Predigt 1. Samuel 16/1-13 Gemeindefest Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Transkript

1 Predigt 1. Samuel 16/1-13 Gemeindefest Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen. Text: Gott wählt und was ihm dabei wichtig ist Von Pfr. Johannes Taig 16 1 Und der HERR sprach zu Samuel: Wie lange trägst du Leid um Saul, den ich verworfen habe, dass er nicht mehr König sei über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin: Ich will dich senden zu dem Bethlehemiter Isai; denn unter seinen Söhnen hab ich mir einen zum König ersehen. 2 Samuel aber sprach: Wie kann ich hingehen? Saul wird's erfahren und mich töten. Der HERR sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, dem HERRN zu opfern. 3 Und du sollst Isai zum Opfer laden. Da will ich dich wissen lassen, was du tun sollst, dass du mir den salbst, den ich dir nennen werde. 4 Samuel tat, wie ihm der HERR gesagt hatte, und kam nach Bethlehem. Da entsetzten sich die Ältesten der Stadt und gingen ihm entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Heil? 5 Er sprach: Ja, es bedeutet Heil! Ich bin gekommen, dem HERRN zu opfern; heiligt euch und kommt mit mir zum Opfer. Und er heiligte den Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfer. 6 Als sie nun kamen, sah er den Eliab an und dachte: Fürwahr, da steht vor dem HERRN sein Gesalbter. 7 Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn nicht sieht der HERR auf das, worauf ein Mensch sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an. 8 Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn an Samuel vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwählt. 9 Da ließ Isai vorübergehen Schamma. Er aber sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwählt. 10 So ließ Isai seine sieben Söhne an Samuel vorübergehen; aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat keinen von ihnen erwählt. 11 Und Samuel sprach zu Isai: Sind das die Knaben alle? Er aber sprach: Es ist noch übrig der jüngste; siehe, er hütet die Schafe. Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen; denn wir werden uns nicht niedersetzen, bis er hierher kommt. 12 Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war bräunlich, mit schönen Augen und von guter Gestalt. Und der HERR sprach: Auf, salbe ihn, denn der ist's. 13 Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David von dem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama. Liebe Gemeinde, Propheten haben s schwer. Schon immer. Man darf sich Samuel durchaus als bärtigen und grimmigen Vertreter seiner Gattung vorstellen. Kein solches Weichei wie Jona. Aber blöd ist er auch nicht. Und die Mission, auf die er geschickt wird, hat es in sich. Was war vor 3000 Jahren passiert? Die Regentschaft des ersten Königs Israels, Saul, hatte sich erschöpft. Nicht in den Augen des Volkes, aber in den Augen Gottes. Saul war Gott ungehorsam geworden. Dabei lagen die Beweggründe Sauls für sein Handeln einerseits darin, dass er dem Willen des Volkes nachgab. Er handelte sozusagen demokratisch, als würde alle Macht vom Volk ausgehen, was biblisch betrachtet ein schlimmer Irrtum ist. In der Bibel geht alle Macht von Gott aus. Und dann ging es auch noch um ein hübsches Sümmchen in Form von Rindern und Kleinvieh. Man fand, es reiche, die alten und kranken Tiere Gott zu opfern und die jungen und gesunden zu behalten. Man kam sich ziemlich schlau vor. Es war fast so, wie in dem Witz über die Sonntagskollekte, in dem der Pfarrer das gesammelte Geld nach oben wirft. Was oben bleibt gehört Gott und mit dem, was wieder runter kommt, machen wir, was wir wollen. Wir

