Varroa Alte - Neue Herausforderung

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1 Varroa Alte - Neue Herausforderung 1

2 Herausgeber: Südtiroler Imkerbund Galvanistr Bozen Tel.0471/ Fax. 0471/ Text: Fachberater für Bienenzucht Diese Varroa - Broschüre einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes ist ohne Zustimmung des Südtiroler Imkerbundes oder des Autors unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Andreas Platzer Fotos: Andreas Platzer, Vikoler Gabriel, E.Härtl, Ruedi Ritter, Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Fachberater für Bienenzucht Auflage: 1. Auflage 5000 Stück 2

3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis...3 Vorwort des Landeswanderlehrers Andreas Platzer...4 Biologie der Varroamilbe im Bienenvolk...5 Schadbilder der Varroamilbe an Bienen und Völkern. Chemisch-synthetische Varroabekämpfung und daraus resultierende Problematiken. Alternatives Varroa - Bekämpfungskonzept basierend auf 5 Säulen. Säule 1 Säule 2 Säule 3 Säule 4 Säule 5 Drohnenbrutentnahme.. Kontrolle des Milbenabfalls.. Jungvolkbildung Brutentnahme oder Brutdistanzierung mit Bekämpfung Restentmilbung bei Brutfreiheit.. Wabenbauerneuerung in der Imkerei Versorgung von Drohnenbrut, Brutwaben und Altwaben Erkennen und deuten der Amerikanischen Faulbrut Grafische Übersichtstabelle Fragen Antworten. Gesetzliche Hinweise Zusammenfassung. Eckdaten aus dem Bienenvolk Schlussworte Notizen 3

4 Vorwort Werte Mitglieder/innen, geschätzte Imker/innen Seit einigen Jahrzehnten zählt der Parasit Varroa mittlerweile zu dem wohl größten Schädling in unseren Bienenvölkern. Seit diese Milbe den Sprung von der Östlichen Honigbiene Apis Ceranea auf die westliche Honigbiene Apis Mellifera geschafft hat und nach Europa gekommen ist hat sie abertausenden an Bienenvölkern das Leben gekostet, und so manchem Imker/in zur Aufgabe ihrer Leidenschaft veranlasst. Andererseits hat sie auch ein Umdenken in der Imkerei bewirkt. In keinem anderen Jahrhundert wurde im Bereich der Imkerei so viel geforscht und an Neuerungen entwickelt und eingesetzt als in diesem. Imker, Wissenschaftler, Verbände, Institute und die Industrie alle verfolgen das Ziel diesen Parasiten zu bekämpfen und entsprechende Strategien zu entwickeln. Vieles wurde in der Vergangenheit versucht, erprobt, propagiert und wieder verworfen. Jeder glaubte das Wundermittel oder die Wunderstrategie erfunden zu haben. Schlussendlich sind aber alle an diesem Parasiten gescheitert, zum einen an Resistenzen der Präparate zum anderen aber auch an den gesetzlichen Bedingungen welche in den einzelnen Staaten gelten. Wir sind nun in Südtirol in der Situation, dass wir bisherige Konzepte auch aus diesen Gründen verloren haben, und wir stehen wieder am Anfang, zwar mit der Erfahrung ausgestattet, dass wir nicht bisher gemachte Fehler erneut machen dürfen. Wir sind an einem Punkt angelangt an dem wir ein konsequentes Handeln an den Tag legen müssen, anders werden wir den Parasiten Varroa nicht Herr werden und auch in Zukunft mit sehr großen Völkerverlusten zu rechnen haben, zumal auch bekannt ist, dass die Varroa imstande ist, und dies auch macht, Viren und andere Krankheitserreger zu übertragen, welche das Immunsystem der Bienen und den Bienenvolkes derart schwächen dass das Volk daran abstirbt. Diese vorliegende Broschüre solle einen Beitrag dazu leisten, das Problem Varroa in den Griff zu bekommen, ohne den Anspruch der absoluten Vollständigkeit zu haben. Zur Thematik der Varroa gesellt sich auch eine weitere Bienenkrankheit, welche in den vergangenen Jahren wieder vermehrt in Südtirol zugeschlagen hat und der es gemeinsam gilt den Kampf anzusagen: die Amerikanische Faulbrut. Diese Bakerienkrankheit schlägt immer wieder zu und es muss ihr entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ein Grundsatz muss aber klar sein: Diese Broschüre, die Vorträge und Veranstaltungen machen keine Varroabekämpfung und keine Faulbrutkontrolle. Dies muss der/die Imker/in schon selbst erledigen! Der Landeswanderlehrer Andreas Platzer In Zusammenhang mit der Varroamilbe muss uns aber auch in der/den neuen Bekämpfungswegen und Strategien klar sein, dass es nur dann Erfolgreich sein kann, wenn alle Imker/innen an einem Strang ziehen und das Konzept konsequent durchführen. 4

5 Von der Varroamilbe befallene Puppe Biologie der Varroamilbe im Bienenvolk Die Varroamilbe zählt nicht zu den Bienenkrankheiten, sondern ist ein sogenannter Ekto-Parasit, welcher sowohl die Bienenbrut als auch die erwachsene Bienen parasitiert. Dabei ernährt sich die Milbe ausschließlich von der Hämolymphe (Bienenblut) der Bienen. Durch diese Ernährungsweise werden der Biene sehr viele Nährstoffe entzogen so, dass sich die Bienenbrut, vor allem im Puppenstadium nicht mehr richtig entwickeln kann und als folge daraus verkrüppelte Bienen schlüpfen. An den erwachsenen Bienen kommt es nicht mehr so sehr zu Verkrüppelungen sondern viel mehr zu einer starken Schwächung der Biene. Die Varroamilbe tritt als Muttertier unmittelbar vor dem verdeckeln der Bienenbrut (Übergang Larvenstadium Puppenstadium) in die Brutzellen ein und lässt sich einschließen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die Larve noch nicht geschädigt. Dieser Einschlussprozess findet zwischen 9. und 10 Tag nach der Eiablage statt. Zwischen 10. und 21. Tag ist somit die 5 Varroamilbe mit der heranwachsenden und sich entwickelnden Bienen alleine und ungestört in der Zelle. In dieser ca. 11. tägigen Zeit legt das Muttertier zuerst eine männliche Varroamilbe und einige Tage später bis zu 4 weibliche Varroamilben ab. Nach einer kurzen Reifungszeit von einigen Tagen in denen sich die Milben auf Kosten der Jungbiene ernähren und bereits Schäden anrichten, verpaaren sich das Männchen mit seinen weiblichen Geschwistern. (Der Brutschaden tritt normalerweise zwischen 12. und 21. Tag auf) Nach der Paarung stirbt das Männchen ab, die weiblichen Milben verlassen die Brutzellen bei Schlupf der Biene und halten sich einige Tage außerhalb der Brutzellen auf um einen Reifungsfraß auf den Bienen durchzuführen. In dieser Zeit können sie auch von einem Bienenvolk ins nächste übertragen werden. Diese Übertragung erfolgt hauptsächlich durch den Verflug von Bienen in andere Bienenvölker. Vermutlich durch den längeren Entwicklungszyklus der Drohnen von 24 Tagen im Verhältnis zur Arbeitsbiene von 21 Tagen bevorzugen Varroamilben die Drohenbrut für

6 ihre Entwicklung. Einige Stimmen wurden in den vergangenen Jahren aber auch laut, dass die Varroa Drohnenbrut deshalb bevorzugt, da Drohnenbrut eiweißreicher ernährt wird und dadurch die Fruchtbarkeit der Milben steigt. Unabhängig der effektiven Tatsache ist die gezielte Drohnenbrutentnahme zur Varroa- Reduktion eine wichtige Säule in der gesamten Varroabekämpfungsstrategie. Die Varroamilbe kann auch eine geraume Zeit in bereits abgestorbenen Bienenvölkern überleben. Verlässt ein Bienenvolk den Stock aufgrund eines zu hohen Varroadruckes so bleiben Brutreste (verdeckelte Brutbereiche) zurück, in denen eine beträchtliche Anzahl an Varroamilben eingeschlossen ist. Die Bienenpuppen sterben ab, die Varroamilbe kann sich aber noch eine Zeit von diesen abgestorbenen Puppen ernähren. Werden diese aufgelassenen Bienenstöcke von raubenden Bienen geplündert so öffnen diese mitunter auch die Brutzellen (kann man sehr oft beobachten) Dadurch können die Milben aus den geöffneten Zellen austreten und sich auf die Raubbienen absetzen, welche sie dann in ihr Heimvölker weitertragen und so den fortbestand der Varroa sichern. Auf diese Art und weise ist eine Weiterverbreitung der Milben gegeben, auch weit über den Tod eines Bienenvolkes hinaus. Durch ihren Körperbau sind die Varroamilben für die Bienen fast ungreifbar. Wir können uns nicht auf die Tatsache verlassen, dass Bienen durch einen Selbstheilungsprozess bzw. durch den Putztrieb sich von der Milbe befreien bzw. diese aus dem Stock bringen. Die varroaresistente Biene oder varroatollerante Biene wird es wohl in naher Zukunft in der Spezies der Apis Mellifera nicht geben. Wenn auch sehr oft versprochen und sehr oft propagiert, so haben die entsprechenden Versuche an den Instituten bis dato doch immer eine Ernüchterung für die Imkerei gebracht. Die Varroamilbe als Überträgerin von Krankheiten. In den vergangenen Jahren konnte immer wieder festgestellt werden, dass Bienenvölker bei normalen Varroadruck zusammenbrechen und es keine Rettung mehr gibt. Es wurden Vermutungen laut, dass sich die Varroa geändert hat und aggressiver wurde, somit eine sehr viel kleinere Anzahl an Milben in einem Bienenvolk großen Schaden anrichten kann. Ein Parasit bleibt entwicklungsmäßig nicht stehen, sondern passt sich den Gegebenheiten und Herausforderungen aus seiner Sicht an. Diese Anpassung erfolgt immer schneller als die entsprechenden Bekämpfungskonzepte konzipiert werden können. In der Bekämpfung eines Parasiten können wir immer nur reagieren, niemals agieren, da wir nie wissen wie der Parasit sich weiter entwickeln wird. In den letzten Jahren hat sich allerdings herauskristallisiert, dass die Varroamilbe vor allem deshalb an zerstörerischem Verhalten gewonnen hat, das sie Trägerin und somit unweigerlich auch Überträgerin von zahlreichen Virosen ist. Viren, welche die Bienen abtöten bzw. drastisch auf ihre Langlebigkeit in negativen Sinn einwirken. Haben sich solche pesistenten Virosen in einer Milbenpopulation eingebettet, reicht eine normale Milbenpopulation aus, um ein Bienenvolk in kürzester Zeit absterben zu lassen. Diese Form der Sekundärinfektionen stellt mitunter auch einen Neuen Meilenstein in der gesamten Milbenbekämpfung dar. 6

