Matthäus 1, Das Kind mit den drei Namen.

Transkript

1 1. Das Kind mit den drei Namen. Matthäus 1, Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Mt. 27, 46 Da hängt ein Mann an einem Galgen, verurteilt von korrupten Richtern, hingerichtet von Tötungs-Profis, und schreit seine ganze Gottverlassenheit hinaus. Eigentlich war Gott mit ihm doch nun hat der sich von ihm abgewandt. Der Mann am Kreuz trägt die Gottverlassenheit der ganzen Welt, damit kein anderer sie mehr tragen muss. / Schnitt. 33 Jahre vorher. Ein kleiner Junge wird geboren. In Bethlehem. Unter seltsamen, wunderbaren, heiligen Umständen. Da gab es viele Fragen und nicht viele Antworten. Drei Namen bekommt das Kind: Christus das ist die griechische Übersetzung des hebräischen Messias und bedeutet der Gesalbte. Gesalbt von Gott. Gesandt von Gott. Er ist die Erfüllung der alten Verheißungen. Gott hält sein Versprechen. Die Zeit ist erfüllt. Christus ist geboren. Christus das ist sein Titel, sein Dienst, seine Berufung. Jesus so nennen ihn seine Eltern. Und so wird er auch später von allen gerufen werden, die zu ihm eine Beziehung aufbauen. Jesus, Jeshua, Josua Gott ist Hilfe. Viele fromme Jungen damals bekamen diesen Namen als Erinnerung an den großartigen Gottesmann und Nachfolger des Mose. Sie lebten als wandelnder Hinweis auf den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, sie erinnerten an den Gott Israels, der sein Volk trotz aller Irrwege nie aus den Augen verlor, sondern ihnen immer wieder seine Hilfe gesandt hatte. Und Er tat es mit diesem Kind wieder. Jesus er war dazu bestimmt, sein Volk von seinen Sünden zu retten, ja, alle Welt mit Gott zu versöhnen. Und jeder, der seinen Namen anrufen würde, würde das erfahren. Immanuel das heißt übersetzt Gott mit uns.

2 2 Dieser Name beschreibt, was die erleben würden, denen er sich zuwenden würde: Gott selbst kommt uns entgegen. Er ist der Gottessohn, der Immanuel, sein Name ist Programm: Gott ist mit uns! Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde! 2. Gott, der Herr, hätte allen Grund, gegen uns zu sein! Das Drama hat eine lange Geschichte. Auf den ersten Seiten der Bibel schon wird uns berichtet, wie die Menschen gegen den Schöpfer rebellierten und meinten, die Entscheidung über gut und böse in die eigenen Hände nehmen zu können. Diese Selbstüberschätzung hat Mord und Totschlag in das Leben der Menschen gebracht. Wir haben das Paradies verloren. Seitdem wird um s Überleben gekämpft und zwar mit harten Bandagen. Jeder hat Angst, zu kurz zu kommen. Und wir sind aus demselben Holz geschnitzt. Dann erwählte Gott sich ein Volk, um ein Zeichen zu setzen, um uns Anschauungsunterricht zu geben. Er wollte dieses Volk segnen und es zum Segen machen für alle Völker. Wer Israel sah, sollte sehen, wie es ist, wenn Menschen dem lebendigen Gott vertrauen und ihm Gehorsam sind. Wer Israel sah, sollte staunen über Gott! Aber das Vorbild wurde zum Zerrbild. Segen wurde zu Fluch. - Wer Israel anschaute, sah wie es ist, wenn ein Volk Gott misstraut und ihm ungehorsam ist. - Wer Israel anschaute, erschrak, weil er mit ansehen musste, wie es ist, wenn Gott seine schützende Hand wegnimmt und Menschen sich selbst überlässt und sie durch sein Gericht zur Umkehr ruft. Und doch gab es immer wieder Zeichen des Erbarmens. Gott wollte nicht gegen sein Volk sein, sondern mit ihm! Und Gott gab ein Versprechen und erneuert es über die Jahrhunderte immer wieder: Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen! Jer. 31, 31

3 3 Und dann ist die Zeit gekommen: Gott schickt seinen Christus, seinen Gesalbten. Jesus wird geboren, die Mensch gewordene Hilfe Gottes. Der Immanuel ist da, Gott ist mit uns! So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn sandte, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben! Johannes 3, Immanuel Gott mit uns! Was bedeutet das? Als Jesus am Kreuz von Golgatha hängt und stirbt, trägt er alle Gottverlassenheit dieser Welt stellvertretend auch Deine und meine! Er, der als einziger ohne Sünde war und mit Gott völlig eins, er nimmt unseren Platz ein, nimmt den Zorn Gottes auf sich und stirbt. Dieses Opfer nimmt Gott an und weckt Jesus auf von den Toten. Seitdem ist kein Opfer mehr nötig. Es ist vollbracht! - Wer Jesus glaubt, der ist gerettet! - Wer Jesus glaubt, dem wird vergeben! - Wer Jesus glaubt, der erfährt: Gott ist mit ihm! Denn Jesus ist der Immanuel Gott mit uns! Wie kann man das erleben? Drei Beispiele aus der Bibel: 1. Beispiel: Josua Interessant, das gerade der, auf dessen Name der Name Jesus zurückgeht, Josua, der war, der wohl am eindrücklichsten von Gott gesagt bekam, dass Er mit ihm sein würde: Nachdem Mose, der Knecht des Herrn, gestorben war, sprach der Herr zu Josua, dem Sohn Nuns, Moses Diener: Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. Sei getrost und unverzagt Josua 1, Josua sollte ein Volk, das nur Wüste kannte, in das Land Kanaan bringen. Gott hatte es ihnen zugeteilt ihm gehörte die Erde schließlich. Das sahen die Völker in Kanaan anders. Es würde Kämpfe geben.

