Anorexie und die Wunderlampe
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- Herbert Adler
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Anorexie und die Wunderlampe Pflegeabend Pflege im Fokus Referenten: Stefanie Gottheil Anna Hähnel Maike Recker 1
2 Gliederung Überblick über das Krankheitsbild Externalisierung der Anorexie Der Anorexieplan als Behandlungskonzept Diskussion 2
3 Kriterien der Anorexia nervosa nach ICD- 10 Untergewicht (BMI von 17,5 oder weniger) selbst herbeigeführter Gewichtsverlust Körperschemastörung hormonelle Störungen 3
4 Allgemeine Daten Die Anorexia und Bulimia nervosa sind die häufigsten Essstörungen im Jugendalter Bei den jährigen Mädchen und jungen Frauen liegt die Prävalenz der Anorexia nervosa zwischen 0,3 und 1% Frauen deutlich häufiger betroffen: 10:1 Altersgipfel bei 14 Jahren Typische Persönlichkeitsmerkmale: Ehrgeiz, Fleiß, Beharrlichkeit, Zähigkeit, Introvertiertheit, durchschnittliche bis überdurchschnittliche Intelligenz Ätiologie multifaktoriell 4
5 Prognose Adoleszente Anorexia nervosa günstiger als erwachsene Form In Prozentzahlen: 59 % der Patienten erreichen ein normales Körpergewicht 49 % unauffälliges Essverhalten 43 % erfüllen nicht die Kriterien einer Essstörung oder einer anderen psychischen Störung 36 % Besserung des Essverhaltens 20 % sind chronisch an einer Essstörung erkrankt 5 % sterben an den Folgen der Essstörung 5
6 Gliederung Überblick über das Krankheitsbild Externalisierung der Anorexie Der Anorexieplan als Behandlungskonzept Diskussion 6
7 Anorexie und die Wunderlampe 7
8 Externalisierung Erklärung der Magersucht als eigenständiges Problem außerhalb des Patienten dadurch Verminderung von Schuldzuweisungen entspannterer Beziehungsaufbau zum Patienten Patient, Angehörige und professionelles Team bilden Koalition gegen die Magersucht 8
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10 Gliederung Überblick über das Krankheitsbild Externalisierung der Anorexie Der Anorexieplan als Behandlungskonzept Diskussion 10
11 Übersicht über den Anorexieplan Plan beinhaltet Phase 1 bis 5 wird anhand des Zielgewichtes errechnet Phasen verändern sich je nach Gewichtszunahme wird wöchentliche Gewichtszunahme nicht erreicht, tritt der Zusatzplan in Kraft Donnerstag ist Stichtag 11
12 Phase 1- Intensivphase Phasenziel: Zunahme: g pro Woche Bettruhe, Mobilisierung nach medizinischer Anordnung Sondierung unter Aufsicht, anschl. 30 Minuten Betreuungszeit 1x wöchentlich Besuch von Eltern, 2x wöchentlich Telefonat mit Eltern Therapien finden auf der Station statt, Beziehungsaufbau 12
13 Aufgaben des PED( Pflege- und Erziehungsdienst) Phase 1 Beziehungsaufbau tägliches, verdecktes Wiegen Sondierung( 6x tgl.) Beobachtung der Körperspannung Begleitung der Körperpflege Mobilisation 13
14 Phase 2- Veränderung Phasenziel: Zunahme g pro Woche portioniertes Essen, Möglichkeit zum Ausgleich mit Sondennahrung, anschl. Betreuungszeit ( 3 Hauptmahlzeiten, 3 Zwischenmahlzeiten) Beschulung (Schulunterricht) in der Klinik/ max. 3 Unterrichtsstunden Besuch von Primärfamilie (zu normalen Besuchszeiten) täglich 30 Minuten Ausgang mit PED oder Familie Therapie innerhalb der Klinik, Beginn Einzel, -Kunst,- und Körpertherapie 14
15 Aufgaben des PED Phase 2 verdecktes Wiegen, 3x wöchentlich Vorbereitung und anrichten der Mahlzeiten enge Begleitung bei Essenssituationen Begleitung der Betreuungszeit Filmen der Mahlzeiten, Reflexion Essensampel erstellen 15
16 Phase 3- Verantwortung Phasenziel: Zunahme g pro Woche portioniertes Essen mit anschl. Betreuungszeit Beschulung in den Bettentürmen( 3 Unterrichtsstunden) täglich 1 Stunde Ausgang in Begleitung (PED oder Familie) 1 Tages-BEP am Wochenende, Besuch zu normalen Besuchszeiten von Familie und Freunden Therapieerweiterung DKKG (Dienstags- Kunst- Körper- Gruppe) 16
17 Aufgaben des PED Phase 3 offenes Wiegen, 2x wöchentlich Unterstützung bei den Mahlzeiten durch portioniertes Essen (nicht mehr angerichtet) Begleitung der Betreuungszeit Essenstraining: Begleitung eines Cafébesuchs gemeinsames Kochen einer Mahlzeit aus der roten Liste 17
18 Phase 4- Selbstbehauptung Phasenziel: Zunahme g pro Woche normales Essen (Pat. nimmt sich selber Essen), ohne Betreuungszeit normale Beschulung normaler Ausgang normale BEP Therapieerweiterung: PMR, GSK, Offenes Atelier, Theatergruppe 18
19 Aufgaben des PED Phase 4 offenes Wiegen, 2x wöchentlich Begleitung bei der Entwicklung eines angemessenen Essverhaltens Beobachtung und Reflexion des Essverhaltens und der Portionsgrößen Pausenbrot als Zwischenmahlzeit Snackbox erweitertes Essenstraining Besuch einer Eisdiele Restaurantbesuch gemeinsames Kochen einer Mahlzeit aus der roten Liste erneutes Erstellen der Essensampel Erlernen von angemessenem Umgang mit Bewegung 19
20 Phase 5 - Stabilisierung Halten des Gewichtes min. 3 Wochen normales Essen, selbst portioniert normale Schulzeit ( 5 Std.) normale BEP normale Ausgänge Therapieerweiterung: Teilnahme an Sportangeboten 20
21 Aufgaben des PED Phase 5 offenes Wiegen, 1x wöchentlich Förderung der Autonomie Weiterführung des Essenstrainings individuelle Entlassvorbereitung 21
22 Zusatzplan tritt in Kraft, wenn die wöchentliche Mindestgewichtszunahme nicht erreicht wird wird in Stufe 1 und 2 unterteilt bietet je nach Phase zusätzliche Unterstützung Verlängerung der Betreuungszeiten, evtl. Bettruhe kein Ausgang häufigeres Wiegen keine Teilnahme an Gruppentherapien 22
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28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
29 Quelle Remschmidt, Helmut (Hrsg.) ( 2008) : Kinder- und Jugendpsychiatrie. Eine praktische Einführung, 5. aktualisierte Auflage, Georg Thieme Verlag Stuttgart Cuntz, Ulrich; Hillert, Andreas (2008): Essstörungen- Ursachen, Symptome, Therapie, 4. Auflage, Verlag C.H. Beck, München Konzept zur Behandlung der Anorexia nervosa der Station 2- KJP/UKM 29
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