7 Schadbilder der Varroamilbe an den Bienen und Völkern Die Schädigungen welche die Varroamilbe in der Imkerei bzw. an den Bienen und Bienenvölkern anrichtet müssen sicherlich viergeteilt gesehen werden, wobei allerdings der Gesamtschaden, im Falle einer Nicht- Bekämpfung immer der Selbe ist. der Tod des Bienenvolkes. Schaden an Brut Durch das Saugen der Hämolymphe wird die Entwicklung der Bienenbrut gehemmt. Es fehlen wichtige Eiweiße und Nährstoffe welche die Bienenpuppe zur regulären Ausbildung aller ihrer Körperfunktionen und merkmale benötigt. Es schlüpfen Bienen aus den Zellen die äußerlich deutlich kleiner sind als ungeschädigte Bienen bzw. ihnen fehlen wichtige Körperbestandteile, wie beispielsweise Flügel, Beine, Mandibelteile oder sie haben das Außenskelett nicht richtig ausgebildet. Sehr oft haben sie auch Stoffwechselstörungen bzw. fehlentwickelte Organe, was ihre Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit praktisch gegen null bringt. Diese varroageschädigten Bienen sterben allerdings nicht ab, sondern schlüpfen regulär. Dies ist auch das Ziel der Milben selbst, sie müssen um ihren Vermehrungszyklus beenden zu können aus den Zellen heraus kommen können. Erst in der letzten Phase eines Volkes kann es vorkommen dass betroffene Bienen in den Zellen absterben (Mehrfachbefall) und nicht mehr eigenständig schlüpfen können. Übersteigt die Milbenanzahl im Bienenvolk die Anzahl der Brutzellen so ist das Bienenvolk verloren. Es ist keine Rettung des Volkes mehr möglich. Schaden an der erwachsenen Biene Varroamilben benötigen zur Vermehrung Brut. Sie können aber auch auf der erwachsenen Biene über längere Zeit überleben. Dazu klammern sie sich an der Biene fest und 7 stechen den Außenpanzer mit ihrem massiven Stechposten an. Bevorzugt halten sie sich dabei in den Zwischenräumen zwischen Kopf und Brust oder zwischen Brust und Hinterleib

8 auf. In diesen Zonen können sie sich besser anhaften, der Panzer ist dünner bzw. wird durch eine derbe Hautschicht ersetzt und sie bleiben von anderen Bienen meist unbemerkt. Die Milben saugen aus dem Körper die Bienen das Blut und ernähren sich von diesem. Dadurch wir die Leistungsfähigkeit sowie die Langlebigkeit der Bienen sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Neben der Produktionsfähigkeit der Bienen nimmt auch das bau- und Brutpflegeverhalten drastisch ab und es treten Sekundärschädigungen durch das Überhandnehmen von Schaderregern zu. Ein Schaden an der erwachsenen Bienen tritt niemals ohne massive Schädigung der Bienenbrut auf. In weiterer Folge kollabiert das Volk und stirbt ab. Schaden am Bienenvolk Neben dem Verlust an Honig- Pollen- und Propolisleistung nimmt in weiterer Folge auch die Bautätigkeit des Bienenvolkes massiv ab. Als weitere Folge kann sehr oft eine mangelnde Brutversorgung festgestellt werden. Sowohl der Wärmehaushalt als auch die Nährstoffversorgung der Larven und heranzubrütenden Jungbienen leiden sehr stark darunter. So kommen einerseits an Varroa geschädigte Bienen zur Welt, andererseits unterversorgte und unterkühlte Bienen. In beiden Fällen wird das Bienenvolk stark in seinem natürlichen Massenwechsel beeinträchtigt. Die Populationsentwicklung stagniert oder bricht zusammen. Zu der allgemeinen Schwächung des Volkes kommen in den meisten Fällen entsprechende Sekundärkrankheiten dazu. Zu diesen Zählen neben den Virosen auch Kalk- und Steinbrut als auch in extremeren Fällen ein ausbrechen der Faulbrut. 8

9 Chemisch-synthetische Varroabekämpfung und daraus resultierende Problematiken Mit dem Auftreten der Varroamilbe in Europa begann die Suche nach geeigneten Mitteln und Bekämpfungsstrategien und zugleich ein Wettlauf mit der Zeit, galt es doch sehr schnell Präparate und Strategien zu haben die flächendeckend, einfach in der Anwendung und vor allem mit einem hohen Wirkungsgrad versehen einsetzbar waren. Man wusste sehr wohl schon einiges über die Varroa und dass es sich bei diesem Parasiten um eine Milbe handelt. Dies führte sehr schnell dazu, dass man sich darauf besann, dass auch bei anderen Nutztieren wie beispielsweise in der Hühnerzucht, der Schaf- und Ziegenzucht Milben für diese Tiere ein länger bekanntes Problem darstellen. In diesen Bereichen wurden sehr wohl von verschiedenen Pharmaherstellern sowohl Behandlungs- als auch entsprechende Desinfektionsmittel auf den Markt gebracht. Es wurde ein Weg gesucht, diese bereits vorhandenen Präparate für die Imkerei und die Bienen zu adaptieren und anzupassen. Zudem sind fast alle chemisch-synthetischen Präparate fettlöslich (lipophil). Diese Fettlöslichkeit führt zu einer sehr starken Anreicherung im Bienenwachs und es ist in der Folge mit einer starken Belastung des Wachses mit Wirkstoffbestandteilen zu rechnen. In einigen Ländern wurden derart hohe Rückstandswerte gemessen, dass auch der aus diesen Waben gewonnenen Honig nicht mehr verkehrsfähig ist. Unabhängig der Resistenzbildung von Seiten der Milben wäre alleine diese Rückstandsproblematik bereits Grund genug gewesen, sich von diesen Präparaten zu verabschieden. Es kann und darf nicht zur Lösung werden, die Varroamilbe auf diese Art und Weise zu bekämpfen. In Anbetracht der Tatsache dass wir einen neuen Weg in der Varroabekämpfungsstrategie gehen müssen, darf uns dieser Weg aber nicht zurück führen! Als gangbarer Ausweg, erwies sich der Einsatz von organischen Säuren und ätherischen Ölen, welche eine hohe Wirksamkeit gegenüber der Milbe aufweisen, und keine Rückstände in den Bienenprodukten hinterlassen. Wege in der entsprechenden Adaptierung wurden gefunden und stellten für einige Zeit auch sehr gute Möglichkeiten der Bekämpfung dar. Durch diese chemisch-synthetischen Bekämpfungsmittel hatte man Präparate zur Verfügung, welche allen Anforderungen gerecht wurden, vor allem aber jenem des einfachen und effizienten Einsatzes. Durch diesen wurden die Präparate allerdings oft auch unsachgemäß, sprich in zu hoher Konzentration oder zu langem Einsatzzeitpunkt von den Imkern eingesetzt was zur Folge hatte, dass es bei den Milben sehr schnell zu einer Resistenzbildung kam und die Präparate ihre Wirkungsweise verloren. 9

10 Alternatives Varroa - Bekämpfungskonzept basierend auf 5 Säulen Nachdem sich gezeigt hat, dass die bisherigen Bekämpfungskonzepte nicht flächendeckend funktionieren und auch die aktuelle gesetzliche Lage in Italien einen Einsatz von organischen Säuren nur bedingt zulässt ist es unabdingbar die bisherigen Bekämpfungsstrategien nicht nur zu überdenken sondern neue Wege einzuschlagen, und dabei bewährtes zu erhalten und auszubauen, aber auch neues Einzugliedern. Es geht darum, die Varroamilbe mit einem Gesamtkonzept basierend auf 5 Säulen zu bekämpfen, wobei ein verstärktes Augenmerk auf die Kontrolle des Parasiten zu legen ist, sowie einer zeitgerechten, konsequenten Dezimierung. Das alternative Bekämpfungskonzept sieht wie folgt aus: Säule 1 Säule 2 Drohnenbrutentnahme Kontrolle des Milbenabfalls 10 Säule 3 Säule 4 Säule 5 Jungvolkbildung Brutentnahme oder Brutdistanzierung mit Bekämpfung Restentmilbung bei Brutfreiheit Das alternative Bekämpfungskonzept kann aber nur dann Erfolg haben, wenn sich alle Imker konsequent daran beteiligen und die einzelnen Punkte auch ordnungsgemäß durchgeführt werden. Es hat den entscheidenden Vorteil, dass es allerdings größtenteils witterungsunabhängig, vor allem aber unabhängig der klimatischen Zonen durchgeführt werden kann. Basis des Konzeptes ist auch nicht mehr ausschließlich die Wirksamkeit eines Wirkstoffes, sondern vor allem das termingerechte Handeln des Imkers selbst. Dies wird zukünftig einmal mehr über Erfolg oder Verlust entscheiden! Erfolg durch tun! wird zukünftig das Motto heißen.

11 Säule 1 Drohnenbrutentnahme Die Drohnenbrut wird ca. 10-mal häufiger von der Varroamilbe parasitiert sprich befallen als herkömmliche Arbeiterinnenbrut. Diese Tatsache können wir als Imker/innen gezielt nützen um die Milbenanzahl im Bienenvolk bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu reduzieren, ohne Anwendung von Wirkstoffen. Dabei beträgt die Wirksamkeit dieser Maßnahme um die 30%. Eine Wirksamkeit die, wenn nicht durchgeführt am Ender der Saison einige hunderte Milben mehr bedeutet und somit den Verlust des Volkes bedeuten kann. Vorgangsweise: Zur Zeit der Obstblüte (Apfelblüte) wird nahe am Brutnest eine Wabenlücke geschaffen in die ein Baurahmen (leeres Rähmchen ohne Draht) eingehängt wird. Achtung: Das Brutnest darf nicht zerrissen werden! Also an das Brutnest und nicht mitten hinein! Die Bienen bauen in dieses Rähmchen Waben mit Drohnenbrut. Nachdem die Königin diese bestiftet hat wartet man ab, bis die Brut verdeckelt ist. Die Verdeckelung erfolgt am Tag nach der Eiablage. Sind alle Zellen verdeckelt, kann das Rähmchen entnommen und die Wabe ausgeschnitten werden. Das Leer-Rähmchen wird sofort wieder in das Bienenvolk gehängt. Die Bienen beginnen sofort wieder Drohnenwaben zu errichten und der Zyklus beginnt von vorne. Es muss darauf geachtet werden dass keine Drohnen ausschlüpfen, andernfalls betreibt man eine Varroa-Zucht. Bei sehr starken Bienenvölkern können nach der Bestiftung der ersten Drohnenwabe auf der gegenüberliegenden Brutnestseite ein zweites Leerrähmchen eingehängt werden. So kann pendelweise ausgeschnitten werden (ist das 1. verdeckelt und wird ausgeschnitten ist das 2. Bestiftet). Vorsicht, durch zwei Drohnenwaben kann eventuell die natürliche Ausdehnung des Brutnestes gebremst werden. Mit Anfang Juli soll die Drohnenbrutentnahme abgeschlossen werden, da es einen zu großen Eingriff in den Eiweißhaushalt des Bienenvolkes bedeuten würde, dazu einfach das Drohnenrähmchen mit einer Mittelwand ersetzen. 11

12 Die ausgeschnittenen Drohnenwaben werden am Bienenstand bienendicht verschlossen und anschließend in den Sonnenwachsschmelzer gegeben. Bei Trachtlücken muss unbedingt eine Räuberei unterbunden werden. Praktischer Tipp: In Baumärken uns ähnlichen Geschäften findet man häufig Kunststoffbehälter mit gut verschließbaren Deckeln. Diese sind sehr preisgünstig und können einer Räubereigefahr vorbeugen. Zudem hat man die ausgeschnittenen Waben ordentlich und sauber verstaut, ohne dass es zu Verschmutzungen des Fahrzeuges kommt. Achtung: Keine Drohnenbrut im Freien liegen lassen! (Vogel- oder Hühnerfutter) Werden die Waben von Bienen beflogen so kommt es zu einer Räuberei. Bedenke, die Varroamilben sind zu diesem Zeitpunkt in der Brut noch vital und könne auf Raubbienen aufspringen wenn die Zellen geöffnet werden! Somit besteht die konkrete Gefahr einer ungewollten Reinvasion der Varroamilbe auf die eigenen Bienenvölker. 12