2 merken, so ganz aus der Mode ist das alles bis heute in Politik und Kirche gar nicht gekommen. Gott fasst einen Entschluss. Ein neuer König muss her. Samuel soll ihn nach Gottes Wahl erwählen. Und das ist gefährlich. Denn die Mächtigen geben ihre Macht nicht kampflos wieder her. Aber Gott hat eine Idee: Nimm mit, was du brauchst, um einen schönen Gottesdienst zu feiern, dann reden alle über den schönen Gottesdienst und bemerken den Rest nicht. Das ist doch mal eine gute Idee. Hatten Sie auch schon den Eindruck, dass es heute ein bisschen anders ist? Wie viel Politik, Planung und Reform kommt heute in der Kirche im Gottesdienst oder gleich als Gottesdienst daher und am Ende wurde eine gesellschafts- oder kirchenpolitische oder personalpolitische Botschaft aller Welt kundgetan. Und der Rest nämlich Gott und sein Wort - war kaum zu bemerken. Das ist fatal. Denn eins sollten wir nicht vergessen: Der Willen Gottes kann von niemandem bestimmt werden außer von Gott selbst. Keine Partei, keine weltliche Macht, keine Ideologie darf ihn für sich reklamieren und instrumentalisieren. Der Wille Gottes kann aber auch nicht das Ergebnis eines demokratischen Prozesses sein. Auch für uns demokratisch organisierte Christenmenschen, die wir aus gutem Grund sind, gilt: Damit wir überhaupt wissen können, was wir glauben, hoffen und tun sollen, müssen wir auf Gott und sein Wort hören. Der König Saul hätte es tun sollen. Der Prophet Samuel muss es tun und wir müssen es als einzelne Christenmenschen und als Kirchengemeinde tun; besonders wenn wir Leitung ausüben im Kirchenvorstand und in anderen kirchlichen Gremien. Und auch Wählern und Politikern kann der Grundsatz nicht schaden: Erst kommt das große Hören auf Gottes Wort und dann die große und kleine Politik. Dann bleiben wir vor so manchem Fehlgriff bewahrt. Wie der Prophet Samuel. Der hat natürlich seine Vorstellungen, wie denn der künftige König von Israel aussehen und was er alles können müsste. Auch das hat sich in den letzten 3000 Jahre nicht wirklich geändert. Acht Söhne hat der Vater Isai und einer ist besser als der andere. Am Ende wird s der Kleinste, den sie von der Weide holen müssen. Da ist David noch ein Kind, den seine großen Brüdern bei jeder Gelegenheit spüren lassen, dass er der Kleinste ist und gerade gut genug zum Schafe hüten. König sein über ein großes Volk ist etwas völlig anderes. Das mag auch der Prophet Samuel gedacht haben, aber da hat er schon Gottes Stimme gehört und begriffen, wie Gott wählt und was ihm dabei wichtig ist: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an. Wie es wohl dem David ergangen ist, als er so langsam begriff, was mit ihm geschah? Wir singen das Kindermutmachlied. (LfdG 066) Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; Gott aber sieht das Herz an. Was für ein schönes Wort. Und wie bei allen schönen Worten, ist auch hier Nachdenklichkeit angebracht. Woran Du dein Herz hängst, da ist dein Gott, hat Martin Luther gesagt. Und so bedeutet das Wort vom Gott, der ins Herz schaut zunächst: Gott kann man nichts vormachen. Wir können uns selbst und anderen etwas vormachen, aber Gott nicht. Er lässt sich durch nichts blenden. Denn Gott hält nicht einmal den Verstand, sondern das Herz für das Organ der Wahrheit. Das kann Angst machen. Wen Gott auf Herz und Nieren prüft, wie wir s im 139 Psalm gelesen haben, der kann Gott und auch sich selbst nicht länger verborgen bleiben. Die Wahrheit über sich selbst ist nicht immer erfreulich. Aber jedes Kind weiß, dass Selbsterkenntnis der erste Schritt zur Besserung ist. Oder ist das keine Not, wenn ich nicht nur Jugendliche sagen höre: Was in mir wirklich vorgeht, interessiert keinen, jedenfalls nicht wirklich? 2

3 Besonders Kinder und Jugendliche haben ja noch ein sehr feines Gespür, ob ein verständnisvolles oder lobendes Wort wirklich Bedeutung hat und ob einer, der zuhört, wirklich ein offenes Ohr und ein offenes Herz hat. Es gibt ja genug sogenannte Wertschätzung, die morsch und hohl ist wie ein Werbegeschenk oder schon von weitem mit dem Zaunpfahl der pädagogischen Absicht winkt. Auch wir Christenmenschen brauchen Herzensbildung. Nur ein Herz, das offen für Gott bleibt, kann immer wieder hell und heil werden. Und nur ein solches Herz kann andere wieder hell und heil machen. Damit aus Wüsten wieder Gärten werden, bewahre der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, unsere Herzen in Jesus Christus. Amen. Der kleine David würde sagen: Gott interessiert, was in mir vorgeht und zwar wirklich. Das ist die frohe und notwendige Botschaft seiner Geschichte. Sie ist Zuspruch und Anspruch zugleich. Was uns an Schmerz und Lust wirklich bewegt, hat immer die größte Öffentlichkeit, die es gibt. Es steht dem menschenfreundlichen Gott vor Augen. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. (Mt. 5,8) So formuliert es Jesus in der Bergpredigt. Das reine Herz ist freilich keine moralische Kategorie. Denken wir an den kleinen David, der als König auch zum Mörder und Ehebrecher wird. Ein reines Herz ist ein Herz, dass offen bleibt vor und für Gott. Es kommt vor, dass unser Herz finster und mutlos wird, dass es uns in die Hose rutscht oder ganz aus dem Blick gerät. Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? (Jer. 17/9), fragt der Prophet Jeremia. Und wie leicht kann es gebrochen werden. Der kalte Blick hat sich unter uns nicht erst seit gestern breit gemacht; der kalte Blick, der den Menschen als Humankapital und Kostenfaktor betrachtet oder abschätzt, was mit ihm verdient werden kann. Was sieht ein solcher Blick vom Menschen? Gar nichts! Der kleine Prinz hat recht: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Aber auch kleine Prinzen brauchen Herzensbildung. Auch der kleine David, dem Gott ins Herz schaut, braucht Herzensbildung. 3

