Auswertungen der Einrichtungsstrukturen des Projektes AQUA für Schleswig-Holstein
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- Irmela Schubert
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1 Auswertungen der Einrichtungsstrukturen des Projektes AQUA für Schleswig-Holstein Rücklauf Der Rücklauf betrug für die Träger 32,0% und für die Kitas 38,4%. Insgesamt erhielt das Projektteam von insgesamt N=52 Trägervertreter/innen einen ausgefüllten Fragebogen zurück. Zudem gingen Angaben aus N=66 Kindertageseinrichtungen in die Berechnung ein (N=228 pädagogische Mitarbeiter/innen). Merkmale der befragten Einrichtungen 1 Einrichtungsarten Über die Hälfte (59,1%) der befragten Mitarbeiter/innen sind in Einrichtungen beschäftigt, die mehrere Altersgruppen betreuen. Über ein Drittel (37,3%) arbeitet in reinen Kindergärten, die Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt besuchen. Je 1,8% arbeitet in reinen Kinderkrippen für Kinder unter 3 Jahren bzw. konnten aufgrund ihrer Angaben nicht eindeutig zugeordnet werden, da sie unter sonstiges beispielsweise nur Kindertagesstätte angaben, ohne das Alter der Kinder zu nennen. Die durchschnittliche Wochenöffnungszeit der befragten Einrichtungen beträgt 41,3 Stunden (N=60; SD=9,3; Min: 20,0 Stunden; Max: 61,2 Stunden). Verteilung der Einrichtungsarten (Befragung der päd. Mitarbeiter/innen, N=228, Angaben in %) "reiner" Kindergarten 37,3%; N=85 Einrichtung für mehrere Altersgruppen 59,1%; N=135 "reine" Krippe 1,8%; N=4 Sonstiges 1,8%; N=4 Abb. 1: Einrichtungsarten in Schleswig-Holstein 2 Trägerarten 42,0% der befragten Kita-Mitarbeiter/innen aus Schleswig-Holstein gaben an, in kirchlichen bzw. 40,6% in nicht-kirchlich freien Trägereinrichtungen zu arbeiten. 17,4% sind in kommunalen Trägereinrichtungen beschäftigt. Zu den freien Trägern zählen unter anderem die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische Wohlfahrtsverband, das Deutsche Rote Kreuz bzw. privat-gewerbliche Träger, gemeinnützige GmbHs und sonstige e.v., worunter vor allem Elterninitiativen fallen. Bei der Befragung der Träger (N=52) aus Schleswig-Holstein zeigt sich ein ähnliches Bild. Die nichtkirchlich freien Träger sowie kirchlichen Träger haben mit je 40,4% den höchsten Anteil, wohingegen 1
2 die kommunalen Träger mit 19,2%, gegenüber der Befragung der pädagogischen Mitarbeiter/innen, zugenommen haben. 3 Anzahl der Kinder / Anzahl der Gruppen: Ein Drittel (33,3%) der Kita-Fachkräfte arbeitet in Kitas, die bis zu 50 Kinder betreuen, 43,3% in Kitas mit bis zu 100 Kindern und ein Anteil von 23,3% in Einrichtungen, die von mehr als 100 Kindern besucht werden. Die durchschnittliche Anzahl der betreuten Kinder in einer Kita beträgt 72 (N=161; SD=45,6; Min: 14,0 Kinder; Max: 455,0 Kinder). Nur 1,7% der Leitungen berichteten, keine Gruppenstruktur in ihrer Einrichtung zu haben. Kitas mit Gruppenstrukturen bestehen durchschnittlich aus 4,1 Gruppen (N=59; SD=2,3; Min: 1,0 Gruppe; Max: 11,0 Gruppen). 