13 Positiver Nebeneffekt: Das Schwarmverhalten der Bienenvölker kann durch die gezielte Drohnenbrutentnahme nicht nur gedämmt, sondern auch sehr gut kontrolliert werden. Durch die ständige Baumöglichkeit können die Bienen ihrem natürlichen Drang nachgehen. Es wird des Weiteren eine größere Menge an Königinnenfuttersaft (Gelee Royal) benötigt, zur Aufzucht der Drohnenbrut, dabei kommt es nicht zu einem Futtersaftstau, was als Mit- Auslöser des Schwarmtriebes gilt. Zudem konnte seit Jahren beobachtet werden, dass Weiselzellen bzw. deren Ansätze bei Bienenvölkern in aufkommenden Schwarmtrieb fast ausschließlich auf den Drohnenwaben angesetzt werden. Findet man also dort keine Schwarmzellen bzw. deren Ansätze, so ist auch die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass auf anderen Waben im Brutbereich Zellen gezogen wurden. Die Drohnenwabe dient somit auch als Schwarmverhinderungsmaßnahme und als Schwarmparometer. Zudem wird der Wildbau um unteren Bereich der Bienenbeuten etwas gemindert. Häufig kann mit der gezielten Drohnenbrutentnahme auf den Einsatz von Bausperren verzichtet werden. Ebenso kommt es zu einem geringeren Ansatz von Drohnenbrut auf anderen Waben. Dies beruht auf Beobachtungen und konnte wissenschaftlich nicht recherchiert werden. Abwandlung des Drohnenrähmchens: Wer nicht ein gesamtes Rähmchen als Drohnenwabe verwenden möchte, da er vielleicht der Meinung ist, dass das Volk damit Schwierigkeiten haben könnte (Wetterrückschläge in kühleren Gebieten des Landes; schwächere Bienenvölker) der kann auch ein geteiltes Rähmchen verwenden. Im Oberen oder seitlichen Teil befindet sich eine Mittelwand mit Arbeiterinnenzellen und im unteren Bereich bleibt die Wabe leer. Hier können die Bienen Drohnenbrut ansetzen. Auch diese Drohnenbrut darf allerdings nicht zum Schlupf kommen, Varroazucht! Zusammenfassung: Zeitpunkt: April- Anfang Juli Vorteile: Nachteile: Reduzierung der Milbenanzahl (biotechnisch) Reduzierung des Schwarmtriebes Schwarmkontollmöglichkeit Verjüngung des Wabenwerkes Gewinnung von rückstandsfreiem Wachs Zeitaufwendig 13

14 Säule 2 Kontrolle des Milbenabfalls Jeder Imker/in muss zu jeder Zeit wissen, wie die Milbenanzahl sich in seinen Bienenvölkern entwickelt bzw. welche Milbenanzahl sich in seinen Bienenvölkern befindet. Nur so ist es möglich entsprechende Maßnahmen zeitgerecht einzuleiten. Allzu oft kam es vor, dass Bienenvölker behandelt wurden, bei denen der Befallsdruck bereits derart angestiegen war, dass das Volk nicht mehr zu retten war, egal mit welcher Methode oder Maßnahme auch immer. Defacto wurden bereits tote Völker behandelt, man wusste es nur noch nicht! I) Windeldiagnose (Natürlicher Milbenfall): Diese Methode ist wohl die Einfachste in der Anwendung, allerdings auch jene welche mit der größten Fehlerwahrscheinlichkeit behaftet ist. Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt: Die Windel täuscht um es auf einen einfachen Nenner zu bringen. Gründe dafür gibt es viele, zum Teil sind die verwendeten Windeln nicht ausreichend geschützt, so können Ameisen und andere Kleintiere eine beträchtliche Anzahl der Milben Die Kontrolle des Milbenabfalls erfolgt prinzipiell in zwei Stufen. Einmal die Ermittlung des natürlichen Milbenfalls und zum zweiten die Ermittlung des Milbenfalls bei bzw. nach der Bekämpfung. 14

15 austragen und diese verzerren das Ergebnis. Oft sind die verwendeten Windeln auch zu klein und decken nicht den gesamten Bienensitz ab, somit fallen ein beträchtlicher Teil der Milben außerhalb der Windel auf den Stockboden und werden nicht berücksichtigt. Aber auch bereit der Einsatz einer Bausperre oberhalb zwischen Boden und 1. Zarge kann den Milbenbesatz in der Windel beeinflussen. Milben die auf den Bausperrenleisten zum liegen kommen, werden nicht gezählt. Materialbedarf: Gitterboden, weiße Bodeneinlage (Windel), eventuell Lupe und Flüssigvaseline (zum Schutz vor Ameisen) 1. Einlegen der Bodeneinlage Das Gitter im Boden verhindert den Zugang der Bienen zur Bodeneinlage. Die Windel muss unbedingt den gesamten Sitz des Bienenvolkes in den Waben abdecken, andernfalls wird es von vorherein nicht möglich sein die natürliche Mortalität zu bestimmen. Die Windel muss unbedingt vor Ameisen, Ohrwürmer und Speckkäfer geschützt werden. Man kann die Windel auch mit Flüssigvaseline bestreichen. Unabhängig ob sie den gesamten Bienenstand schon vor Ameisen geschützt haben, soll auf 15 den Schutz der Windel selbst nicht verzichtet werden. Beachten Sie dass Ameisen unter Naturschutz stehen! Das Ausbringen von Substanzen in den Boden (z.b. Benzin u.a.) ist nicht erlaubt, darf vom Imker unabhängig davon aus Umweltschutzgedanken nicht gemacht werden. Auch das Ausbringen von Insektiziden (Ameisenmitteln) darf nicht gemacht werden. Es handelt sich dabei um Insektizide die auch Einfluss auf die Bienen haben könnten! 2. Kontrolle des Milbenfalls Spätestens 7 Tage nach Einlage der Windel wird diese ausgezählt und die Milbenanzahl in Tagen umgerechnet. Die Ermittlung muss zweimal wiederholt werden. Bleibt die Windel länger als 7 Tage unter dem Bienensitz kann es zu sehr starken Verschmutzungen und eventuell zu Schimmelbildungen kommen. Die Milbenanzahl lässt sich nur mehr sehr schwer ermitteln. Die Windeln müssen nach jeder Zählung sauber geputzt werden! 3. Berechnung der Milbenanzahl Milbenanzahl / Anzahl der Tage = Milben/Tag Beispiel: 14 Milben / 7 Tage = 2 Milben/Tag 21 Milben / 7 Tage = 3 Milben/Tag

16 Welche Aussage hat die so ermittelte Milbenanzahl auf den Einschreitzeitpunkt? Zeitpunkt Ø Anzahl Milben/Tag Maßnahmen Ende Mai über 3,5 Eine Notbehandlung ist direkt nach der Frühjahrsente notwendig Ende Juni über 10 Eine Brutentnahme oder Brutdistanzierung mit anschließender Behandlung mit ApiBioxal ist möglichst rasch einzuleiten. Oktober über 1,5 Die Winterbehandlung muss vorverlegt werden. Achtung: Völker müssen brutfrei sein, oder gemacht werden! Über die ganze Bienensaison 30 Die Schadensschwelle ist bereits überschritten bzw. wird in Kürze überschritten, eine sofortige Entnahme und Vernichtung der verdeckelten Brut, und eine Behandlung mit ApiBioxal ist dringend notwendig, unabhängig der Jahreszeit.Es ist nicht sicher dass das Volk gerettet werden kann 16

17 Was sagt der natürliche Abfall aus? Wir unterscheiden ob der natürliche Abfall in der Windel während der Sommermonate (Mai bis September) durchgeführt wird oder aber in den Wintermonaten (Oktober / November). Dabei ist nicht der Name des Monats primär ausschlaggebend, sondern vor allem die entsprechende Ausdehnung des Brutnestes bzw. die Anzahl der Brutzellen. Als Faustregel für die Milbenanzahl im Volk gilt: Natürlicher Milbenabfall / Tag x Umrechnungsfaktor = Geschätzte Milbenanzahl im Bienenvolk Umrechnungsfaktoren: April September: (Brutzeit) Oktober November: (bei Brutfreiheit) Beispiel: Ein Imker ermittelt einen natürlichen Milbenfall Ende Mai von 5 Milben/Tag das ergibt eine Milbenanzahl im Volk von Bedenke: Die Milbenanzahl im Bienenvolk VERDOPPELT sich im Schnitt pro Monat. In Falle unseres vorhergehenden Rechenbeispiels hätte der Imker Ende Juni bereits zwischen 1000 und 3000 Milben und Ende Juli (bei der normalen Bekämpfungszeit) bereits 3000 bis 6000 Milben im Bienenvolk. Das bedeutet, lenkt er nicht frühzeitig ein wäre das Bienenvolk bereits tot bzw. unmittelbar davor! Fehlermöglichkeiten bei der Befallsbestimmung Windel deckt den Bienensitz nicht ab Windel bleibt zu lange im Volk (Verlust durch Ameisen, Wachsmottenlarven usw.) Milben gehen bei der Entnahme verloren (Wind, abschütteln bei Entnahme,) Milben werden nicht erkannt! Bausperre kann den Milbenabfall blockieren 17

18 II) Auswaschmethode (Relativer Milbenfall): Bei dieser Methode wird der relative Milbenbesatz in % Angabe ermittelt, gerechnet aus Milben/100 Bienen. Die Methode ist sehr viel genauer als die Kontrolle des natürlichen Abfalls allerdings auch etwas arbeitsintensiver und es müssen dazu Bienen abgetötet werden (ca. 30 g). Mit Hilfe eines handelsüblichen Spülmittels werden die Milben abgewaschen und ausgewertet. Materialbedarf: Probengefäß (es eignen sich 250g Gläser), Doppelsieb, Spülmittel, Waage (vorzugsweise auf 0,1g genau) 1. Entnahme einer Bienenprobe Bienen werden von Honigwaben oder Randwaben des Brutnestes (Futterwaben) auf eine Folie abgeschüttelt und locker in das Probengefäß eingefüllt und verschlossen. Das Gefäß wird mir Volksnummer und Datum versehen (Rückverfolgbarkeit vor allem bei mehreren Proben!) Als Faustregel für die Bienenmasse gilt: 10g entsprechen 100 Bienen; es werden mindestens 30g benötigt. 2. Bienen abtöten (Einfrieren) Bienen verbrausen sehr schnell in verschlossenen Behältern und verkleben, und sind somit unbrauchbar. Es empfiehlt sich einige Löcher in den Deckel zu stanzen oder das Probengefäß mit einer Gaze und Gummiband zu verschließen. Die Bienen werden im Gefrierfach, oder mit Kältespray abgetötet. (eventuell kann auch eine Kühltasche mit einigen Gefrierelementen verwendet werden) 18

19 3. Gewicht bestimmen Das Nettogewicht (30g) muss auf etwa 0,1g genau abgewogen werden, nur so ist der zu erhaltende Wert aussagekräftig. 4. Bienen auswachen Der Behälter mit der genauen Bienenanzahl wird mit Wasser gefüllt, dem 1-2 Tropfen Spülmittel hinzugegeben werden. Der Behälter wird dann intensiv geschüttelt und etwa 15 Minuten stehen gelassen. Wirtschaftliche Schadensschwelle: Sommer (Juli) nicht mehr als 1% Oktober/November unter 2% Zeitpunkt Befallsgrad in % Maßnahmen Im Juli über 2,5% Sofortige Behandlung der Völker innerhalb der nächsten Woche notwendig 5. Milben heraus sieben Die Probe wird erneut intensiv geschüttelt und die Flüssigkeit über ein Honig-Doppelsieb abfließen lassen. Mit einem scharfen Wasserstahl (Gartenschlauchpistole) werden die Bienen abgespült. Die Milben werden ausgewaschen und finden sich im unteren Feinsieb wieder. Im Oktober / November über 0,5% Sofortige Restentmilbung bei Brutfreiheit durchführen. 6. Milben auszählen Das Feinsieb wird umgekehrt auf eine weiße oder helle Unterlage gestoßen und ausgezählt. Pro Volk sind in der Regel nicht mehr als 5 Minuten erforderlich. 7. Berechnung des Befallsgrad (Milbenanzahl x 10) / Bienengewicht = Prozent befallen Bienen Beispiel:10 Milben gezählt auf einem Bienengewicht von 30g ergibt folgende Rechnung: 10 Milben x Faktor 10 = 3,33% Befall Bienengewicht: 30g 42 Milben x Faktor 10 = 14,2% Befall Bienengewicht: 29,6g 19

