Brennen: da Bernstein ein Harz ist, brennt er leicht! Der Bernstein ist außerdem sauerstoffempfindlich - an der Luft bildet er eine Verwitterungsschicht und zerfällt allmählich! An den Stränden der Ostsee kann man häufig Bernstein finden: meist ist er dem sogenannten Bernsteindreck untergemischt, der aus Muschelschalen, Tangresten und Holzstücken besteht. Bernstein lässt sich leicht von geschliffenen Glasstücken unterscheiden, da er leichter als Salzwasser ist. Bernsteinsucher machten sich früher diese Eigenschaft zu Nutze: mit langen Stangen und Käschern sammelten sie nach Sturmfluten den Bernstein in der Brandung auf. Info: Inklusen sind in Bernstein eingeschlossene tierische oder pflanzliche Reste Schlauben nennt man Bernsteine, bei denen die natürliche Fließform des Harzes erhalten geblieben ist. Sie entstanden als das Harz am Stamm oder an den Ästen herabfloss und erstarrte.
2 Schlehe lebendiger Stacheldraht (Prunus spinosa L.) Bei einem spätherbstlichen Spaziergang fallen einem die in allen Farben leuchtenden Früchte vieler Bäume und Sträucher auf, die einer Vielzahl von Vögeln im Herbst und Winter als Nahrungsquelle dienen. Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides L.) mit seinen orangefarbenen Früchten, die roten Beeren der Eberesche (Sorbus aucuparia L.) oder die roten Hagebutten (Rosa canina L.) fallen ins Auge. Die dunkelblauen Steinfrüchte eines dornigen, verzweigten, bis zu 3m hohen Strauches fallen weniger deutlich auf: es sind die Früchte der Schlehe, auch Schwarzdorn genannt. Die zu den Rosengewächsen zählende Schlehe ist einer der am frühesten blühenden heimischen Sträucher: im März-April, wenn vielerorts noch eine Schneedecke die Landschaft bedeckt, ist der kahle Strauch von weißen, nach Bittermandel duftenden Blüten überzogen. Die dunkelgrünen, eiförmigen Blätter entwickeln sich erst nach der Blüte - aus Seitentrieben bilden sich häufig Dornen! Im September-Oktober reifen die Schlehenfrüchte: sie können kirschgroß werden, sind kugelrund, von dunkelblauer Farbe und von einer Wachsschicht überzogen. Die Schlehen verbleiben lange am Strauch und bekommen im Laufe des Winters eine fast schwarze Farbe. Da die Früchte einen hohen Gerbstoffgehalt aufweisen, sind sie vor der Reife weder für Mensch noch Tier genießbar. Nach dem ersten Frost hingegen schrumpfen die Früchte etwas, der Gerbstoffgehalt wird herabgesetzt und ein milder, aromatischer Geschmack nach Bittermandel, Pflaume und Kirsche ist festzustellen. Die Schlehe gedeiht fast in ganz Europa, von Südskandinavien bis Nordwestafrika (Tunesien), bis in eine Höhe von 1500 m. Dabei weist die Schlehe eine große ökologische Anpassung auf: sie kann sowohl an vollsonnigen, trockenen als auch an schattigen, feuchten Standorten wachsen. Mit ihrem sparrigen Wachstum und den langen Dornen bildet die Schlehe ein undurchdringliches Dickicht und wird deshalb häufig als lebendiger
3 Stacheldraht bezeichnet. Schon den Germanen dienten Schlehenhecken als Schutz von Gärten und Obstbäumen! Das stark verzweigte Schlehenholz wurde in früheren Zeiten auch oft als Packmaterial für Gradierwerke in Salinen verwendet und als Drechslerholz verarbeitet. In der Volksmedizin hat die Schlehe ihren festen Platz, ihre Verwendung reicht bis in die Jungsteinzeit zurück. Wirksame Inhaltsstoffe sind Spuren von Blausäureverbindungen, Bitterstoffe und Vitamin C. Blätter und Blüten sind Bestandteil von Blutreinigungstees. Die Früchte werden zu Marmeladen, Likören und Säften verarbeitet, die als Stärkungsmittel bei Erkältungskrankheiten dienen.
