Unikompartimenteller Ellbogen bei Hunden (CUE)

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1 Unikompartimenteller Ellbogen bei Hunden (CUE) Patienteninformation Vet Systems

2 Was ist Ellbogendysplasie beim Hund? Ellbogendysplasie ist ein allgemeiner Begriff, unter dem eine Gruppe von Krankheiten zusammengefasst wird. Dieser Krankheitskomplex tritt bei vielen Hunden auf, insbesondere bei großwüchsigen Hunderassen und Arbeits-/Leistungshunden. Die drei häufigsten Krankheitsbilder, die unter dem Begriff Ellbogendysplasie zusammengefasst werden, sind: Fragmentierung des Processus coronoideus medialis (FCP; Ablösung des innen liegenden Kronfortsatzes der Elle) Osteochondrosis dissecans (OCD; Knorpelablösung am innen liegenden Rollhöcker des Oberarmknochens) Isolierung des Processus anconaeus (IPA; Ablösung des Ellbogenfortsatzes der Elle) Bei diesen Krankheitsbildern sind zwar verschiedene Bereiche des Ellbogengelenks eines erkrankten Hundes betroffen, sie sind jedoch alle auf eine Entwicklungsstörung des Knochens und des Knorpels des Ellbogens zurückzuführen und führen zu Osteoarthrose. Welche Symptome verursacht eine Ellbogendysplasie? Die Ellbogendysplasie ist die häufigste Ursache für Lahmheit der Vorderläufe beim Hund. Die Entwicklungsstörung beginnt, wenn der Welpe sich in einer Phase raschen Wachstums (typischerweise im Alter von 4-10 Monaten) befindet. Häufig werden die Symptome jedoch erst erkannt, wenn der Hund wesentlich älter ist. Veränderungen in der körperlichen Aktivität, Lahmen, Schwellungen und Schmerzen im Bereich der Ellbogen, verringerte Leistungsfähigkeit und Veränderungen im Verhalten zählen zu den sichtbaren Zeichen, die Sie möglicherweise an Ihrem Hund beobachten können, wenn er unter Ellbogendysplasie leidet. Die fachliche Diagnose einer Ellbogendysplasie Ihr Tierarzt wird eine gründliche orthopädische Untersuchung Ihres Hundes durchführen. Bei einer Ellbogendysplasie kann der Tierarzt möglicherweise Gelenkverdickungen und -schwellungen, Schmerzen bei manuellem Bewegen des Gelenks und Einschränkungen des Bewegungsumfangs feststellen. Anhand von Röntgenaufnahmen sollten die Befunde gesichert sowie eine Einordnung von Typ und Schweregrad der Ellbogendysplasie vorgenommen werden. Die Anwendung moderner bildgebender Verfahren wie Gelenkarthroskopie, CT oder MRT kann ebenfalls erforderlich sein, um das gesamte Ausmaß des Problems und die geeignetsten Behandlungsoptionen ermitteln zu können.

3 Bei der Fragmentierung des Processus coronoideus medialis (FCP) handelt es sich um die am häufigsten auftretende Form der Ellbogendysplasie bei Hunden. Bei diesem Krankheitsbild entwickeln sich am medialen (innen liegenden) Anteil des Ellbogengelenks Risse (mikroskopisch klein oder größer) im Knochen und Knorpel, die die Symptome der Ellbogendysplasie verursachen und zu Osteoarthrose führen können. Durch die Risse können sich Knochen- und Knorpelfragmente bilden, die entweder an einer Stelle verbleiben oder sich wie ein Steinchen im Schuh im Gelenk hin und her bewegen. Die beste Möglichkeit zur Behandlung einer FCP bei Hunden ist die Durchführung einer Arthroskopie durch einen erfahrenen Chirurgen, denn dieses Verfahren ermöglicht eine präzise und umfassende Diagnose sowie die direkte Behandlung. Durch zwei kleine Einschnitte kann der Tierarzt das Gelenk vorsichtig beurteilen, die Fragmente entfernen und den umliegenden Knorpel soweit erforderlich behandeln. Dieser Eingriff dauert in der Regel zwischen 20 und 45 Minuten pro Ellbogen; bei vielen Hunden ist daher eine ambulante Behandlung möglich. Die arthroskopische Behandlung der FCP ist bei der Entfernung der störenden Knochen- und Knorpelfragmente mit einer hohen Erfolgsrate verbunden. Dadurch kann das Fortschreiten der Osteoarthrose verlangsamt und die Symptome der Erkrankung gelindert werden. Jedoch kann mit diesem Verfahren keine Heilung erzielt werden. Die Osteoarthrose wird bis zu einem gewissen Grad weiter fortschreiten und muss dauerhaft überwacht werden. Dabei ist es wahrscheinlich, dass der Hund später im Laufe seines Lebens weiteren Behandlungen unterzogen werden muss.