20 III) Staubzucker-Methode als Alternative: Als Alternative zur Auswaschung kann auch die Staubzuckermethode angewandt werden. Diese hat den Vorteil, dass die Bienen nicht abgetötet werden müssen, und somit bienenfreundlicher sind. Dazu wird anstelle des Wasser-Spülmittelgemisches, Staubzucker auf die noch lebenden Bienen gegeben. Der Probebecher wird intensiv geschüttelt und stehen gelassen. Die Bienen sammeln sich im oberen Bereich des Probebechers, die Milben liegen am Boden. Beim Öffnen des Probebechers fliegen die Bienen auf uns die Milben bleiben zurück und können gleich ausgewertet werden wie bei der Auswachmethode. Die Puderzuckermethode ist bei einigen Imkern anfänglich misslungen, da die Bienen immer eine gewisse Feucht haben, bzw. diese in einem Becher auch abgeben. Somit kam es zur Verklumpung des Puderzuckers und der Milbenabfall wurde falsch interpretiert bzw. gedeutet. Die Lösung dieses Problems lautet: viel Puderzucker! So wird heute eine Menge von 35g Puderzucker auf eine Bienenprobe (ca. 50g) verwendet. Somit ist das Verklumpungsproblem vollkommen gelöst. Benötigtes Material: 20 Abdeckfolie (sauber und absolut trocken) 100ml Becher (Urinbecher aus der Apotheke) 750ml Schüttelbecher mit Deckel (ein 1kg Jogurt-Becher oder Senf- Kübelchen mit Deckel eignet sich hier besonders gut) In den Boden wird ein großes Loch geschnitten und mit einem Bodengitter verschlossen (Achtung: Milben müssen durch das Gitter passen!) Puderzucker (bevorzugt ein frisches Päckchen zu 250g, dieses reicht für 7 Proben) Esslöffel Sehr feines Sieb (z.b. das Honigfeinsieb) Helle Unterlage (gut eignet sich auch ein großer weißer Eimer!) ggf. Waage Vereinfachtes Verfahren für die Praxis Um eine grobe Abschätzung zu machen, ob eine Behandlung der Bienenvölker notwendig ist kann auf das Wiegen der der Bienenprobe verzichtet werden, ebenfalls auf die exakte %-

21 Berechnung des Befallsgrades. Der 100ml Becher wird bis zum Rand mit Bienen gefüllt (entspricht ca. 50g Bienen). Die Bienen werden nun in den Schüttelbecher umgefüllt und bepudert. Bei schütteln fallen die Milben durch das Gitter und werden von der hellen Unterlage aufgefangen und können ausgezählt werden. Die Befallsberechnung erfolgt ident der Auswachmethode. Diese Ermittlung ohne genaues Wiegen ist NUR indikativ und kann nicht als exakt angesehen werden! Es ist zu Raten diese wage Dignostik alle 3-4 Wochen zu wiederholen um einen genaueren Überblick zu erhalten. Eine einmalige Durchführung kann uns in FLASCHER Sicherheit wiegen! Dies könnte für unsere Völker den sicheren Tod bedeuten. Behandlungsbedarf in Abhängigkeit von der Milbenanzahl einer Bienenprobe von 50g Bienen und der Jahreszeit (Quelle Dr. Ralph Büchler Kontrollzeitpunkt Juli August September Volk vorerst ungefährdet < 5 Milben < 10 Milben < 15 Milben Behandlung in nächster Zeit erforderlich Schadschwelle überschritten, unverzüglich behandeln 5 25 Milben Milben Milben > 25 Milben Siehe Grafik Populationsentwicklung Seite. 21

22 Säule 3 Jungvolkbildung Kann durch ein zwei-bis dreimaliges Ausschneiden der Drohnenbrut die Varroa- Population um ca. die Hälfte reduziert werden so haben wir durch eine konsequente Jungvolkbildung eine weitere Reduktion um ca. ein Drittel. Es ist daher unabdingbar derartige Maßnahmen fix in die praktizierte Betriebsweise zu integrieren. Die Jungvolkbildung gehört fix zum imkerlichen Arbeitskalender ident der Volkserweiterung, Brutkontrolle, Königinnenwechsel oder das Abernten. Ziel ist es den Varroadruck von den Muttervölkern zu nehmen und so die populationsdynamischen Prozesse des Schädlings Varroa gezielt zu stören bzw. zu unterbrechen. Eines gilt aber auch hier, wer bis zum Auftreten sichtbarer Symptome (Schlupf verkrüppelter Bienen, Brutschäden sichtbare Milben auf den Bienen) zuwartet, der verliert nicht nur die Muttervölker sondern wird auch keine überlebensfähigen Jungvölker aufbauen können. Dabei reden wir erst nicht von Leistungsfähigkeit! 22 Möglichkeiten der Jungvolkbildung unter Berücksichtigung der Varroareduktion: a) Brutableger mit Weiselzellen oder unbegatteten Königinnen b) Kunstschwarmverfahren a) Brutableger mit Weiselzellen oder Königinnen Diese Art der Jungvolkbildung bietet gleich zwei Möglichkeiten der Varroabekämpfung. Zum einen werden durch die Entnahme von einigen Brutwaben Varroamilben vom Muttervolk entnommen zum anderen werden diese nicht nur aufgeteilt und die erwähnte explosive Entwicklung des Schädlings gehemmt, die Milben werden im Anschluss im Jungvolk nochmals abgetötet. Effektiv ist die Reduktion der Milbenanzahl im Muttervolk vor allem dann, wenn zur Jungvolkbildung vor allem verdeckelte Brutwaben verwendet werden. Nur so können die entnommen Waben noch als Bannwaben mit genutzt werden. In der offenen Brutwabe halten sich bekanntlich keine bzw. nur sehr wenige Milben auf.

23 Um eine Varroareduktion in den Wirtschaftsvölkern erreichen, sollen von diesen möglichst gleichmäßig verdeckelte Brutwaben samt aufsitzender Bienen entnommen werden. Bei dieser Entnahme verwenden wir so wenig Rauch als möglich, um keine Flucht der Bienen von den Waben zu haben. Die Anzahl der entnommen Brutwaben pro Volk ergibt sich auch aus der entsprechenden Volksstärke selbst. Um von einer Varroareduktion zu sprechen sollten es aber schon 2 beidseitig voll verdeckelte Brutwaben mit schön geschlossenem Brutbild sein. Die im Wirtschaftsvolk entstandenen Wabenlücken sollen mit Mittelwänden aufgefüllt werden, so erreicht man neben einer Reduktion eines Schwarmtriebes zusätzlich eine Erneuerung des Wabenwerkes. Ein Brutableger als Jungvolk hat nur dann die Grundvoraussetzung zu einem guten Wirtschaftsvolk heranzureifen und sich zu entwickeln wenn folgende Voraussetzungen gegeben bzw. erfüllt sind: 23 Ausreichend viel Bienenmaterial Ausreichend viel Futter Angepasste Raumgabe Möglichst geringe Varroabelastung und Einweiselung einer jungen aktaktiven Königin Ausreichend viel Bienenmaterial In Südtirol hat sich eindeutig gezeigt, dass Brutableger mindestens eine Stärke von 3 beidseitig verdeckelten Brutwaben mit ausreichend Bienen aufweisen müssen, um sich hervorragend zu entwickeln (Mai Mitte Juni). Wenn diese Grundstärke fehlt, bricht das Jungvolk in einem späteren Moment ein, meist dann wenn die junge Königin mit der vollen Legetätigkeit beginnen sollte. Es fehlt der Grundstock und das Volk wird sich davon nicht mehr erholen. Jungvölker welche zu einem späteren Zeitpunkt gebildet werden sollen müssen mehr Brutwaben haben.(pro 10 Tage

24 1 Brutwabe mehr) Brutableger mit nur einer Brutwabe funktionieren in unseren Brieten unter unseren Tracht- und Klimabedingungen nur in den äußerst seltenen Fällen und ergeben erfahrungsgemäß mehr Probleme aus Freude. Das Bienenmaterial bzw. die Brutwaben können auch von mehreren Wirtschaftsvölkern zusammengemischt werden. Ausreichend viel Futter Jungvölker haben andere Bedürfnisse als Wirtschaftsvölker. Sie sind mit der Versorgung der Brut bzw. mit der Neuorganisation der Nestordung beschäftigt und bemühen sich kaum Futter und Futtervorräte anzuschaffen. Aus diesem Grund müssen Jungvölker ausreichend mit Futter versorgt werden. Dazu empfiehlt es sich entweder mit Glucose- Sirupen oder mit Futterteig die entsprechende Futterversorgung sicher zu stellen. Beide haben den Vorteil dass es nicht zu einer Räuberei kommt und somit die Jungvölker 24 relativ sicher sind. Es ist empfehlenswert die Jungvölker mit Mittelwänden zu erweitern. Auch hierfür ist entsprechendes Futter erforderlich um den Bautrieb zu unterstützen. Um die ganzheitliche Ernährung der Jungvölker sicher zu stellen bedarf es aber auch einer ausreichenden und vollwertigen Pollenversorgung. Ist diese in oder von der Natur aufgrund der Kulturlandschaft und/oder Jahreszeitlich bedingt nicht mehr gegeben, so empfiehlt sich das Einhängen von Pollenwaben aus starken Wirtschaftsvölkern. Diese werden entnommen, bienenfrei abgefegt und unverzüglich (wenn möglich noch am selben Tag) in die Jungvölker gegeben. Das Anbieten von Pollenersatzstoffen wie Sojamehl usw. wird nicht empfohlen, zumal es eine einseitige Versorgung der Völker darstellt und wenn nicht ordnungsgemäß angeboten zu großen seuchenhygienischen Problemen führen kann.

25 Min. 3 verdeckelte Brutwaben 1 Mittelwand Angepasste Raumgabe Das Jungvolk bzw. deren Bienenmasse ist außerstande eine komplette Einheit zu füllen aus diesem Grund empfiehlt sich das Einengen der Jungvölker mit einem Einängschied bzw. das Eingängen mit Hilfe der Futtertasche. Ein Brutableger mit 3 Brutwaben besteht somit aus einer Mittelwand, einer Futterwabe den 3 Brutwaben und der Einängung. Mit fortschreitender Entwicklung kann je nach Bedarf mit Mittelwänden langsam erweitert werden, bis die Einheit voll gefüllt ist. Achtung: Das Brutnest bleibt immer im Block zusammen und wird nicht durch Mittelwände zerschnitten. 1 Futterwabe 1 Futtertasche mit Futter Weiselzelle oder Königin Wirtschaftsvolk Ableger bei Bildung Ableger nach 3W Möglichst geringe Varroabelastung Eine möglichst geringe Varroabelastung in den Jungvölkern ist auch die Voraussetzung für deren gute Entwicklung. Dabei sind in unserem Fall die Grundvoraussetzungen dafür denkbar schlecht, wollen wir doch möglichst viele Varroamilben aus den Wirtschaftsvölkern entfernen, welche sich dann in Folge notgedrungen in den Jungvölkern befinden. Wir setzen deshalb den Jungvölkern eine schlupfreife Weiselzelle zu, bzw. eine unbegattete Königin. 2 bis 3 Wochen nach der Bildung des Ablegers ist dieser für einige kurze Zeit mich Sicherheit frei von verdeckelter Brut. (Jene der Altkönigin ist bereits vollkommen geschlüpft, jene der Jungkönigin ist noch nicht verdeckelt!) In dieser Zeit ist es unbedingt Pflicht die Jungvölker mit ApiBioxal zu behandeln! 25