4 Nadelbäume Im Herbst verfärben sich unsere Laubbäume und werfen ihre Blätter ab. Nadelbäume hingegen behalten fast immer ihre Nadeln, die auch zu den Laubblättern gezählt werden. Woran liegt das? Nadel- und Laubbäume gehören zusammen zu den (Spermatophyten), den am höchsten entwickelten Pflanzen. Trotzdem unterscheiden sie sich in vielen Merkmalen: Samenpflanzen im Blattaufbau in der Art der Vermehrung in der Entwicklung in der Verbreitung Nadelbäume zählen innerhalb der Samenpflanzen zu den Nacktsamern (Gymnospermen). Wie der Name schon andeutet, sind hier die Samenanlagen nicht in einem Fruchtknoten eingeschlossen, sondern sitzen offen auf den Fruchtblättern. Die Blütenstände (meist in Zapfenform) sind eingeschlechtig, bestehen also nur aus männlichen Staub- oder weiblichen Fruchtblättern. Die weiblichen Blütenstände werden nach der Befruchtung meist zu holzigen Zapfen. Laubbäume hingegen zählen zu den Bedecktsamern (Angiospermen), bei denen die Samenanlagen in einem Fruchtknoten eingeschlossen sind, der eine Narbe zur Aufnahme des Blütenstaubes (Pollens) trägt. Die Blüten sind vorwiegend zwittrig und stehen in Blütenständen. In der Entwicklungsgeschichte (Evolution) der Pflanzen bildeten sich die Nacktsamer vor den Bedecktsamern. Im Erdaltertum stellten sie die bedeutendste Pflanzengruppe dar. Im Laufe der Evolution wurden sie aber immer mehr von den höher entwickelten Bedecktsamern verdrängt. Heute gibt es nur noch 800 Nacktsamer gegenüber Bedecktsamern! Die Gymnospermen spielen trotzdem noch eine große Rolle im Landschaftsbild, v.a. in der nördlichen gemäßigten Zone bilden sie einen fast geschlossenen Waldgürtel!
5 Einer der auffälligsten Merkmale der Nadelbäume, neben der Art der Fortpflanzung, ist die Blattform. Der Bau der Nadelbäume weicht nämlich stark von dem der Laubblätter ab: Nadelblätter sind kleine, nadel- oder schuppenförmige Blätter mit einem meist rundlichen Querschnitt. Dadurch ist eine Unterscheidung in Ober- und Unterseite wie bei einem Laubblatt nicht immer möglich. Die Außenschicht der Nadelblätter, die Epidermis, besteht aus dickwandigen Zellen und scheidet nach außen eine Wachschicht ab. Unter der Epidermis befindet sich die sogenannte Hypodermis, eine dicke Festigungsschicht; das Nadelblatt erscheint durch diese Komponenten hart und trocken! Darauf folgen erst die Leitbündel und chlorophyllhaltigen Zellen, die für die Photosynthese verantwortlich sind. Die Leitbündel sind im Gegensatz zu den Laubblättern parallelnervig angeordnet! Auffällig sind außerdem die Harzkanäle, die die Nadelblätter in Längsrichtung durchziehen und die Spaltöffnungen, die tief eingesenkt sind. die Nadelform verkleinert die verdunstende Oberfläche die eingesenkten Spaltöffnungen verringern die Verdunstung die Hypodermis und Nadelform stärkt die Blattform bei Wassermangel und Frost Durch all diese Einrichtungen wird die Wasserverdunstung der Nadelblätter herabgesetzt! Nadelbäume werden deswegen auch als xeromorph bezeichnet (Xerophyten= Trockenpflanzen) Dies ist von großem Nutzen, da Nadelbäume oft auf trockenen Standorten wachsen und ihre Blätter im Winter, wenn wenig Wasser zur Verfügung steht, nicht abwerfen. Sie sind immergrün!
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