Aufbau von Integrationsprojekten von WfbM-Trägern Von der ersten Idee zum erfolgreichen Businessplan
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- Sofie Haupt
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1 Aufbau von Integrationsprojekten von WfbM-Trägern Von der ersten Idee zum erfolgreichen Businessplan faf-gmbh.de Nürnberg 8. März 2012
2 Definition im SGB IX und den BIH Empfehlungen (1) Integrationsprojekte i.s. des 132 SGB IX sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Unternehmen (Integrationsunternehmen) oder unternehmensinterne Betriebe (Integrationsbetriebe) oder Abteilungen (Integrationsabteilungen) zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, deren Teilhabe an einer sonstigen Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auf besondere Schwierigkeiten stößt.
3 Definition im SGB IX und den BIH Empfehlungen (2) Integrationsprojekte sollen insbesondere schwerbehinderte Menschen beschäftigen, die geistige, seelische, schwere körperliche Behinderungen oder Mehrfachbehinderungen aufweisen und deren Behinderung sich bei der Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt besonders nachteilig auswirkt nach einer Vorbereitung in einer WfbM oder psychatrischen Einrichtung für einen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt in Betracht kommen die als Abgänger von Sonderschulen Aussicht auf eine Beschäftigung ersten Arbeitsmarkt haben. (Zielgruppenklärung durch das Integrationsamt)
4 Definition im SGB IX und den BIH Empfehlungen (3) Aufgaben: Integrationsprojekte beschäftigen mindestens 25% schwerbehinderte Menschen der Zielgruppe, der Anteil soll aber 50% nicht übersteigen (steuerrechtlich mind. 40%). bieten Beschäftigung und arbeitsbegleitende Betreuung sowie erforderliche Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung oder gelegenheit zur Teilnahme entsprechender außerbetrieblicher Maßnahmen an unterstützen die schwerbehinderten Mitarbeiter bei der Vermittlung in eine sonstige Beschäftigung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und bieten vorbereitende Maßnahmen für eine Beschäftigung in einem Integrationsprojekt
5 Definition im SGB IX und den BIH Empfehlungen (4) Förderung aus Mitteln der Ausgleichabgabe Finanzielle Leistungen für Aufbau, Erweiterung, Modernisierung und Ausstattung einschließlich betriebswirtschaftlicher Beratung und für besonderen Aufwand ( 134 SGB IX) Möglichkeit der Erbringung von Leistungen im Rahmen der Begleitenden Hilfen bleibt im Wesentlichen unberührt (z.b. 26, 27 SchwbAV) Darüber hinaus: Eingliederungszuschüsse der Agenturen für Arbeit nach SGB III Impuls- und Basisförderung der Aktion Mensch
6 Bei Investitionsförderung zu beachten: Anteilsfinanzierung Eigenanteile sind grundsätzlich erforderlich Sicherheiten Bankbürgschaft, Grundschuld, Sicherungsübereignung Bindungsfristen Zweckbindung über eine festgelegte Laufzeit Eigenkapitalcharakter bzw. Sonderposten Eigentum erst durch Erfüllung der Zweckbindung
7 Ausgelagerte WfbM-Arbeitsplätze in Integrationsprojekten BIH: Arbeitsplätze aus WfbM können in Integrationsprojekten als ausgelagerte Arbeitsplätze geführt werden, wenn die Übernahme des WfbM-Beschäftigten in ein reguläres Arbeitsverhältnis geplant ist, über den Umfang der ausgelagerten WfbM-Arbeitsplätze Einvernehmen mit dem Integrationsamt erzielt wird, die Finanzierung und Ausgestaltung transparent gegenüber dem Integrationsamt dargelegt wird.
8 Philosophie Integrationsprojekte sind Unternehmen oder Teile von Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes, die sich in besonderem Maße die Beschäftigung und Qualifizierung schwervermittelbarer schwerbehinderter Menschen zur Aufgabe machen, von ihren Gesellschaftern und Eignern in eigener unternehmerischer Verantwortung geführt werden, öffentliche Unterstützung erhalten, die einem Ausgleich der Nachteile, die durch die besondere Struktur der Belegschaft entstehen, dient, mindestens 50% des zur Kostendeckung nötigen Rohertrags am Markt erwirtschaften (zumeist 65 bis 90%), Tariflöhne oder ortsübliche Löhne zahlen.
