Marienthal. Marie Jahoda, Paul Lazarsfeld und Hans Zeisel
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- Joseph Schubert
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1 Marienthal Marie Jahoda, Paul Lazarsfeld und Hans Zeisel
2 Hintergrund: Wiener logischer Empirismus, ( Wiener Kreis ), Psychologie: Charlotte und Karl Bühler, Arbeiterbewegung Österreichische Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle in Wien, gegründet 1927 Beirat: Bally, Gerngross, Delka, Julius Meinl, Mautner-Markhof Studien über Jugend und Beruf, Radio- Barometer, Wiener Bettler, Marktforschung Lazarsfeld: Idee der Leitformel Emigration New York, Columbia University, Grundlagen moderner Sozialforschung Kern 1982
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4 Die Spinnerei der Textilfabrik, bei der die Marienthaler beschäftigt waren Schliessung der Fabrik 1930, im Dezember 1931 waren von 478 Marienthaler Familien 367 ohne Arbeit. Fotos und Karte aus dem Marienthal- Projekt der Universität Hannover
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8 Forschungsfragen Was war die erste Reaktion auf die Arbeitslosigkeit? Was hat der Einzelne getan, um Arbeit zu finden? Welche Pläne haben die Leute noch? Unterschiede zwischen Erwachsenen und Jugendlichen? Wirkungen (der Arbeitslosigkeit) auf die Schulleistungen der Kinder? Wirkungen auf die Kriminalität? Haben die politischen Gegensätze sich verschärft oder vermindert? Welche Veränderungen hat die Zeitbewertung durchgemacht? Wie haben sich die Beziehungen der Einwohner zueinander geändert, Hilfsbereitschaft oder Kampf?
9 Methoden und Daten Statistische Daten: Bevölkerung, Geschäftsbücher des Konsumvereins, Wahlergebnisse, Ausleihziffern der Bibliothek usw. Lebensgeschichten von 62 Marienthalern Zeitverwendungsbogen: Zeitbudgeterhebung bei 80 Personen Schulaufsätze der Kinder Inventare der Mahlzeiten Protokolle von Beobachtungen Hausbesuche bei 100 Familien Messung der Gehgeschwindigkeit Historische Materialien zur Geschichte von Ort und Fabrik
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19 Das wichtigste Ergebnis der Marienthaler Untersuchung war: Arbeitslosigkeit bewirkt Resignation und Apathie und nicht den Willen, die Welt und die ökonomische und soziale Ordnung radikal umzugestalten. (Marie Jahoda im Interview mit dem österreichischen Fernsehen 1983) Die Apathie-Wirkung der totalen Arbeitslosigkeit hilft rückblickend zu verstehen, warum die Führer-Ideologie des heraufziehenden Nationalsozialismus so erfolgreich war (Lazarsfeld 1960).
20 Leitfrage: Führt Arbeitslosigkeit als Massenschicksal zu Protest oder Apathie? Methodische Vielfalt: Statistiken, Beobachtung, Interviews, Zeitbudgets, Inhaltsanalyse von Schulaufsätzen usw.: cross examination, Triangulation, standardisierte ( quantitative ) und qualitative Methoden. Ergebnisse: Strukturierung des Alltags durch Arbeit, Zeitverwendungsparadox, Zusammenhang von Langzeitarbeitslosigkeit und Apathie/Depression sind auch heute aktuell.
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22 Ergänzung für Interessierte an der kulturellen Unterschiedlichkeit subjektiver Zeitwahrnehmung (plus empirische Studie einer studentischen MTU-Arbeitsgruppe).
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24 Indikatoren für die Geschwindigkeit einer Kultur?
25 Indikatoren für die Geschwindigkeit einer Kultur? Levine: 1. Gehgeschwindigkeit 2. Bedienungszeit bei der Post 3. Genauigkeit der Uhren
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27 Vergleich von 36 US-Städten 1 Boston 2 Buffalo, N.Y. 3 New York 34 Shreverport, LA 35 Sacramento, CA 36 Los Angeles, CA
28 Vergleich von 36 US-Städten 1 Boston 2 Buffalo, N.Y. 3 New York 34 Shreverport, LA 35 Sacramento, CA 36 Los Angeles, CA Zeitansage in Boston N-E-R-V-O-U-S In vielen Orten Kaliforniens P-O-P-C-O-R-N
29 Wikipedia Commons
30 Foto Wikipedia Commons
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32 Wie schnell läuft ein Schweizer? MTU-Arbeit DaForno, Dahinden, Dissler, Elsen, Gratwohl 2011
33 Wie schnell läuft ein Schweizer? MTU-Arbeit DaForno, Dahinden, Dissler, Elsen, Gratwohl 2011 N = 1738 Messungen
34 Wie schnell läuft ein Schweizer? MTU-Arbeit DaForno, Dahinden, Dissler, Elsen, Gratwohl 2011 Zürich Bern Genf Lugano Alle 1,44 1,35 1,43 1,36 Frauen 1,44 1,33 1,37 1,32 Männer 1,44 1,38 1,46 1,39 Arithm. Mittelwerte in m/sec
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36 Wikipedia Commons
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