4 4 Die Last seiner Führungsaufgabe hätte Josua mutlos machen können. Darum sagt Gott ihm noch einmal: Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. Josua 1, 9 Ich möchte heute Morgen denen unter uns Mut machen, denen Gott vielleicht gerade einen schweren Weg zumutet oder die von Ihm eine Aufgabe anvertraut bekommen haben, vor deren Verantwortung sie manchmal zurückschrecken ob als Mutter oder Vater oder als Vorgesetzter im Beruf oder als Mitarbeiter in der Gemeinde: Vertraue auf Jesus! Jesus ist der Immanuel der Gott mit uns! Vielleicht fühlst Du Dich mit manchem und auch von manchem allein gelassen. Aber Jesus ist da! Er ist der Immanuel der Gott mit uns! 2. Beispiel: Israel Als das Volk Israel Gott untreu wurde, ließ Gott Gericht über sie kommen: Sie gerieten unter Fremdherrschaft, ihre Heimat wurde zerstört, sie wurden verschleppt nach Babylon ins Exil. Gott warnte sie davor und kündigte es ihnen an. Eine schreckliche Botschaft. Und doch war auch diese Botschaft schon durchsetzt mit Hoffnung und mit wunderbaren Verheißungen, so z.b. beim Propheten Jesaja: Jesaja 41, 8 14 lesen! Vielleicht ist hier heute Morgen jemand, der sich so entwurzelt und vertrieben vorkommt. Vielleicht würdest Du sogar sagen: Manches habe ich mir selbst zuzuschreiben, ich hab es mir selbst eingebrockt! Setze deine Hoffnung auf Jesus, rufe ihn um Hilfe an, gib ihm dein Vertrauen. Jesus ist der Immanuel der Gott mit uns! Wir haben ja auch heute wieder einige Flüchtlinge in unserer Mitte, die Heimat und Familie und Hab und Gut und mehr verloren haben und hier in Deutschland ganz neu anfangen müssen. Sie sind wirklich im Exil.

5 5 Aber sie machen es genau richtig: Sie hoffen auf Jesus, sie suchen die Gemeinschaft mit Christen und sie erleben Jesus in unserer Mitte und wir mit ihnen. Denn Jesus ist der Immanuel der Gott mit uns! 3. Beispiel: Maria Als der Verkündigungsengel Gabriel zu Maria kommt und über ihr die Berufung ihres Lebens ausspricht, nämlich dass sie den Retter der Menschen, den Sohn des Höchsten, zur Welt bringen würde, da ist das erste, was der Engel ihr sagt, dieser Gruß und Zuspruch: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit Dir! Lukas 1, 28 Maria erlebte in unvergleichlicher Weise Gottes Zuwendung und Eingreifen. Und später wurde aus der Mutter Jesu auch die Frau, die sich zur Gemeinde hielt und Jesus als dem Christus glaubte. Am vergangenen Sonntag haben wir im Abendgottesdienst, im JIM, über Marias Berufung nachgedacht, und ich habe vor allem die jungen Leute aufgerufen, wie Maria ihr Leben für Gottes Ziele zur Verfügung zu stellen und wie sie zu sagen: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast! Lukas 1, 38 Einige haben das bewusst gewagt. Vielleicht habt Ihr inzwischen schon wieder etwas den Mut verloren. Der Alltag verdrängt die Sonntagsgefühle so schnell. Ich möchte Euch und alle, die sich entschieden haben, zuerst nach Gottes Reich und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten, grüßen und ermutigen: Als Nachfolger Jesu sei Ihr Begnadete! Jesus ist der Immanuel der Gott mit uns! Noch einmal: Wie zeigt sich das, dass Gott nicht nur für uns ist, sondern mit uns? Jesus sagte einmal: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen! Johannes 14, 23

6 6 Jesus beschrieb damit, wie es ist, wenn der Heilige Geist in unser Leben kommt. Wenn wir Jesus annehmen, wohnt Gott durch den Heiligen Geist in unserem Leben: - Nie mehr sind wir alleingelassen. - Immer ist Gott nur ein Gebet weit weg. - Der Tröster und Beistand wirkt in uns und prägt und leitet unser Denken und Wollen und schützt unser Gemüt. - Der Heilige Geist in unserem Leben ist der Vorgeschmack auf den neuen Himmel und die neue Erde, wenn Gott selbst unter uns wohnen wird und wir ihn sehen wie er ist! Welch ein Geschenk: Gott schickt seinen Sohn zu uns, Jesus Christus, den Immanuel. Durch ihn ist Gott mit uns! O lasset uns anbeten den König! Amen. Volkmar Glöckner 2012