HUSTEN UND ATEMNOT. Prof. Michael Tamm Chefarzt Klinik für Pneumologie Universitätsspital Basel Leiter Lungenzentrum
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- Krista Hertz
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1 HUSTEN UND ATEMNOT Prof. Michael Tamm Chefarzt Klinik für Pneumologie Universitätsspital Basel Leiter Lungenzentrum
2 Epidemiologie Husten jede zweite Person leidet manchmal jede sechste Person leidet ständig an Husten Männer husten häufiger als Frauen früher: Husten=Tbc / heute: Husten=Rauchen Husten allein wird von 44%, Husten mit Auswurf von 82% der Gesunden als Krankheitszeichen empfunden
3 Akuter oder Chronischer Husten? Akuter Husten häufig in jedem Alter meist virale Infekte keine Abklärung Hustenmittel Chronischer Husten länger als 3 Wochen spricht schlecht auf Therapie an bei Kindern: protrahierte virale Infekte / Asthma bei Erwachsenen: s.u.
4 Beschwerden bei chronischem Husten Häufige Komplikationen % "Fühlt sich nicht in Ordnung" 98 Erschöpfung 57 Gereiztheit 55 Schlaflosigkeit 45 Änderung der Lebensgewohnheiten 45 Muskelschmerzen 45 Heiserkeit 43 Schwitzen 42 Urininkontinenz 39
5 Husten mit Heiserkeit Stimmbandpolyp Stimmbandkarzinom Bronchuskarzinom Ursache meist auf Kehlkopfebene!
6 Husten / Auswurf / Atemnot Oft kommen alle zusammen vor Oder es steht ein Symptom im Vordergrund: Asthma / COPD: alle 3 Symptome Lungenfibrose: mehr Atemnot Infektionen: mehr Husten/Auswurf Tumoren: unterschiedlich (blutiger Auswurf)
7 Ursachen Häufig: Nichtraucher: Sinusitis Asthma GI Reflux Raucher: Chronische Bronchitis COPD Seltener: ACE-Hemmer (BD Med) Aspiration Bronchiektasen Lungenkrebs Herzinsuffizienz Lungenfibrose Eosinophile Bronchitis postinfektiöser Husten Lungenhochdruck psychogener Husten?
8 Chronischer Husten Häufige Ursachen Bei Nichtrauchern ohne Blutdruck/Herzmedikamente mit normalem Thorax-Röntgen: Asthma Gastroösophageale Refluxkrankheit Chronische Sinusitis
9 Asthma und Atemnot Typisch Atemnotsanfälle Atemnot bei Anstrengung Verbesserung der Atemnot nach Inhalation Häufig Heuschnupfen/Allergien Meist vor dem 40ten Altersjahr beginnend Trockener Husten
10 Asthma und Husten Husten = häufiges Symptom Husten = oft einziges Symptom 1/3 aller Kinder mit Asthma 20-30% der Asthmatiker Typische Symptome: Husten bei Anstrengungen und nachts oder anhaltend nach viralen Infekten
11 Grundprinzip Asthmatherapie 1. Inhalative Steroide 2. Inhalative Steroide plus Betamimetika 3. Inhalative Steroide plus Betamimetika plus Anticholinergika 4. Anderes
12 Chronische Sinusitis Post-nasal Drip Häufige Ursache Symptome und klinische Befunde: oft unspezifisch Diagnose allergische und nicht-allergische Rhinitis chronische Sinusitis
13 Gastro-oesophagealer Reflux Co-Existenz mit anderen Diagnosen sehr häufig Mechanismus: Aspiration Vagaler Reflex Refluxsymptome nicht immer typisch (Sodbrennen) Nächtlicher Husten (Liegen)
14 Symptome ACE-Hemmer nicht produktiver Husten 3% aller Patienten mit ACE Hemmer nicht dosisabhängig Auftreten innerhalb von Stunden bis Wochen/Monate Therapie: Absetzen des Medikaments (Dauer bis zum Abklingen der Symptome ca. 1 Monat)
15 Husten: Abklärung Anamnese / Klinische Untersuchung ACE-Hemmer? -> absetzen Thorax-Röntgen pa / seitlich Normal: Pathologisch: je nach Befund Lungenfunktion Methacholintest Refluxkrankheit: probatorische Therapie HNO-Status ev. CT der NNH
16 Atemnot Kardiale Erkrankungen Obstruktive Lungenerkrankungen Asthma, COPD Interstitielle Lungenerkrankungen (Lungenfibrose) Pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) Lungenembolie Pleuraerkrankungen (Brustfell) Pleuraerguss Pneumothorax Lungentumoren
17 COPD Einschränkung des Ausatemflusses, welcher nach Inhalation eines Bronchien erweiternden Medikamentes nicht vollständig reversibel ist.
