Datenblatt: Gesundheitsbezogene Millenniumsziele 1
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1 Datenblatt: Gesundheitsbezogene Millenniumsziele 1 1 Die Informationen stammen aus dem Fact Sheet Nr. 290 der WHO vom Mai 2014.
2 Drei der acht Millenniumsziele sind gesundheitsbezogene Ziele. Im Zentrum dieser Ziele stehen die Senkung der Kindersterblichkeit, die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Müttern und die Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten. Während einige Länder beeindruckende Anstrengungen unternommen haben, um diese Millenniumsziele zu erreichen, sind andere noch weit davon entfernt. Oft sind das Länder mit hoher HIV/AIDS- Rate, mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder in denen Konflikte vorherrschen. Armut und Hunger machen krank Ein wichtiges Millenniumsziel ist die Bekämpfung von Armut und Hunger. Zwischen 1990 und 2015 sollten sowohl Armut als auch Hunger weltweit halbiert werden. In 45 Prozent der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren ist Unterernährung die Hauptursache. Sie führt zu verringertem Wachstum, schwächt den Körper von Babys und Kleinkindern und führt auch durch suboptimales Stillen zu Vitamin A- und Zinkmangel. In Entwicklungsländern ist im Zeitraum zwischen 1990 und 2012 die Anzahl von untergewichtigen Kindern von 25 auf 15 Prozent gesunken. Dieser Fortschritt kommt nahe an die Vorgaben heran, die in den Millenniumsziele definiert sind. Allerdings unterscheiden sich die Verbesserungen von Land zu Land. Die Senkung der Kindersterblichkeit Im Zeitraum zwischen 1990 und 2015 soll die Kindersterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren um zwei Drittel gesenkt werden von 10,6 Prozent auf 3,5 Prozent. Weltweit wurden bei der Senkung der Kindersterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren große Fortschritte gemacht: 1990 starben 12,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren, im Jahr 2012 waren es 6,6 Millionen. Das bedeutet, dass die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren in den letzten
3 zwei Jahrzehnten um knapp 50 Prozent zurückgegangen ist, von geschätzten 90 Todesopfern pro Lebendgeburten auf 48. Trotz dieser Fortschritte ist es aber unwahrscheinlich, dass das Millenniumsziel Senkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel in 2015 noch zu erreichen ist. Viele Staaten haben inzwischen eine hohe Impfrate aufgebaut lag sie in vielen Staaten bei rund 90 Prozent. Weltweit lag die Impfrate gegen Masern bei Kindern im Alter zwischen 12 und 23 Monaten bei 84 Prozent. Zwischen 2000 und 2012 sank die Sterberate von Kindern durch Masern um 78 Prozent von auf Kindern. Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Müttern Im Zeitraum zwischen 1990 und 2015 soll die Sterblichkeitsrate von Müttern um drei Viertel gesenkt werden. Darüber hinaus sollen alle Frauen Zugang zu reproduktiver Gesundheit haben lag die Müttersterblichkeit bei geschätzten Müttern. Bis zum Jahr 2013 konnten die Sterbefälle auf gesenkt werden. Trotz dieser Erfolge ist klar: Die Sterblichkeit von Müttern sank weitaus weniger, als in den Millenniumszielen geplant. Sie konnte noch nicht einmal halbiert werden. Damit die Müttersterblichkeit gesenkt werden kann, müssen Frauen Zugang zu qualitativ hochwertiger Fortpflanzungsmedizin und effizienten Behandlungsmethoden haben verhüteten 63 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren, die entweder verheiratet waren oder in festen Beziehungen lebten. 12 Prozent nutzten keinerlei Verhütungsmittel, obwohl sie nicht oder erst später schwanger werden wollten. Zwischen 2006 und 2013 erhielten mehr als 80 Prozent der schwangeren Frauen mindestens eine Schwangerschaftsuntersuchung. Aber nur 56 Prozent der Schwangeren haben vier oder mehr Schwangerschaftsuntersuchungen wahrnehmen können. In vielen Ländern weltweit werden Geburten durch fachkundiges medizinisches Personal begleitet. Doch es gibt auch weiterhin viele Ländern, in denen diese medizinische Begleitung fehlt. Dort ist die Müttersterblichkeit dann besonders hoch. In Haiti und Honduras beispielsweise sind werdende Mütter bis heute besonders gefährdet. Und auch die Dominikanischen Republik, Guatemala, Mexiko und Nicaragua werden das Millenniumsziel mit großer Wahrscheinlichkeit verfehlen.
