Rainer Schultes. Zertifizierung von Organisationen mit mehreren Standorten (Multi-Site-Zertifizierung) - Leseprobe -
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- Kristin Bergmann
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1 Rainer Schultes Zertifizierung von Organisationen mit mehreren Standorten (Multi-Site-Zertifizierung) - Leseprobe -
2 Übersicht über die Arbeitshilfen auditfrageliste.xls auditbericht.xls Das Klammersymbol Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN by TÜV Media GmbH, TÜV Rheinland Group, TÜV, TUEV und TUV sind eingetragene Marken der TÜV Rheinland Group. Eine Nutzung und Verwendung bedarf der vorherigen Zustimmung durch das Unternehmen. Gesamtherstellung: TÜV Media GmbH, Köln 2013 Vorlage für eine Auditfrageliste Vorlage für einen Auditbericht im Text verweist auf die entsprechende Datei im Anhang. - Leseprobe - Den Inhalt dieses E-Books finden Sie auch in dem Handbuch Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen, TÜV Media GmbH, Köln. Die Inhalte dieses E-Books wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und zusammengestellt. Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit der einzelnen Angaben kann jedoch nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für Websites, auf die über Hyperlinks verwiesen wird. Es wird betont, dass wir keinerlei Einfluss auf die Inhalte und Formulierungen der verlinkten Seiten haben und auch keine Verantwortung für sie übernehmen. Grundsätzlich gelten die Wortlaute der Gesetzestexte und Richtlinien sowie die einschlägige Rechtssprechung.
3 Multi-Site-Zertifizierung Zertifizierung von Organisationen mit mehreren Standorten (Multi-SiteZertifizierung) von Rainer Schultes Ziel des E-Books ist es, die Anforderungen an eine MultiSite (Mehrfachstandort)-Zertifizierung darzustellen. Neben den technischen Aspekten, d. h. dem Was und Wie, erhält der Praktiker wertvolle Hinweise zu den Chancen und Risiken beim Wechsel von Einzel- auf Multi-Site-Zertifizierung. Arbeitsmittel Vorlage Auditfrageliste ( auditfrageliste.xls) Vorlage Auditbericht ( auditbericht.xls) 1 ep ro be - Zum Inhalt es Grundlegendes zur Multi-Site-Zertifizierung -L Eine Multi-Site-Zertifizierung bezeichnet eine Zertifizierung mehrerer Standorte eines Unternehmens, einer Unternehmensgruppe oder eines Verbunds von Einzelunternehmen. Entsprechend der Terminologie der ISO 9000:2005 werden Unternehmen auch als Organisationen bezeichnet. Typische Organisationen, für die eine Multi-Site-Zertifizierung vorteilhaft sein kann, sind beispielsweise: Franchising-Unternehmen Typische Organisationen Herstellerfirmen mit einem Verkaufsnetz Dienstleistungsfirmen mit mehreren Standorten und ähnlichen Dienstleistungen Firmen mit Zweigstellen TÜV Media GmbH Seite 1
4 Multi-Site-Zertifizierung Die Chancen und Vorzüge einer solchen Zertifizierung ergeben sich aus der Reduzierung des externen Zertifizierungsaufwands. Diese Aufwandreduktion besteht sowohl in der Verringerung des Vorbereitungsaufwands als auch in der Verringerung der direkten Zertifizierungskosten. 2 Voraussetzungen für eine Multi-SiteZertifizierung DakkSDokument 71 SD Multi-Site-Zertifizierungen sind an bestimmte, international vereinbarte Bedingungen geknüpft, die von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DakkS) im Dokument 71 SD IAF Verbindliches Dokument für die Zertifizierung von Organisationen mit mehreren Standorten auf der Grundlage von stichprobenartigen Überprüfungen [1] zusammengestellt wurden. Dieses Dokument macht klare Vorgaben zur Anzahl der zu auditierenden Standorte, die mit einer Stichprobenberechnung zu ermitteln ist. 2.1 Stichprobenberechnung -L es ep ro be - Die Mindestanzahl an Standorten, die zu begehen sind, beträgt per Audit: Erstaudit Die Größe der Stichprobe bei einem Erstaudit sollte die Quadratwurzel der Anzahl der Standorte sein: (y = x). Beispiel: Bei einer Organisation mit einer Zentrale und 100 Franchising-Unternehmen ergibt sich eine Stichprobengröße von 10 Franchising-Unternehmen. Die Zentrale wird jährlich auditiert. Überwachungsaudit TÜV Media GmbH Die Größe der jährlichen Stichprobe sollte bei einem Überwachungsaudit die Quadratwurzel der Anzahl der Seite 2
5 Multi-Site-Zertifizierung Standorte sein, multipliziert mit einem Faktor von 0,6 (y = 0,6 x ). Beispiel: Bei einer Organisation mit einer Zentrale und 100 Franchising-Unternehmen ergibt sich eine Stichprobengröße von 6 Franchising-Unternehmen. Die Zentrale wird jährlich auditiert. - Die Größe der Stichprobe bei einem Re-Zertifizierungsaudit entspricht der des Erstaudits. Die Größe der Stichprobe kann mit einem Faktor 0,8 verringert werden, wenn sich über einen Zeitraum von drei Jahren das Managementsystem als effektiv erwiesen hat, d. h.: (y = 0,8 x ). ep ro be Re-Zertifizierungsaudit es Beispiel: Bei einer Organisation mit Zentrale und 100 Franchising-Unternehmen ergibt sich eine Stichprobengröße von 8 Franchising-Unternehmen. Die Zentrale wird jährlich auditiert. -L Grundsätzlich wird bei der Stichprobengröße immer auf die nächst höhere Zahl gerundet. Beispiel: Die Berechnung der Stichprobe hat einen Wert von 3,7 ergeben. Es werden 4 Franchising-Unternehmen auditiert. 2.2 Auswahl der Stichprobe Die Organisation kann und sollte Vorschläge für die Auswahl der Stichprobe machen. Durch die Zertifizierungsgesellschaft sollten dabei wenigstens 25 % der Stichprobe im Zufallsverfahren ausgewählt werden. Die DAkkS benennt Auswahlkriterien, die für eine Stichprobe herangezogen werden können: TÜV Media GmbH Seite 3
6 Multi-Site-Zertifizierung Auswahlkriterien Beherrschbares Risiko Ergebnisse von externen und internen Audits und Management-Bewertungen sowie Modifikationen seit dem letzten Zertifizierungsaudit; Korrektur- und vorbeugende Maßnahmen aus Beschwerden und Reklamationen; Abweichungen in Schichtmodellen und Arbeitsverfahren; Komplexität und Reifegrad des Managementsystems und der Prozesse; Umweltbezogene Fragestellungen sowie Ergebnisse aus dem Umweltmanagementsystem; Geografische Standortverteilung, Größe der Standorte, Unterschiede in der Kultur, Sprache und den gesetzlichen Regelungen. All diese Punkte sollten ausführlich mit der Zertifizierungsgesellschaft besprochen werden, damit diese die Anforderungen des Akkreditierers einhalten kann und die Interessen des Unternehmens berücksichtigt werden. 2.3 Zertifikatsverlust Eine Organisation verliert ihr Zertifikat, falls die Organisation zum Beispiel ein Franchising-Unternehmen die Anforderungen der ISO 9001 [2] nicht erfüllt. In der Abwägung erscheint das Risiko für erfahrene Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) beherrschbar (vgl. Abschnitt 3.8). Neben dem Instrument Nachaudit kann für kritische Gesellschaften eine Einzelzertifizierung erwogen werden. - Leseprobe - TÜV Media GmbH Seite 4
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