Planung im Sport. Leseprobe. Modul Prof. Dr. Frank Daumann und Michael Barth
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1 Planung im Sport Modul Prof. Dr. Frank Daumann und Michael Barth Leseprobe
2 Planung im Sport Prof. Dr. Frank Daumann und Michael Barth Modul 10130
3 Impressum DAM.Deutsche Akademie für Management GmbH Margaretenstraße Berlin Tel. 030/ Fax. 030/ Verfasser: Prof. Dr. Frank Daumann, Studium der Betriebswirtschaftslehre, Promotion (1993) und Habilitation (1998) in Volkswirtschaftslehre, Inhaber des Lehrstuhls für Sportökonomie am Institut für Sportwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität in Jena; bevorzugte Forschungsgebiete Sportökonomie und Gesundheitsökonomie. Im Bereich der Sportökonomie setzt er sich insbesondere mit betriebswirtschaftlichen Problemfeldern von Sportorganisationen und mit der ökonomischen Analyse der Rahmenbedingungen des Sports, des Dopingphänomens sowie den institutionellen Besonderheiten des Ligasports auseinander. Mag. Michael Barth, Bakk. Sport Studium der Betriebswirtschaft und des Sportmanagements an der Universität Innsbruck (Abschlüsse 2008), wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sportökonomie des Instituts für Sportwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Daumann. An der Universität Innsbruck am Institut für Sportwissenschaft externer Lehrbeauftragter für den Studiengang Sportmanagement und Masterstudent für Sport- und Bewegungswissenschaft, Doktorand am Institut für Finanzwissenschaft der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik. Seine Masterthesis beschäftigt sich mit der Neurorehabilitation von Patienten nach einem neurologischen Akutereignis, die Promotion mit der Organisation, den Förderbedingungen und den Planungsannahmen der Produktion sportlichen Erfolges in Österreich. 2. Version DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Der gesamte Inhalt des vorliegenden Studienbriefs (Texte, Bilder, Grafiken, Design usw.) und jede Auswahl davon unterliegt dem Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums der DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH oder anderer Eigentümer. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Eigentümers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Text berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Sämtliche verwendete Handelsmarken oder Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. Die DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH und ihre Autoren haben höchste Sorgfalt bei der Erstellung des vorliegenden Studienbriefs angewandt. Dennoch übernehmen sie keinerlei Verantwortung oder Haftung für Richtigkeit oder Vollständigkeit, eventuelle Fehler oder Versäumnisse innerhalb des Studienbriefs. Die Inhalte und Materialien werden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zur Verfügung gestellt. Insbesondere erfolgt die Anwendung von im Studienbrief dargestellten Erkenntnissen auf Gefahr des Teilnehmenden. Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Studienbrief bei Personenbezeichnungen stets die männliche Form verwendet. Damit werden Frauen wie Männer gleichermaßen angesprochen. Printed in Germany. By MKM 2 Planung im Sport
4 Inhaltsverzeichnis Symbolverzeichnis 4 Abkürzungsverzeichnis 4 Einleitung 4 1 Planung eine begriffliche Eingrenzung 7 2 Planung in der Betriebswirtschaft Planung und ihre Teilkomplexe Unternehmensleitbildplanung Strategische Unternehmensplanung Operative Planung Erfolgs- und Liquiditätsplanung Planungsprinzipien Planungsprozess Zielanalyse Problemanalyse Alternativenanalyse Prognose Bewertung und Entscheidung Kontrolle 20 3 Rahmenbedingungen der Planung im Bereich des Sports Der Sportbereich im Verhältnis zu anderen Wirtschaftsbereichen Besonderheiten Institutionelle Arrangements Herausforderungen für Sportinstitutionen 26 4 Planung des sportlichen Erfolgs dargestellt am Mannschaftssport Sportunternehmen im Mannschaftssport Sportlicher Erfolg und wirtschaftlicher Erfolg Mannschaftsplanung Investition in Humankapital Strukturelle Zusammenstellung der Mannschaft Anreizsysteme Trainereinsatz und -wechsel 39 5 Fallstudie 43 Fazit und Ausblick 48 Lösungshinweise zu den Kontrollaufgaben 49 Glossar 51 Literaturverzeichnis 54 Stichwortverzeichnis 57 Symbolverzeichnis 3
5 Symbolverzeichnis Beispiel Definition Kontrollfrage Merksatz Studienziele Übungsaufgabe Zusammenfassung Abkürzungsverzeichnis CL DFB FIS IOC LOC Champions League Deutscher Fußball-Bund Fédération Internationale de Ski; Internationaler Skiverband Internationales Olympisches Komitee Lokales Organisations-Komitee
