Wecke die Künstlerin in dir!!

Transkript

1 Wecke die Künstlerin in dir!!

2 Mädchen im Blick Die Arbeitsgemeinschaft NIMA (Netzwerk und Initiative Mädchenarbeit) entwickelt seit 1991 Angebote für Mädchen in Dithmarschen. Mädchenarbeit bedeutet die Interessen und Bedürfnisse von Mädchen wahrzunehmen und sie im Umgang mit den Widersprüchen von neuen Freiräumen und traditionellen Frauenbildern zu unterstützen, damit sie ihre eigenen Anliegen und Bedürfnisse selbstbewusst vertreten. Die ARBEITSGEMEINSCHAFT NIMA setzt sich aus Frauen zusammen, die sich in unterschiedlichen Bereichen für Mädchen und Frauen engagieren: * Jugendzentren * Jugendamt * Ganztagsschulen * Gleichstellungsstellen * Frauen helfen Frauen * Frauenhaus *Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern u. viele mehr Ziel von NIMA ist es, die mit Mädchen arbeitenden Frauen zu vernetzen und mädchengerechte Angebote und Strukturen in der Jugendhilfe weiter zu entwickeln.

3 Zu den Aufgaben gehören u.a. Organisation und Durchführung kreisweiter Fortbildungsveranstaltungen und Projekte zur Mädchenarbeit Förderung der Vernetzung der in der Mädchenarbeit tätigen Frauen Zusammenarbeit mit Arbeitsgemeinschaften auf Landesebene Verbesserung der personellen Ausstattung in der Mädchenarbeit 2003 ist die Idee entstanden für Mädchen ein Bildungs- und Kulturzentrum in Dithmarschen zu schaffen. Es soll ein Treffpunkt für Mädchen werden. In eigenen Räumlichkeiten sollen Mädchen sich mit unterschiedlichen Rollenerwartungen auseinandersetzen und jenseits des Einflussbereichs der Jungen ungestört die unterschiedlichsten Dinge machen können: malen, fotografieren, tanzen, computern, klönen, schreiben und vieles mehr. In einem ersten Schritt hat NIMA Dithmarscher KÜNSTLERINNEN angesprochen, die Lust haben diese Idee und das Projekt tatkräftig zu unterstützen. Da wir bisher keine eigenen Räumlichkeiten haben, sind wir in unterschiedlichen Bereichen mit Workshops für Mädchen gestartet: Malen, plastisches Gestalten, Radiomachen, eigene Broschüren erstellen sowie Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse sind im Programm. In Zusammenarbeit mit den Schulen sind Projekte zur Berufs- und Lebensplanung und Bewerbungstrainings "Style your future" durchgeführt worden. Wir bieten die Workshops für 10-12jährige und 13-15jährige Mädchen an.

4 Wecke die Künstlerin in dir 2003 hat erstmalig ein Malwochenende stattgefunden. Gunda Roosen, als erfahrene Kunstpädagogin war von Anfang an dabei. Regelmäßig finden im Haus Quellengrund in Kleve Workshops statt. Pädagogisch begleitet werden die Wochenenden von Frauen aus dem Arbeitskreis. Die Mädchen können hier großformatige Bilder malen. Kennengelernt haben die Mädchen u.a. Friedensreich Hundertwasser, Pablo Picasso, Gabriele Münter, und Paula Modersohn-Becker. Mit den Malwochenenden möchten wir den Mädchen auch Künstlerinnen näher bringen. Frauen haben nie dieselben Bedingungen vorgefunden wir ihre Kollegen. Für sie war es früher weitaus schwerer eine Ausbildung zu bekommen oder als "Selfmadewomen" ihre Werke zu verkaufen. Sie mussten den Zugang zu den Akademien und gleiche Chancen auf dem Kunstmarkt einfordern. Mittlerweile werden ihre bedeutenden Beiträge zur Kunst gewürdigt. Es gab sie schon immer, nur haben sie oft nicht den Bekanntheitsgrad erlangt konnten wir eine weitere Kunstpädagogin gewinnen, Claudia Westphal-Oelerich. Mit ihr konnten wir das Angebot für Mädchen erweitern. Ihr Schwerpunkt ist das plastische Gestalten. Dick Rund Bunt. Aus Draht und Papiermachee entstanden "Superweiber" in Anlehnung an Niki de Saint Phalles. Finanziert wird die Mädchenarbeit mit Mitteln vom Land, dem Kreis und vor allem der tatkräftigen Unterstützung der Frauen im Arbeitskreis.

