Die Lissabon-Strategie. Referat auf der Delegiertenversammlung der IG Metall Mannheim Prof. Dr.Jörg Huffschmid, Bremen
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- Andrea Beutel
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1 Die Lissabon-Strategie Referat auf der Delegiertenversammlung der IG Metall Mannheim Prof. Dr.Jörg Huffschmid, Bremen
2 Struktur des Vortrags 1. Säulen der Lissabon Strategie (LS) - Marktöffnung und Deregulierung - Gesamtwirtschaftlicher Fundamentalismus - Modernisierung der sozialen Sicherung 2. (Zwischen)Ergebnisse der LS - Alternativen zur LS
3 1. Säule: Marktöffnung und Deregulierung Die programmatische Wende 1985: Von der Einbindung der Konkurrenz in einen Rahmen gemeinsamer Regeln (Leistungswettbewerb, positive Integration) zur Auslieferung der Regeln an die Konkurrenz (Standortwettbewerb, negative Integration)
4 2: Säule: Gesamtwirtschaftlicher Fundamentalismus 1. Geldpolitik Fixierung auf Preisstabilität ohne Verantwortung für Wachstum und Beschäftigung Unabhängigkeit: Keine Einbindung in wirtschaftspolitische Diskussion und Willensbildung
5 Gesamtwirtschaftlicher Fundamentalismus 2. Finanzpolitik - Fixierung auf Haushaltsausgleich (statt auf öffentliche Güter, sozialen Zusammenhalt und Stabilisierung) - Steuerkonkurrenz (und damit Zerstörung der Finanzierungsgrundlagen des Sozialstaates)
6 3. Säule Modernisierung der sozialen Sicherung: = Teilprivatisierung der Rentensysteme Denkfehler: Privatisierung löst keine Probleme der veränderten Alterstruktur Nachteile: Privatisierung macht Renten unsicher und teuer Interessen: Zugriff der Finanzinvestoren auf Rentenbeiträge
7 Lohnquote in der EU15, in % des Volkseinkommens Lohnquote 76,3 75,6 75,2 74,7 74,5 75,3 75,1 74,3 73,4 72,4 71, ,3 69,8 70,4 71,1 71,3 70,4 69,3 68,5 68,3 68,1 67,8 68,1 67,7 67,6 67,3 67,1 66,6 66,5 66,2
8 Gewinnsteuern für Kapitalgesellschaften in der EU, Steuersätze in % source: Schratzenstaller 2007, p. 93 EU 15 EU8 EU23
9 Profitquote und Investitionsquote in der EU15, in % d e s V o lk s e in k o m m e n s Profitquote Investitionsquote
10 Wirtschaftswachstum in der EU15, V erän d eru n g g e g enüber Vorja h r in % ,6 4,5 2,7 3 3,6 1,3 0,1 1 1,8 2,5 2,5 2,8 2,8 4,2 3,5 3 1,8 1,1 0,4 2,8 2,4 1,6 2,5 2,9 2,9 3,9 1,9 1,1 1,1 2,2 1,5 2,6
11 Arbeitslosenquote in der EU 15, in % der zivilen Erwerbsbevölkerung 9 6 AL ,9 4,6 4,9 5,1 5,3 5,8 7 8,2 8,6 9,2 9,4 9,3 9,2 8,6 7,8 7,3 7,8 8,9 10,1 10,5 10,1 10,2 10 9,4 8,6 7,7 7,3 7,6 8 8,1 7,9 7,5
12 Teufelskreis aus Umverteilung, Wachstumsschwäche und Massenarbeitslosigkeit Umverteilung Wachstumsschwäche Arbeitslosigkeit
13 Folgen von Wachstumsschwäche und Umverteilung: Explosion der -Finanzmärkte Finanzmärkte Wachstum Arbeitslosigkeit Lohnquote Gewinnquote Investitionen
14 Marktkapitalisierung und Aktienhandel an europäischen Börsen, B illio n en $ Aktienhandel 1,3 1,3 1,6 2,1 1,5 2,5 2,8 5,1 7,3 8,3 11,9 10,7 9,9 10,2 13,6 16,2 21,8 Marktkapitalisierung 2,0 2,3 2,1 2,7 3,6 4,3 5,2 6,4 8,1 10,2 9,6 7,8 6,4 9,1 11,3 12,2 16,1 Quelle: World Federation of Exchanges
15 Armutsraten in der EU, % Quelle: Eurostat-Datenbank, Stand April * = Erhebungsjahr Bulgarien 2004, Slowenien 2003.
16 Armutsraten in % EU25 EU15 EU10 Höchstwerte Tiefstwerte Alle Altersstufen Polen, Litauen (21) Irland, Griechenland, Spanien, Portugal (20) Schweden (9) Tschechische Republik (10) Kinder (< 16) 2004/2005 Erwachsene (16-64) 2004/2005 Frauen 2005 Männer 2005 Ältere Menschen (> 65) Polen (29) Litauen (27), Rumänien (25) Polen (20) Litauen (19) Irland, Griechenland, Spanien, Italien, Litauen, Portugal (21) Polen, Lettland (20) Polen (21) Litauen, Portugal (20) Zypern (51) Irland (33), Spanien (29) Schweden (8) Finnland, Dänemark (10) Schweden, Slowenien (9) Tschechische Republik (10) Schweden (10) Tschech. Rep., Niederlande, Slowenien (11) Schweden, Slowenien (9) Tschechische Republik (10) Tschech. Rep., Niederlande (5) Ungarn (6) Quelle: Eurostat-Datenbank, Stand April 2007.
17 Der Industriekapitalismus Haushalte = Sparer Untersparen Unternehmen = Investoren Die Finanzmärkte werden getrieben durch Unternehmen, die Geld brauchen, um ihre Investitionen zu finanzieren
18 Der Finanzmarktkapitalismus Produktive Investition Sparer: Reiche Unternehmen Übersparen Spekulation Übernahmen Finanzanleger Privatisierung Die Finanzmärkte werden getrieben durch Unternehmen und Haushalte, die viel Geld haben und rentable Anlagemöglichkeiten suchen, die aber immer knapper werden
19
20
21 Alternativen zur LS 1. Gemeinsame Regeln für die Konkurrenz 2. Definition eines demokratischen öffentlichen Sektors 3. Gesamtwirtschaftlicher Steuerungsrahmen für Vollbeschäftigung und ökologischen Umbau 4. Soziale Mindeststandards mit Konvergenz nach oben 5. Kooperative und entwicklungsfördernde Außenwirtschaftsbeziehungen
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