26 Vorgangsweise zur Erstellung Aus einem oder mehreren Wirtschaftsvölkern werden verdeckelte Brutwaben samt aufsitzender Bienen entnommen. Diese Waben werden in eine Beute (Egal ob Magazinbeute oder Ablegerkasten) gehängt. Die Waben müssen gut mit Bienen besetzt sein. Sollten zu wenige Bienen auf der Wabe sitzen einfach einige Bienen aus dem Honigraum dazustoßen. Die Beute ist bereits mit einer Mittelwand, einer Futterwabe sowie einer Futterzarge gefüllt mit Futterteig bestückt. (Auch auf die Pollenversorgung achten, eventuell eine Futterwabe verwenden auf der sich auch Pollen befindet.) Die noch verschlossene Beute muss außerhalb des Flugkreises an einem neuen Standort (Mindestabstand zu den Wirtschaftsvölker-Standort 3 km) gebracht werden. Dort werden die Fluglöcher geöffnet. Wenn möglich sollte dies am Abend geschehen, so bleiben die Jungvölker ruhiger, besonders wenn mehrere Jungvölker zeitgleich gemacht werden. Das Flugloch unbedingt verkleinert sein, so, dass max 3-4 Bienen die Beute betreten können (Vorsorge zur Rauberei!) Ist man sich Sicher, dass keine offene Brut mehr auf den Waben war, wird das Jungvolk nun Weisellosigkeit verspüren und dies mit lautem ventilieren signalisieren. Ist dies der Fall, kann eine Weiselzelle eingehängt werden. Ist man sich nicht sicher, sollte das Jungvolk einige Tage belassen werden und anschließend eine Kontrolle erfolgen. Sollten die Bienen Zellen gezogen haben, werden diese ausgebrochen (ACHTUNG: alle!) und durch Weiselzellen ersetzt. Es kann auch eine unbegattete Königin eingeweiselt werden. Achtung: Der Imker muss den genauen Zeitpunkt der Jungvolkbildung anhand der Trachtnutzung selbst bestimmen. Bei sehr umfangreicher Brutwabenentnahme lässt ca. 3 Wochen später die Sammelleistung nach. Es wird dringend davon abgeraten Völker, welche nicht den Vorstellungen des Imkers entsprechen (als Wirtschaftsvolk zu schwach) oder gar kranke Völker zu Ablegern aufzuteilen. Es sollten auch keine Futterwaben von Völkern entnommen werden, die Krankheitssymptome aufzeigen, oder gar von Bienenvölkern die aus welchen Gründen auch immer eingegangen sind. Keine Brutwabe und keine Futterwabe ist es wert, das Gelingen der Jungvölker zu reskieren! Zusammenfassung: Zeitpunkt: April- Anfang Juli Wie: min. 3 verdeckelte Brutwaben mit Bienen Eventuell Zugabe von Bienen Zugabe einer Weiselzelle, einer unbegatteten Königin oder einer begatteten Königin Behandlung der Ableger ca. 2-3 Wochen nach Bildung (KEINE verdeckelte Brut!) ACHTUNG: Die Königin bleibt im Volk zurück und darf nicht mitgenommen werden. 26

27 b) Kunstschwarmverfahren Das Kunstschwarmverfahren stellt in zweierlei Hinsicht Möglichkeiten dar Bienen bzw. Bienenvölker von der Varroamilbe zu befreien. Kunstschwärme werden demzufolge erstellt um entweder Wirtschaftsvölker zu schröpfen und diese so entstandenen Jungvölker mit hoher Wirksamkeit varroafrei zu bekommen, oder aber bereits begattete Königinnen sicher einzuweiseln. Eine andere Möglichkeit ist Bienenvölker welche bereits einen sehr hohen Varroadruck haben schnell und wirkungsvoll von der Varroa zu befreien. In diesem Fall kann man allerdings nicht von einer Jungvolkbildung sondern eher von einer Notmaßnahme sprechen. Vorgangsweise zur Erstellung zur Schwarmzeit Um sehr starke Bienenvölker zu schröpfen, um einen eventuell aufkommenden 27 Schwarmtrieb zu unterbinden, sollte in dieser Zeit Bienenmasse im Ausmaß von etwa 1kg an Bienenmaterial entnommen werden. Die Bienenmasse kann auch von mehreren Bienenvölkern entnommen werden, und zu einem Kunstschwarm zusammengefasst werden. Der so entstandene Kunstschwarm kann mit einer Weiselzelle oder aber einer unbegatteten Königin beweiselt werden, besser jedoch bei Kunstschwärmen im allgemeinen ist immer die Beweiselung mit einer bereits begatteten Königin. Der Kunstschwarm wird ausschließlich auf Mittelwänden eingeschlagen. (Achtung: verwendet man bereits ausgebaute Waben kann dies unter Umständen zu einem Auszug des Kunstschwarmes führen!) Möglichst bald (je früher desto besser!), in jedem Fall aber unbedingt vor Verdeckelung der ersten Brut, muss der Kunstschwarm mit ApiBioxal im Träufelverfahren behandelt werden. Wichtig ist, dass der Kunstschwarm kontinuierlich gefüttert wird. Um einer Räuberei

28 vorzubeugen eignen sich bereits invertierte Futtermittel besser als Zuckerwasser. Vorgangsweise zur Erstellung bei der Honigernte Im Zuge der Honigernte können nicht nur hoffentlich volle Honigwaben geerntet werden, sondern auch Bienen selbst. Zu diesem Zweck werden die Bienen aus den Honigräumen nicht in die Völker zurück gefegt, sondern in eine Kunstschwarmkiste. Es kann Bienenmaterial aus mehreren Völkern zusammen gefegt werden. Insgesamt ist es wichtig dass die Stärke zu dieser Zeit zwischen 2 und 2,5 kg beträgt. Diese Sammelkunstschwärme werden mit einer begatteten Königin beweiselt. Für unbegattete Königinnen oder gar Weiselzellen reicht die Zeit zur Begattung nicht mehr! Die zu dieser Zeit (Ende Juli) entstandenen Kunstschwärme sollten auch mit Mittelwänden bestückt werden und dann kontinuierlich gefüttert werden. In einigen Landesteilen Südtirols (nördlich oder über 1000m Meereshöhe) können auch bereits ausgebaute helle Waben verwendet werden, um die Anlage eines schönen Brutnestes zu gewährleisten. Nicht vergessen: auch diese Kunstschwärme werden sofort beträufelt. Sollten die Bienenvölker mit älteren Königinnen gelegt sein, wäre jetzt auch die Möglichkeit die Völker umzuweiseln. Bei allen 3 Möglichkeiten ist es ratsam die neu erstellten Kunstschwärme außerhalb des Flugkreises der Muttervölker aufzustellen (min. 3 km) Wer dazu nicht die Möglichkeit hat muss die Kunstschwärme vor einschalgen in die Beute unbedingt min. 24h (besser 48h) in Kellerhaft geben. Bitte unbedingt auf Kühlung und ausreichende Belüftung achten. Es besteht die Gefahr des verbrausens. Zusammenfassung: Zeitpunkt: Mai Ende Juli Die Erstellung von Kunstschwärmen im Zuge der Endaberntung von Bienenvölker sollte fixer Bestandteil eines jeden Betriebes sein. Wie: Mai: min.1kg Bienen Ende Juli min. 2-2,5 kg Bienen Vorgangsweise bei Notbehandlung Um Bienenvölker, welche unter einem sehr hohen Varroadruck leiden retten zu können ist es wichtig, dass keine Zeit vergeudet wird. Sofort werden alle Bienen, samt Königin abgefegt und auf Mittelwände gesetzt. Alle Brutwaben müssen entfernt und vernichtet werden. Sofort (noch im selben Arbeitsgang) werden die Bienen beträufelt um die Varroamilbe zu bekämpfen. 28 Hohe Wirksamkeit der Behandlung da keine Brut vorhanden und junge Königin sowie Waben. Kontinuierliche Futtergabe in kleinen Mengen.

29 Säule 4 Brutentnahme oder Brutdistanzierung mit Bekämpfung Um leistungsfähige Winterbienen und somit leistungsfähige Bienenvölker für die kommende Saison zur erhalten ist es unabdingbar, dass die Völker so früh als auch so wirkungsvoll wie möglich von den Varroamilben befreit werden. Dazu gibt es natürlich mehrere Wege welche begehbar sind, eines muss aber immer Beachtung finden. Für welche Möglichkeit man sich auch entscheidet, der eingeschlagene Weg muss konsequent gegangen werden. Ein inkonsequentes Vorgehen bedeutet unweigerlich den Verlust der Bienenvölker! Brutentnahme und Behandlung. 1) Um die Arbeit zu erleichtern und zu beschleunigen, sowie die zu entnehmende Brutmenge auf ein Minimum zu reduzieren wird in der ersten Juniwoche die Königin in die unterste Zarge gesperrt (Absperrgitter). Darüber wird das Bienenvolk unverändert zusammengestellt. Diese Vorgangsweise hat den Vorteil, dass die Brut nicht mehr über zwei sondern nur mehr in einer Einheit verteilt ist. 2) Um den 20. Juli (Zeitpunkt des Aberntens) wird das Volk abgeerntet. Anschließend wird sofort die untere Einheit bzw. der Brutraum kontrolliert. Alle Waben mit verdeckelter Brut und Waben mit noch unverdeckelten Streckmaden (im Zweifelfall alle Brutwaben) werden entnommen und 29

30 die Bienen zurück ins Volk gestoßen. Die Königin muss unbedingt im Volk verbleiben! 3) Die so entstandenen Wabenlücken werden vorzugsweise mit Mittelwänden aufgefüllt. Unverzüglich muss das Volk mit ApiBioxal behandelt werden. Eventuell kann das Volk sich auch1/2 bis 1 Stunde nach der Brutentnahme beruhigen vor das Träufelverfahren eingesetzt wird. (ACHTUNG: Nicht länger als diese Zeit warten!) 4) Ab dem nächsten Tag kann mit der Auffütterung begonnen werden. Dabei empfiehlt es sich mit kleineren Gaben zu starten, dass die Bienen nicht alle freien Zellen verhonigen. Es Dient in erster Linie dazu dass die Mittelwände zügig ausgebaut werden. 5) Nach 7-10 Tagen werden die Völker kontrolliert. Die Mittelwände sind nun ausgebaut und die Bienen haben erneut ein schönes Brutnest angelegt. Die Bienenvölker werden nun zügig aufgefüttert und immer wieder der natürliche Totenfall kontrolliert! (Achtung Reinvasion) 30

31 Brutdistanzierung mit Bekämpfung (Bannwabenverfahren) Das Prinzip des Bannwabenverfahrens ist relativ einfach, insofern, dass die Varroa immer versuchen wird in verdeckelte Brut zu gelangen. Das Prinzip arbeitet auf dieser Basis. Durch gezieltes auslaufen lassen der gesamten Brut bzw. durch Konzentration des gesamten Brutgeschehens auf einige wenige Waben 2-3 Waben, wird die Milbe verleitet gerade diese stark zu parasitieren. Vor dem Schlupf dieser Bienen werden die Waben punktgenau aus dem Volk entfernt und somit die Milben eliminiert. Als idealer Zeitpunkt für den Beginn des Bannwabenverfahrens hat sich der Zeitpunkt Ende Juni erwiesen. Ab diesem Zeitpunkt werden keine Bienen mehr gebildet (zeitlich nicht möglich) die für eine Trachtnutzung benötigt werden. Ohne Vorbereitung funktioniert es auch hier nicht. Im Vorfeld wird eine Leerzarge bestückt mit einer Drohnenwabe und zwei honigfeuchter Leerwaben. Diese Waben werden mittig angeordnet. Der verbleibende Freiraum wird entweder mit leeren Futtertaschen oder aber mit Hatschaumblocks aufgefüllt um Wildbau zu verhindern. (Achtung, biozertifizierte Imkereien dürfen keine Hartschaumblocks verwenden). Zeitpunkt erfolgt weiters die Honigernte, sowie die Bildung von Kunstschwärmen. Sofort nach dieser Maßnahme, noch am selben Tag kann eine Behandlung mit ApiBioxal erfolgen, nach Wegnahme der unteren Einheit. (Wo sich die Königin befand) Im verbleibenden Wirtschaftsvolk wäre nun auch der ideale Moment gleichzeitig die Königin zu wechseln, falls nötig. Es ist im Volk nun keine Brut mehr vorhanden, sodass eine neue Königin mit großer Sicherheit angenommen wird. Die vorbereitete Zarge wird direkt über den Bodenbereich als unterste Zarge eingesetzt. Die Königin wird in Folge aus dem Volk abgefangen und unter Absperrgitter etwa 3 Wochen in diese Einheit gesperrt, und das Volk darüber wieder zusammengesetzt. Nach diesen 3 Wochen ist die Brut oberhalb des Absperrgitters komplett geschlüpft, und unterhalb des Absperrgitters verdeckelt. Die Varroamilben sind nun in diesen Waben sozusagen gefangen. Die verdeckelten Waben werden abgefegt und verbrannt oder eingeschmolzen. Zu diesem 31

