Nutzung geografischer Gitter durch die amtliche Statistik
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- Johannes Boer
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1 Nutzung geografischer Gitter durch die amtliche Statistik Nationale Rechtsgrundlage, internationale Standards, aktuelle Produkte Dr. Holger Heidrich-Riske, Statistisches Bundesamt Informationsveranstaltung Gewusst Wo!, BKG, Frankfurt am Main,
2 Statistisches Bundesamt ca Beschäftigte verteilt auf drei Standorte in Wiesbaden, Bonn und Berlin Statistisches Bundesamt GeoBasis-DE / BKG 2016
3 Agenda Nationale Rechtsgrundlage Änderung des Bundesstatistikgesetzes mit Wirkung zum 1. August 2013 Geografische Gitter und Rasterkarten Internationale Standards INSPIRE Durchführungsbestimmungen Aktuelle Produkte der amtlichen Statistik von Bund und Ländern Atlas der Agrarstatistik Zensusatlas Einwohner NRW Online-Rechner
4 Nationale Rechtsgrundlage Änderung des Bundesstatistikgesetzes mit Wirkung zum 1. August 2013 als Voraussetzung zur Nutzung geografischer Gitter 10 Erhebungs- und Hilfsmerkmale (1) Erhebungsmerkmale umfassen Angaben über persönliche und sachliche Verhältnisse, die zur statistischen Verwendung bestimmt sind. Hilfsmerkmale sind Angaben, die der technischen Durchführung von Bundesstatistiken dienen. ( ) (2) Der Name der Gemeinde, die Blockseite und die geografische Gitterzelle dürfen für die regionale Zuordnung der Erhebungsmerkmale genutzt werden. Die übrigen Teile der Anschrift dürfen für die Zuordnung zu Blockseiten und geografischen Gitterzellen für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren nach Abschluss der jeweiligen Erhebung genutzt werden. ( ) (3) ( ) Eine geografische Gitterzelle ist eine Gebietseinheit, die bezogen auf eine vorgegebene Kartenprojektion quadratisch ist und mindestens 1 Hektar groß ist.
5 Geografische Gitter F 11? adressbezogene Koordinate Geografisches Gitter der Gitterweite 100 m WebAtlasDE: GeoBasis-DE / BKG 2016
6 Geografische Gitter und Rasterkarten GN250: GeoBasis-DE / BKG 2015 Geografisches Gitter mit Ortskoordinaten Abgeleitete Rasterkarte mit klassifizierten Häufigkeiten
7 Geografische Gitter und Rasterkarten Vorteile von Gittern und Rasterkarten im Vergleich zu Verwaltungseinheiten Geografische Gitter unterteilen ein räumliches Gebiet in gleich große, zeitlich stabile Raumeinheiten (Gitterzellen). Abgeleitete Rasterkarten eignen sich insbesondere für flächendeckende, einheitliche kleinräumige Darstellungen und Analysen. Die räumliche Auflösung von Rasterkarten kann relativ flexibel, z. B. orientiert an der Datendichte, gesteuert werden.
8 Internationale Standards In der INSPIRE-Rahmenrichtlinie sind geografische Gittersysteme als Thema im Anhang 1 aufgeführt. Nach den Durchführungsbestimmungen gilt für Geodatenanalyse und berichterstellung : Geodätisches Bezugssystem Datum: ETRS89 / Projektion: Flächentreue azimutale Lambert-Projektion (EPSG-Code 3035) Relative räumliche Lage zum Bezugssystem Die Koordinaten der Gitterschnittpunkte sind ganzzahlige Vielfache der Gitterweite Regionalcode für die Gitterzellen Entspricht im Wesentlichen den Koordinaten der Südwestecke der Gitterzellen Gitterweiten Zehnerpotenzen (in Metern): 1 m, 10 m, 100 m, 1 km, 10 km, 100 km
9 Internationale Standards Gitterzelle mit Code 100mN29969E41958 Südwestecke der Gitterzelle: x = y = Adressbezogene Koordinate (ETRS89/LAEA): x = y = Geografisches Gitter der Gitterweite 100 m im Bezugssystem ETRS89/LAEA (Grid_ETRS89-LAEA_100 ) WebAtlasDE: GeoBasis-DE / BKG 2016
10 Internationale Standards Eigenschaften des INSPIRE Standards +++ Ein INSPIRE konformes Gitter ist durch die Angabe der Gitterweite in seiner räumlichen Lage vollständig bestimmt. INSPIRE konforme Gitter sind zueinander maximal lagekompatibel. Die Zuordnung einer beliebigen Ortskoordinate zur zugehörigen Gitterzelle erfolgt durch eine einfach Rechnung: Division durch die Gitterweite, Abrunden, Multiplikation mit der Gitterweite. Für die Zwecke der amtlichen Statistik ist die Einschränkung der Gitterweiten auf Zehnerpotenzen in Metern zu restriktiv. Für eine Gitterweite, die keiner Zehnerpotenz entspricht, ist die Syntax des Gitterzellen-Codes nicht geeignet.
11 Internationale Standards Alternative Syntax für den Regionalcode der Gitterzellen: <Gitterweite in Metern>_<x-Koordinate der SW-Ecke>_< y-koordinate der SW-Ecke> Gitterzelle in der Beispielgrafik: INSPIRE-Syntax: 100mN29969E41958 Alternative Syntax: 100_ _ Die alternative Syntax unterstützt jede in Metern ganzzahlige Gitterweite Bspw. fällt die Koordinate ( , ) in die folgenden Gitterzellen: 10000_ _ _ _ _ _ _ _ _ _
12 Internationale Standards Bedeutung der verbindlichen Vorgabe des geodätischen Bezugssystems bzw. der räumlichen Lage der Gitter für die amtliche Statistik von Bund und Ländern Der Raumbezug von Einzeldaten liegt dauerhaft i. d. R. nur über ein geografisches Gitter vor. Sobald die adressgenauen Koordinaten nicht mehr verfügbar sind, führt daher jeder Wechsel des Bezugssystems bzw. der räumlichen Lage der Gitter zu einen Verlust an Datengenauigkeit. Die Nutzung mehrerer Bezugssysteme bzw. von Gittern unterschiedlicher räumlicher Lage erschwert die Sicherstellung der Statistischen Geheimhaltung. Denn durch die Verschneidung derartiger Gitter entstehen Kleinflächen, die das Risiko der Aufdeckung geheim zu haltender Daten erhöhen bzw. kaum kalkulierbar werden lassen.
13 Internationale Standards Gitter zu unterschiedlichen Raumbezugssystemen sind nicht lagekompatibel Kartendarstellung im Bezugssystem ETRS89/LAEA Geografisches Gitter der Gitterweite 10 km, definiert im Bezugssystem ETRS89/LAEA Geografisches Gitter der Gitterweite 10 km, definiert im Bezugssystem ETRS89/UTM32, projiziert nach ETRS89/LAEA WebAtlasDE: GeoBasis-DE / BKG 2016
14 Aktuelle Produkte der amtlichen Statistik Atlas der Agrarstatistik Daten der Landwirtschaftszählung 2010 u. a. im 5 km x 5 km-raster Zensusatlas Daten zur Bevölkerung und zu Gebäuden und Wohnungen aus dem Zensus 2011 im 1 km²-raster Einwohner NRW Online-Rechner Gesamtbevölkerung gemäß Zensus 2011 im 1 ha-raster Berechnung der Einwohnerzahl für nutzerdefinierte Flächen
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