Gesundheitsförderung und Selbstregulation durch individuelle Zielanalyse GUSI
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- Victor Egger
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1 Gesundheitsförderung und Selbstregulation durch individuelle Zielanalyse GUSI Das Präventionsprogramm am Rehabilitationszentrum Bad Salzuflen auf der Grundlage des Rahmenkonzeptes Beschäftigungsfähigkeit teilhabeorientiert sichern - Betsi Herr Dr. med. Dieter Olbrich Leitender Arzt Rehabilitationszentrum Zentrum Bad Salzuflen Klinik Lipperland Klinik am Lietholz 1
2 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI 1. Bedeutung von Prävention 2. Rechtliche Rahmenbedingungen 3. Das GUSI Programm 4. Ergebnisse 2
3 Prävention (Vorbeugung) ist sinnvoll, weil.. Arbeitsanforderungen komplexer werden ArbeitnehmerInnen älter werden Fachkräftemangel droht (Demografie) gesunde ArbeitnehmerInnen bedeutsam für Unternehmen (human ressources) sind es sich für MitarbeiterInnen, Unternehmen und Rentenversicherung gleichermassen lohnt 3
4 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI 1. Bedeutung von Prävention 2. Rechtliche Rahmenbedingungen 3. Das GUSI Programm 4. Ergebnisse 4
5 Rechtsgrundlage ist der seit modifizierte 31 Abs. 1 Satz 1 SGB VI: Es können sonstige Leistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit (durch die Rentenversicherung) (auch ambulant oder in modularisierter Form) erbracht werden für Versicherte, die eine besondere Gefährdung erkennen lassen, die ihre Erwerbsfähigkeit ungünstig beeinflusst. 5
6 Präventions - Zielgruppen aktiv Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung mit.. spezifischen beruflichen Belastungen oder Gefährdungen bei.. Arbeitsbedingungen (z.b.schichtarbeit, Arbeitsdichte) interpersonellen Faktoren (z.b. Teamarbeit; Führungsfunktion; Publikumsverkehr mit Kundenkommunikation u.a.) persönlichen Faktoren (z.b. Stressbewältigung, Bewegungsmangel, riskanter Gebrauch von Genussmitteln, Lebensalter, Alleinerziehende, pflegende Angehörige u.a.) 6
7 Präventions - Zielgruppen aktiv Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung mit.. absehbaren oder beginnenden Funktionsstörungen wie.. auffällige AU-Zeiten-Entwicklung (aber: < 42 Tage!) niedrige subjektive Arbeitsfähigkeit wie schätze ich mich selbst ein (WAI Fragebogen Werte zwischen 27 und 43) Risikoverhalten bei Bewältigung von Anforderungen in Arbeit und Beruf : Risikoprofile A oder B= Burn-out im AVEM (=Arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster) körperliche Auffälligkeiten (noch) ohne Krankheitswert wie Rückenschmerzen, Infektanfälligkeit, Gewicht und auffälliges Ernährungsverhalten u.a.) Diagnostik durch Betriebsmediziner 7
8 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI 1. Bedeutung von Prävention 2. Rechtliche Rahmenbedingungen 3. Das GUSI Programm 4. Ergebnisse
9 Gesundheitsbezogene Interventionen Primär- Prävention Interventionen: Impfungen, Ernährung, körperliche Aktivität etc. Risiko- Prävention Gruppen mit besonderen Aufgaben/Belastungen/Risiken, individuelles Risikoprofil erstellen (z.b. burnout Phänomene) Interventionen: GUSI Präventionsprogramm Sekundär- Prävention Früherkennungsmaßnahmen (z.b. Blutdruckmessungen im Unternehmen), etc. Tertiär- Prävention Behandlung von Krankheitsfolgen auf Arbeitsplatz (z.b. Arbeitsplatzgestaltung, medizinische und berufliche Rehabilitation) 9
10 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI Das Programm zielt auf Gesundheitsförderung durch Verbesserung 10
