Ressourcenausstattung und komparative Vorteile: Das Heckscher- Ohlin-Modell
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- Ina Seidel
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1 Ressourcenausstattung und komparative Vorteile: Das Heckscher- Ohlin-Modell Einführung Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Empirische Belege für das Heckscher-Ohlin- Modell 1
2 Einführung Außenhandel kann zum Teil durch Unterschiede in der Arbeitsproduktivität erklärt werden, widerspiegelt jedoch auch die je nach Land unterschiedliche Ausstattung mit Ressourcen. Handel hat Verteilungsaspekte wenn mehr als eine Ressource vorhanden. 2
3 3
4 4
5 Einführung Die Heckscher-Ohlin-Theorie besagt: Ressourcenunterschiede bilden die einzige Ursache für Außenhandel Der komparative Vorteil wird beeinflusst durch: die relative Faktorausstattung (der Volkswirtschaft) die relative Faktorintensität (der Güterproduktion) Handel wirkt sich auf Verteilung aus Sie wird auch als Faktorproportionentheorie bezeichnet 5
6 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Annahmen des Modells Eine Volkswirtschaft kann zwei Güter produzieren: Textilien und Lebensmittel. Die Produktion dieser Güter erfordert zwei Faktoren, die nur begrenzt verfügbar sind, Arbeit (L) und Boden (T). Die Lebensmittelproduktion ist bodenintensiv, die Textilproduktion arbeitsintensiv. Auf allen Märkten herrscht vollständiger Wettbewerb. 6
7 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Produktionsmöglichkeiten ergeben sich aus den Beständen an Arbeit und Boden: a TF Q F + a TC Q C T Gesamtbetrag der Bodenressourcen Benötigter Boden für die Produktion einer Einheit Lebensmittel Gesamtbetrag der Lebensmittelproduktion Benötigter Boden für die Produktion einer Einheit Textilien a LF Q F + a LC Q C L Gesamtbetrag der Textilproduktion Gesamtbetrag der Arbeitsressourcen Benötigte Arbeitszeit für die Produktion einer Einheit Lebensmittel Benötigte Arbeitszeit für die Produktion einer Einheit Textilien 7
8 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Faktorintensität Textilproduktion ist arbeitsintensiv, d.h. a LC / a TC > a LF / a TF für jede Lohn-Pacht-Relation. Das ist gleichbedeutend damit dass, die Lebensmittelproduktion bodenintensiv ist, d.h. a TF / a LF > a TC / a LC für jede Lohn-Pacht-Relation. 8
9 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Die Transformationskurve ohne Faktorsubstitution a LC / a LF > a TC / a TF 9
10 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Die Opportunitätskosten von Textilien in Lebensmitteln sind in diesem Modell nicht konstant: sie sind niedrig, wenn die Volkswirtschaft wenige Textilien und viele Lebensmittel produziert. sie sind hoch, wenn viele Textilien und wenige Lebensmittel hergestellt werden. Dass die Inputkoeffizienten fix sind, ist (jedenfalls für die längere Frist) nicht realistisch. Bei freier Kapazität an Arbeit sinken die Löhne relativ zur Pacht, bis beide Faktoren vollbeschäftigt sind. Bei freier Kapazität an Boden sinkt die Pacht relativ zu den Löhnen, bis beide Faktoren vollbeschäftigt sind. 10
11 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Die Transformationskurve mit Faktorsubstitution Q F Q C 11
12 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Produktion hängt von relativen Preisen ab Produktionswert V = P c Q c + P f Q f Q F Isowertlinie Steigung P c / P f Q C 12
13 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Mögliche Faktoreinsatzkombinationen in der Lebensmittelproduktion Einsatz der Bodeneinheiten a TF, in Hektar pro Kalorie Input-Kombinationen zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel // Einsatz an Arbeitseinheiten, a LF, in Stunden pro Kalorie 13
14 Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen Die Entscheidung über das optimale Boden-Arbeits-Verhältnis Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Bodeneinheiten, a TF Isokostenlinie 1 // Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Arbeitseinheiten, a LF 14
