Praktikum Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Teil VI Hämostaseologie

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1 Praktikum Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Teil VI Hämostaseologie Institut für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin

2 Übersicht Hämostaseologie - interdisziplinäre Lehre von der Blutgerinnung. Diagnostik und Therapie von Störungen der Hämostase mit verstärkter Blutungs- oder Thromboseneigung. Hämostase: komplexes Zusammenspiel von Prozessen, Geweben, Zellen und löslichen Substanzen. Gewährleistung der Fließfähigkeit des Blutes und seiner Gerinnbarkeit nach Verletzung an jedem Ort des Körpers.

3 Übersicht Wesentliche Aspekte der Hämostaseologie: eine intakte Blutgerinnung unter Einbeziehung des Zusammenspiels sämtlicher Gerinnungsfaktoren die ungestörte Funktion der Thrombozyten sowie des Endothels der Blutgerinnung entgegenwirkenden Faktoren (Inhibitoren) und das Fibrinolyse-System.

4 Übersicht Hauptaufgabe des Hämostase-Systems: Ermöglichung eines suffizienten Wundverschlusses und Initiierung der Wundheilung. Blutstillung als erster Schritt auf dem Weg zur Wundheilung.

5 Übersicht Wie funktioniert das Gerinnungssystem? Wie sollte eine zielgerichtete Diagnostik aufgebaut sein?

6 Thrombinwirkung Thrombozyten Faktor V Protein C Thrombin Faktor XI Faktor VIII Faktor XIII TAFI (Thrombin activatable fibrinolysis inhibitor)

7 Zusammenfassung Hämostasesystem Start der Gerinnung über FVIIa/TF am Ort der Gefäßwandverletzung, initiale Bildung einer geringen Menge an Thrombin Aktivierung von Plättchen am Ort der Verletzung Zeitgleiche Aktivierung von Gerinnungsfaktoren und deren Bindung an die Plättchenoberfläche Beschleunigung der Gerinnung über lokal gebildetes Thrombin

8 Bedeutung des zellbasierten Hämostasemodells Zentrale Bedeutung der Thrombozyten lokale Adhäsion, Reaktionsoberfläche Wirkungsweise der Wechselwirkung verschiedener Gerinnungskomponenten Endothel, TF, plasmatische Faktoren, zelluläre Komponenten Bedeutung einer Gerinnungsbeschleunigung für Thrombozyten- / Thrombin-Aktivierung und Fibrinbildung

9 Präoperative Diagnostik zur Erfassung einer Blutungsneigung Die häufigste Fragestellung der hämostaseologischen Diagnostik betrifft Ausschluss einer erhöhten Blutungsneigung (vor OPs, ect.). Selbst milde hämorrhagische Diathesen können perioperative Blutungen und Wundheilungsstörungen verursachen. Das Blutungsrisiko wird am häufigsten bei Eingriffen im Hals- Nasen-Ohren- oder Zahn-Mund-Kieferbereich unterschätzt, wie z.b. bei Tonsillektomien, Adenotomien oder Zahnextraktionen.

10 Präoperative Diagnostik zur Erfassung einer Blutungsneigung routinemäßige präoperative Ausschluss einer Blutungsneigung besteht aus drei sich ergänzenden, unverzichtbaren Maßnahmen: Erhebung der Blutungsanamnese Suche nach klinischen Zeichen einer erhöhten Blutungsneigung Laborscreening Gründe: relative Unzuverlässigkeit der Blutungsanamnese; Fehlen von hämostaseologischen Screeningtests, die mit hinreichender Sensitivität und Spezifität alle relevanten Ursachen einer hämorrhagischen Diathese erfassen.

11 Präoperative Labor-Diagnostik zur Erfassung einer Blutungsneigung Laboranalytisches Minimalprogramm zum präoperativen Ausschluss einer hämorrhagischen Diathese: Thrombozytenzahl im peripheren Blut (EDTA-Blut, ggf. Citratblut zum Ausschluss einer Pseudothrombozytopenie) Aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aptt) Thromboplastinzeit nach Quickwert in % der Norm Fibrinogen-Konzentration Ggf. Thrombinzeit

12 Präoperative Labor-Diagnostik zur Erfassung einer Blutungsneigung Bei jedem Verdacht auf eine erhöhte Blutungsneigung, der sich aus Anamnese, klinischer Symptomatik oder aus dem präoperativen Laborscreening ergibt, sollte daher eine Abklärung in einer hämostaseologischen Ambulanz / Spezialeinrichtung angestrebt werden.

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