11 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI Das Programm zielt auf. der Selbstregulation und Selbstwirksamkeit 11
12 Selbstregulation und Handlungsfähigkeit Fehlende Handlungsfähigkeit ( HB-Männchen ) Handlungsfähigkeit gegeben Fehlende Handlungsfähigkeit ( burn- out ) Je breiter der individuelle grüne Korridor, um so ausgeprägter ist das Erleben von Selbstwirksamkeit und die Handlungsfähigkeit! 12
13 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI Das Programm hat 3 Elemente 1. ressourcenorientiertes Selbstmanagementtraining mit dem ZRM Training ( ZRM =Züricher Ressourcenmodell)(Kernstück); 30 Ust. 2. Entspannungstraining (progressive Muskelentspannung (PM); 20 Ust. 3. Bewegungstraining bis zu 30 Ust., aufgeteilt in Aktivierung (nordic-walking; MTT) Körperwahrnehmung (Nowo-Balance) ( bewusste Bewegung in Alltag und Beruf ) 13
14 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI Initialphase individuelle Terminabsprache mit der Rehaklinik (Sekretariat Dr.Olbrich) Diagnostik mit: medizinischem Teil berufsbezogenem Teil psycho-soziale Diagnostik Diagnostik Dauer: ca. 2,5 Stunden 14
15 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI Traingsphase A 3 Tage von 8.30 Uhr bis Uhr im Rehazentrum, Donnerstag bis Samstag: Ziel: Entwicklung des persönlichen individuellen Haltungsziels und beginnende Verankerung mit Hilfe eigener Ressourcen Mittwoch der Folgewoche, Uhr bis Uhr Ziel: mit den eigenen Ressourcen zielgerichtet handeln in Alltag und Beruf 15
16 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI Traingsphase B mit 6 Abenden 3 Mittwoche Uhr bis Uhr Bewegung und med. Trainingstherapie, Entspannung (PM) 2 Mittwoche Uhr bis Uhr Fortführung ZRM Training: Stressablaufmodell, Alltagstransfer, soziale Vernetzung 1 Mittwoch Uhr bis Uhr Abschlussabend mit Selbstmanagement, Bewegung und Entspannung, Alltagstransfer (Postkarte!); Refresher- Vereinbarung (Samstag nach ca. 5 Monaten) 16
17 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI Refresher Samstag nach ca. 4 Monaten Vormittags: Bewegungstherapie - Auffrischung Mittags: Entspannungstraining (PMR) Nachmittags: Erfahrungen mit dem ZRM -Training; Umsetzung im Betrieb/Alltag; gelungene B-Situationen, praktische Übungen, Förderung der sozialen Ressource/Vernetzung 17
18 Sturkturqualität - GUSI Personal: 2 ÄrzteInnen/PsychologeInnnen mit ZRM Weiterbildung: Grundkurs und 2 Aufbaukurse oder 1 Aufbaukurs und Hospitation in einer GUSI Gruppe Psychol.Techn.AssistentIn mit PM Ausbildungsschein 2 BewegungstherapeutenInnen: Physiotherapie und qualifizierte Ausbildung in einem Verfahren der Körperwahrnehmung/Achtsamkeit (z.b. Nowo - Balance o.ä.) 18
19 19
20 Gesundheitsförderung durch Selbstregulation und individuelle Zielanalyse GUSI 1. Bedeutung von Prävention 2. Rechtliche Rahmenbedingungen 3. Das GUSI Programm 4. Ergebnisse 20
21 Ergebnisse (Stand Mai 2011) 181 Anmeldungen für Initialphase Von 179 untersuchten Versicherten 144 geeignete TeilnehmerInnen (Quote 80,6%) 35 Untersuchte keine Eignung für GUSI, weil: 24 für psychosomatische Rehabilitation Antrag wurde von Patienten mit Betriebsarzt gestellt 4 psychiatrische Behandlung 2 Abklärung unklarer körperlicher Befunde 5 nach Eingangsdiagnostik bei vorliegender Eignung keine Motivation zur Teilnahme 21
22 bisherige Ergebnisse Durchschnittsalter 46 Jahre 68% Frauen; 32% Männer Bei Untersuchten, bei denen keine Eignung bzw. Motivation gegeben war: 52% Frauen; 48% Männer keine vorzeitigen Beendigungen in Trainigsphase A&B 22