32 Alternative Thymol (ApiLifeVar) Alternativ kann auch das auf Thymolbasis arbeitende ApiLife Var zu diesem Zeitpunkt (Abernten um den 20 Juli) eingesetzt werden. ACHTUNG: Alle anderen Anwendungen von Thymolpräparaten (Marke Eigenbau usw.) sind NICHT zulässig und schaffen auch aus fachlicher Sicht mehr Probleme als sie wirken! Hierbei muss die Gebrauchsanweisung des Herstellers genau eingehalten werden und es darf nicht davon abgewichen werden! Es empfiehlt sich keine Fütterung während der Behandlung mit ApiLife Var durchzuführen, da besonders bei gaben von Zuckerwasser eine erhöhte Räubereigefahr besteht. (Verminderung des Stockeigengeruches) Vorgangsweise im Detail: Wer seine Völker mit ApiLife Var behandeln möchte muss die Bienenvölker bis spätestens 20 Juli abgeerntet haben. Sofort, noch am selben Tag erhalten die Bienenvölker die erste Futtergabe. Es ist wichtig, dass die Bienenvölker mindestens 2/3 der nötigen Winterfuttermenge erhält, und zwar noch vor der Behandlung. Zu diesem Zeitpunkt sind die Bienenvölker noch so stark, dass auch größere Futtermengen in kurzer Zeit abgenommen werden können. Futter sollte nicht während der Behandlung gegeben werden, zum einen besteht Räubereigefahr, zum andern nehmen die Völker während der Behandlung kein Futter ab. eingelegt, oder aber geteilt und an allen 4 Ecken ausgelegt. Nach Einlage wird die Abdeckfolie aufgelegt und die Beute verschlossen. (Ein Freiraum nach oben ist nicht nötig!) 3 Wochen (genau!) nach der Ersten Behandlung werden die Plättchen entfernt und mit neuen ausgetauscht. Bei einräumigen Völkern bzw. Ablegern genügt ein Plättchen. Entfernte Streifen werden fachgerecht entsorgt und nicht im Bienenhaus gelagert! Alle Bienenvölker eines Standes müssen zeitgleich behandelt werden, unabhängig ob Wirtschaftsvölker oder aber Ableger. In der 2. Septemberhälfte ist die Behandlung abgeschlossen und die Plättchen werden entfernt. Es erfolgt die Restauffütterung falls nötig. Am Abend werden auf die Rähmchen in der oberen Zarge 2 Plättchen ApiLife Var aufgelegt. (Nicht zwischen die Zargen oder in den Boden legen!) Um zu verhindern, dass die Bienen die Plättchen beknabbern, sollten sie mit einem Stück Propolisgitter (ca. 10x10cm) geschützt werden. Sollten die Plättchen abgeknabbert werden besteht keine Wirkung mehr. Die Plättchen werden diagonal 32

33 BILD MIT VARROA AUF BIENE BEI AUSFLUG! WIRD VON DRUCKEREI EINGEFÜGT Reinvasion und Zuflug nicht unterschätzen! Es zeigte sich in den vergangen Jahren immer wieder dass Imker/innen, welche die Varroabekämpfung sorgfältig, korrekt und in richtiger zeitlicher Abfolge durchgeführt haben trotzdem einen sehr hohen Varroadruck in ihren Bienenvölkern hatten. Oft aus fast unerklärlichen Gründen, hatten sie doch alles richtig gemacht. Es hat sich gezeigt, dass die Reinvasion, sprich der Eintrag von Varroamilben durch Sammelbienen, Raubbienen, vor allem aber durch Bettlerinnen von zusammenbrechenden Völkern der Umgebung nicht außer acht gelassen werden kann. Dabei ist nicht immer der Nachbarimker schuld, der ja bekanntlich seine Völker nicht richtig führt! Bienenschwärme können auf ihrer Suche nach einer neuen Bleibe sehr weite Strecken zurücklegen. Wie leicht kann es passieren, dass sich ein oder mehrere solcher Schwäre in der Nähe eines Bienenstandes niederlassen und im späteren Verlauf an dem Varroadruck zusammen brechen. Gerade von solchen wilden Bienenschwärmen geht eine große Gefahr aus, aber auch Bienenvölker welche wir selbst am Stand haben und nicht richtig behandelt wurden sind nun ein Sprengpotential als Varroaschleudern. (Achtung auf Drohnenbrütige Jungvölker!) Gerade in der Zeit der Fütterung kommt es zudem sehr häufig zu Räuberei, vor allem durch Unachtsamkeit bei der Futtergabe, oder durch ein Flugloch das versehendlich offen steht. Diese Völker werden ausgeräubert und mit ihnen kommt auch die Varroamilbe weiter. Bienenvölker welche nicht mehr ordentlich betreut werden und am Varroadruck zusammen brechen betteln sich bei vermeintlich starken Völkern der Umgebung ein und bringen so auch Varroamilben mit in die Völker. Zahlreiche Untersuchungen der vergangenen Jahre an den unterschiedlichsten Bieneninstituten unter den unterschiedlichsten Ausgangslagen haben eindeutig belegt, dass durch Zuflug, wodurch auch immer weit über 200 Varroamilben pro Tag in die Bienenvölker eingetragen werden können. Einen Anzahl in der es gleich wieder kritisch werden kann und ein Bienenvolk keine großen Überlebenschancen hat. Es ist aus diesem Grund unbedingt wichtig, dass die Imker nicht nur möglichst zeitgleich die Bekämpfung des Parasiten Varroa durchführen, sondern vor allem auch STÄNDIG den Varroadruck ihren Bienenvölkern kontrollieren, auch wenn die gemachte Behandlung erfolgreich war und potentiell keine Gefahr mehr droht! 33

34 Jedes Jahr ist ein Varroajahr und jedes Jahr können Bienenvölker durch zusammenbrechende Völker in der Umgebung in ihrer Existenz gefährdet sein. Es dürfen auch kürzlich aufgelassenen oder abgestorbene Bienenstände nicht außer Acht gelassen werden. Von diesen geht immer noch eine Gefahr aus. Varroamilben in zurückgelassenen Brutbereichen, auch wenn diese schon abgestorben ist kann noch einige Tage bis Wochen überleben. Werden diese Brutzellen von Räuberinnen geöffnet können die Milben aufspringen und sich so in das Heimvolk fliegen lassen. Was kann man tun? Als einer der wohl wichtigsten Punkte in diesem Bereich ist die ständige Befallskontrolle zu werten. Je schneller man eine potentielle Reinvasion erkennt, desto eher kann gehandelt werden. Meist erfolgt die Reinvasion in Zeitraum September, Oktober, in manchen Gegenden Südtirols auch noch in den beginnenden November hinein, abhängig von der Witterung. In dieser Zeit müssen die Bienenvölker sofort auf Brut kontrolliert werden, erfahrungsgemäß befinden sich nur mehr wenige kleine Brutbereiche in den Völkern. Diese Brut (vor allem verdeckelte und unverdeckelte Streckmaden) muss entfernt werden und die Bienenvölker müssen mit ApiBioxal behandelt werden. Defacto eine frühzeitige Restentmilbung. Es ist davon auszugehen, 34 dass alle Bienenvölker am Standort dieser Behandlung zu unterwerfen sind. Die Gefahr der Reinvasion bzw. des Zuflugs ist mit einsetzen der flugfreien Zeit gebannt. Dies kann sich in warmen Klimazonen des Landes allerdings bis in den Dezember hinein ziehen. Was aber wenn bereits im August ein starker Zuflug verzeichnet wird? In diesem Falle empfiehlt sich die Anwendung von ApiLifeVar, ein Produkt auf Thymol-Basis. Dieses hat den Vorteil, dass es gerade in dieser Zeit eine langanhaltende Wirkung zeigt und das laufende Brutgeschehen (wichtig für die Winterbienenbildung) nicht wieder unterbrochen wird. Sollten sich über längere Zeit immer wieder auffallend starke Reinvasionen an einem Stand zeigen sollte unbedingt der Grund dafür ausgeforscht werden. Dabei gilt allerdings: Wissen vor Vermutung! Der Milbenbesatz und die eigenen gemachten Schritte müssen genauestens beleuchtet werden bevor man eventuell auf Ursachenforschung weg von der eigenen Haustüre geht.

35 Säule 5 Restentmilbung bei Brutfreiheit Eine der wohl wichtigsten Schritte in der Bekämpfung der Varroamilbe ist die Restentmilbung in der brutfreien Phase im Spätherbst oder Frühwinter. Das Ziel ist es hier die Milbenpopulation so weit als möglich abzusenken um mit einem möglichst niederen Varradruck in die neue Bienensaison zu starten. Gerade diese Restentmilung ist wichtig um den Befallsgrad im kommenden Jahr unter Kontrolle zu haben. Da der Flugbetrieb in dieser Zeit sehr klein ist bzw. aufgrund der herrschenden Temperaturen und Witterungen fast gleich null ist haben wir keinen Verflug mehr und somit auch keinen erneuten Eintrag von Varroamilben. Gerade bei dieser für unsere Bienenvölker so wichtigen Entmilbung kommt es aber, gerade in Südtirol, immer wieder zu Problemen. Entweder die Imker behandeln zu früh, und die Völker sind noch nicht brutfrei, oder aber zu spät und die Bienenvölker haben bereits 35 wieder ihre Brutaktivität aufgenommen. In beiden Fällen ist die Bekämpfung nicht wirkungsvoll und führt unweigerlich zu einem sehr hohen Anfangsdruck in der neuen Saison. Wenn die Bienenvölkern dann nicht schon während der Bienensaison zusammen brechen, dann mit Sicherheit zu Saisonsende wenn die normale Bekämpfung erfolgen sollte. Vorgangsweise: Mit Ende Oktober, in einigen Gegenden Südtirols kann sich dies aber auch bis Ende November hinziehen, werden die Bienenvölker brutfrei sein. Dieser Augenblick muss nun unbedingt genützt werden. Dazu werden stichpunktartig die Bienenvölker durchgeschaut und auf Brutfreiheit kontrolliert. Im Normalfall reicht eine 30%ige Kontrolle des Völkerbestandes aus. (von 10 vorhandenen Bienenvölkern werden 3 genauer kontrolliert). Achtung: bei jungen Königinnen immer die gesamten Bienenvölker eines Standes auf Brutfeiheit kontrollieren. Jungköniginnen können eine beträchtlich längere Bruttätigkeit haben! Sind die Völkern brutfrei und haben wir eine Außentemperatur von ca C kann eine