4 Kollektengebet Herr, unser Gott, von allen Seiten umgibst du uns und hältst deine Hand über uns. Wir dürfen im Leben und im Sterben bei dir geborgen sein. Du lässt uns nicht fallen. Gib uns in diesem Gottesdienst Anteil an deinem Heil und Freude an der Gemeinschaft untereinander und mit dir. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Fürbitten Du weißt wie oft wir an Äußerlichkeiten hängen bleiben, wie oberflächlich unsere Beziehungen sind und wie schnell das Urteil über den Mitmenschen gefällt ist. Gib uns offene Augen und Ohren und ein offenes Herz füreinander in guten und in schlechten Zeiten. Gib uns mehr Zeit für wesentliche Begegnungen in der Familie und mit den Menschen, mit denen wir leben. Gib uns mehr Zeit für wesentliche Begegnung mit dir und deinem Wort. Wir danken dir, dass wir zu dir kommen dürfen, wie wir sind: Groß und klein, alt und jung, reich und arm, glücklich und traurig, leistungsfähig und müde, gesund und krank, den anderen ein Vorbild und mit Schuld beladen. Dir können wir nichts vormachen. Du weißt, wie es wirklich um uns steht. Wir bitten dich, dass du uns nicht bleiben lässt, wie wir sind. Mache uns heil. Schaffe uns neu durch Jesus Christus. Er wohne in unseren Herzen und mache sie hell. Wir bitten Dich um Bildung des Herzens durch dein Wort; um Liebe füreinander, die an deiner Liebe Maß nimmt; um Geduld und Mitleid, die sich an deiner Barmherzigkeit schulen, um Güte, die wie deine alle Morgen neu ist. Wir bitten dich um Bildung des Herzens in unserer Schulen und Ausbildungsstätten; um Einsicht, dass rationale und technische Fähigkeiten nicht ausreichen um gut und erfüllt miteinander zu leben. Schenk uns ein Herz für die Eliten, für die Starken und Leistungsfähigen und schenk uns das gleiche Herz für die, die noch nichts oder nichts mehr leisten können. Wehre der Auf- und der Abwertung von Menschen, die du doch mit der gleichen Würde beschenkt hast. Wir bitten dich um ein Herz für jede kleine und große Kreatur, für deine wunderbare Schöpfung. Gib uns noch mehr Achtsamkeit und Achtung vor allem was lebt. Darum bitten wir dich für die Politiker in Stadt und Land und für die Mächtigen dieser Welt, dass sie ihre Macht nicht um der Macht willen treiben und nur die eigenen Interessen vertreten, sondern dass sie ihre Verantwortung erkennen, ihre Macht für Frieden, 4

5 Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen einzusetzen. Lass ihnen das weltweite Leid deiner Menschen zu Herzen gehen. Gib ihnen ein offenes Ohr für die Richtungsweisungen deines Worts. Verwehre den Menschen aller Religionen, deinen Namen zu missbrauchen zur Rechtfertigung von Hass, Krieg, Terror und Mord. Und unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in dir. Darum bitten wir dich für alle, deren Herz schwer oder hart geworden ist durch erlittenes Unrecht, durch erfahrene Untreue, durch die Vergeblichkeit ihrer Mühen. Heile die gebrochenen Herzen und fülle sie neu mit deiner Kraft. Schenke die Kraft zur Versöhnung und die Fähigkeit einander immer wieder mit neuen Augen zu sehen. Vaterunser Segenslied (LfdG 0114) Segen Ablauf Familiengottesdienst zum Gemeindefest Bläservorspiel Begrüßung mit Abkündigungen Lied EG 503/1-3,8-10 Psalm 139 im Wechsel (EG 791) Glorialied: EG (ohne Begleitung als Kanon) Kollektengebet Hinführung zum Thema Das Volk Israel braucht einen König Wie müsste der sein Worauf wir zuerst schauen Glaubensbekenntnis gesungen (EG 184/1-5) Verkündigung Teil 1 (Predigt über 1. Samuel 16/1-13) Lied: LfdG 066/1-4 (mit Keyboardbegleitung) Verkündigung Teil 2 Lied: EG 648/1-3 Fürbitten Vaterunser Lied: LfdG 0114/1-4 Segen Bläsernachspiel 5