4 Standorte der Kitas 42,4% der befragten Einrichtungsleitungen gaben an, dass ihre Einrichtung im städtischen Raum liegt, über die Hälfte (57,6%) liegen hingegen im ländlichen Raum. Entsprechend berichteten 83,9% der befragten Leitungen, dass ihre Kita in Kommunen mit weniger als Einwohnern liegt. Einwohnerzahl der Kommunen (Befragung der Leitung, N=56, Angaben in und %) ,4%; N= ,8%; N= ,1%; N=9 unter 5 35,7%; N=20 Abb. 2: Einwohnerzahl der Kommunen, in denen die befragten Kitas liegen 5 Pädagogischer Ansatz Von insgesamt N=59 Leitungen wählten 62,6% einen der vorgegebenen Ansätze aus: In knapp über der Hälfte (50,7%) der Kitas wird nach dem Situationsansatz gearbeitet. Auf die Ansätze der Montessori- und Waldorf-Pädagogik oder den Ansatz des Waldkindergartens kommen nur maximal 8,5%. Einen anderen als die vorgegebenen Ansätze (beispielsweise Astrid Lindgren, Offene Konzept oder ähnliches) nannten 8,5%. 15,3% der befragten Leitungen gaben an, dass in ihrem Kita-Alltag nach mehr als einem Ansatz gearbeitet wird. 2
3 Pädagogischer Ansatz (Befragung der Leitung, N=59, Angaben in %) mehr als einen Ansatz gewählt 15,3%; N=9 Kein Ansatz 13,6%; N=8 Waldorf-Pädagogik 8,5%; N=5 Situations (-orientierter) Ansatz 50,7%; N=30 Anderer Ansatz 8,5%; N=5 Montessori-Pädagogik 1,7%; N=1 Waldkindergarten 1,7%; N=1 Abb. 3: Wichtigster pädagogischer Ansatz 6 Beteiligung bei der Erstellung der Konzeption In fast allen (98,3%) befragten Kitas in Schleswig-Holstein wird das Team an der Gestaltung der pädagogischen Konzeption beteiligt, bei über der Hälfte (53,3%) wirkt der Träger mit. 38,3% bitten auch die Eltern dazu und bei 13,3% nehmen andere Personen an der Konzeptionserstellung mit teil, wie z.b. die Fachberatung, der Landesverband oder externe Berater (Mehrfachantworten waren möglich). Bei der Differenzierung nach der Trägerart zeigen sich kaum große Unterschiede. Kommunale Trägereinrichtungen beziehen im Vergleich zu den anderen Trägereinrichtungen (freie Träger 40%; kirchliche Träger 80%) weniger die Träger ein (20,0%) mit ein. Bei nur 4,0% der befragten freien Trägereinrichtungen werden externe Personen an der Gestaltung der pädagogischen Konzeption beteiligt, wohingegen der Anteil der anderen Trägerarten jeweils 20% beträgt. Merkmale der befragten Personen 1 Stichprobenbeschreibung Leitungen und Fachkräfte Von Schleswig-Holstein liegen insgesamt N=228 Informationen aus den unterschiedlichen Fragebögen vor, die die Teilnehmer entweder in ihrer Funktion als Einrichtungsleitung (N=60) bzw. als Fachkraft ohne Leitungsfunktion (N=168) einer Kindertageseinrichtung abbilden. Geschlecht Insgesamt 96,0% des befragten pädagogischen Personals sind Frauen und 4,0% Männer. Betrachtet man nur die Teilgruppe der Einrichtungsleitungen (N=59), entsteht ein ähnliches Bild: Hier beträgt der Anteil der Frauen 94,9% und der Männer 5,1%. Bei den Fachkräften (N=168) können 96,4% Frauen und 3,6% Männer gezählt werden. 3