9 Entwicklungsstand lt. BIH Jahresbericht 2010 / 2011 der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH): 634 Integrationsprojekte nach SGB IX insgesamt Mitarbeiter davon schwerbehinderte Menschen davon besonders betroffene schwerbehinderte Menschen nach 132 SGB IX
10 Anzahl der Firmen bzw. Integrationsprojekte 700 Anzahl der I-Firmen Anzahl der I-Firmen
11 Phasen der Planung Bewilligung Beratung BUSINESSPLAN Zuschüsse Darlehen START Partnersuche EXPOSEE Anträge auf Finanzierung Geschäfts- Idee
12 Ideenfindung: Branchenverteilung Integrationsprojekte
13 Ideenfindung: Erfolgreiche Modelle Insourcing: Zuvor an externe ausgelagerte Tätigkeiten werden wieder selbsterstellt (GaLa, Dienstleistungen rund um s Haus, Speisenversorgung etc.) Outsourcing: intern erbrachte Leistungen werden in GmbH ausgelagert, die auch am Markt agiert Betriebsnachfolge oder -übernahme Gemeinsame Gründung von Integrationsprojekten, evtl. zusammen mit Unternehmern der privaten Wirtschaft Industrielle Subunternehmertätigkeit, z.b. Automobilindustrie Synergien durch Betrieb mehrerer Betriebsteile in derselben Branche z. B. Kantinen, Restaurants Erweiterung des Leistungsprogramms innerhalb der Wertschöpfungskette, z.b. Verpackung, Konfektionierung => Logistik
14 Gründe für ein Unternehmenskonzept Formulieren und strukturieren der Geschäftsidee Lückenlose Planung des Unternehmens Aufstellung von Plandaten/Basis für Soll-/Ist-Vergleich Marktfähigkeit der Unternehmensidee, Chancen/Risiken Informationsquelle für Dritte Verhandlungsbasis für Partner Grundlage für Finanzierungsentscheidungen
15 Unternehmenskonzept: Unternehmens- und Umweltanalyse/SWOT Zusammenführung von Unternehmens- und Umweltdaten => Positionierung/Wettbewerbsvorteil
16 Unternehmenskonzept: Positionierung/Wettbewerbsvorteil Wahrnehmbarer Nutzen für eine bestimmte Kundengruppe, der sich vom Nutzen, den die Wettbewerber bieten, unterscheidet.
17 Aufbau Unternehmenskonzept I 1. Zusammenfassung 2. Unternehmensziele und profil 3. Produkt und/oder Dienstleistung Kundenvorteile / -nutzen Entwicklung des Produktes / der Dienstleistung Fertigung / Erstellung 4. Branche und Markt Analyse Branche / Gesamtmarkt Marktsegmente / Zielgruppen Wettbewerb Standort
18 Aufbau Unternehmenskonzept II 5. Marketing Markteintrittstrategie Absatzkonzept / -förderung 6. Gründer /-team, Management 7. Personalkonzept, Integration und Betreuung 8. Realisierungsplanung 9. Chancen und Risiken 10. Fünf-Jahres-Planung Personalplanung Investitions-/ Abschreibungsplanung Planung Gewinn- und Verlustrechnung Liquiditätsplanung 11. Finanzbedarf, Finanzierung
19 Betriebswirtschaftliche Planungsrechnung: Übersicht Investitionen und Abschreibung Finanzierung, Eigen- & Fremdkapital Betriebskosten Personalkosten, Personaleinsatz Nachteilsausgleiche Gewinn- & Verlustplanung Liquiditätsplanung
20 Betriebswirtschaftliche Planungsrechnung: Kapitalbedarf/Finanzierung
21 Betriebswirtschaftliche Planungsrechnung:GuV Waren- & Materialeinsatzquote Kosten zu Umsatz Rohertrag/Gesamtkosten Anteil der Förderung Bewertung degressive Förderung Förderung Auflösung Sonderposten Umsatz pro Mitarbeiter (Produktivität)
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