Psychopharmaka im Alter
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- Rainer Bauer
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Psychopharmaka im Alter
2 Input-Referat zu Wie erkennen Therapeuten die Suchtgefahr? Welche Wege führen aus der Abhängigkeit? Was können Angehörige tun?
3 Ist das überhaupt ein relevantes Problem? Bei den über 60jährigen rauchen 15% der Männer und 8% der Frauen Bei den über 65jährigen überschreiten 28% der Männer und 18% der Frauen den Grenzwert risikoreichen Alkoholkonsum 3-5% betreiben einen Alkoholmissbrauch oder sind manifest abhängig Bei Heimbewohnern zu Beginn 19,3% der Männer und 3,8% der Frauen alkoholabhängig (Weyerer et al. 1999)
4 Das Thema Alkohol im Alter Unterscheidung early onset (2/3) / late onset (1/3) Im Alter problematischer, weil geringeres Verteilungsvolumen, weil relative Abnahme Körperwasser zu Körperfett geringere Flüssigkeitsaufnahme geringere Abbaurate vermehrt körperliche Erkrankungen vermehrt medikamentöse Behandlungen höhere Empfindlichkeit des Gehirns gegenüber Alkohol
5 Unterschätzt / Unterbehandelt Symptome können mit Alterserscheinungen verwechselt werden Toleriert, weil Folgen unterschätzt werden Behandelbarkeit unterschätzt wird Respekt vor Alter Trinkmotive akzeptiert werden Konflikt gescheut wird ( Kind-Rolle / Abhängigkeit) Vorteile der Abstinenz unterschätzt werden ( lohnt sich nicht mehr ) Belastung durch Entzug überschätzt wird
6 Benzodiazepine im Alter Die über 70jährigen erhalten 1/3 aller Benzodiazepine (Holzbach et al. 2010) 13,2% der 70 Jahre und Älteren erhalten Benzodiazepine (Berliner Altersstudie; Helmchen et al. 1996) In Alten- und Pflegeheimen: 15,6% 4-Wochen- Prävalenz, 2/3 bereits seit 6Monaten täglich (Weyerer et al. 1997)
7 Phasen des Benzodiazepin- Langzeitkonsums: Phase 1: Langzeitkonsum ohne Dosissteigerung: Ausbildung relativer Entzugserscheinungen ( Wirkumkehr ) Phase 2: Moderate Dosissteigerung: Kognitive, affektive und körperliche Veränderungen ( Apathie-Phase ) Phase 3: Deutliche Dosissteigerung: Zunehmende Sedierung, Kontrollverlust ( Sucht-Phase )
8 Lippstädter Benzo-Check zur Abwägung der Vor- und Nachteile der Langzeitbehandlung
9 Alternativen bei Schlafstörungen Schlafhygiene Pflanzliche Präparate Grunderkrankung?
10 Alternativen bei Depressionen Ursache allein sein?! Ursache Benzos?!! Neue AD verwendet? Psychotherapie?
11 Alternativen bei Unruhe und Erregung Ursache Benzos?!! Grunderkrankung? Setting?
12 Psychotherapeutische Strategien
13 Zielfestlegung LWL - Kliniken Lippstadt und Warstein 40-60% erreichen Vollabstinenz (Weyerer 2003)
14 Entwicklung Benton-Test ((Differenz gemachte Fehler zu erwarteten Fehlern) Hirnleistungs-Training p=.000* p=.069* p=.009* Friedman Test N 23 Chi-Square 22,046 df 3 Asymp. Sig.,000 * Wilcoxon-Test Entzugsende KH-Ende Beginn Reha Ende Reha
15 Gesprächsstrategie Information (z.b. Lippstädter BenzoCheck) Motivierende Gesprächsführung Zieloffen Konsum-Tagebuch als erster Schritt bei Alkohol Einbeziehung Umfeld
16 Protektive Faktoren late onset Persönlichkeit / Selbstbewusstsein Erfülltes Berufsleben Gelungener Ausstieg aus dem Berufsleben Außerberufliche Interessen vor Berufsende Rechtzeitige Beschäftigung mit dem Berufsende Unterstützendes Umfeld Nicht mehr erreichbare Ziele aufgeben können (und ggf. in ihrer Bedeutung abwerten zu können)
17 Protektive Faktoren late onset Persönlichkeit / Selbstbewusstsein Erfülltes Berufsleben Gelungener Ausstieg aus dem Berufsleben Außerberufliche Interessen vor Berufsende Rechtzeitige Beschäftigung mit dem Berufsende Unterstützendes Umfeld Nicht mehr erreichbare Ziele aufgeben können (und ggf. in ihrer Bedeutung abwerten zu können)
18 Grundmaßnahmen Tagesstruktur organisierte Kontakte Ehrenamt Religion Umfeld einbeziehen Ziele setzen LWL - Kliniken Lippstadt und Warstein
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