4 Mit dem fortschreitenden Alter des Hundes kann die durch FCP oder andere Formen der Ellbogendysplasie verursachte Osteoarthrose zum vollständigen Verlust des Knorpels an den gewichttragenden Oberflächen der medialen Gelenkstrukturen führen. Tierärzte bezeichnen diese Erkrankung als Medial Compartment Disease (MCD). Dieses Endstadium der Ellbogendysplasie ist gekennzeichnet durch den Zusammenbruch des innen liegenden Gelenkanteils, was letztendlich dazu führt, dass die beiden Knochenenden aufeinander reiben. Interessant und von wesentlicher Bedeutung ist, dass der längere laterale (außen liegende) Anteil des Ellbogengelenks bei den meisten Patienten unauffällig erscheint. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei MCD? Behandlungsmöglichkeiten wie oral einzunehmende Medikamente, Injektionen in das Gelenk und Physiotherapie können in vielen Fällen, zumindest für einen gewissen Zeitraum, hilfreich sein. Diese Möglichkeiten sollten Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen. Falls ein chirurgischer Eingriff als notwendig erachtet wird, was häufig der Fall ist, stellt der Canine Unikompartimentelle Ellbogen (CUE) eine sichere und wirksame Option dar. Der CUE wurde zur Behandlung von MCD bei Hunden entwickelt, bei denen durch die arthroskopische Behandlung und andere nicht chirurgische Verfahren keine Erfolge mehr erzielt werden können. Durch die gezielte Entwicklung für den Einsatz bei Erkrankungen des medialen Kompartiments bietet das CUE-Implantat eine minimal-invasive, knochenerhaltende Option zum Wiederaufbau der Oberfläche der beiden aufeinanderreibenden Knochenenden im medialen Kompartiment. Gleichzeitig wird der eigene gesunde Knorpel des Hundes im lateralen Kompartiment erhalten. Das Verfahren zum Wiederaufbau der medialen Knochenoberflächen lindert bzw. beseitigt die durch das Aufeinanderreiben der Knochen verursachten Schmerzen und die Lahmheit. CUE-Humerus-Implantat CUE- Ulna- Implantat Die strukturiertetitanbasis fördert das Einwachsen in den Knochen

5 Arthroskopische Aufnahme einer schweren MCD Arthroskopische Aufnahme eines CUE sieben Monate nach dem Eingriff Röntgenaufnahme des implantierten CUE nach dem Eingriff Was kann ich nach dem CUE-Eingriff erwarten? Sie erhalten ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel und können mit Ihrem Hund nach Hause gehen. Das Bein wird mit einer Bandage versorgt, diese müssen Sie sauber und trocken halten. Die Bandage wird wöchentlich gewechselt und verbleibt für mindestens zwei Wochen nach dem Eingriff am Bein Ihres Hundes. Die Nähte werden ungefähr zwei Wochen nach dem Eingriff entfernt. Ihr Hund muss für acht Wochen nach dem Eingriff strenge Ruhe in einem Zwinger oder einer Hundebox einhalten und darf nur kontrolliert an der Leine laufen Wochen nach dem Eingriff findet eine Nachuntersuchung und eine Beurteilung des Heilungsprozesses statt. Zu diesem Zeitpunkt wird auch mit der Durchführung von Rehabilitationsübungen begonnen, um eine schrittweise Rückkehr zur normalen Aktivität sechs Monate nach dem Eingriff zu ermöglichen. Bis sechs Monate nach dem Eingriff ist erwartungsgemäß nicht mit einer vollständigen Wiederherstellung der sportlichen Funktionsfähigkeit zu rechnen. Zu diesem Zeitpunkt wird eine abschließende Untersuchung durchgeführt.

6 Andere chirurgische Behandlungsmöglichkeiten bei MCD Die Sliding Humeral Osteotomy (SHO) wurde in den späten 1990er Jahren an der Universität von Kalifornien entwickelt. Bei diesem Verfahren wird der Oberarmknochen mit einer Knochensäge durchgeschnitten und mithilfe einer Knochenplatte und Schrauben neu ausgerichtet und wieder fixiert. Dadurch wird die Kraft aus dem Bereich des Knorpelschadens im medialen Kompartiment zurück auf das laterale Kompartiment mit dem gesunden Knorpel verschoben. Nach erfolgreicher Operation können auch durch dieses Verfahren Schmerzen und Lahmheit gelindert bzw. vollständig beseitigt werden. Die SHO wurde bei über 400 Hunden durchgeführt. Bei einem Großteil dieser Hunde wurde 12 Wochen nach dem Eingriff ein Rückgang der Lahmheit berichtet. Derzeit stehen mehrere Systeme zum vollständigen Ersatz des Ellbogens zur praktischen Anwendung beim Hund zur Verfügung. Der vollständige Ersatz des Ellbogens kann angezeigt sein, wenn das Ellbogengelenk derart beschädigt ist, dass sowohl der mediale als auch der laterale Teil des Ellbogengelenks in Mitleidenschaft gezogen ist. Die Ergebnisse eines vollständigen Ellbogenersatzes bei Hunden hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit variieren sehr stark. Daher handelt es sich bei diesem Verfahren gegenwärtig um eine Notfallmaßnahme und ist nur solchen Fällen vorbehalten, bei denen es keine anderen Optionen mehr gibt. Arthrex Vet Systems Europaallee 33a Frechen VLP DE_B Vet Systems Aktuelle Technologien... nur einen Klick entfernt! 2015, Arthrex Vet Systems - eine Sparte der Arthrex GmbH. Alle Rechte vorbehalten. PATENT PENDING.