4 Insgesamt SH kommunale Träger freie Träger kirchliche Träger Arbeitsplatz und Qualität in Kitas Alter Das durchschnittliche Alter der pädagogischen Mitarbeiter/innen beträgt rund 42,4 Jahre (N=222; SD=9,9; Min: 22,0 Jahre; Max: 63,0 Jahre). Das durchschnittliche Alter der Leitungen ist mit 47,5 Jahre (N=59; SD=7,4; Min: 28,0 Jahre; Max: 63,0 Jahre) gering höher als das der Fachkräfte mit rund 40,6 Jahre (N=163; SD=10,1; Min: 22,0 Jahre; Max: 60,0 Jahre). Verteilung des Alters (Befragung der päd. Mitarbeiter/innen, Angaben in %) Fachkraft (N=67) Leitung (N=25) Fachkraft (N=66) Leitung (N=25) Fachkraft (N=26) Leitung (N=9) Fachkraft (N=163) Leitung (N=59) 4,0 4,0 0,0 3,4 7,7 17,9 22,4 18,2 22,7 23,1 22,2 19,0 20,2 40,0 44,0 42,4 59,7 56,0 59,1 52,0 60,7 54,2 69,2 77,8 bis unter 30 Jahre bis unter 50 Jahre über 50 Jahre Abb. 4: Verteilung des Alters der pädagogischen Mitarbeiter/innen nach Trägerart / Funktion Wie auch bei den Leitungen (54,2%) ist der größte Anteil der Fachkräfte (60,7%) zwischen 30 und 50 Jahre alt. In dieser Altersgruppe finden sich am häufigsten (77,8%) Leitungen von kommunalen Trägern. Nur bei den Leitungen von freien Trägern ist mehr als die Hälfte (52,0%) über 50 Jahre alt. Der geringe Anteil von Leitungen unter 30 Jahre (3,4%) insgesamt, zeigt sich vor allem bei den kommunalen Trägern, welche mit 0,0% in diesem Altersbereich keinen Anteil aufweisen, während bei den kirchlichen und freien jeweils 4,0% gegenüberstehen. 2 Personal Ein Großteil (70,6%) an Beschäftigten in Kitas sind staatlich anerkannte Erzieher/innen. Beinahe ein Drittel (30,3%) gaben an, als Kinderpfleger/innen (Kipfl), Sozialassistent/in (Soz. Ass.) oder sozialpädagogische/r Assistent/in (soz.-päd. Ass.) qualifiziert zu sein. 20,2% nannten einen sonstigen, nicht-vorgegeben Abschluss, wie z. B.: Kinderkrankenschwester usw.. Daneben gibt es 8,8% an Personal mit akademischem Abschluss. Heilpädagogen / Heilpädagoginnen (HP) oder Heilerziehungspfleger/innen (HEP) sind zu 6,6% vertreten. Zusatzqualifikationen, wie beispielsweise zur Fachkraft für Kinder unter drei Jahren, absolvierten 3,5%. 4
5 Berufsabschluss (Befragung der päd. Mitarbeiter/innen, N=228, Mehrfachnennungen möglich, Angaben in %) Erzieher/in (N=161) 70,6 Kipfl / Soz. Ass. / soz.-päd. Ass. (N=69) 30,3 sonstiger Abschluss (N=46) 20,2 Akademiker (N=20) HP / HEP (N=15) Zusatzqualifikationen (N=8) 8,8 6,6 3,5 Abb. 5: Berufsabschlüsse der pädagogischen Mitarbeiter/innen 3 Freistellung vom Gruppendienst 61,0% der befragten Leitungen in Schleswig-Holstein gaben an, dass sie vom Gruppendienst freigestellt sind. Von diesen befragten Leitungen sind je 12,5% bis zu 30% bzw. zwischen 31 und 60% freigestellt. Eine Freistellung zwischen 61 und 99% nannten 9,4%, gänzlich vom Gruppendienst freigestellt sind 65,6%. Freistellung vom Gruppendienst (Befragung der Leitung, N=32, Angaben in %) ,5 (N=4) 12,5 (N=4) 9,4 (N=3) 65,6 (N=21) 1-30% 31-60% 61-99% 100% Abb. 6: Freistellung vom Gruppendienst in Schleswig-Holstein 94,6% der insgesamt N=168 Fachkräfte in Schleswig-Holstein berichteten, dass ihre Leitung nur diese eine Einrichtung betreut und 4,2% gaben an, dass ihre Leitung mehrere Kitas führt. 1,2% der Mitarbeiter/innen haben derzeit keine Leitung, aufgrund von Krankheit, etc. 4 Wochenarbeitszeit Die Leitungen gaben die Wochenarbeitszeit einer Vollzeitkraft mit durchschnittlich 37,7 Stunden an (N=55; SD=3,2; Min: 27,5 Stunden; Max: 40,0 Stunden). 5
