Brot für die Welt Evangelischer Entwicklungsdienst
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- Jörg Kohl
- vor 7 Jahren
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1 Brot für die Welt Evangelischer Entwicklungsdienst und SDGs in NRW Stig Tanzmann: Referent für Seite 1/34
2 Den Armen Gerechtigkeit Seite 2/34
3 Generell SDGs Eine neue komplexe Agenda in der endlich Nord und Süd gefragt sind (MDGs nur Süd) Komplex, denn alle 17 Oberziele sind mit einander verbunden. Man kann also weder in den Nord-Süd Silos, noch in Einzelzielsilos denken. Alles ist mit allem verbunden Wir sehen den Norden daher doppelt herausgefordert, sowohl intern (die Innenpolitik [z.b. Agrar- + Ernährungspolitik]muss sich ändern), als auch extern (Entwicklungs- und Außenpolitik). Seite 3/34
4 Generell SDGs letztlich muss endlich eine Politikkohärenz in Richtung Weltverantwortung und Nachhaltigkeit entwickelt werden, wie wir sie schon lange fordern und sie z.b. schon der Vertrag von Lissabon (EU) vorsieht die Agenda bricht das bisherigen Denken auf. Kein Nord Süd, sondern Eine Welt Seite 4/34
5 SDGs für NRW und Mit Blick auf ist es am interessantesten von Ziel 10 (Ungleichheit innerhalb und zwischen Staaten) aus zu denken Ziel 1 (Armut) und Ziel 2 (Hunger) wird man nicht erreichen, wenn man nicht bei Ziel 10 anfängt Bäuerinnen und Bauern stehen global und auch in Deutschland am unteren Ende der Einkommenspyramide (In den Ländern des Südens bedeutet dies Hunger und Armut, in Deutschland, dass wir immer weniger Landwirte haben) Seite 5/34
6 SDGs für NRW und Diese finanzielle aber auch gesellschaftliche Nicht- Wertschätzung bäuerlicher Leistungen muss behoben werden Gleichzeitig sind die Bäuerinnen und Bauern im globalen Süden viel verletzlicher als im Norden Um insbesondere dort die Einkommenslücke schließen zu können muss man also genau schauen, wie sind die Verbindungen von Nord und Süd Welche Wirkungen haben z.b. die hiesigen Agrarimporte und Agrarexporte Seite 6/34
7 SDGs für NRW und Hier ist man dann schnell bei den Fragen der Tierproduktion. Futtermittelimporte und Exporte tierischer Produkte (Milch und Fleisch) Bauern und Bäuerinnen können hier wenig tun. Sie können natürlich versuchen aus dem exportorientierten System auszusteigen. Gegen den politischen Strom ist dies aber schwer (Förderpolitik ging und geht in eine andere Richtung) Seite 7/34
8 Seite 8/34
9 Seite 9/34 Der Cerrado das verschwiegene Opfer der Agrarindustrieexpansion
10 Seite 10/34 SDGs für NRW und Politisch hat NRW aber hier Handlungsspielraum. So hat z.b. Niedersachsen im Herbst 2015 mit dem im dortigen sministerium für internationale Fragen verantwortlichen Referenten und Brot für die Welt eine Reise nach Südafrika durch geführt, um sich mit den Konsequenzen der EU Geflügelfleisch Exporten für das Land zu befassen. Mit Blick auf die Importe ist ähnliches für Südamerika Brasilien geplant Kurz- und Mittelfristig wird man Anreize schaffen müssen die Produktion zu verändern
11 SDGs für NRW und Ein weiteres unverdächtiges aber elementar wichtiges Ziel ist Ziel 11 (Städte und Siedlungen) Hier geht es auch um die positive Verbindung von Stadt und Land (hier hat NRW enormes transformatives Potential) Noch leben die meisten Armen und Hungernden auf dem Land. Dies wird sich aber ändern, viele wandern ab in die Städte. Nur gibt es gerade in den Ländern des Südens auch dort keine Arbeit, keine Industrie. Die Armut und der Hunger nehmen zu Seite 11/34
12 SDGs für NRW und Eine weitere Migration ist da fast zwangsläufig Insbesondere mit Blick auf die Bedeutung des ländlichen Raumes für die Länder des Südens und die Schwäche der dortigen Städte sollte man bei jeder Politikentscheidung überlegen schwächt oder stärkt sie den ländlichen Raum Auch ist die Frage kann man Megastädte überhaupt nachhaltig versorgen? Gilt auch für Deutschland, was machen wir mit Berlin, der Insel im Brandenburger Sand Seite 12/34
13 SDGs für NRW und Die direkte Verknüpfung von Stadt und Land bietet aber auch enorme Chancen für Bäuerinnen und Bauern ein besseres Einkommen zu erzielen und sich von den großen Wertschöpfungs- und Transportketten abzukoppeln Aber auch hier ist die Politik gefragt. Dialog zwischen Stadt und Land sollte unterstützt werden. Beispiel Ernährungsräte Berlin, Köln, im Süden CONSEA in Brasilien Seite 13/34
14 Seite 14/34 SDGs für NRW und Ziel 12 Nachhaltiger Konsum wird nur mit einer engeren Verzahnung von Stadt - Land möglich sein Was kann die Politik hier tun? Öffentliche Beschaffung ist hier ein großes Thema In Brasilien muss 30% des Schulessens für Bäuerinnen und Bauern im Landkreis ausgeschrieben werden. An den Schulen wird noch selbst gekocht. Andere öffentliche Institutionen müssen dies inzwischen auch tun. Ein enormer Markt ist entstanden. Europa hat diesen Markt den Konzernen überlassen(ttip)
15 Seite 15/34 SDGs für NRW und Ziel 2 Hunger beenden. Hier wird es wichtig sein Ziel 2.3 zu erreichen. Verdoppelung der Produktivität der kleinbäuerlichen Produzenten, dies schaffen diese aber nicht, wenn sie ständig von Agrarexport und Agrarimportprodukten (Jeweils Europa) vom Land und aus den Markt konkurriert werden. Wichtig sind hier natürlich auch die ganzen Agrarumweltfragen. Wieder was machen unsere Sojaimporte? = Zerstörung des Cerrado in Brasilien = Landvertreibung und Zusammenbruch des Mikroklimas
16 SDGs für NRW und Ziel 2.5 (Saatgutbanken) sollte auch für NRW interessant sein, gerade in den letzten Jahren ist auch aus den Städten die Nachfrage nach Produkten der Vielfallt enorm gestiegen. Hier kann und muss mehr gefördert werden. Auch hier kann man viel vom Süden lernen. Auch sollte man mit Blick auf Saatgut die enormen Konzentrationsprozesse auf dem Weltmarkt im Blick behalten und die bäuerliche Unabhängigkeit stärken. Seite 16/34
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