15 Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen Veränderung des Lohn-Pacht-Verhältnisses Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Bodeneinheiten, a TF 2 Steigung = - (w/r) 2 Steigung = - (w/r) 1 1 // Zur Produktion einer Kalorie Lebensmittel eingesetzte Arbeitseinheiten, a LF 15
16 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Faktorpreise und mögliche Faktoreinsatzkombinationen Lohn-Zins- Verhältnis, w/r CC FF Boden-Arbeits- Verhältnis, T/L 16
17 Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen Bestimmung des Lohn-Pacht-Verhältnisses Bodeneinsatz FF Steigung = - (w/r) CC Arbeitseinsatz 17
18 Faktorpreise, Güterpreise und Faktoreinsatzkombinationen Anstieg des Textilpreises Bodeneinsatz FF Steigung = - (w/r) 1 Steigung = - (w/r) 2 CC 2 CC 1 Arbeitseinsatz 18
19 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Relativer Textilpreis, P C /P F Faktorpreise und Güterpreise SS Lohn-Pacht- Verhältnis, w/r 19
20 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Faktorpreise und Güterpreise Stolper-Samuelson-Effekt: Wenn der relative Preis eines Gutes bei konstanten Faktorangeboten steigt, dann wächst das nominale und reale Einkommen (gemessen in beiden Gütern) desjenigen Faktors, der in der Produktion dieses Gutes intensiv genutzt wird, während das nominale und reale Einkommen (gemessen in beiden Gütern) des anderen Faktors sinkt. Entsprechendes gilt umgekehrt. 20
21 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Von Güterpreisen zur Inputwahl Lohn-Zins- Verhältnis, w/r (w/r) 2 CC FF (w/r) 1 SS Relativer (P (P Boden- C /P F ) 1 (T (T C /L C ) 2 C /L C ) 1 (T (T F /L F ) 2 F /L F ) 1 C /P F ) 2 Textilpreis, Arbeits- P C /P F ansteigend ansteigend Verhältnis, T/L 21
22 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Folgen eines Anstiegs des relativen Textilpreises in Lebensmitteln, P C /P F : Das Einkommen der Arbeiter im Verhältnis zum Einkommen der Grundbesitzer, w/r, steigt an. Sowohl in der Textil- als auch in der Lebensmittelproduktion steigt der Bodeneinsatz im Verhältnis zum Arbeitseinsatz, T/L, und damit auch das Grenzprodukt der Arbeit in beiden Sektoren. Die Kaufkraft der Arbeiter nimmt zu und diejenige der Grundbesitzer nimmt ab, da in beiden Sektoren die Reallöhne steigen und der reale Bodenzins sinkt. 22
23 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Ressourcen und Produktionsmenge Wie wird die Allokation der Ressourcen bestimmt? Wenn die Preise für Textilien und Lebensmittel sowie der Bestand an Boden und Arbeit gegeben sind, lässt sich ermitteln, welche Ressourcenanteile die Volkswirtschaft der Produktion jedes Guts zuweist. 23
24 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Allokation der Ressourcen zunehmend Arbeitseinsatz in der LebensmittelproduktionL F O F Bodeneinsatz in der Textilproduktion T C O C Arbeitseinsatz in der Textilproduktion F 1 L C C T F Bodeneinsatz in der Lebensmittelproduktion zunehmend 24
25 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Wie wirken sich Änderungen der Ressourcen auf die Produktionsmengen aus? Der Rybczynski-Effekt: Wenn der Bestand eines Produktionsfaktors (T oder L) zunimmt, dann steigt bei gegebenen Güterpreisen das Angebot an demjenigen Gut, in dessen Produktion dieser Faktor intensiv genutzt wird, während das Angebot an dem anderen Gut zurückgeht. Das Entsprechende gilt umgekehrt. 25
26 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Erhöhung des Bodenangebots Zunehmend Arbeitseinsatz in der LebensmittelproduktionL 2 F L 1 F O 2 F Bodeneinsatz in der Textilproduktion T 1 C T 2 C O C Arbeitseinsatz in der Textilproduktion Zunehmend F 2 2 F 1 L 2 C 1 L 1 C C O 1 F T 1 F T 2 F Bodeneinsatz in der Lebensmittelproduktion 26
27 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Ressourcen und Produktionsmöglichkeiten Lebensmittelproduktion, Q F Q 2 F 2 Steigung = -P C /P F Q 1 F 1 Steigung = -P C /P F TT 1 TT 2 Q 2 C Q 1 C Textilproduktion, Q C 27