36 Behandlung mit ApiBioxal erfolgen. Die Bienen in der Traube werden mit der entsprechenden Aufwandmenge laut Produzent beträufelt. In jedem Fall muss die Behandlungsflüssigkeit auf die Bienen geträufelt werden (In die Wabengasse). Jene Lösung, welche auf die Rähmchenleisten oder den Beutenboden gelangt ist wirkungslos und senkt die Gesamtwirkung ab. ApiBioxal kann auch verdampft werden. In diesem Falle muss aber unbedingt die Aufwandmenge als auch alle Anwenderschutzmaßnahmen unbedingt eingehalten werden. Laut dem Hersteller hat die Träufelmethode einen etwas höheren Wirkungsgrad als die Verdampfung. Bei zweiräumigen Bienenvölkern muss unbedingt der zweite (obere) Raum abgehoben oder gekippt werden, und die Behandlungslösung muss in die Traube geträufelt werden.(kippmethode) Nur so lässt sich der Wirkungsgrad entsprechend erreichen. Achtung! Sind die Völker brutfrei und die empfohlenen Temperaturen werden nicht erreicht ist es sinnvoll trotzdem nicht all zu lange abzuwarten bis die Temperaturen ansteigen. In diesem Falle muss die Bekämpfung gemacht werden, auch bei niederen Temperaturwerten. Das schädigt das Bienenvolk wesentlich weniger als auf eine Behandlung zu verzichten! Sollten die Bienenvölker bis Ende November bzw. bis in die ersten Dezembertage immer noch keine Brutflächen haben darf in keinem Fall abgewartet werden. Es besteht die Gefahr dass die Völker durch den Winter brüten und eine brutfreie Phase gar nicht eintritt. Diese Situation haben wir in Südtirol auch immer wieder, gerade in südlicheren Landesteilen und an sehr sonnig exponierten Stellen. In diesem Fall muss der Imker einschreiten und gegebenen Falles diese kleinen lokal beschränkten Brutflächen ausschneiden und entfernen. Wird dieser Schritt gesetzt muss 36 unbedingt SOFORT eine Behandlung durchgeführt werden. (zeitgleich). Um die Behandlungslösung ordnungsgemäß im Bienenvolk zu verteilen kann eine Dosierflasche (im Tierfachhandel erhältlich) oder eine einfache 100ml Spritze ohne Nadel (in jeder Apotheke erhältlich) verwendet werden. Es dürfen ausschließlich Gerätschaften Anwendung finden, welche nur für diesen Zweck verwendet werden und wurden. Flaschen und Behälter welche schon einmal mit anderen Substanzen (Ölen, Scheibenwischflüssigkeiten u.a.) gefüllt oder in Berührung waren sind im keinem Fall zu verwenden! Diese Flüssigkeiten lassen sich meist nicht sauber und restlos entfernen (wenn es auch so aussieht oder versprochen wird), die Rückstände können mit dem Behandlungsmittel reagieren und so nicht nur den Bahandlungserfolg herabsetzen, sondern noch schädigend auf die Bienen selbst wirken. Die Behandlungsflüssigkeit (Zuckerwasser + ApiBioxal) muss sobald gebrauchsfertig hergerichtet binnen eines Tage aufgebraucht werden. Um die Wirkung nicht zu beeinträchtigen soll sie täglich neu abgerichtet werden. Bei wechselhafter Witterung oder Vorhersagen sollte das Behandlungsmittel von Stand zu Stand abgerichtet werden um zu verhindern, dass größere Mengen über bleiben und nicht mehr verwendet werden können.

37 Wabenbauerneuerung in der Imkerei Ein einwandfreier, vor allem aber frischer, junger Wabenbau ist einer der Garanten dafür, dass sich ein Bienenvolk stark, vor allem aber gesund entwickeln kann und das volksinterne Immunsystem der Bienen die besten Voraussetzungen für ein einwandfreies funktionieren besitzt. Demzufolge muss die Betriebsweise in jeder Imkerei danach trachten, dass die Bienen einen möglichst jungen Wabenbau zur Verfügung haben. Gebaut für die Ewigkeit? Betrachten wir kurz die Natur bzw. das natürliche Verhalten in einem Bienenvolk bezüglich des Wabenwerkes: Das natürliche Verhalten der Bienen zielt darauf ab, den Wabenbau immer wieder zu erneuern und sich von alten eventuell vorhandenen Krankheitskeimen zu trennen. Der Schwarm hat sich dabei als ideale Form 37 dafür erwiesen und wurde von den Bienen im Laufe ihrer natürlichen Entwicklung perfektioniert. Das Bienenvolk zieht von seiner Behausung aus und überlässt das Wabenwerk dem verbleibenden Volksteil mit der neuen Königin. Diese tragen das gesamte Wabenwerk mit der Zeit ab und bauen neu. Der ausgezogene Bienenschwarm errichtet sich sofort einen neune Wabenbau. Mit dieser Wechselwirkung aus sofortigem bzw. zeitversetztem Wabenwechsel haben die Bienen seit Jahrtausenden sehr gut überlebt. Zieht beispielsweise ein Bienenschwarm in eine Behausung ein in der bereits Wabenwerk besteht, welches noch nicht von den Wachsmotten zerstört wurde, werden es die Bienen selbst aussondern bzw. abschroten und ihren neune Wabenbau errichten. Mit Einführung des mobilen Wabenbaues in der modernen Imkerei wurde zwar die Völkerführung sehr erleichter und es hat die Imkerei bzw. die Bienenhaltung wie wir sie heute kennen überhaupt erst ermöglicht, dennoch hat es auch Nachteile gebracht.

38 Wabenmaterial kann von einem Volk in ein anderes gelangen und mit diesem auch Krankheitskeime und Erreger. Eine Tatsache, die bis dato nicht möglich war. Die Bienen bzw. ihr Immunsystem hat demzufolge keine reelle Chance dies abzuwehren. Das Wabenwerk ist demzufolge von den Bienen nicht für einen längeren Einsatz geplant und entwickelt worden. Das Wabenwerk und seine Funktion im Bienenvolk: Die Waben sind für das Bienenvolk der wichtigste Kontakt- und Bezugspunkt in ihrer Umwelt. Es ist Brutstätte, Vorratskammer für Pollen und Honig, Rückzugsraum, Kommunikationspunkt, aber auch Wärmespeicher. Die Bienen sind in ständigem Kontakt mit ihrem Wabenbau. Sie putzen, säubern und bauen ständig daran. Es gibt wohl kaum einen Stoff mit dem die Bienen engeren Bezug haben. Aus diesem Grund ist ein Bienenvolk immer darum bemüht diesen sensiblen Bereich peinlichst sauber und intakt zu halten. Waben altern! Gerade im Brutbereich altern Waben sehr schnell. Nach jedem Brutzyklus muss die Zelle gesäubert und desinfiziert werden. Die Bienen bringen dabei ein dünnes Häutchen in die Zellinnenseite an. Mit jedem Brutzyklus wird somit die Zelle auch kleiner, sodass auch die daraus zukünftig schlüpfenden Bienen immer kleiner werden. Dies bis zu dem Augenblick, dass sich die erbrüteten Bienen nicht mehr vollständig entwickeln können und die Bienen gezwungen sind das Wabenwerk abzutragen und neu zu errichten, oder aber die Beute zu verlassen und sich an einem anderen Ort ein neues Heim zu errichten. Es muss Ziel einer jeden Imkerei sein, ob mit einem oder 500 Bienenvölkern den Wabenbau der Völker intakt und Jung zu halten. Die vielbekannte Licht-Hand- Methode (Wabe ins Licht halten, wenn die Hand dahinter noch erkennbar ist = ok) mag zwar ein Anhaltspunkt für den Imker sein, wann es Zeit ist das Wabenwerk zu wechseln bzw. einzelne Waben auszutauschen, wir sollten uns aber nicht generell danach halten. Denn was bedeutet die Hand sichtbar ist? Reicht es aus, wenn ich Umrisse erkenne? Reicht es aus wenn ich die Position der Hand erahnen kann? Wir sehen hier schon es gibt Großen Interpretationsspielraum. Wann ist eine Wabe zu wechseln? Generell gibt es hier keine eindeutige Regel, in jedem Fall muss eine Wabe allerdings entfernt werden, wenn diese von Schimmel befallen ist, auch wenn es sich dabei nur um eine kleine Schimmerlecke handelt. Eine derartige ständige Kontamination von Sporen in einem Bienenvolk kann und darf nicht toleriert werden. Ist eine Wabe bereits die gesamte Brutsaison im Bienenvolk und befindet sich mitten im Brutbereich wurde Sie sicherlich schon 5-6 mal bebrütet. In diesem Falle ist die Wabe bereits sehr alt und sollte unbedingt ausgewechselt werden. Waben welche schon sehr dunkle bzw. schwarze Ecken oder Bereiche aufzeigen, beispielsweise 1/3 der Wabenfläche, sollten ebenfalls ausgewechselt werden. 38

39 Waben die älter als 3 Jahre sind, aber noch nicht bebrütet, oder nur kurz bebrütet wurden sollten ebenfalls gewechselt werden. Tipp: Um das Alter der Waben besser verfolgen zu können, bzw. einen besseren Überblick über das konkrete Wabenalter zu erhalten, empfiehlt es sich die Oberleisten der Rähmchen mit der Jahreszahl der Eingabe zu versehen. Größere Imkereien, mit großer Völkeranzahl praktizieren dies bereits seit Jahren, um ihre Wabenwerk unter Kontrolle zu behalten und eine Übersicht zu haben. Dies empfiehlt sich auch bei unbebrüteten Honigwaben. Waben im Brutbereich werden dort nach spätestens 3 Jahren, Waben aus dem Honigraum spätestens nach 4 Jahren ausgetauscht, egal wie sie aussehen. Vorgangsweise: Im Zuge der Wabenbauerneuerung gibt es mehrere Vorgangsweisen um das Wabenwerk der Völker zu erneuern. Wir unterscheiden dabei, ob wir großräumig den Wabenbau erneuern müssen, oder aber ob nur einzelne Waben erneuert werden sollen oder müssen. Bei großräumigen Wabenbauerneuerungen (alle Waben des Brutbereiches) empfiehlt sich mit dem Bienenvolk nach der Honigernte, Ende Juli; einen Kunstschwarm zu bilden, d.h. das Volk abfegen und alle Waben mit Mittelwänden ersetzen. Im Anschluss an die Mittelwandgabe soll gleich eine entsprechende Varroabekämpfung durchgeführt werden und dann kontinuierlich gefüttert werden bis alle Waben ausgebaut sind und wieder ein, der Zeit entsprechender Futtervorrat eingelagert wurde. Anschließend mit den herkömmlichen Maßnahmen weiterfahren. Sollen nur einzelne Waben des Wabenbestandes gewechselt werden, so werden diese an den äußersten Rand der Beute gehängt. Sollte sich auf der Wabe Brut 39 befinden, so kann diese als Randwabe schlüpfen. Spätestens nach 2 Wochen bzw. nach 18 Tagen ist die gesamte Brut aus der Wabe geschlüpft und die Wabe kann entfernt werden. Sollten sich noch Futterkränze auf der Wabe befinden, werden diese nicht berücksichtigt, die Wabe wird trotzdem entfernt, und der Wachsrückgewinnung zugeführt. Sollte sich auf der Wabe keine Brut befunden haben, kann die Wabe von Bienen abgestoßen und der Wachsrückgewinnung zugeführt werden. Der Frei werdende Wabenraum kann bei starken Völkern in der Tracht mit Mittelwänden aufgefüllt werden. Generell gilt aber immer: Mittelwände werden an das Brutnest und nicht mitten hinein gehängt! Als Faustregel gilt: Ein Futterwabe bestehend aus einer alten Wabe und sei sie auch noch so toll gefüllt hat nie den Wert einer jungen Wabe. Waben von Bienenvölkern welche abgestorben sind, aus welchem Grund auch immer sollten, auch wenn Sie vollgefüllt mit Futter sind nicht mehr verwendet werden. Keine Futterwabe dieser Welt ist es Wert ein Bienenvolk zu gefährden! Waben von sehr schwachen Bienenvölkern die beispielsweise verkotet sind, dürfen ebenfalls nicht mehr verwendet werden und in andere Völker verbracht werden, auch dann nicht wenn es sich um vermeintlich junge Waben handelt.