5 Aufbau der Malkurse An den Malwochenenden steht immer ein Maler oder eine Malerin im Mittelpunkt. Um diese intensiv kennen zu lernen, sucht sich jede aus ausliegenden Postkarten und Kalenderbildern ein Werk aus, empfindet und gestaltet dieses nach. Wie hat der/die Maler/in gemalt, was sind die Eigenheiten. Je nach Aufgabenstellung konnten Teile gemalt, andere frei hinzugefügt oder ein völlig eigenes Motiv entwickelt werden. Hierbei lernen die Mädchen die Komposition und Farbgebung des Bildes und den Malstil der Künstlerin oder des Künstlers kennen. Bisher wurden folgende Künstler/innen bearbeitet. Hundertwasser (intensive Farbgebung, harmonische runde, ovale und spiralförmige Gebilde) Picasso Frauenbilder (ausdrucksvolle Gesichter in expressionistischer Malweise, Umsetzung eines eigenen expressionistischen Selbstbildnisses). Gabriele Münter (expressive Landschaften) Paula Moderson-Becker (einfache Menschen in einfachen Formen) Nach der intensiven Beschäftigung mit einem/r Künstler/in geht es zurück in die Realität. Es werden Pflanzen oder Blumen aus der unmittelbaren Umgebung als Thema genommen. Die Blüten werden überdimensional gemalt. Von den Mädchen wird ein großer Einsatz und Konzentration gefordert. Es ist bewundernswert, wie intensiv sie arbeiten und bemüht sind, ihre Ideen auf die Leinwand zu bringen.

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7 Atlantis

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9 Hundertwasser 2004

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15 Picasso - Frauenbilder 2005

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19 Ausstellung 2006

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31 Gabriele Münter 2007

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37 Hundertwasser 2008

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41 Expressionistisches Selbstportrait 2008

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45 Modersohn-Becker 2009

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51 DICK RUND BUNT -Niki de Saint Phalles 2009 Während des Wochenendes konnten die Mädchen unter Anleitung der Kunstpädagogin Claudia Westphal-Oelerich 'Superweiber' in Anlehnung an Niki de Saint Phalles gestalten. Das Entwerfen und plastische Gestalten von Figuren schult das Vorstellungsvermögen und erfordert die Auseinandersetzung mit der eigenen Körperlichkeit. Die Mädchen mußten zunächst eine Skizze über Größe und Form ihrer Skulptur anfertigen und entsprechend der Größe den Draht zuschneiden. Der Draht wurde auf einem vorgefertigten Holzstiel befestigt und zu einer Figur modelliert. Das Modellieren aus dem Drahtgeflecht erfordert viel Fingerspitzengefühl und Ausdauer, da die Drähte der einzelnen Maschen zunächst aufgeschnitten und später verknotet werden müssen. Nachdem der Körper aus Draht fertig war, wurden mehrere Lagen Papiermaschee aufgetragen. Dieser gestalterische Prozess dauerte bis spät in den Abend. Die geschaffenen Figuren wurden bemalt und die Farbe mit Lack haltbar gemacht. Zum Ende waren die Mädchen geschafft, aber zufrieden und stolz auf ihre geschaffenen Figuren. Einige gaben ihr einen Namen.

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58 Weitere Aktivitäten Radioworkshops Computerkurse Projekte zur Berufs- und Lebensplanung Selbstbehauptungskurse Tipps für Mädchen Fachtagungen und Fortbildungen Herausgeberin Arbeitsgemeinschaft NIMA Texte & Bildbearbeitung: Margot Wilke, Christel Kapelke Fotografien: Silvia Petersen, Jutta Neubauer, Dorte Ketelhut Finanzierung: Kreis Dithmarschen