28 Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Eine Erhöhung des Angebots an Boden (Arbeit) bedingt eine einseitige Expansion der Produktionsmöglichkeiten für Lebensmittel (Textilien). Die einseitigen Wirkungen von Ressourcenerhöhungen (bzw. verringerungen) auf die Produktionsmöglichkeiten lassen erkennen, weshalb eine unterschiedliche Ausstattung mit Ressourcen ursächlich für Außenhandel ist. Eine Volkswirtschaft produziert in der Regel diejenigen Güter relativ effektiv, in deren Herstellung ihre relativ reichhaltigen Faktoren intensiv genutzt werden. 28
29 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Annahmen des Heckscher-Ohlin-Modells: Zwei Länder (Inland und Ausland) Identische homothetische Präferenzen identische Technologie unterschiedliche Ressourcen Inland hat eine höhere proportionale Arbeitsausstattung als Ausland. Vollkommene Konkurrenz Die Produktionsstruktur der Volkwirtschaft beider Länder ist von den beiden gleichen Faktoren geprägt. 29
30 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Faktorreichtum: Inland heißt arbeitsreich (relativ zum Ausland), falls L/T > L * /T *. Inland ist arbeitsreich genau dann, wenn w/r < w * /r *. Inland ist arbeitsreich genau dann, wenn der relative Autarkiepreis des arbeitsintensiven Gutes im Inland kleiner als im Ausland ist. 30
31 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Außenhandel führt zum Ausgleich der relativen Preise Relativer Textilpreis, P C /P F RS * RS RD Relative Textilmenge, Q C + Q * C Q F + Q * F 31
32 Wirkungen des internationalen Handels Wirkungen Inland: Relativer Textilpreis steigt. Reallohn (ausgedrückt in beiden Gütern) steigt. Reale Pacht (ausgedrückt in beiden Gütern) sinkt. Output Textilien steigt. Textilien werden exportiert. Output Lebensmittel sinkt. Lebensmittel werden importiert. 32
33 Wirkungen des internationalen Handels Wirkungen Ausland: 33
34 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Das Heckscher-Ohlin-Theorem: Ein Land exportiert dasjenige Gut, in dessen Herstellung sein reichlicher Faktor intensiv genutzt wird, und importiert dasjenige Gut, in dessen Herstellung sein knapper Faktor intensiv genutzt wird. 34
35 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Außenhandel und Einkommensverteilung Außenhandel führt zur Konvergenz der relativen Preise. Veränderungen der relativen Preise haben in beiden Ländern starke Auswirkungen auf die relativen Einkommen der Faktoren Arbeit und Boden: 35
36 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren In Inland steigt der relative Textilpreis. Die Folgen: Das Realeinkommen der Arbeiter steigt und das Realeinkommen der Grundbesitzer sinkt. In Ausland sinkt der relative Textilpreis, mit umgekehrten Folgen: Das Realeinkommen der Arbeiter sinkt und das Realeinkommen der Grundbesitzer steigt.. Die Besitzer der reichlichen Faktoren profitieren vom Außenhandel, die Besitzer der knappen Faktoren erleiden Einbußen. 36
37 Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei Faktoren Empirische Evidenz: Anderton and Brenton (1998) für Großbritannien Annahme: zwei Produktionsfaktoren, qualifizierte und nicht-qualifizierte Arbeit Regressionsanalyse mit Daten für 1970 bis 1986 Ergebnisse: Importe von Niedriglohnländern führen zu fallenden relativen Löhnen für Niedrigqualifizierte Importe von Niedriglohnländern erklären bis zu 40% des Anstiegs der Lohnungleichheit zwischen qualifizierten und nicht-qualifizierten Arbeitern Empirische Verbindung zwischen Importen und Löhnen jedoch nicht generell akzeptiert 37
38 Wirkungen des internationalen Handels Faktorpreis-Ausgleichs-Theorem: Wenn sich die Länder nicht vollständig spezialisieren, gleichen sich die Faktorpreise einander vollkommen an. (Wenn mindestens eines der Länder sich vollkommen spezialisiert, nehmen die Faktorpreisunterschiede ab, aber verschwinden im allgemeinen nicht vollständig.) 38
39 Wirkungen des internationalen Handels Internationale Lohnsätze im Vergleich, (USA = 100) 39
40 Wirkungen des internationalen Handels Drei Annahmen, die für die Prognose des Faktorpreisausgleichs eine entscheidende Rolle spielen, treffen in der Realität nicht zu: Beide Länder produzieren beide Güter. Beide Länder wenden die gleiche Produktionstechnik an. In beiden Ländern herrschen aufgrund des Außenhandels die gleichen Preise. Das Faktorpreisausgleichstheorem besagt nicht, dass der Außenhandel internationale Unterschiede des Pro- Kopf-Einkommens reduziert oder beseitigt. 40