6 Die befragten Leitungen (N=57) arbeiten durchschnittlich 34,6 Stunden in der Woche (SD=6,2; Min: 12,0 Stunden; Max: 40,0 Stunden). N=55 Leitungen gaben ihre Wunschwochenarbeitszeit mit durchschnittlich 31,3 Stunden (SD=5,8; Min: 20,0 Stunden; Max: 39,0 Stunden) an. Bei den Fachkräften (N=168) liegt die durchschnittliche aktuelle Wochenarbeitszeit bei 31,4 Stunden (SD=6,8; Min: 9,0 Stunden; Max: 40,0 Stunden). Ihre gewünschte Wochenarbeitszeit beträgt im Durchschnitt 31,1 Stunden (N=165; SD=7,0; Min: 3,8 Stunden; Max: 40,0 Stunden). Von den insgesamt N=54 Kita-Leitungen sind knapp über die Hälfte (51,9%) vollzeitbeschäftigt (38,5 und mehr Wochenstunden) und 48,1% teilzeitbeschäftigt (weniger als 38,5 Wochenstunden). Die päd. Mitarbeiter ohne Leitungsfunktion (N=171) sind zu 27,5% vollzeitbeschäftigt und beinahe drei Viertel (72,5%) teilzeitbeschäftigt. Bei 40,9% der Teilzeitkräfte und 41,8% der Vollzeitkräfte ist die aktuelle Arbeitszeit zugleich auch die gewünschte Arbeitszeit. 22,8% der pädagogischen Mitarbeiter/innen mit Teilzeitverträgen und beinahe ein Viertel (24,1%) der Mitarbeiter/innen mit Vollzeitverträgen würden jedoch gerne ihre Wochenstunden reduzieren, während jeweils über ein Drittel der Teil- (36,2%) bzw. Vollzeitkräfte (34,2%) bereit wären, mehr zu arbeiten. Differenz zwischen aktueller und gewünschter Wochenarbeitszeit (Befragung der päd. Mitarbeiter/innen insgesamt, Angaben in %) ,0 1,9 über 10 Std. weniger 10,1 11,4 10,7 10,8 bis zu 10 Std. weniger bis zu 5 Std. weniger 40,9 41,8 akt. WAZ = Wunsch-WAZ 18,1 17,1 bis zu 5 Std. mehr 13,4 12,7 bis zu 10 Std. mehr Teilzeit (N=149) Vollzeit (N=158) 4,7 4,4 über 10 Std. mehr Abb. 7: Differenz zwischen aktueller und gewünschter Wochenarbeitszeit 5 Verfügungszeit 22,4% der Leitungen gaben an, dass es in ihren Kitas für die Verfügungszeit (Vor- bzw. Nachbereitungszeit) ihrer pädagogischen Mitarbeiter/innen keine Regelung gibt. Bei der Befragung nannten 81,4% der Fachkräfte ohne Leitungsfunktion, dass sie über eine Vor- und Nachbereitungszeit verfügen können. Von diesen gaben 69,5% an, die Verfügungszeit auch außerhalb der Einrichtung nehmen zu können. Die durchschnittliche Verfügungszeit der Fachkräfte ohne Leitungsfunktion liegt bei 2,8 Stunden wöchentlich (N=144; SD=1,9; Min: 0,0 Stunden; Max: 9,0 Stunden). Sie würden sich jedoch 4,0 Wochenstunden wünschen (N=157; SD=2,6; Min: 0,0 Stunden; Max: 10,0 Stunden). 6
7 Verfügungszeit / Woche (Befragung der päd. Mitarbeiter/innen ohne Leitungsfunktion, N=144, Angaben in %) ,9 (N=33) 40,3 (N=58) 33,3 (N=48) 3,5(N=5) bis 1 Stunde 1-3 Stunden 3-6 Stunden ab 6 Stunden Abb. 8: Verfügungszeit / Woche 7
8 Projekt-Informationen Das Projekt AQUA wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01NV11103 gefördert. Laufzeit: August 2011 bis Januar 2014 Team: Dr. Inge Schreyer, Dipl.-Psych, Projektleitung Martin Krause, Dipl.-Psych., Dipl. Soz.Päd. (FH) Oliver Nicko, Dipl.-Psych. Marion Brandl, Pädagogin, M.A. (Elternzeit) Josefine Pirker, Pädagogin, B.A. Heiko Stanke, B.A. Elementarbildung, Praktikant Projektrahmen: Ausweitung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogischer Fachkräfte (AWiFF) Internet: Kontakt: Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Autoren. 8
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