40 Versorgung von Drohnenbrut, Brutwaben und Altwaben In allen Bereichen der Lebensmittelproduktion bzw. der landwirtschaftlichen Tätigkeiten wurde in den letzten Jahren der Begriff Hygiene und Sauberkeit zur tragenden Säule der betriebstechnischen Abläufe. So hat dieses Hygiene-Bewusstsein auch in der Imkerei Einzug gehalten. Es ist heute selbstverständlich, dass in sauberen Räumen gearbeitet wird, dass die Gerätschaften mit denen die Bienenprodukte in Kontakt kommen aus zertifiziert lebensmittelechten Materialien hergestellt sind, dass die Bienenprodukte in sauberen Gebinden usw. angeboten werden. Wie sieht es aber im Bienenvolk selbst aus? Haben wir nicht hier manchmal eine gewisse Nachlässigkeit in Bezug des Wabenwerkes? Gerade der Stoff, mit dem unsere Bienen und auch die gesamten Bienenprodukte doch so intensiven Kontakt haben wie kaum mit einem anderen Stoff oder Material. Warum kommt es zu dieser Diskrepanz? Warum wechseln wir nicht öfter den Wabenbau? Warum halten wir uns so an unserem Wabenwerk? Eine Antwort auf diese Fragen könnte schlicht und einfach die Tatsache sein, dass der Austausch von Wabenwerk und dessen entsprechende fachgerechte Versorgung mit zu viel Arbeit verbunden ist, Arbeit welche zu einem Zeitpunkt anfällt in der der Imker bei seinen Bienen beschäftigt ist und nicht die Zeit findet sich um die Versorgung der Altwaben zu kümmern. Ein fataler Fehler, ist doch auch die Hygiene eines der Geheimnisse des imkerlichen Erfolges! Ein großes Problem im Umgang mit dem Wabenwerk, egal um welche Art es sich nun auch handelt ist sicherlich die Tatsache, dass es nicht ohne beträchtlichen Aufwand des Schutzes vor Schädlingen, Schimmel und Fäulnis gelagert werden kann. Es muss also sofort versorgt bzw. geschmolzen werden, um es auch über längere Zeit lagern zu können. 40

41 Welche Voraussetzungen bestehen? Prinzipiell unterscheiden wir Wabenwerk welches mit oberster Priorität versorgt werden muss und jenes das mit zeitlicher Verzögerung versorgt werden kann. Generell gilt, dass jegliche Art von Wabenwerk bienendicht verschlossen sein muss und aus seuchenhygienischen Gründen sowie aus Gründen der Unterbindung der Räuberei nicht im Freien belassen oder gar angeboten werden darf. Das Selbe gilt auch für Rückstände aus den unterschiedlichen Schmelz- und Verarbeitungsgeräten, sowie eventueller Honigrückstände. Wabenwerk mit hoher Verarbeitungspriorität: Drohnenwaben Waben mit Brut, oder Brutresten, auch abgestorbener Brut Altwaben mit Pollenrückständen Waben mit Schimmerlbesatz jeglicher Art Waben mit Verkotungen und/oder abgestorbener Völkern Futterwaben mit saurem Futter Waben mit niederer Verarbeitungspriorität: Altwaben ohne Brut oder Pollen Wachsreste welche bei der Bearbeitung der Bienenvölker anfallen (Wachsbrücken oben oder Wildbau unten) Entdeckelungswachs Alle diese Wachs- und Wabenreste können aber nicht über längere Zeit ungeschützt gelagert werden. Besteht diesbezüglich die Notwendigkeit muss unbedingt entweder Tiefgefroren, oder geschwefelt werden. Es besteht auch die Möglichkeit mit Bacillus thuringensis (B401) diese Wachsbereiche zu schützen, oder aber mit Essigsäure oder ähnlichen Produkten. In jedem Fall müssen die Waben- und Wachsbereiche so gelagert werden dass eine Kontamination mit Wachsmotten unterbunden wird. Achtung: In keinem Fall dürfen Mottenkugeln oder ähnliche Stoffe zum Schutz des Wabenwerkes verwendet werden. Diese würden zu einer außerordentlichen Insektizid- Belastung des Wachses führen. 41

42 Welche Möglichkeiten der Wachsgewinnung bestehen? Sonnenwachsschmelzer Diese bestehen aus einem Körper abgedeckt mit Glas und nützen die Sonnenenergie als Energieform. Sie sind somit in der Anschaffung als auch im Betrieb sehr günstig. Da Südtirol eine relativ hohe Sonnenscheinzeit hat lassen sie sich auch sehr gut nützen und die Funktionszeit erstreckt sich in den meisten Gegenden des Landes von März bis in den November hinein. Wichtig ist dass sich die Sonnenwachsschmelzer bienendicht verschließen lassen um einer Räubereigefahr, vor allem bei Trachtlücken und trachtloser Zeit vorzubeugen. Ein Sonnenwachsschmelzer sollte in keiner Imkerei, ob groß oder klein fehlen. Vorteile: Nachteile: Geringe Kosten in Anschaffung und Nutzung (keinerlei Folgekosten) Relativ gute Ausbeute des Wachses Es können auch kleinere Wachsmengen (Einzelne Drohnenwaben oder Wachsbrücken) problemlos verarbeitet werden Kann auch unbeaufsichtigt betrieben werden. Geringe Kapazität Muss ständig dem Sonnenstand nachgestellt werden um eine optimale Nutzung zu gewährleisten Nicht bzw. nur bedingt geeignet für Ausschmelzen von größeren Wabenbeständen Schwer zu reinigen 42 Dampfwachsschmelzer Diese Geräte sind entwickelt worden um in größeren Betrieben oder aber bei einer größeren Wabenanzahl rasch arbeiten zu können. Das Prinzip ist, dass durch heißen Wasserdampf, welcher über das Schmelzgut geleitet wird das Wachs schmilzt und gewonnen werden kann. Allerdings haben sie einen relativ hohen Anschaffungspreis (je nach Hersteller und Ausführung) und es können beträchtliche Betriebskosten anfallen, vor allem dann wenn kleinere Mengen verarbeitet werden. Dampfwachsschmelzer sollten immer im Freien oder aber in sehr gut belüfteten Räumen betrieben werden, da sie meistens mit Gas betrieben werden. Die Wachsausbeute ist je nach Bauart gut bis sehr gut.

43 Vorteile: Nachteile: Große Wabenanzahl kann in relativ kurzer Zeit verarbeitet werden da eine große Kapazität besteht. Gute bis sehr gute Ausbeute Ermöglicht ein Sonnenlichtunabhängiges Arbeiten Leicht zu reinigen Relativ hoher Anschaffungspreis (Abhängig von der Ausführung) Relativ hohen Betriebskosten (Gas oder Stromverbrauch) Oft rechnet sich die Wachsausbeute mit den verbundenen Kosten nicht! Hoher Arbeitsaufwand, da er nicht unbeaufsichtigt betrieben werden kann. (Brandgefahr) Hoher manueller Zeitaufwand (Rähmchen müssen von Tresterresten befreit werden) Arbeitssicherheit (Sehr heiße Teile und heißer Dampf Verbrennungsgefahr) 43

44 Die Wabenschmelzkiste nach Dr. Frank Neumann Eine Form des Wabenschmelzens bzw. der Waben- und Wachsversorgung welche keine der bisher erwähnten Nachteile aufweist ist die von Dr. Frank Neumann entwickelte Wabenschmelzkiste. Dies zeichnet sich vor allem durch ihre einfache Bauweise und vor allem der kostensparende Betreibskosten aus. Mit einem einfachen und kostengünstigen Wachserzeuger (Dampftapetenlöser) wird eine kleine Menge an Dampf erzeugt, welcher Ausreicht das Wabenwerk oder Schmelzgut im oberen Bereich des Gerätes vollkommen abzuschmlezen. Erfahrungen der Imker welche sich dieses Gerät bereits gebaut haben (Es ist nicht im Handel erhältlich!) zeigen dass mit einer Wassermenge von ca. 5 Litern etwa 90 Waben ausgeschmolzen werden können. Dies ist eine beträchtliche Menge bei einem relativ nierderen Energieaufwand. Zudem ist es möglich, die Wabenschmelzkiste, aufgrund ihres Bauweise auch in einem geschlossenen Raum zu betreiben, ohne die Luftfeuchtigkeit in diesem nennenwert zu steigern. Dies bedeutet, dass die Räubereigefahr durch herumsuchende Bienen bei Trachtlosigkeit oder bei Trachtlücken ausgeschlossen werden kann. Durch die Sicherungen welche der Dampferzeuger von Herstellerseite aus besitzt ist auch ein unbeaufsichtigter Betrieb des Gerätes möglich (Angaben des Dampferzeuger-Herstellers unbedingt beachten.) Die genaue Bauanleitung finden Sie auf Seite.. in der Grafischen Übersichtstabelle. Herzlichen Dank an Dr. Frank Neumann für die Bereitstellung der Unterlagen 44

45 Erkennen und deuten der Amerikanischen Faulbrut Eine der wohl gefürchtetsten Krankheiten der Bienen und der Imker ist die Amerikanische Faulbrut. Dabei handelt es sich um eine Krankheit der Bienenbrut hervorgerufen durch ein Bakterium. Dieses Bakterium ist deshalb so aggressiv, da es äußerst Widerstandsfähige und langlebige Sporen entwickelt. Gelangen diese Sporen über Fütterung in den Darm der Bienenlaven wandeln sie ich in die aktive Form um und Töten die betroffenen Larven ab. Da die Amerikanische Faulbrut die ansteckendste und gefährlichste Krankheit der Bienen ist besteht für Sie in ganz Europa und somit auch in Italien Meldepflicht! In den vergangenen Jahren sind in Südtirol immer wieder Fälle von Amerikanischer Faulbrut aufgetaucht. Dies bedeutet, die 45 Krankheit ist präsent und es besteht jederzeit die Möglichkeit der Infektion. Es ist daher wichtig, dass jeder Imker die Symptome erkennt und handelt. Symptome: Bei jeder Völkerkontrolle muss der Imker in erster Linie das Brutgeschehen begutachten, eine frühzeitige Erkennung bedeutet eventuell die Rettung der Völker; der eigenen und jener der Nachbarimker! Verdächtige Völker: Einzelne oder mehrere Völker an einem Stand fliegen schwach. Einzelne oder mehrere Völker sind schwach, obwohl die Selben Voraussetzungen am Stand bestanden. Komischer Geruch in unmittelbarer Nähe des Bienenstandes.

46 Verdächtige Waben: Lückenhaftes Brutbild auf einer oder auch mehrerer Waben des Volkes Die Brutlücken zwischen den verdeckelten Zellen sind wieder bestiftet oder mit Larven besetzt. Stehengebliebene verdeckelte kleine Brutflecken am Wabenrand bzw. an den Ecken der Waben Solche Waben müssen unbedingt von den Bienen befreit werden (abschütteln oder abklopfen) und näher untersucht werden! Verdächtige Zellen: Eingefallene nach unten gekrümmte Zelldeckel Dunklere Verfärbung der eingefallenen Zelldeckel besonders zur Mitte hin Einige der eingesunkenen Zelldeckel haben ein kleines Loch in der Mitte. Löchrige Zellen sind leer bzw. es lässt sich keine Larve darin erkennen. Was ist bei verdächtigen Zellen zu tun? Als erste Maßnahme die jeder Imker selbst durchführen kann ist es mit einem Streichholz, Zahnstocher oder ähnlichem in die Zelle zu stochern. Bildet sich beim langsamen herausziehen aus der Zelle eine bräunliche fadenziehende Masse, ist dies eindeutig Amerikanische Faulbrut! Lässt sich keine fadenziehende Masse feststellen, man kann aber die gesichteten Symptome nicht deuten so ist in jedem Falle der Gesundheitswart oder Ortsobmann zu verständigen, der eine entsprechende genauere Kontrolle machen wird. Kontakte können auch im Büro des Südtiroler Imkerbundes unter oder via Mail unter erfragt werden. 46

47 Grafische Übersichtstabellen Anzahl Varroamilben Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 47

48 48

49 Bauanleitung zur Wabenschmelzkiste von Dr. Frank Neumann, Bienengesundheitsdienst Staatliches Tierärztliches Untersuchungsamt Aulendorf 49

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