4 Die Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten Millenniumsziele: Bis 2015 soll die Ausbreitung von HIV/AIDS gestoppt und eine Trendumkehr bewirkt werden. Bis 2010 sollten alle HIV-/AIDS-Infizierten Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Die Ausbreitung von Malaria und anderen schweren Krankheiten sollte bis 2015 gestoppt und eine Trendumkehr erzielt werden. Erfolge HIV/AIDS: 2012 haben sich rund 2,3 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Das waren 33 Prozent weniger als im Jahr 2001 mit 3,4 Millionen neu Infizierten. 70 Prozent der mit HIV-infizierten Menschen leben südlich der Sahara in Afrika lebten geschätzte 35 Millionen Menschen weltweit mit HIV. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Anzahl der Erkrankten weiter gestiegen. Dadurch, dass sich in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen der Zugang von HIV-Infizierten zu einer antiretroviralen Therapie verbessert hat, wird sich die Anzahl der Infizierten weiter erhöhen, weil durch verbesserte Behandlungsmethoden die Lebenserwartung der Erkrankten in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist befanden sich in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen 9,7 Millionen HIV-Infizierte in Behandlung. Erfolge Malaria und andere schwere Krankheiten Malaria: Rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist dem Risiko ausgesetzt an Malaria zu erkranken starben bei geschätzten 207 Millionen Malariaerkrankungen rund Menschen; viele von ihnen waren Kinder im Alter von unter fünf Jahren. Ein Großteil der Kinder lebte in Afrika. Weltweit sank im Zeitraum zwischen 2000 und 2012 bei der betroffenen Bevölkerung das Ansteckungsrisiko um 29 Prozent und die Sterblichkeit um 42 Prozent. Rund 3,3 Millionen Menschenleben konnten im gleichen Zeitraum durch eine verbesserte Malariavorsorge und -behandlung gerettet werden. In den von Malaria betroffenen Ländern nutzen die Menschen inzwischen vermehrt Hilfsmittel wie Moskitonetze oder Moskitospray. Das wird auch in Zukunft notwendig sein, um die Krankheit und die Sterbefälle weiter zu senken. Tuberkulose 2012 gab es geschätzte 8,6 Millionen Neuerkrankungen mit 1,3 Millionen Sterbefällen. Dennoch ist die Zahl der Tuberkulose-Neuerkrankungen im letzten Jahrzehnt gesunken, so dass das Millenniumsziel - bis 2015 einen Stopp der Neuerkrankungen und eine Trendwende einzuleiten mit großer Wahrscheinlichkeit erreicht wird.
5 Seit 2007 werden weltweit bei der Behandlung von Tuberkulose-Erkrankungen große Fortschritte erzielt. Zwischen 1995 und 2012 wurden 56 Millionen Tuberkulose-Erkrankte erfolgreich behandelt. Probleme haben die Ärzte weiterhin mit Patienten, die falsch behandelt wurden und dadurch Mehrfachresistenzen gegen Arzneimittel entwickelt haben. Andere schwere Erkrankungen Nach wie vor gibt es eine Vielzahl an tropischen Infektionserkrankungen, die durch Viren, Bakterien oder Mikroorganismen ausgelöst werden. 17 Krankheiten hat die WHO priorisiert. Diese Krankheiten finden sich in 149 Ländern. Sie können bei einem Menschen zahlreiche Infektionen hervorrufen. Die meisten dieser Infektionserkrankungen sind eine Begleiterscheinung von Armut. Rund 1 Milliarde Menschen weltweit leiden unter tropischen Krankheiten. Trotz vieler Fortschritte bleiben einige tropische Infektionserkrankungen, beispielsweise das Dengue-Fieber, ein gefährliches Risiko für die Gesundheit. Das erschwert es, die Millenniumsziele zu erreichen, ist ein Hemmschuh für die Armutsbekämpfung und die sozio-ökonomische Entwicklung der betroffenen Länder.
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