18 Symptomatik der COPD Auswurf Husten AHA -Effekt meist sehr spät Atemnot
19 Diagnose der COPD Symptome (Auswurf, Husten, Atemnot) + Risikofaktoren (Rauchen) + Lungenfunktion Schweregrad der COPD (Symptome, FEV 1 ) Therapie
20 Epidemiologie - Schweiz Chronische Bronchitis Bei Rauchern: 16.7% Bei Ex-Rauchern: 7.5% Bei Nie-Rauchern: 7.0% COPD 4-7% der 18-60jährigen, Zunahme im Alter! Mindestens
21 Zukünftige Entwicklung der COPD Erkrankungen 1990 Erkrankungen Herzkranzgefässerkrankung 1. Herzkranzgefässerkrankung 2. Schlaganfall 2. Schlaganfall 3. Lungenentzündung 3. COPD 4. Durchfallerkrankung 4. Lungenentzündung 5. Säuglingssterblichkeit 5. Lungenkrebs 6. COPD 6. Verkehrsunfall 7. Tuberkulose 7. Tuberkulose 8. Masern 8. Magenkrebs 9. Verkehrsunfall 9. HIV/AIDS 10. Lungenkrebs 10. Selbstmord Murray CJL, Lopez AD. Lancet 1997;349:
22 Raucherentwöhnung FEV 1 [% des Wertes im 25. Lebensjahr] Nichtraucher oder Unempfindlichkeit gegen Zigarettenrauch je nach Disposition 50 aufgehört mit schwere Behinderung regelmäßiger Raucher bei entsprechender Disposition Tod aufgehört mit Alter [Jahre]
23 Strategien der Raucherentwöhnung Medikamentöser Support Psychologischer Support Kontrollen Begleitung
24 Grundprinzip COPD Therapie 1. Bronchien erweiternde inhalative Medikamente 2. Inhalative Steroide 3. Körperliches Training 4. Impfungen 5. anderes
25 Chirurgische oder Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion bei COPD Die LVR ist eine Behandlungsform für ausgewählte Patienten mit fortgeschrittenem Emphysem, welche: die Atemnot die Lungenfunktion die physischen Leistungen die Lebensqualität für Monate bis mehrere Jahre verbessern kann
26 Lungentransplantation Die Transplantation ist eine Behandlungsform für ausgewählte Patienten mit fortgeschrittenem Emphysem, welche: die Atemnot die Lungenfunktion die physischen Leistungsfähigkeit die Lebensqualität für viele Jahre verbessert
27 in Zusammenarbeit mit: Mehr wissen. Alles geben. Lungenzentrum Kurze Wege, verlässliche Diagnosen und individuelle Therapien für alle Lungenerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen
28 Interdisziplinäre Fallkonferenzen Segment Rhythmus MA Lungentumore wöchentlich 8 Asthma und COPD monatlich 9 Lungeninfekte monatlich 8 Atem-/Schlafstörungen Pulmonale Hypertonie monatlich 8 monatlich 5 Trauma nach Bedarf 5 Cystische Fibrosen Interstitielle Pneumopathien in Zusammenarbeit mit: monatlich tägig 9 Lungenzentrum
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