41 Wirkungen des internationalen Handels Handel hat Verteilungseffekte Gesellschaftliche Gruppen opponieren gegen freien Handel, weil sie ihr Realeinkommen bedroht sehen. Nach dem Heckscher-Ohlin-Modell sind die reichlichen Faktoren die Gewinner, die knappen Faktoren die Verlierer (bei uns also z.b. die unqualifizierten Arbeiter). Einzelne Gruppen können aber noch stärker betroffen sein, wenn sie Faktoren besitzen, die nur in einem Sektor verwendet oder nur unter erheblichem Kosten- und Zeitaufwand in andere Sektoren transferiert werden können. 41
42 Empirische Belege für das Heckscher-Ohlin-Modell The prediction [of HO] is elegant, intuitive, and spectacularly at odds with the data. (Davis and Weinstein, AER, 2001) 42
43 Empirische Belege für das Heckscher-Ohlin-Modell Das Leontief-Paradox Leontief stellte fest, dass die Exporte der USA weniger kapitalintensiv waren als die Importe, obwohl die USA das kapitalreichste Land der Welt sind. Tests anhand weltweiter Daten Eine Studie von Bowen, Leamer, and Sveikauskas bestätigte das Leontief-Paradox mit Hilfe von Daten aus einer Vielzahl von Ländern. 43
44 Empirische Belege für das Heckscher-Ohlin-Modell Faktorinhalt der Exporte und Importe der USA im Jahr
45 Empirische Belege für das Heckscher-Ohlin-Modell Tests des Heckscher-Ohlin-Modells 45
46 Empirische Belege für das Heckscher-Ohlin-Modell Zu geringer Außenhandel ( Missing Trade ) Trefler (1995) findet, dass das Volumen des Außenhandels viel kleiner ist, als vom HO-Modell prognostiziert. Nach HO müsste der Arbeitsgehalt des Konsums eines Landes den Anteil an der Arbeit der Welt ausmachen, den das Einkommen am Einkommen der Welt hat. China hat 3% am Welteinkommen, aber 15% der Welt-Arbeitskräfte, müsste also Arbeit im Umfang von 12% der Weltarbeitskräfte indirekt exportieren. USA hat 25% am Welteinkommen, aber nur 5% der Welt-Arbeitskräfte, müsste also Arbeit im Umfang von 20% der Weltarbeitskräfte indirekt importieren. 46
47 Empirische Belege für das Heckscher-Ohlin-Modell In Wirklichkeit ist der effektive Arbeitseinsatz pro Arbeiter in den USA viel höher als in China. Geschätzte technologische Effizienz, 1983 (USA = 1) Gleiche Technologie ist keine empirisch valide Annahme. Dann sind aber auch sektorspezifische Technologieunterschiede möglich. 47
48 Zusammenfassung Das Heckscher-Ohlin-Modell, in dem unter Einsatz von zwei Produktionsfaktoren zwei Güter hergestellt werden, konzentriert sich auf die Bedeutung der Ressourcen für den Außenhandel. Ein Preisanstieg des arbeitsintensiven Guts bewirkt eine Einkommensumverteilung zugunsten der Arbeiter: Der Reallohn der Arbeiter steigt im Verhältnis zu beiden Gütern, während das Einkommen der Grundbesitzer im Verhältnis zu beiden Gütern sinkt. 48
49 Zusammenfassung Eine Erhöhung der Ausstattung mit einem Produktionsfaktor steigert bei allen gegebenen Warenpreisen das Angebot an demjenigen Gut, in dessen Produktion dieser Faktor intensiv genutzt wird, und senkt das Angebot des anderen Guts. Die Heckscher-Ohlin-Theorie prognostiziert folgende Außenhandelsstruktur: Ein Land exportiert die Güter, bei deren Produktion sein reichlicher Faktor intensiv genutzt wird, und importiert die Güter, bei deren Produktion sein knapper Faktor intensiv genutzt wird. 49
50 Zusammenfassung Die Besitzer der reichlichen Faktoren profitieren vom Außenhandel, die Besitzer knapper Faktoren erleiden Einbußen. Der empirische Nachweis des Heckscher-Ohlin- Modells gelang nur bedingt. Die meisten Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass allein Ressourcenunterschiede die Strukturen des Welthandels oder die internationalen Faktorpreise erklären können. 50
51 Literaturhinweise Krugman und Obstfeld, Kapitel 4 Davis, D. and D. Weinstein, The factor content of trade, Kapitel 5 in Choi and Harrigan (Hrsg.), Handbook of International Trade, Blackwell Publishing, 2003 (weiterführend zur Empirie) 51
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