6 EG 648 Wo ein Mensch Vertrauen gibt 1. Wo ein Mensch Vertrauen gibt, nicht nur an sich selber denkt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht. 2. Wo ein Mensch den andern sieht, nicht nur sich und seine Welt, LfdG 0114 Möge die Straße uns zusammenführen 1. Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein; sanft falle Regen auf deine Felder und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein. Kehrvers: Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand, und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. 2. Führe die Straße, die du gehst, immer nur zu deinem Zielberg ab; hab, wenn es kühl wird, warme Gedanken und den vollen Mond in dunkler Nacht. fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht. 3. Wo ein Mensch sich selbst verschenkt und den alten Weg verlässt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht. Kehrvers 3. Hab unterm Kopf ein weiches Kissen, habe Kleindung und das täglich Brot; sei über vierzig Jahre im Himmel, bevor der Teufel merkt: Du bist schon tot. Kehrvers 4. Bis wir uns mal wiedersehen, hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt; er halte dich in seinen Händen, doch drücke seine Faust dich nicht zu fest. Kehrvers Ein Mensch sieht was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an. 1. Samuel 16,7 Familiengottesdienst zum Gemeindefest von Hospital und St. Michaelis am 17. Juni 2012 Gott wählt und was ihm dabei wichtig ist EG 503/1-4,8-10 Geh aus mein Herz 1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud/ in dieser lieben Sommerzeit/ an deines Gottes Gaben;/ schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir/ sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben. 2. Die Bäume stehen voller Laub,/ das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide;/ Narzissus und die Tulipan,/ die ziehen sich viel schöner an/ als Salomonis Seide,/ als Salomonis Seide. 3. Die Lerche schwingt sich in die Luft,/ das Täublein fliegt aus seiner Kluft/ und macht sich in die Wälder;/ die hochbegabte Nachtigall/ ergötzt und füllt mit ihrem Schall/ Berg, Hügel, Tal und Felder,/ Berg, Hügel, Tal und Felder. 4. Die Glucke führt ihr Völklein aus,/ der Storch baut und bewohnt sein Haus,/ das Schwälblein speist die Jungen,/ der schnelle Hirsch, das leichte Reh/ ist froh und kommt aus seiner Höh/ ins tiefe Gras gesprungen, ins tiefe Gras gesprungen. 8. Ich selber kann und mag nicht ruhn,/ des großen Gottes großes Tun/ erweckt mir alle Sinnen;/ ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt,/ aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen. 9. Ach, denk ich, bist du hier so schön/ und läßt du's uns so lieblich gehen/ auf dieser armen Erden:/ was will doch wohl nach dieser Welt/ dort in dem reichen Himmelszelt/ und güldnen Schlosse werden,/ und güldnen Schlosse werden! 10. Welch hohe Lust, welch heller Schein/ wird wohl in Christi Garten sein!/ Wie muß es da wohl klingen, da so viel tausend Seraphim mit unverdroßnem Mund und Stimm/ ihr Halleluja singen, ihr Halleluja singen.

7 Psalm 139 Herr, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht schon wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen. Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht. Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Es war dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war. Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß! Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand: Am Ende bin ich noch immer bei dir. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. EG Allein Gott in der Höh sei Ehr Al - lein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für sei - ne EG 184 als Glaubensbekenntnis 1. Wir glauben Gott im höchsten Thron, wir glauben Christum, Gottes Sohn, aus Gott geboren vor der Zeit, allmächtig, allgebenedeit. 2. Wir glauben Gott, den Heilgen Geist, den Tröster, der uns unterweist, der fährt, wohin er will und mag, und stark macht, was daniederlag. LfdG 066 Wenn einer sagt 1. Wenn einer sagt: Ich mag dich, du, ich find dich ehrlich gut, dann krieg ich eine Gänsehaut und auch ein bisschen Mut. 2. Wenn einer sagt: Ich brauch dich, du, ich schaff es nicht allein dann kribbelt es in meinem Bauch, ich fühl' mich nicht mehr klein. Gna - de. So - li De - o glo - ri - a. 3. Den Vater, dessen Wink und Ruf das Licht aus Finsternissen schuf, den Sohn, der annimmt unsre Not, litt unser Kreuz, starb unsern Tod. 4. Der niederfuhr und auferstand, erhöht zu Gottes rechter Hand, und kommt am Tag, vorherbestimmt, da alle Welt ihr Urteil nimmt. 5. Den Geist, der heilig insgemein lässt Christen Christi Kirche sein, bis wir, von Sünd und Fehl befreit, ihn selber schaun in Ewigkeit. 3. Wenn einer sagt: Komm, geh mit mir, zusammen sind wir was, dann werd' ich rot, weil ich mich freu, dann macht das Leben Spaß. 4. Gott sagt zu dir: Ich hab' dich lieb, ich wär so gern dein Freund. Und das, was du allein nicht schaffst, das schaffen wir vereint!