Lebensqualität bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Wie können Sie Ihre Kompetenz zu Bewältigung steigern?
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- Berndt Waltz
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Lebensqualität bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Wie können Sie Ihre Kompetenz zu Bewältigung steigern? Dr.med Iris Veit Fachärztin für Allgemeinmedizin/ Psychotherapie Bahnhofstraße Herne
2 Erkrankte sind beeinträchtigt durch Müdigkeit und Erschöpfung Angst vor Durchfall Angst durch unsicheren Verlauf und negative Erwartungen Verluste von Freunden/Arbeitsplatz Störungen des Körpererlebens Soziale Folgen
3 Das Selbstbild kann sich verändern Störung im Körperbild Angst vor Attraktivitätsverlust Störung der Sexualität Partnerkonflikte
4 Beziehungen können sich verändern Konflikte in der Partnerschaft Soziale Isolierung Verlust von Freunden Verlust von KollegInnen am Arbeitsplatz
5 Hohe Anpassungsleistungen werden verlangt 10% von Ihnen verzögert sich die Schul- und Berufsausbildung 10% von Ihnen müssen krankheitsbedingt umschulen 24% von Ihnen können nicht vollschichtig arbeiten 10% von Ihnen müssen eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit erhalten Durchschnittsalter des Rentenbeginns 41 Jahre bei M. Crohn. 43 bis 48 bei der Colitis ulcerosa
6 Die Krankheit beeinträchtigt das Selbstwertgefühl Bedrohung, der man sich ohnmächtig ausgeliefert fühlt sie verändert das Selbstbild sie verändert Beziehungen
7 Woran erkennt man eine Depression? Müdigkeit und Leistungsschwäche Traurige Verstimmung Ich bin nichts wert und an allem selber Schuld! Schlafstörungen Gestörte Konzentration Selbstmordgedanken
8 Gemeinsame Entstehung von Depression und Erkrankungen des Immunsystems Mangelnde Geborgenheit und belastende Lebenserfahrungen
9 Chronisch entzündliche Darmerkrankungen beginnen vom Ende der Pubertät und bis zum frühen Erwachsenenalter Dies ist eine empfindsame Zeit prägend für das eigene Selbstwertgefühl In dieser Lebenszeit suchen Jugendliche eine eigene Gruppe und lösen sich vom Elternhaus Sie erleben ihre sexuelle Identität Zeit der Partnersuche Zeit der Berufswahl
10 Krankheitsbeginn Bei manchen eine traumatische Erfahrung Erhöhte Reizbarbeit und Unruhe können Folge eines traumatischen Erlebens sein
11 Ein Entstehungsmodell Frühkindlicher Schmerz Körperliche und sexualisierte Gewalt Mangelnde Nestwärme Genetische Faktoren? Schützende Bedingungen Auslöser Stress: Scheidungen, Umzüge Verluste wichtiger Menschen + - Gestörtes Stress und Immunsystem Veit
12 Anpassung bedarf der Zeit Jeder geht anders mit der Krankheit um
13 Welche Bedeutung hat die Erkrankung für Sie? Stil des Umgangs Gerechte/ungerechte Bestrafung Passive Grundhaltung : Es ist nicht mehr zu ändern. Die wissen schon, was sie tun.. Resignation Selbstbeschuldigung: Ich verdiene es nicht besser. Feind und Bedrohung Schwäche Katastrophisieren: Das wird bestimmt schlimm ausgehen! Rückzug Symptome werden heruntergespielt Herausforderung Manche wollen Helden sein
14 So tun als ob nichts wäre! CED-Betroffene spielen ihre Erkrankung herunter. Sie tun so, als wären sie so normal wie andere. Sie betonen ihre Unabhängigkeit. Sie erwarten, dass die anderen merken, wie es ihnen wirklich geht. Dies kann gefährlich werden Aber Symptome können verschleppt und viele persönliche Probleme nicht angesprochen werden.
15 Für alle hilfreich: Gute Beziehungen Die Vorstellung: Ich verstehe, was mit mir ist Die Vorstellung: Ich kann selbst etwas bewirken
16 Das Schwere leicht machen Ressourcen Krankheit
17 Das Schwere leicht machen Gute Bilder und Erinnerungen hilfreiche Beziehungen Sport und Entspannung Krankheit Ressourcen
18 Stärken Sie Ihre guten Erinnerungen!
19 Besinnen Sie sich auf Ihre eigenen Kräfte und stellen Sie sich andere Fragen Wann ist es mir schon einmal gelungen, etwas zu verändern? Wie habe ich das gemacht? Wer hat mir dabei geholfen? Was habe ich dazu gebraucht? Wer und was kann mir heute helfen?
20 Bilder haben eine heilsame Kraft! Trainieren Sie Ihre Wahrnehmung!
21 Pflegen Sie Ihre guten Beziehungen!
22 Betreiben Sie Sport!
23 Gönnen Sie sich jeden Tag etwas Gutes!
24 Was können Sie selber tun? Machen Sie einen ersten Schritt zu eigener Aktivität Informieren Sie sich Beziehungen heilen. Schließen Sie sich mit anderen Betroffenen zusammen und pflegen Sie Ihre guten Beziehungen Suchen Sie sich eine vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung Schämen Sie sich nicht, mit Ihrem Arzt Unsicherheiten und Gefühle zu besprechen und schonen Sie ihn nicht Bevorzugen Sie alles, wo Sie selber aktiv werden können Durch körperliche Bewegung verbessern Sie Ihr Lebensgefühl Entspannungsverfahren verringern Ängste und verbessern den Umgang mit Stress. Prüfen Sie Ihre Wahrnehmung Nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft. Bilder können heilsam sein. Planen Sie für jeden Tag etwas, das Ihnen Freude macht.
25 Überzeugung der Selbstwirksamkeit kann der Arzt unterstützen Durch kompetente Informationen Durch Verlässlichkeit und Kooperation Durch Anteilnahme und Respekt vor dem Weg, den der Kranke selber wählen will Und durch Offenhalten einer positiven Perspektive
26 Medikamentöse Therapie der Depression Sie machen nicht abhängig und verändern nicht die Persönlichkeit
27 Folie 26 DV1 Dr. Veit;
28 Wann sollten Sie sich zur Psychotherapie entschließen? Bei starken Ängsten Dramatischem Beginn der Erkrankung und traumatischen Erfahrungen Störungen in Ihrem Beziehungssystem
29 Entspannungsverfahren Autogenes Training ist Selbsthypnose Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen Yoga
30 Psychotherapiemethoden Tiefenpsychologische Psychotherapie Kognitive Verhaltenstherapie Systemische Familientherapie/Paartherapie Hypnose-Hypnotherapie Traumatherapie-EMDR
31 Keine Psychotherapiemethode hat bislang in Studien beweisen können, dass der Verlauf der Krankheit verbessert wird
32 Take Home Message Beziehungsmuster beeinflussen den Krankheitsverlauf Gute Beziehungen sind hilfreich Gute innere Bilder haben eine heilsame Kraft
33 Vielen Dank! Das Buch Praxis der psychosomatischen Grundversorgung könnte auch für Sie sehr hilfreich sein.
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