23 GUSI Messzeitpunkte GUSI - Teilnehmer Kontrolle:psychosomatische Rehapatienten 1. HJ t1 Messung 2009 Beginn der Betriebsbesuche GUSI Gruppe Organisation Antragsverfahren t2 Messung Ende der GUSI Gruppe nach 8 Wochen t3 Messung nach weiteren 3 Monaten (zusätzlich pers. Einschätzung der TN) t4 Messung nach 6 Monaten Weitere Messung (t5) nach 12 Monaten 23
24 Messinstrumente (Auswahl) Work Ability Index (WAI) (Erfassung der subjektiven Arbeitsfähigkeit) HAKEMP-90 - Fragebogen zur Handlungsorientierung med. Basisdaten (u.a.gewicht) persönliche Einschätzung (Umfang, Inhalte, Nützlichkeit im Alltag/Beruf nach 3 Monaten) 24
25 WAI Werte und Konsequenzen sehr gute subjektive Arbeitsfähigkeit, kein Interventionsbedarf gute subjektive Arbeitsfähigkeit, Arbeitsfähigkeit unterstützen mit Prävention niedrige subjektive Arbeitsfähigkeit; Arbeitsfähigkeit verbessern mit Prävention, ggfs. Rehabilitation 7-27 sehr niedrige subjektive Arbeitsfähigkeit; Arbeitsfähigkeit wiederherstellen mit Akutbehandlung oder Rehabilitation ; ggfs. berufliche Leistungsfähigkeit aufgehoben 25
26 Entwicklung der subjektiven Arbeitsfähigkeit im GUSI - Präventionsprogramm (Mittelwerte des Work Ability Index (WAI) 39,0 37,0 gute Arbeitsfähigkeit 37,4 38,4 39,3 WAI - Mittelwerte 35,0 33,0 31,0 29,0 32,3 33,6 27,0 25,0 GUSI Beginn t1 GUSI Ende t2 3 Monate t3 6 Monate t4 12 Monate t5 Messzeitpunkte 26
27 Arbeitsunfähigkeitszeiten von GUSI -TeilnehmerInnnen (n=42) Tage ,7 7, Jahr vor GUSI 1 Jahr nach GUSI 27
28 Präventionsgruppe GUSI und Kontrollen - Entwicklung der Handlungsorientierung im HAKEMP ,1 10,5 9,3 8,4 7,9 6,6 7,1 6,1 5,5 5,0 4,4 4,5 4,0 4,4 GUSI Kontrolle GUSI Kontrolle/ t1 t2 t3 t4 t5 LOM/HOM LOP/HOP HAKEMP- Skalen : Umgang mit Mißerfolgserleben/Frustration und prospektive Zielorientierung 28
29 Gewichtsentwicklung bei GUSI-TeilnehmerInnen (n=46 zu allen Messzeitpunkten) 77,0 76,0 76,3 75,0 Gewicht (kg) 74,0 73,0 72,0 73,8 72,5 72,2 71,0 70,0 t1 Präv. Beginn t2 Präv. Ende t3 3 Mon. nach Präv.- Ende t5 12 Mon. nach Präv.- Ende 29
30 Wie sehr hat Ihnen Ihre GUSI-Präventionsmaßnahme genützt? (t3= nach 3 Monaten; n=40) 51% 21% 18% 4% 7% 0% 1=sehr viel 2=vie l =gar nicht 30
31 Können Sie heute besser mit Belastungen und schwierigen Situationen umgehen als vor der GUSI Präventionsmaßnahme? (t3=nach 3 M onate n; n=40) 36% 32% 21% 11% 0% 0% 1= sehr viel besser = gar nicht 31
32 Fazit Das modellhafte Präventionsprogramm GUSI ist durchführbar. Es ist eine spezifische und persönliche Information der Betriebe/Unternehmen erforderlich Die Inanspruchnahmequote liegt derzeit bei ca. 0,5% aller potientiell angesprochenen Beschäftigten Die bisherigen Ergebnisse sind ermutigend : der Umgang mit Misserfolgserleben bessert sich, die Handlungsorientierung nimmt zu, die subjektive Arbeitsfähigkeit wird gesteigert und gesundheitsförderliches Verhalten wird nachhaltig gefördert. Die Akzeptanz bei den TeilnehmerInnen ist hoch. Sie profitieren davon in Alltag und Beruf. 32
33 Ausblick Förderung der Kommunikation mit/in den Betrieben und Betriebsärzten Berufsgruppenspezifische Angebote? Verzahnung mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement Ergebnisse der Evaluation unterschiedlicher Programme im Rahmen von Betsi vergleichen Qualitätsstandards bei der weiteren Implementierung einfordern und kontrollieren 33
34 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Rehazentrum Bad Salzuflen Klinik Lipperland 34
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