Prof. Dr. Peter Paulus Institut für Psychologie Universität Lüneburg Prävention und Gesundheitsförderung im Kontext von Schule
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- Thilo Lichtenberg
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1 Prof. Dr. Peter Paulus Institut für Psychologie Universität Lüneburg Prävention und Gesundheitsförderung im Kontext von Schule Symposium Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche 15. Kongress für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Beratung März 2004 Berlin Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie
2 Meilensteine schulischer Prävention und Gesundheitsförderung seit 1986 Vom Leitbegriff der Gesundheitserziehung zu dem der Gesundheitsförderung Vom biomedizinischen Organismuskonzept zum Menschen als Person Von den Schülerinnen und Schülern zur Schulgemeinschaft, zur Gesundheitsfördernden Schule und zum Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen und Partnern Von der Risikoorientierung zu einem salutogenetisch ausgerichteten Konzept
3 Meilensteine schulischer Prävention und Gesundheitsförderung seit 1986 Vom individuellen Gesundheitsverhalten zu sozio-kulturell geprägten gesundheitsbezogenen Lebensweisen ( Life Skills ) Vom individuellen zum Schulsetting bezogenen Gesundheitsverhalten Von einem normierend-disziplinierenden zu einem explizit demokratisch-emanzipatorischen Konzept
4 Modellversuche zur Gesundheitsfördernden Schule Netzwerk Gesundheitsfördernde Schulen ( ) 15 Bundesländer OPUS ( Offenes Partizipationsnetz und Schulgesundheit ) ( ) 15 Bundesländer Mitglied im European Network of Health Promoting Schools (WHO, EU, ER) Über 40 nationale Netzwerke in Europa Modellversuch Selbstwirksame Schule ( )
5 Leitideen der Gesundheitsfördernden Schule Ganzheitliches Gesundheitskonzept Gesundheit als Thema der Schule Gesundheitsförderlicher Schulentwicklungsprozess Gesundheit am Arbeits- und Lernplatz Schule Förderung der Bildungs- und Erziehungsqualität der Schule Comprehensive oder Coordinated School Health Approach als integrierte USamerikanische Ansätze
6 Handlungsfelder und Prinzipien schulischer Gesundheitsförderung
7 Einschätzung der schulischen Gesundheitsförderung Eine Vielzahl von Aktivitäten, Aktionen, Projekten, Initiativen und Programmen auf allen Ebenen (Schüler, Klassen, Schulen, Schulnetze, Kooperationen mit außerschulischen Partnern) Am häufigsten einzelne, kaum koordinierte gesundheitsbezogene Aktivitäten auf Klassenebene mit präventiver Ausrichtung Problembasierte evaluierte Programme und Projekte für Schülerinnen und Schüler häufiger (u.a. ALF, Klasse 2000, Erwachsen werden, Be smart don t start, GO!, MindMatters)
8 Einschätzung der schulischen Gesundheitsförderung Deutliche Defizite im Bereich des schulischen Gesundheitsmanagements ( Schule als Betrieb ; Arbeitsplatz Schule ) und der systematischen Kooperation mit außerschulischen Partnern Verknüpfung mit Schulprogramm / gesundheitsförderlicher Schulentwicklung zunehmend ( Gesunde Schule ) Integrierter Ansatz der Gesundheitsfördernden Schule sehr selten, wird aber am eindeutigsten als erfolgreich favorisiert
9 Einschätzung der schulischen Gesundheitsförderung Evaluation für problembasierte Projekte / Programme vielfach vorhanden Evaluation für settingbasierte Projekte / Programme immer noch kaum entwickelt Qualitätsentwicklung und -sicherung (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität) schulischer Gesundheitsförderung immer noch kaum entfaltet (Dimensionen, Kriterien, Standards, Indikatoren)
10 Schulische Gesundheitsförderung Ein Zwischenresümee Die Gesundheitsfördernde Schule als ein integrierendes Konzept hat sich in den Schulen nicht durchgesetzt. Die aktuelle Debatte um die Neuvermessung des pädagogischen Sinns von Schule (Flitner) findet ohne die schulische Gesundheitsförderung statt Gründe: Interessen des Gesundheitssektors ; Schule im Dienst der Gesundheit ; kein zentrales pädagogisches Anliegen
11 Die gute gesunde Schule Gesundheit im Dienst der Schule Orientierung an den Qualitätsdimensionen guter Schule Mit Gesundheit gute Schule machen Steigerung der Bildungs- und Erziehungsqualität der Schule durch den gezielten Einsatz gesundheitswissenschaftlich fundierter Interventionen Bildungsberichterstattung wichtiger als Gesundheitsberichterstattung der Schule
12 Die gute Schule: Qualitätsdimensionen Bildungsund Erziehungs auftrag Lernen und Lehren Führung und Management Schulklima & Schulkultur Zufriedenheit Fach- und Sachkompetenz Lern- und Lehrstrategien Leitbild und Entwicklungsvorstellungen Schulklima Erfüllung der Bedürf nisse der Schülerinnen und Schüler (Schülerwahrnehmung) Sozialkompetenz Ausgewogener Unterricht Entscheidungsfindung Beziehungen innerhalb der Schule Erfüllung der Bedürf nisse der Schülerinnen und Schüler (Elternwahrnehmung) Lern- und Methodenkompetenz Bewertung von Schülerleistungen Kommunikation Beziehungen der Schule nach außen Zufriedenheit der Lehrerinnen und Lehrer Selbstkompetenz & Fähigkeit zu kreativem Denken Operatives Management Förderung positiven Verhaltens Praktische Kompetenz Motivation und Unterstützung Unterstützungssystem für Schülerinnen und Schüler Erfüllung der Anforderungen aufnehmender Schulen* Planung, Implementierung und Evaluation Erfüllung der Anforderungen der Personalentwicklung
13 Die gute gesunde Schule: Handlungsfelder und Prinzipien
14 Anschub. de - Allianz für nachhaltige Schulgesundheit und Bildung Modellversuch, initiiert durch die Bertelsmann- Stiftung ( ) Konzept der guten gesunden Schule Positionspapier Allianz bundesweit tätiger Akteure im Bereich schulischer Gesundheitsförderung (z.zt. über 30 Mitgliedsorganisationen) Start zum Schuljahr in Berlin
15 Anschub. de - Allianz für nachhaltige Schulgesundheit und Bildung Internationale Partner (z.b. Bundesamt für Gesundheit, Bern; Education Development Center, Boston) Materialien für Schulen: Schulentwicklungsmodul Module für Gesundheitsthemen ( Qualifizierung von Gesundheit durch Bildung ) Module für Bildungsthemen ( Qualifizierung von Bildung durch Gesundheit )
16 Die Zukunft der schulischen Gesundheitsförderung Ausrichtung auf die zentralen Aufgaben der sich wandelnden Institution Schule; Stärkung von Schule Aufgreifen zentraler Gesundheitsthemen als Bildungsthemen Curriculare Verankerung als fächerübergreifendes Thema
17 Die Zukunft der schulischen Gesundheitsförderung Gesundheitsthematik erweitern und verknüpfen mit anderen Themenfeldern ( Rechte der Kinder, Agenda-21 Prozess, Lebensqualität, Positive Jugendentwicklung etc.) Schnittstellenproblematik stärker beachten (Familie, Freizeit, Stadtteil, Arbeit) Verknüpfung von Bildungs-, Familien und Gesundheitspolitik
18 Prävention und Gesundheitsförderung im Kontext von Schule Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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