6 Einleitung Planung ist ein omnipräsentes Phänomen. So gibt es kaum einen Bereich, in dem nicht zumindest implizit geplant wird: Das Lesen einer Rundfunkzeitung, die den Plan der jeweiligen Sender wiedergibt und dem Zuschauer die Auswahl erleichtern soll, gehört dazu, die Vorausschau auf den nächsten Urlaub oder gar die Planung zum Bau eines Eigenheims. Pläne werden gefasst für die Freizeit ebenso wie für den Beruf, für die Gestaltung des Abends genauso wie für den Ruhestand und seine Finanzierung. Bereits dem chinesischen Philosophen Laotse wird das Zitat zugeschrieben: Plane das Schwierige da, wo es noch leicht ist. Will man seine Ziele in einem zumindest befriedigenden Ausmaß erreichen, erfordert die Komplexität der Entscheidungsumwelt planerische Maßnahmen und damit eine Abkehr von einer gänzlich spontanen Entscheidungsfindung. So ist es das Grundmuster der Planung, Entscheidungen, die in der Zukunft gefällt werden müssen, bereits in der Gegenwart so festzulegen, dass sich der Entscheidungsspielraum für die Zukunft verengt. Die Vorteile, die ein solches Vorgehen bietet, liegen auf der Hand: Durch den Prozess der Planung und das Festlegen auf eine unter mehreren Handlungsalternativen schützt sich der Planer vor vorschnellen und unüberlegten Entscheidungen. Somit bildet Planung den Gegenpol zur Improvisation, zur Entscheidung aus dem Stegreif. In diesem Studienbrief werden die Grundlagen der Planung ebenso erläutert wie ihre Bestandteile und ihre Bedeutung für das Unternehmen. Darüber hinaus werden die Schritte der Entscheidung, der Steuerung und der Kontrolle dargestellt, die untrennbar mit dem Begriff der Planung verbunden sind. Schließlich wird gezeigt, welche Besonderheiten Planung im sportspezifischen Umfeld aufweist und wie diese im Rahmen der Planung des sportlichen Erfolgs im Mannschaftssport zu berücksichtigen sind. Dabei liegt das Schwergewicht auf der normativen Ebene (Wie sollte Planung vonstattengehen?) und weniger auf der deskriptiven Ebene (Wie erfolgt Planung tatsächlich?). Der Studienbreif endet mit einer Fallstudie, die die Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 exemplarisch aus der Perspektive der Planung betrachtet. Einleitung 5
7 Die im Studienbrief behandelten Themen können Sie anhand der folgenden Literatur vertiefen: Daumann, F. (2011): Grundlagen der Sportökonomie. Konstanz, München. Schierenbeck, H., Wöhle, C.B. (2012): Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre. 18. Aufl., München. Wöhe, G., Döring, U. (2013): Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 25. Aufl., München. Nachdem Sie diesen Studienbrief durchgearbeitet haben, sind Sie in der Lage, Allgemeine Lernziele: den Begriff und die zentralen Merkmale der Planung zu erläutern; die wichtigsten Aspekte der Planung aus Sicht der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre zu erkennen; die Besonderheiten des Sportbereichs zu erkennen und die sich daraus erschließenden Wirkung auf die Rahmenbedingungen der Planung im Sport zu berücksichtigen; die Interdependenzen des sportlichen mit dem wirtschaftlichen Erfolg zu erfassen; die Teilprobleme der Planung sportlichen Erfolgs in Mannschaftssportarten zu erfassen und Handlungsalternativen zu beschreiben; Problembereiche und zentrale Herausforderungen ausgewählter Planungsaufgaben, wie sie am Beispiel der Olympischen Winterspiele Vancouver 2010 auftraten, zu erkennen; die Schwierigkeiten und die wachsende Bedeutung der Planung im Sport zu erfassen. 6 Planung im Sport
8 1 Planung eine begriffliche Eingrenzung Nach der thematischen Einführung, einem Überblick und dem Abstecken unserer Lernziele grenzen wir nun den Begriff der Planung ein und beschreiben ihre zentralen Merkmale. Nachdem Sie dieses Kapitel durchgearbeitet haben, können Sie Studienziele: den Begriff der Planung erläutern; das Verhältnis von Planung und Kontrolle begreifen; die zentralen Merkmale der Planung erklären. Nach Gutenberg (1957) versteht man unter betriebswirtschaftlicher Planung einen ordnenden Akt, der das betriebliche Geschehen in eine für richtig und zweckmäßig befundene Bahn drängt. 1 Zwar grenzt Gutenberg die Kontrolle noch strikt von der Ordnungsfunktion der Planung ab, aber da Planung ohne Kontrolle keinen Nutzen generiert, wird in diesem Studienbrief auch der Teilbereich Kontrolle behandelt. Darüber hinaus ist die Zugehörigkeit des Akts der Entscheidung zur Planung umstritten. Analog zu Kreikebaum (1997) wird hier die Entscheidung als Bestandteil der Planung angesehen. 2 Unternehmerisches Handeln findet stets in einem komplexen Umfeld statt: Zum einen ist der Unternehmer aufgrund kognitiver Beschränkungen nicht in der Lage, alle wichtigen Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten; sein Blick auf das Geschehen ist von Natur aus eingeschränkt. Als Beispiel sei an dieser Stelle kontrafaktisches Denken (in etwa: Denken entgegen der Faktenlage) angeführt, das in seiner Konsequenz zu paradoxen Auswirkungen führen kann. 3 Beispiel: Das Zufriedenheitsurteil olympischer Medaillengewinner hängt von deren subjektiver Bewertung ab: Bronzemedaillengewinner zeigen größere Freude als ihre nach dem objektiven Maßstab der Rangreihenfolge gemessen besseren zweitplatzierten Konkurrenten, die Silbermedaillengewinner. 4 Zum anderen zeichnet sich die zukünftige Entwicklung durch Ungewissheit aus: Das Eintreten zukünftiger Ereignisse und deren Folgen können nur begrenzt bzw. überhaupt nicht vorhergesagt werden. Als Illustration kann 1 Gutenberg, E. 1957, S Kreikebaum, H. 1997, S Aronson, E., Wilson, T. D., Akert, R. M. 2008, S Medvec, V. H., Madey, S. F., Gilovich, T. 1995, S Planung eine begriffliche Eingrenzung 7
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